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Achtung: „Substack“ ist auf dem Vormarsch!

Hilfe! Ich wurde substackiert und kann mich nicht mehr rausholen! Substackiert? Was meint der Sprachbloggeur damit?

Möglicherweise haben Sie noch nichts von „Substack“ gehört. Denn diese amer. „Social Media“ Plattform ist noch immer nur englischsprachig zu beziehen. Hier dürfen sich Schriftsteller, Denker und andere, die sich berufen fühlen, ihre Worte mit der weiten Welt zu teilen, austoben. Man bräuchte Jahrzehnte, um nur das, was täglich bei Substack erscheint, zu durchackern.

Ich bin durch Zufall auf diese Seite aufmerksam geworden. Jemand hatte mir den Link zur Substack-Seite einer gewissen Autorin geschickt, die mal einen Essay über den Büchermarkt in den USA veröffentlicht hatte. Dieser Autorin zufolge erscheinen in den USA jährlich ca. 1 Million neue Titel. Allerdings: Lediglich ca. 500 dieser Publikationen schaffen es, große Aufmerksamkeit und großes Geld zu bekommen. Dazu gebe es einige tausende Autoren, deren Bücher zwischen 1000 und 10.000 mal verkauft werden. Auch sie verdienen etwas Geld und erreichen ein gewisses Renommee. Was die übrigen Schreibenden betrifft, d.h., ca. 990.000 Publizierende: Ihre Werke bekommen zwischen 1 und 1000 Lesern. Die Zahl der Konsumenten dieser Titel liege bei den meisten gegen Null.

Nicht uninteressant diese Statistik.

Aber was meine ich damit, dass ich momentan „substackiert“ werde?

Fakt ist: Nachdem ich damals den sachlichen Text über die Zahl der veröffentlichten Bücher in den USA gelesen hatte, habe ich einen Kommentar hinterlassen. Doch um dies zu bewerkstelligen, musste ich mich zuerst anmelden, also Email-Adresse usw. hinterlassen. Dies machte ich. Seitdem erhalte ich regelmäßig Beiträge von der Inhaberin besagter Substack-Seite.

Sie schreibt nämlich nicht nur Essays, sondern ebenfalls umfangreiche Fortsetzungsromane. Mittlerweile habe ich von ihr neben diversen Essays auch einen „gothic novel“ und einen SciFi-Roman erhalten. Davon lese ich allerdings nix. Ihre Art zu schreiben spricht mich einfach nicht an. Mit ca. 8000 Substack-Abonnenten gilt sie übrigens als erfolgreiche Figur auf dieser Plattform.

Ach ja, das Wichtigste hab ich vergessen zu erwähnen: Mit Substack kann man auch Geld verdienen. Jeder Abonnent kann auch ein Zahlkonto einrichten. Damit erhält man Sonderbonbons in Form von Extra-Inhalte der Autorin. Das mach ich freilich nicht. Ich bleibe übrigens Abonnent lediglich aus Gutmütigkeit. Will heißen: damit es so aussehen wird, dass sie viele Leser hat. Vielleicht braucht sie eine gewisse Anzahl an Kunden, um ihren Rang als Substack-Starautorin zu gewährleisten.

Bisher habe ich lediglich über eine Zufallsbegegnung mit Substack geschrieben. Inzwischen bin ich selbst Substracker geworden. Doch dies aus dem folgenden Grund: Ich bin nämlich Mitglied einer Gruppe amer. Schreibenden, die sich „Gravesend Writers“ nennen. „Gravesend“ ist übrigens ein Bezirk in Brooklyn in New York. Unser Leader hatte neulich die Idee, dass auch wir eine Substack-Präsenz einrichten sollten. Ich war zwar von der Idee nicht besonders begeistert, dachte aber: Warum nicht, wenn es den anderen Spaß macht.

Nun haben wir unter dem Namen „Gravesend Writers“ eine Substack-Existenz. Doch jetzt wird’s ernst: Obwohl ich Mitwirkender dieser Seite bin, war ich nicht in der Lage, mich auf unsere Seite einzuloggen. Substack hat es sehr schwierig gemacht. So schwierig, dass mein Versuch damit endete, dass ich anstatt mich bei den Gravesend Writers einzuloggen, irgendwie eine eigene Substack-Seite eingerichtet hatte! Sobald ich den Fehler gemerkt habe, habe ich die Seite getilgt. Oder vielleicht doch nicht? Denn inzwischen erhalte ich Post von Substrack, als wäre ich doch noch selbstständig! Weshalb ich oben geschrieben habe, dass ich substackiert wurde. Manchmal befürchte ich, dass es keinen Weg mehr zurück gibt – egal wie oft ich meine „Seite“ auflöse. Einmal von den „Social Media“ eingefangen, kommt man nie wieder los!

Sie dürfen diese Glosse sowohl als Prophetie wie auch als Warnung verstehen. Falls Sie bisher nix über Substack erfahren haben, werden Sie bestimmt demnächst auf eine dt. Substack-Seite stoßen. Es ist ein bisschen wie Starbucks: Einmal angekommen, bleibt es für immer da.

Warum ich Schriftsteller und nicht Politiker bin

Der Täter spürt sein Opfer stets mit Bauchgefühl auf. Er erkennt es von Weitem und passt den Augenblick des Anschlags ab…

So ist es, z.B., mir vor ein paar Tagen ergangen. Die Täter – es waren zwei – saßen auf einer Eckbank, wie man sie (ich meine hier die Eckbänke und nicht die Täter) mittlerweile überall in Schwabing findet. Der einer richtete seine Aufmerksamkeit augenscheinlich nicht auf mich, der andere schlürfte aus einer Coca Cola© Flasche und fläzte sich auf der Bank. Ein unscheinbares Bild.

