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Achtung Räuber*Innen: Es wird gefährlich!

Was haben London, Moskau und San Francisco gemeinsam?

Zu bedenken: Es herrscht Krieg zwischen Russland und der Ukraine, ein Krieg, für den Russland – genauer gesagt seine Führung – verantwortlich ist, weshalb Moskau im Augenblick Galaxien entfernt von London und San Francisco zu sein scheint. Diese drei Städte haben dennoch etwas gemeinsam…

Und zwar Folgendes: In allen dreien wurden in jüngster Zeit Leica Geschäfte von Räuber*Innen überfallen. In San Francisco, z.B., wurden Fotoapparate im Wert von 178 Tausend Dollar erbeutet. In London wurde ein Leica Geschäft in Mayfair ausgeplündert. In Moskau zerschmetterten die Verbrecher*Innen die Tür eines Leica Geschäfts auf dem Leninsky Prospekt und sind mit reicher Beute abgehauen.

Nur Zufall…oder ist vielleicht…etwas… im…Busch?

Ein amerikanischer Bekannter, ein Fotograf, wittert gegenwärtig Leica Dieb*Innen überall. Er verzichtete deshalb während eines neuerlichen Aufenthalts in New York darauf, mit seiner Leica zu fotografieren, weil er Angst hatte, diese könnte durch die omnipräsenten Dieb*Innen oder Räuber*Innen entwendet werden.

Meine Frage: Gibt es wirklich einen internationalen Räubendenverein, der sich auf Leicas spezialisiert hat? Manche Russ/en/innen, so stelle ich mir vor, würden vielleicht meinen: „Ja, es gibt ihn, und die Radelsfüherer*Innen sind Ukrainer*Innen. Die Fotoapparate werden nach Kiew transportiert und im Westen für teures Geld weiter gehandelt! Eine Schande!“

Und die Amerikaner oder die Engländer? Vielleicht mutmaßen ihre Geheimdienste, dass die russische Wagner-Gruppe dahintersteht und dass der Raubüberfall auf dem Leninsky Prospekt lediglich als Finte diente, um die eigentlichen Spuren zu verwischen.

Nebenbei: Wissen Sie, warum die russischen Söldner*Innen „Wagner“ heißen? Nein, nicht weil sie alle Deutsche sind, sondern weil der/die Gründer*In dieser Organisation ein/e große(r) Bewunderer*In Richard Wagners ist.

Egal. Nachdem mein amer. Bekannter mir von seinen Sorgen ob seines Fotoapparats berichtet hatte, habe ich mich angeschickt, die Sache beim Vorsitzenden Google zu erforschen. Leider habe ich keine zusätzlichen großen Leica-Raubfälle ausfindig machen können. Vielleicht habe ich die falsche Suchfrage eingegeben.

Eine Theorie: Diejenigen, die hinter diesen Überfällen stehen, sind ebenso für den Raub der keltischen Goldmünzen in Manching, den Raub im Dresdener Grünen Gewölbe und den Raub der Riesengoldmünze in Berlin verantwortlich.
So etwas würde mich keineswegs überraschen.

Möglich ist auch, dass diese Räuber*Innen-Kluft ein/e Ableger*In der Bande ist, die die Enkelkindmasche so profitabel gemacht hat.

All dies vermute ich nur. Im Grunde weiß ich nichts mit letzter Sicherheit.
Doch auch wenn ich es nicht so ganz genau weiß, über eins bin ich ja wohl sicher: Ich weiß, wie es für die Räuber*Innen enden wird:

Die Männer werden innerhalb drei Wochen impotent, und nach einem Jahr werden sie sterben. Die Frauen, wenn sie Kinder haben, werden diese verlieren. Wenn sie keine Kinder haben, werden sie keine bekommen.

Das wissen diese Halunken*Innen noch nicht. Wenn sie es wüssten, würden sie nicht überall auf der Welt nach dem Eigentum anderer raffen. Solche Kaprizen sind wahrlich sehr gefährlich…für die Gangster*Innen selbst.

Falls Sie eine/n von Ihnen kennen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie diese schlechte Nachricht weitergeben würden.

Kampf der Avatare im Metaversum: Volodymyr gegen Vladimir

Augenblicklich befinden wir uns, liebe Lesende, Studierende und Besuchende, im Metaversum.