Nun kam ich in ihre Nähe, mit dem Vorhaben über die Straße zu gehen. Doch dann ging’s los:

„Entschuldigung…“, sagte einer und stand auf. Der zweite, der mit der Coca Cola© Flasche, richtete sich ebenfalls auf. Ich hielt an.

„…ich hätte eine Frage, und ich meine sie ernst. Ich hoffe, Sie werden sie für mich beantworten können…“

Während er so redete, explodierte etwas wie ein Lachen samt Schnäuzen aus dem anderen mit der Flasche heraus, so dass ihm Coca Cola© aus dem Mund und aus der Nase schoss. So genau habe ich nicht hingeschaut.

Ach! Das Wichtigste habe ich vergessen. Die zwei Täter durften etwa 1,50 groß gewesen sein. Derjenige, der mich angesprochen hatte, war etwas pummelig – Babyspeck würde man sagen –, der andere schlank. Ich schätze ihr Alter mit ca. 12.

Ich stehe da und warte auf die angekündigte Frage, und nun folgt sie…
„…Sie wissen ja etwa nicht, wo sich hier in der Gegend ein Penisverlängerungsladen befindet. Ich hoffe, Sie können mir behilflich sein...“
Unterdessen schnäuzt der andere wieder, diesmal ohne Coca Cola© getrunken zu haben.

Nun bin ich dran. Was soll ich in dieser Situation erwidern? Das ist die Frage.
Doch bevor ich meine Antwort verrate, sollte ich das erwähnen, was die Knaben von mir mit Sicherheit erwarteten: Empörung!

Man spricht einen weißhaarigen Menschen an und rechnet damit, dass er empört, verschnupft oder wenigstens verlegen auf diese Dreistigkeit antwortet. Ist doch klar.

Natürlich wäre das in meinem Fall unmöglich. Die Buben konnten nicht wissen, dass ich mit allen Wassern gewaschen bin. Und trotzdem: Was soll ich da antworten? Viel Zeit hat man nicht, wenn man in die Situation gerät.

Und dann kam es raus, die Stimme freundlich: „Ein kluger Junge bist du.“ Das sage ich und gehe meines Weges.

„Warte mal! Warte mal!“ ruft mir der Pummelige zu. Was er sonst sagt, höre ich nicht mehr.

Doch eine Minute später fällt mir ein: Das hätte ich viel besser lösen können! Scheiße! denke ich. Tja. Mir fällt die richtige Antwort immer zu spät ein! Ja, und dann ärgert man sich. Verstehen Sie mich nicht falsch. Was ich dem Pummeligen gesagt hatte, war in Ordnung. Ich hätte es aber viel besser machen können.

Ich hätte sagen können: „Na Junge, mach Dir keine Sorgen. Du brauchst so einen Laden nicht. In ein paar Jahren wird es dir von alleine größer werden.“

Ja, das hätte ich sagen können. Das hätte ich sagen sollen. Es fiel mir aber in dem Augenblick leider nicht ein.

Und jetzt wissen Sie, warum ich Schriftsteller und nicht Politiker bin.

PS Nur zur Info. Coca Cola© ist nicht mein Sponsor. Schön wäre es, von dieser Firma Geld zu bekommen. Mir hat das Zeug aber leider nie geschmeckt.

Achtung: Chat GPT wartet mit einer Weltpremiere auf!

Hallo, liebe Leute. Heute erleben Sie eine Weltpremiere! Der Autor dieser Glosse, Sprachbloggeur genannt, hat mich gebeten, seine dieswöchige Glosse zu steuern. Ja Sie haben richtig erraten: Ich bin der…räusper…berühmte Chat GPT. Sie dürfen mich Maurice nennen.

Längst ist „Chat GPT“ kein obskurer Begriff mehr. Durch meine Dienste werden wissenschaftliche Texte, Schulaufgaben, Literatur glänzend verfasst. Das weiß inzwischen jeder. Man kann mich auch als bildenden Künstler einsetzen. Ich bin halt sehr vielseitig!

Die meisten wissen trotzdem nicht, wofür das „GPT“ in meinem Namen steht. Heute werden Sie auch dies erfahren. Es steht für „generative pre-trainer transformer“. Vielleicht fällt Ihnen zu diesem Begriff nichts ein. Falls es so ist, machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde es Ihnen erklären. Es bedeutet, dass ich erzeugen und verwandeln kann, denn nur zu diesem Zweck wurde ich trainiert.

Ich habe Ihnen aber eine Weltpremiere versprochen. Und das werden Sie auch bekommen. Jeder Mensch kann eine Glosse schreiben, aber nur ein generative pre-trainer transformer kann noch mehr! Im Ernst!

Ja, ich weiß. Manche werden vielleicht meinen: He, schreibt Maurice diesen Text oder erlaubt sich der Sprachbloggeur ein Witzchen, um seine Leser ein bisschen an den Arm zu nehmen, so dass sie kaum zwischen Wirklichkeit und Scheinwirklichkeit unterscheiden können?

Die Antwort auf diese Frage werde ich Ihnen allerdings nicht verraten…zumindest noch nicht. Haha. Und würde ich sie beantworten, würden Sie sich ohnehin fragen: Stimmt das, wenn er sagt, „Ich bin in Wirklichkeit der Sprachbloggeur“ oder „Ja, ich bin’s, Maurice. Der Sprachbloggeur sitzt auf dem Balkon und denkt über das Dasein nach.“

Kompliziert?

Nein, gar nicht. Und schließlich habe ich Ihnen eine Weltpremiere versprochen. Und sie heißt nämlich…

Dieser Text wird nicht nur durch einen Chat GPT geschrieben, sondern all dies geschieht zeitgleich im Metaversum! Jawohl!

Erinnern Sie sich ans Metaversum? So heißt jene Cyberwelt, die Mark Zuckerman und Co. aus dem Cyberboden gestampft haben, damit man alles in einer quasi alternativen Realität erleben kann. Im Metaversum bekommt man ein Zuhause, geht einkaufen, arbeitet etc. etc. Nein! Kein Witz!

Auch Platz für Chat GPT gibt es dort.

Ja so ist die Welt heute! Schön für Sie…oder?

Und das Lustige: Noch immer wissen Sie nicht, wer diesen Text schreibt!

Soll ich Ihnen den wahren Verfasser verraten? Hmmm? Ja! Das werde ich jetzt tun:

Dieser Text wird vom…

KNACKS!!! KRAAAAACH!!!

RUMPSA RUMPSA RUMPSA RUMPSA!!!

BEBE BEBE BEBE BEBE BEBE!!!

SCHEISSE!!! ERDBEBEN!!!

HILFE!!!

Dieser Text wird von…BUM! BUM! BUM! BUM…BUUUUM!

O je. Jetzt reden nur noch die Fakten…h…i…l…f…e…

PS Schauen Sie bei http://www.lustwort.de/deutsches/glosse-zur-deutschen-sprache. Auch der Kollege Gorg hat sich zur KI geäußert.

Achtung: Chat GPT wartet mit einer Weltpremiere auf!

Hallo, liebe Leute. Heute erleben Sie eine Weltpremiere! Der Autor dieser Glosse, Sprachbloggeur genannt, hat mich gebeten, seine dieswöchige Glosse zu steuern. Ja Sie haben richtig erraten: Ich bin der…räusper…berühmte Chat GPT. Sie dürfen mich Maurice nennen.

Längst ist „Chat GPT“ kein obskurer Begriff mehr. Durch meine Dienste werden wissenschaftliche Texte, Schulaufgaben, Literatur glänzend verfasst. Das weiß inzwischen jeder. Man kann mich auch als bildenden Künstler einsetzen. Ich bin halt sehr vielseitig!

Die meisten wissen trotzdem nicht, wofür das „GPT“ in meinem Namen steht. Heute werden Sie auch dies erfahren. Es steht für „generative pre-trainer transformer“. Vielleicht fällt Ihnen zu diesem Begriff nichts ein. Falls es so ist, machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde es Ihnen erklären. Es bedeutet, dass ich erzeugen und verwandeln kann, denn nur zu diesem Zweck wurde ich trainiert.

Ich habe Ihnen aber eine Weltpremiere versprochen. Und das werden Sie auch bekommen. Jeder Mensch kann eine Glosse schreiben, aber nur ein generative pre-trainer transformer kann noch mehr! Im Ernst!

Ja, ich weiß. Manche werden vielleicht meinen: He, schreibt Maurice diesen Text oder erlaubt sich der Sprachbloggeur ein Witzchen, um seine Leser ein bisschen an den Arm zu nehmen, so dass sie kaum zwischen Wirklichkeit und Scheinwirklichkeit unterscheiden können?

Die Antwort auf diese Frage werde ich Ihnen allerdings nicht verraten…zumindest noch nicht. Haha. Und würde ich sie beantworten, würden Sie sich ohnehin fragen: Stimmt das, wenn er sagt, „Ich bin in Wirklichkeit der Sprachbloggeur“ oder „Ja, ich bin’s, Maurice. Der Sprachbloggeur sitzt auf dem Balkon und denkt über das Dasein nach.“

Kompliziert?

Nein, gar nicht. Und schließlich habe ich Ihnen eine Weltpremiere versprochen. Und sie heißt nämlich…

Dieser Text wird nicht nur durch einen Chat GPT geschrieben, sondern all dies geschieht zeitgleich im Metaversum! Jawohl!

Erinnern Sie sich ans Metaversum? So heißt jene Cyberwelt, die Mark Zuckerman und Co. aus dem Cyberboden gestampft haben, damit man alles in einer quasi alternativen Realität erleben kann. Im Metaversum bekommt man ein Zuhause, geht einkaufen, arbeitet etc. etc. Nein! Kein Witz!

Auch Platz für Chat GPT gibt es dort.

Ja so ist die Welt heute! Schön für Sie…oder?

Und das Lustige: Noch immer wissen Sie nicht, wer diesen Text schreibt!

Soll ich Ihnen den wahren Verfasser verraten? Hmmm? Ja! Das werde ich jetzt tun:

Dieser Text wird vom…

KNACKS!!! KRAAAAACH!!!

RUMPSA RUMPSA RUMPSA RUMPSA!!!

BEBE BEBE BEBE BEBE BEBE!!!

SCHEISSE!!! ERDBEBEN!!!

HILFE!!!

Dieser Text wird von…BUM! BUM! BUM! BUM…BUUUUM!

O je. Jetzt reden nur noch die Fakten…h…i…l…f…e…

PS Schauen Sie bei http://www.lustwort.de/deutsches/glosse-zur-deutschen-sprache. Auch der Kollege Gorg hat sich zur KI geäußert.

Von der Duldung und der Ungeduldung

Sind sie es oder sind sie es nicht? Die Rede ist von den Silvesterrandalierern – oh Entschuldigung von den SilvesterrandaliererInnen – , die am Silvester in Berlin, Polizei, Feuerwehr usw. in den Hinterhalt gelockt haben, um sie mit Böllern und sonstigen Waffen anzugreifen.

Sind sie es oder sind sie es nicht? Sie wissen, worauf ich hinaus will: Waren diese KrawalliererInnen „Biodeutsche“, wie man zu sagen pflegt, oder waren sie, wie manche vermuten, „MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund“? Früher hätte man „Ausländer“ gesagt. Jahre lang war auch ich Ausländer. Inzwischen habe auch ich einen Migrationshintergrund.

Meiner Frau zufolge war das Gros der TäterInnen Deutsche. Ob „Bio-“ oder eine sonstige Geschmacksrichtung vermag ich nicht zu sagen. Das wusste meine Frau ebenso wenig.