Als erstes bedarf jeder eines Avatars. Sie wissen, was mit „Avatar“ gemeint ist, oder? Früher hätte man „Alter Ego“ gesagt. Will heißen, eine Identität, in die Sie quasi als Rollenspieler hineinschlupfen. Heute ist es ein „Avatar“, der Sie im Spiel (zum Beispiel „World of Warcraft“) vertritt.

Komisches Wort „Avatar“. 1992 behauptete der Autor Neal Stephenson, dass er dieses Wort für seinen SciFi-Roman „Snow Crash“ erfunden hatte. Das hat nicht gestimmt. Letztendlich erfuhr man (all dies habe ich übrigens in Wikipedia herausgefunden), dass die Behauptung lediglich als PR-Gag diente, um den Buchverkauf besser voranzutreiben.

Ich war auf dieses Wort „Avatar“ viel früher gestoßen: und zwar als theologisches Konzept aus dem Hinduismus. Der „Avatar“ (das Wort bedeutet auf Sanskrit „Herabstieg“) wies auf die irdische Inkarnation einer hinduistischen Gottheit. Vischnu, zum Beispiel, hatte der Hindulehre zufolge verschiedene Inkarnationen. Die Persönlichkeit jeder Inkarnation bezeichnete man als ein Avatar.

Übrigens: Die Mehrzahl dieser Vokabel lautet auf Deutsch „Avatare“ (s. Titel oben).

Kennen Sie den Namen Meher Baba? Er war gebürtiger Iraner, 1894 geboren. 1913 durch einen Kuss auf der Stirn einer islamischen Heiligen wurde er zum Erleuchteten.

Ab 1925 schwieg er, da er meinte, das meiste, was man erzählt, ohnehin nur Gezwitscher sei. Im Zustand des Schweigens verharrte er noch 45 Jahre. Während dieser Zeit hat er aber Bücher noch und nöcher geschrieben. Darüber hinaus sammelten sich immer mehr Gläubige um ihn. Heute würden wir sie als „Followers“ bezeichnen.

„Avatar“, „Followers“. All dies gab es schon auch vor Facebook, Twitter und Co.
Einmal las ich, dass der Avatar Meher Baba gern mit seinen Followers Flugball spielte. Wenn ich mich erinnere, hat Meher Babas Team – zumindest in der Anekdote, von der hier die Rede ist, gewonnen. Ich könnte es mir ohnehin nicht anders vorstellen. Stellen Sie sich vor: Sie spielen Flugball gegen einen Avatar, d.h., gegen eine inkarnierte Gottheit. Würden Sie den Ball mit voller Wucht in Richtung Avatar reinhauen, um das Spiel zu gewinnen?

Aber genug. Oben habe ich gesagt, dass wir uns im Metaversum befinden und dass jeder einen „Avatar“ braucht.

Keine Ahnung, wie Sie sich nennen werden. Ich heiße ab jetzt Volodymyr. Mein Avatar ist ein Kind, und er sitzt im Gras und spielt mit seinem Spielzeuglastwagen. Ein tolles Spielzeug, dass er von seinen Eltern zum Geburtstag bekommen hat.

Er sitzt im Gras und spielt. Plötzlich tritt ein anderer Avatar in Erscheinung, auch ein Kind. Dieser nennt sich Vladimir und er sagt: „Schöner Lastwagen“, du Heini. Ich will auch damit spielen.“

„Nein“, antwortet Volodymyr. „Du siehst, dass ich damit spiele.“ Er wendet sich wieder seinem Spielen zu.

„Gib’s her, du Schnuckel, oder ich hau dir ein Loch in den Kopf!“
„Nein!“ sagt Volodymyr.

Jetzt will Vladimir das Spielzeug wegschnappen. Volodymyr wehrt sich aber. Überraschung. Er schiebt Vladimir kräftig zurück und tritt ihn gegen das Schienbein.

„Verdammter Schwuler!“ schreit Vladimir. Aber er hat die Botschaft verstanden. So einfach ist es nicht, jemandem ein Spielzeug zu entwenden. Nächste Strategie. Er versucht das Spielzeug kaputt zu machen. Er reißt ein Rad ab, verbiegt eine Tür, haut auf den Anhänger, bis er verbeult ist. Volodymyr lässt aber nicht locker und schlägt zurück.