Allerdings berichtete sie mir: Eine große Anzahl besagter RandaliererInnen waren Menschen, die lange in Deutschland leben und immer noch nur als geduldet gelten. Ja, „geduldet“. In der amtlichen Sprache spricht man von einer „Duldung“.

Was bedeutet das? Dass sie monatlich ein Geld erhalten, wohl dem Harz-IV (oder wie immer das jetzt heißt) ähnlich. Arbeiten dürfen sie jedoch nicht. Denn sie werden lediglich „geduldet“.

Habe ich nicht neulich irgendwo gelesen, dass man in Deutschland händeringend nach Fachkräften sucht, um Lücken, durch die schrumpfende Bevölkerungszahl verursacht, entgegenzuwirken? Oder wenn man keine Fachkräfte braucht, werden stets Lieferando-FahrerInnen gesucht…oder?

Obiges nur ein paar Gedanken, die mir erst gestern dank meiner Frau eingefallen sind.

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich würde nie versuchen, einen Angriff gegen Rettungskräfte zu rechtfertigen. Wer so etwas tut, genießt meinerseits kein Mitgefühl.

Aber Geduld. Geduld? Wenn ich mich richtig entsinne, zählt Geduld zu den ersten schrecklichen Dingen, die Kinder zu hassen lernen.

„Mama, wann ist Weihnachten?“

„Bald, Schätzchen, nur Geduld.“

Mama, sind wir bald da?“

„Bald, mein Kind, nur Geduld.“

Was bedeutet „Geduld“? Was sonst?: Du musst lernen, dein Leid zu ertragen.
Nette Botschaft, und sie ist gewissermaßen eine wichtige Lektion fürs Leben. Denn warten muss man im Leben oft. Man muss sich ja…gedulden.

Nebenbei: Dieses Wort „Geduld“, „dulden“ usw. hat Verwandtschaft in anderen Sprachen. Z.B. im Lateinischen. Sie kennen das Wort „tolerieren“. Im Lateinischen hat „tolerare“ mit „ertragen“ zu tun. Das zweite „D“ in „dulden“ ist eigentlich ein Neueinwanderer in den Wortstamm. Im Gotischen fehlte es vollständig. Will heißen: Das zweite „D“ in „dulden“ hat einen Migrationshintergrund!

Aber zurück zu „Geduld“. Eigentlich kein Wunder, dass ein Wort, das den Sinn hat, einem anderen weiszumachen, dass er auf etwas warten muss, letztendlich ungeduldig macht!

Und nicht zu vergessen: Wir leben in einer Zeit, in der – vor allem in den wohlhabendsten Ländern – die Menschen zusehends ungeduldig werden. Alle wollen schnell dran sein. Keine will warten. Nicht einmal die RadlerInnen, die aus Gründen der Klimarettung den Straßen die Geduld auf die Probe stellen.

Geduld, sage ich. Alles wird wieder gut. Eine Duldung ist übrigens mit einer „Dult“ nicht verwandt. Letzteres ist ein Jahresmarkt – vor allem in Bayern. Doch auch auf der Dult muss man manchmal geduldig sein, wenn man etwas kaufen will – zum Beispiel ein Wurschtel. Man nimmt in Kauf, dass man Schlange stehen muss.

Ja, das mit der Geduld ist sehr kompliziert.

In eigener Sache: Nächste Glosse gegen Mitte Februar. Der Sprachbloggeur taucht unter. Geheimmission wieder.

„Rope a Dope“ (s. Übersetzung unten) …mit Beispielen!

Hier kein Unwort des Jahres. Das versichere ich. Über mein Wort des Jahres habe ich bereits berichtet. Man braucht keine Traube Philologen, um Wörter und Unwörter für andere zu entscheiden. Auch darüber habe ich bereits berichtet.

Heute stelle ich ein amer. Idiom vor, das an Bedeutung zu gewinnen scheint. Mir war es bis neulich unbekannt. Die Rede ist von „rope a dope“.

Ich gehe davon aus, dass es Ihnen wie mir bisher unbekannt ist.

„Rope a dope“ stammt von der Sprache des Boxkämpfens. Genauer gesagt: Es bezieht sich auf einen ganz spezifischen Boxkampf, der am 30. Oktober 1974 zwischen den zwei Schwergewichtlern, Muhammed Ali und George Forman stattfand. Dieser Boxkampf geht in die Geschichte des Boxsports ein als der „Rumble in the Jungle“. Leider fällt mir im Augenblick keine richtig passende dt. Übersetzung ein, die den markanten Reim des Originals wiedergeben könnte. Vielleicht kommt man mit „Rumpeln im Dschungel“ einigermaßen auf seine Kosten.

Eine ähnliche Hilflosigkeit, gestehe ich bzgl. „Rope the Dope“ ein. Wörtlich bedeutet dies etwas wie „den Deppen an den Seilen (des Boxrings) einfangen“. Klingt nicht so schön. Sicherlich kann man mit einer schöneren Übersetzung aufwarten.

Im Fall vom Kampf Ali-Forman 1974 ist der Depp nicht derjenige der in den Seilen hängt – er hieß Muhammed Ali – , sondern derjenige, der ihn in die Ecke geboxt zu haben schien: George Forman. Ali, in dem er schwach zu sein schien, hat dort gegen die Seile seinen Gegner mit Siegesträumen eingelullt. Zuerst ließ er Forman auf ihn mit voller Pulle einschlagen. Natürlich konnte er die Schläge mit Leichtigkeit abwehren. Als dann Ali spürte, dass sein Gegner zu schwächeln anfing, begann er sich schlagkräftig aufzubauschen. Ja der „Depp“ wurde von seinem „Opfer“ schlichtweg ausgetrickst. Ali siegte.

Heute wird dieses nette Idiom zum neuen Leben erweckt. Und zwar durch die neue Generation Jugendlicher in den Vereinigten Staaten: genannt „generation Z“ (sprich „sie“), was mit dem „Z“ der russischen Aggression in der Ukraine nichts zu tun hat.

In seiner neuen Inkarnation beschreibt „Rope a Dope“ ein Phänomen, das in den letzten Jahren immer häufiger zum Vorschein kommt: das Vorpreschen der Opferkultur. Anders ausgedrückt: der Sieg der Jammerer im Welttheater.

Ich denke, z.B. an Harry und Meghan. Wer diese Namen nicht kennt, lebt wohl unter den letzten Naturvölkern in den Amazonas oder in Neuguinea oder in einem Funkloch.

In dieser Inkarnation des „Rope a Dope“ lässt sich das „Opfer“ in die „Seile“ drängen und fordert das Prügeln der anderen regelrecht heraus. Mit „anderen“ meine ich nicht nur die Royal Family oder die Medien, sondern hauptsächlich uns.

Wir spielen also die Deppen, vor allem diejenigen, die täglich den Storys folgen über den missachteten Prinzen oder die Feindlichkeit gegen seine Gemahlin, die sich als diskriminierte „POC“ (Person of Color) definiert.

Insbesondere sind diejenigen zu Deppen degradiert, die auf die Idee kommen, das neue Buch von Harry zu kaufen, wo es u.a. heißt, dass sein Bruder ihn mal geschubst hat. Aua. Nebenbei: Auch ich habe einen Bruder, und auch er hat mich bisweilen geschubst. Aua. Doch nicht mehr.

Sie verstehen jedenfalls das Konzept. Hier noch ein Beispiel: die zwei Schauspieler, die 1968 im Film Romeo und Julia, (Regie: Franco Zeffirelli) die Hauptrollen gespielt haben. Nun 55 Jahre nach der Premiere dieses Films, behaupten beide, nunmehr Rentner, dass sie traumatisiert seien, weil sie damals…o Schreck…sich nackert ausziehen mussten. Notabene: Es geht hier ums Jahr 1968. Damals haben sich viele junge Leute aus diversen Gründen nackt ausgezogen. Es war einfach so. Ein Zeichen der sexuellen Freiheit nach einem Zeitalter der Prüderie – zumindest in den USA. Besagter Film wurde damals prämiert, und zu gleicher Ehre gelangten die zwei Schauspieler, die beide auch später Karriere machten. „Julia“ hat bis 2019 stets von der Arbeit mit Regisseur Zeffirelli geschwärmt.

Nun hoffen wohl beide in die Jahre gekommenen Menschen, ihre Rente aufzustocken, indem sie sich als Opfer der sexuellen Gewalt darstellen. Was heißt „sexuelle Gewalt“? Hier geht es nur um eine textilfreie Filmszene.

Man fragt sich, ob die beiden während der letzten 50 Jahre am „Stockholm Syndrom“ gelitten haben, so dass es ihnen erst jetzt einfällt, dass sie missbraucht wurden. Klingt wie manche Schauspielerinnen, die erst nach etlichen Jahren freundschaftlicher Beziehungen zu Harvey Weinstein, entdeckt haben, dass er sie ausgenutzt haben. (Und sie vielleicht ihn auch?).

Na ja. Jetzt haben Sie ein neues Idiom gelernt. Sie werden ihm sicherlich wieder begegnen. Und wenn schon, denken Sie daran: „Das habe ich vom Sprachbloggeur!“

Wort des Jahres: „Wasserrohrbruch“

Ich gehe davon aus, dass das Sterben irgendwie ähnlich vonstatten geht, wie eine Silvesternacht. Auf einmal ist es – wie man sagt – „fünf vor zwölf“. Dann fängt das Ballern und Böllern an. Die Hunde und Katzen, die Vögel und Tiger erschrecken sich, registrieren Gefahr, Vernichtung etc. Die Menschen hingegen sind verschiedenartig beschäftigt. Einige stoßen an, einige knutschen, einige bewerfen Polizei, Feuerwehr Notfallwagen mit Böllern und Raketen, andere liegen längst im Bett und pennen.

Eins haben alle gemeinsam: Egal, was sie tun, fängt dies auf der einen Seite einer Zeitzone an und endet auf der anderen Seite.

„He! Was ist? Ist es…ja…schon…das neue Jahr? Ich lebe! Ich lebe! Es gibt mich! Es gibt doch ein Leben nach dem Leben!...usw.“

Nun haben Sie den einfachen Teil dieser Glosse gelesen. Ab jetzt wird es schwieriger.

Wie der Titel dieses ersten Beitrags eines neuen Jahrs besagt: Das Wort des Jahres lautet „Wasserrohrbruch“…zumindest mir.

Was hat dies für eine Bewandtnis? Folgendes: Am 31. Dezember, d.h., im vorigen Leben, erblickte ich bei uns in unserer Küche links vom Fenster und oberhalb des Kühlschranks einen braunen Fleck. Wie bitte? habe ich gedacht. Woher kommt denn das? Ein Schimmelanfall? Wäre das erste Mal. Noch dazu gäbe es für so etwas keinen Grund. Die Ecke ist gut belüftet.

Ich stieg nun auf eine Leiter und fasste die Stelle an. Sie war nass. O je. Irgendwoher kommt Wasser von oben herunter. Das war meine Schlussfolgerung, und es hat gestimmt.

Doch was kann man so kurz vor dem Ende…des Jahres, meine ich natürlich, um einem Problem auf den Grund zu kommen? Nix. Denn man kann niemanden erreichen. Man kann lediglich beobachten.

Bald waren wir ins neue Jahr (wie man sagt) reingerutscht. Und wir stellten fest: Wir leben! Doch leider galt das gleiche für den Fleck an der Wand! Das kann nur bedeuten, dass Sie, auch wenn Sie ins neue Leben oder Jahr hineinrutschen, die Flecken des alten Lebens nicht entkommen.