„Wenn ich es nicht haben kann, dann kriegt es niemand!“ Das sagt Vladimir. Doch es gelingt ihm nicht, den Laster ganz kaputt zu machen. Außerdem: Allmählich verspürt er Angst vor Volodymyr.

Zum Glück findet sich all dies nur im Metaversum statt. Stellen Sie sich vor, so etwas würde in der Wirklichkeit geschehen!

Elon und das Gespenst der Zukunft: Ein Gespräch

Gespenst der Zukunft: Elon, ich kaufe dir Twitter für fünfzig Euro ab. Was sagst du?

Elon: Wie bitte? Eben hab ich 44 Milliarden auf den Tisch gelegt! Du spinnst!

Gespenst d.Z.: Ah geh! Bist Geschäftsmann, Elon. Nix hast auf’n Tisch gelegt. Nur die Banken…

Elon: Dir verrate ich nichts. So gut kennen wir uns nicht.

Gespenst d. Z.: O doch. Gut kennen wir uns…

Elon: He, Pedo, wer bist du?

Gespenst d.Z.: Ich bin derjenige, der dir immer ein Schritt voraus ist. Ich bin das Gespenst der Zukunft. Das mit dem „Pedo“ musst du übrigens endlich lassen. Schämst du dich nicht?

Elon: Wieso soll ich mich schämen? Ich schäme mich nie.

Gespenst d. Z.: Mal hast du den Retter dieser Kinder in der Höhle in Thailand als „Pedo“ beschimpft. Er hat dich verklagt. Keine Chance gegen deine teuren Anwälte. Sie haben argumentiert, es handelt sich um ein harmloses Schimpfwort aus Südafrika.

Elon: Stimmt. Das sagen wir in Südafrika, du Zukunftspedo. Auch ich bin ein schlauer Pedo! Weshalb ich mich frage, wie du auf die Idee kommst, ich würde dir Twitter für fünfzig Euro verkaufen?

Gespenst d.Z.: Auch das ist zu viel für das, was ich vorhabe.
Elon: Und was hast du vor?

Gespenst d.Z.: Ich mache den Laden dicht. Aus Apfel Amen.

Elon: Das ich nicht lache. Hast du in Mastodon investiert? Telegram? Würde zu dir bestimmt passen. Ich seh dich nicht, du Pedo, aber du kommst mir arg zwielichtig vor. So ein Dark Net Typ halt.

Gespenst d.Z.: Elon, ich bin da, um dir zu helfen. Ich bin das Gespenst der Zukunft, und ich weiß, wie du dein Geld zu investieren hast.

Elon: Das ich nicht lache…Du hast echt einen Vogel. Und sag. Wie sieht diese Zukunft aus?

Gespenst d.Z.: Du musst dein Geld in Kneipen, Pubs, Bistros und wie sie alle heißen, anlegen. Lokales Gezwitscher halt. Verstehst du nicht? Denn bald kommt der Terror, und keiner weiß dann ein oder aus, erst recht nicht, wenn Millionen Zwitscherer umeinander ratschen.

Elon: Der Terror? Du bist ein Terror. Man sieht dich nicht, und du verbreitest Lügen! Ich hab Millionen von Followers!!

Gespenst d.Z.: Und noch etwas: Du sollst dein Geld in Kaufhäuser investieren und in den Einzelhandel.

Elon: Ich?

Gespenst d.Z.: Ja du. Wenn nicht du, kommt ein anderer und tut es.
Elon: He, bist du von gestern?

Gespenst d.Z.: Nein, von morgen.

Elon: Pass mal auf, Pedo, wir leben im digitalen Zeitalter. Kapierst du? Man tratscht im Internet, man bestellt im Internet, man lebt im Internet! Du nicht?

Gespenst d.Z.: Zwanzig Euro. Mein letztes Angebot. Sonst kriegst du nichts und verlierst alles.

Elon: Warte nur. Dieses Gespräch werde ich gleich tweeten. Heute noch! Du wirst sehen: Es kommen Millionen von Tweets und Retweets. Ich hoffe, du hast Zeit alle zu lesen.