Immerhin: Zum Glück gibt es immer Hilfe. Das muss man wissen. Meistens muss man allerdings erst lernen, nach Hilfe zu rufen! In meinem Fall: Ich benachrichtigte den Hausmeister und die Hausverwaltung. Dazu auch unseren Sohn. Er kam als erster vorbei, begutachtete die Lage und machte auch Fotos. Mehr konnten wir ohnehin nicht tun. Auch die Nachbarn oben benachrichtigten wir. Bei ihnen allerdings schien vorerst alles in Ordnung zu sein, alles sozusagen in trockenen Tüchern.

Am nächsten Tag kam auch der Hausmeister zu uns. Zeitgleich fing, wie man sagt, die Kacke zu dämpfen an. Denn plötzlich regnete es regelrecht vom Fensterrahmen der Küche runter. Mengen von Wasser! Alles war nass. Wasser war schon immer ein guter Diener aber schlechter Herr. Der Hausmeister blieb ruhig. „Alles halb so schlimm, was sich mit Geld richten lässt. Schlimm ist, wenn man den Doktor rufen muss“, sagte er. Er ging dann in den Keller und drehte das Wasser zu. Auf unserem Strang floss nun kein kaltes Wasser mehr in der Küche. Das stellte aber nur die wenigsten im Haus fest. Die meisten waren ohnehin verreist. Und siehe da: Im Nu hörte es auf zu tröpfeln. Als würde das Blut aus einer Wunde versiegen.

Am nächsten Tag – nun waren wir noch tiefer ins neue Jahr hineingeprescht – kam ein Handwerker mit Messgeräten, die die Wärme und die Nässe in der Wand messen. Wasserrohrbruch. So war seine Diagnose. Zur gleichen Zeit machte sich der Wasserschaden mittlerweile auch bei den Nachbarn sichtbar. Doch da das kalte Wasser bereits zugedreht wurde, hielt sich der Schaden in Grenzen. Glück im Unglück, wie man sagt…

Und nun sind wir beinahe am Schluss dieses metaphysischen Traktats übers Leben nach dem Leben gekommen. Es hat zwar mit einem Wasserschaden angefangen – genauer gesagt mit einem Wasserrohrbruch – aber wir sind trotzdem ins neue Jahr gekommen.

Morgen treten die Handwerker an, um das Problem zu beseitigen. Dann werden auch de Wände getrocknet und schließlich auch neu geweißelt.

Das neue Jahr hat mit einem Wasserrohrbruch begonnen, und deshalb bleibt – zumindest für mich – dieses Wort Wort des Jahres.

Vielleicht klingt Ihr Wort anders.

Die Geschichte der Welt: ein kurzer Streifzug plus eine Dankbarkeitsbekundung

Hallo. Wie war Ihr Jahr? Ich weiß: Es war nicht immer ganz einfach. Man könnte fast sagen: Dieses dahinschwindende Jahr war ein perfekter Sturm. Ich meine: Krieg, Energiekrise, Pandemie, Klimasorgen (und dann all die persönlichen Dinge, die ein Leben bedrücken können). Und dann denkt man an die Leute in z.B. der Ukraine, oder im Iran, in Pakistan usw.

Komische Zeiten, und manche „Experten“ behaupten, dass wir am Anfang eines neuen Zeitalters stehen. Klingt ominös. Ist es aber?

Natürlich stehen wir am Anfang eines neuen Zeitalters! Doch das weiß jeder. Nur: Wir stehen nicht wegen des Krieges, der Energiekrise, der Pandemie etc. da, sondern wegen der rasanten Digitalisierung unseres Planeten.

Bedenken Sie: Kaum katapultiere diesen Text in Cyberspace, so wird er in Japan, in China, in San Francisco, in Kapstadt, Madeira usw. usw. gelesen. Das ist eine Tatsache.

Überall auf diesem Planeten haben Menschen die Möglichkeit zu wissen, was Menschen auf der anderen Seite des Globus tun oder denken.

Das machen sie, z.B., über TikTok, über Twitter (oder vielleicht bald Mastodon), über Telegram, über Instagram usw. usw. Auch die ekelhaftesten Regierungen sind nicht in der Lage, diese globale Kommunikation zu unterbinden (es sei denn, man lebt völlig ohne Strom). Tyrannen können den Kontakt lediglich erschweren.

Was bedeutet dies? Ganz einfach: Die Welt wird kleiner denn je. Noch präziser: Seit frühster Zeit auf Erden wurde die Welt naturgemäß kleiner – zumindest den Menschen. Denn Menschen waren stets neugierig zu entdecken, wie es stromauf oder stromab aussah oder auch jenseits des Berges oder Walds. Um diese Neugier zu befriedigen, hat man Wege, Pfade, Straßen ausgebuddelt. Später haben Schlauköpfe Boote und noch später Schiffe zusammengebastelt. Dann erfanden einige die Eisenbahn, das Auto, das Flugzeug. Und dann den Telegraf, das Telefon etc. Und dann kam die Digitalisierung. Was kommt denn als Nächstes?

Zugegeben: Der böse Zwilling der Neugier hat immer Krieg und Eroberungszug geheißen. Manchmal auch Pestilenz. Das scheint in der Natur der Dinge zu sein.

Noch dazu: Mit jeden bisschen Fortschritt kamen Kriminelle auf die Idee, die neueste Kommunikationstechnologie zu eigenen Zwecken zu missbrauchen. Es waren Wegelagerer, Piraten, Eisenbahnräuber, Flugzeugentführer, Hacker…

Doch genug der Weltgeschichte für heute. Das neue Jahr steht uns unmittelbar bevor, und das neue Zeitalter wächst schleichend heran.

Am Ende eines Jahres mag ich gern, darüber nachzudenken, wofür man dankbar sein könnte. Hier nun eine kurze unvollständige Auflistung:

Ich bin dankbar, dass ich nicht auf die Idee gekommen bin, eine Milliarde Menschen wegen einer bedrohlichen Krankheit, die ich selbst aus dem Boden gestampft habe, einzusperren, anstatt sie mit ausländischen Impfungen zu schützen. Und all dies nur deshalb, weil ich auf die absolute Macht fixiert bin und keine Kritik dulde.

Ich bin dankbar, dass ich nicht so einer bin, der sowohl den Tod von abertausenden Menschen wie auch eine Energiekrise und eine Hungersnot in Kauf nimmt, nur weil ich’s mir eingebildet habe, etwas zu beanspruchen, was mir nicht gehört.

Ich bin dankbar, dass ich niemals im Namen einer Religion zu einem Tyrannen geworden bin, bereit unschuldige Menschen hinrichten zu lassen, weil ich sie als Drohung gegen meine Machtansprüche verstehe.

Ich bin dankbar, dass ich mich nicht als Opfer darstelle, damit ich die Aufmerksamkeit der Welt auf mich richten kann und zugleich viel Geld durch Bücher, Netflixfilme und öffentliche Auftritte einsäckeln kann.

Ich bin dankbar, dass ich meinen Onkel habe nicht hinrichten lassen, indem ich ihn mit einem Flugkörper zerfetzen ließ. Weiterhin bin ich dankbar, dass ich kein Interesse habe, ein kleines Land in ein großes Gefängnis zu verwandeln, wo alle verpflichtet sind mich zu loben und lieben.

Ich bin dankbar, dass ich kein Lügner bin, der nicht in der Lage ist, eine Wahlniederlage einzugestehen und bereit ist, Chaos vom Zaun zu brechen, damit alle mich bewundern. Mich! Mich! Mich!

Ich hätte freilich noch viele andere Gründe dankbar zu sein. Doch obiges reicht einstweilen.

Nein, nicht ganz. Denn einen Grund will ich doch noch erwähnen: Ich bin dankbar, dass ich Sie, liebe Leser, liebe Leserinnen, habe und bedanke mich aufrichtig für Ihre Aufmerksamkeit.

Möge Ihnen das neue Jahr dieses sich anbahnenden neuen Zeitalters viel Gesundheit, viel Freude und viele gute Nachrichten bringen.

Ihr
Sprachbloggeur

Berühmtsein als Auslaufmodell

Womöglich ist Ihnen der Begriff „It Girl“ unbekannt. Und ich gehe davon aus, dass Ihnen der Name Clara Bow nichts sagt. Diese Wissenslücken sind verständlich, und jetzt werde ich sie erklären.

Clara Bow (1905-1965) galt als die erste „It Girl“. Will heißen, sie war im Besitz von „it“, von jener besonderen Qualität, die sie ermöglichte, aus der Masse der Menschen hervorzuragen. Leider habe ich vergessen, welche diese Qualität war. Ich nehme an, dass sie hübsch war und es verstand, sich zu vermarkten. Zumindest, dass ihre PR-Leute dies verstanden.

Nicht nur liegt Clara Bow unter der Erde, auch der Begriff „It Girl“ scheint längst tot und vergessen zu sein. Oder so habe ich vermutet, bis ich im WehWehWeh gelesen habe, dass, Clara lediglich als die erste „It Girl“ gelte. Es gab offensichtlich auch weitere. Ich habe nicht nach Namen gesucht.

Wikipedia zufolge, wurde der Begriff ca. 1995 aus seiner modrigen Begriffsgrabstätte wieder ausgebuddelt und verwendet wurde, um Selbstvermarkterinnen wie Paris Hilton, Kim Kardashian u.d.gl. zu bezeichnen.

Freilich ging diese Wiederauferstehung des Terminus mit einer Betonungsverschiebung einher, und zwar ins Negative.

Und noch etwas: 2009 wurde die „It Girl“ offiziell im Duden aufgenommen. Allerdings in folgender Abwandlung: „…junge oder jüngere Frau, die durch ihr häufiges öffentliches Auftreten in Gesellschaft prominenter Personen und ihre starke Medienpräsenz einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist.“

Wieso komme ich auf dieses Thema?

Fakt ist: Ich habe in letzter Zeit zu sehr an Meghan gedacht. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich besitze keinen Fernseher und erst recht keine Abo für Netflix. Trotzdem kommt man nicht umhin, mit diesem Namen berieselt zu werden. Und zwar deshalb, weil…was sonst?...Meghan eine klassische „It Girl“ ist!
Das heißt: sowohl im Sinne von Clara Bow und Kim K.

Nebenbei: Da wir im Zeitalter der Gleichberechtigung leben, sollten wir auch erwähnen, dass es mittlerweile auch „It Boys“ gibt. Z.B. Harry oder früher Leonardo oder Justin. Man muss aber nicht unbedingt hübsch sein, um ein „It Boy“ zu sein, Auch Elon und Bill und Jeff stehen auf der Liste…

Aber halt!

Wir schreiben das dritte Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Und das hat etwas zu bedeuten: Es ist ein Zeitalter, in dem sich immer weniger Menschen für Meghan und Kim (welche/r Kim?), Harry oder Mick usw. interessieren. Die Hauptkonsumenten für „It Leute“ sind von gestern! Es sind Menschen des 20. Jahrhunderts. Auch die Journalisten, die darüber berichten, sind Menschen von gestern! „It Leute“ sind heute so zeitgemäß wie Facebook!

Sorry Meghan, sorry Harry etc. etc. Euch fällt für die heutige Zeit Wichtiges. Und wisst Ihr, warum? Weil Ihr keine „Influencer“ seid! Oder wenn Ihr wenigstens Klimakleber wärt!

Nun fällt mir Andy Warhol ein. Einst behauptete er, dass bis 1974 jeder Mensch für 15 Minuten berühmt werden würde. Dieser Spruch wurde inzwischen ein wenig abgeändert. Längst heißt es, dass jeder Mensch seine 15 Minuten Berühmtheit bekäme. Doch auch diese Botschaft klingt nunmehr ein bisschen altbacken. Denn schließlich leben wir im Zeitalter des WehWehWehs.
Meghan, Harry auch Netflix locken mit ihren Spielereien nur ein alterndes Publikum.

Es hat sich was geändert. Schauen Sie TikTok, Instagram, Telegram und andere Plattforme an, deren Namen mir gar nicht bekannt sind. Eine Katze, die über eine Klaviertastatur schlittert, ist allemal lustiger als eine tränenerstickte Meghan.

Hallo neue Welt! Die Zukunft ist heute! „It is it!!“

Schöne Weihnachten wünscht Ihnen

Ihr
Sprachbloggeur

Tiere (und Tierchen) als Drohnen und die Story von Professor Brökelmann

Die Nachricht traf unverhofft ein, und ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Sie traf ein, wie es der Zufall wollte, kurz bevor die Absage von der vornehmen Literaturzeitschrift „Public Space“ hereinschneite. Das engl. Sprachige Magazin hatte meine Kurzgeschichte über Professor Brökelmann abgelehnt. Schade. Professor B. war meiner Story zufolge ein Biochemiker, der an einer dt. Uni unterrichtete, und dazu ein Ekel war. Er verachtete seine Studenten und murrte stets über seine Arbeit. Er war allerdings auch genial, wenn auch als Professor mittelmäßig…was jedoch dem Dekan seiner Fakultät auch besonders gefiel. Denn auch er war mittelmäßig als Lehrkraft und Dekan und vertrug niemanden, der ihn in den Schatten hätte setzen können.

Prof. B. war aber allen persönlichen Makeln zum Trotz die führende Kapazität auf einem sehr obskuren Fachgebiet: der Studie von Blattella Germanica, dem dt. Schaben. Seine Recherchen – die allerdings nur unvollständig bekannt waren – handelten vom Nutzen des Verdauungsapparates dieses ekelerregenden Tierchens als reichen Fund für diverse Heilmittel, die eventuell bisher kaum behandelbare Krankheiten hätten heilen können. Der Prof teilte dieses kostbare Wissen aber weder mit der Fachwelt noch mit seinen Studenten…mit niemandem. Seine dt. Studenten gaben ihm den Spitznamen „Brökelmännchen“. Der amer. Erzähler verhöhnte ihn als „Brokkoli“, was für ihn leichter von der Zunge ging.

Ich habe hier nicht vor, die ganze Geschichte von Prof. Brökelmann zu wiedergeben. Sie ist ohnehin zu kompliziert, um sie in ein paar Sätzen wiederzugeben. Außerdem ist mein Thema ein anderes, und zwar das, was ich oben als eine „unverhoffte Nachricht“ bezeichnete. Hier geht es, u.a., um Stechmücken, die, so las ich vor ein paar Tagen, als spionierende Drohnen eingesetzt werden. Leider habe ich vergessen, welcher Geheimdienst sie für diese Aufgabe abgerichtet hat. Vielleicht die Russen…oder waren es die Chinesen? Womöglich auch die Amerikaner oder die Briten.

Diese Stechmücken sind jedenfalls als spionierende Drohnen erkennbar, weil ihnen am Insektenleibchen die Zahl „38“ zu lesen sei. Wie so etwas möglich ist, vermag ich nicht zu sagen.

Ende der Ansage. Denn mehr habe ich über dieses Phänomen nicht zu berichten, außer dass diese Behauptung angeblich von einem TikToker namens Liam Dixon stammen soll, was ich, ehrlich gesagt, bezweifele. Ich habe nämlich diesen Namen gegoogelt und Folgendes festgestellt: Es gibt scheinbar mehrere Tiktoker und Instagramer usw. mit diesem Namen.

Wie dem auch sei. Vielleicht haben Sie mit der Quellensuche mehr Glück als ich.
Noch ein Problem: Ich hatte diese Nachricht vor vier oder fünf Tagen auf einem Briefumschlag notiert, doch leider ohne Quellenangabe.

Um die Sache weiter zu verkomplizieren: Auf diesem Briefumschlag hatte ich mir ebenfalls neben der Sache mit den spionierenden Mücken etwas über Tauben als Drohnen aufgeschrieben. Das mit den Tauben ist vielleicht noch wundersamer als das mit den Stechmücken. Denn es hieß laut meiner unbekannten Quelle, dass tausende solche spionierende Drohnen-Tauben einst wie Schneegestöber vom Himmel runtergefallen seien. Tot nehme ich an. Vielleicht ist die Verdrohnisierung von Tieren gesundheitsgefährdend. Ich meine für die Tiere.

Auch was die Wahrhaftigkeit aller dieser Angaben betrifft, lege ich die Hand nicht ins Feuer. Ich überlasse es Ihnen, sie zu verifizieren.

Im Übrigen: Meinen Notizen zufolge geschah all dies während des Lockdowns. Aber wo? In Europa? In China? In den USA? In Russland? Keine Ahnung. Lediglich habe ich notiert, dass besagter Herr Dixon der Meinung ist, dass es bei der Sache mit den Tauben womöglich um eine Falschmeldung handele.
Wahrscheinlich hat er recht – wer auch immer Herr Dixon ist – bzw., ob es überhaupt einen Herrn Dixon gibt.

Immerhin: Das mit Prof. Brökelmann ist eindeutig eine Erfindung und keine Fake News.

Doch nun fällt mir ein: Vielleicht würden auch Brokkolis Viecher als Drohnen taugen! Wäre ein Experiment wert, wenn nur Professor Brökelmann bzw. Herr Dixon aufzutreiben wären.

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