Gespenst d.Z.: Hier unterschreiben, Elon.

Elon: Ich denk nicht dran. Ich hab keine Zeit für so einen Scheiß…
usw.

Elon und das Gespenst der Zukunft: Ein Gespräch

Gespenst der Zukunft: Elon, ich kaufe dir Twitter für fünfzig Euro ab. Was sagst du?

Elon: Wie bitte? Eben hab ich 44 Milliarden auf den Tisch gelegt! Du spinnst!

Gespenst d.Z.: Ah geh! Bist Geschäftsmann, Elon. Nix hast auf’n Tisch gelegt. Nur die Banken…

Elon: Dir verrate ich nichts. So gut kennen wir uns nicht.

Gespenst d. Z.: O doch. Gut kennen wir uns…

Elon: He, Pedo, wer bist du?

Gespenst d.Z.: Ich bin derjenige, der dir immer ein Schritt voraus ist. Ich bin das Gespenst der Zukunft. Das mit dem „Pedo“ musst du übrigens endlich lassen. Schämst du dich nicht?

Elon: Wieso soll ich mich schämen? Ich schäme mich nie.

Gespenst d. Z.: Mal hast du den Retter dieser Kinder in der Höhle in Thailand als „Pedo“ beschimpft. Er hat dich verklagt. Keine Chance gegen deine teuren Anwälte. Sie haben argumentiert, es handelt sich um ein harmloses Schimpfwort aus Südafrika.

Elon: Stimmt. Das sagen wir in Südafrika, du Zukunftspedo. Auch ich bin ein schlauer Pedo! Weshalb ich mich frage, wie du auf die Idee kommst, ich würde dir Twitter für fünfzig Euro verkaufen?

Gespenst d.Z.: Auch das ist zu viel für das, was ich vorhabe.
Elon: Und was hast du vor?

Gespenst d.Z.: Ich mache den Laden dicht. Aus Apfel Amen.

Elon: Das ich nicht lache. Hast du in Mastodon investiert? Telegram? Würde zu dir bestimmt passen. Ich seh dich nicht, du Pedo, aber du kommst mir arg zwielichtig vor. So ein Dark Net Typ halt.

Gespenst d.Z.: Elon, ich bin da, um dir zu helfen. Ich bin das Gespenst der Zukunft, und ich weiß, wie du dein Geld zu investieren hast.

Elon: Das ich nicht lache…Du hast echt einen Vogel. Und sag. Wie sieht diese Zukunft aus?

Gespenst d.Z.: Du musst dein Geld in Kneipen, Pubs, Bistros und wie sie alle heißen, anlegen. Lokales Gezwitscher halt. Verstehst du nicht? Denn bald kommt der Terror, und keiner weiß dann ein oder aus, erst recht nicht, wenn Millionen Zwitscherer umeinander ratschen.

Elon: Der Terror? Du bist ein Terror. Man sieht dich nicht, und du verbreitest Lügen! Ich hab Millionen von Followers!!

Gespenst d.Z.: Und noch etwas: Du sollst dein Geld in Kaufhäuser investieren und in den Einzelhandel.

Elon: Ich?

Gespenst d.Z.: Ja du. Wenn nicht du, kommt ein anderer und tut es.
Elon: He, bist du von gestern?

Gespenst d.Z.: Nein, von morgen.

Elon: Pass mal auf, Pedo, wir leben im digitalen Zeitalter. Kapierst du? Man tratscht im Internet, man bestellt im Internet, man lebt im Internet! Du nicht?

Gespenst d.Z.: Zwanzig Euro. Mein letztes Angebot. Sonst kriegst du nichts und verlierst alles.

Elon: Warte nur. Dieses Gespräch werde ich gleich tweeten. Heute noch! Du wirst sehen: Es kommen Millionen von Tweets und Retweets. Ich hoffe, du hast Zeit alle zu lesen.

Gespenst d.Z.: Hier unterschreiben, Elon.

Elon: Ich denk nicht dran. Ich hab keine Zeit für so einen Scheiß…
usw.

Die Nilgans, der Mastodon und der Untergang des römischen Reiches (dazu auch Twitter)

Womit soll ich heute aufwarten? Mit der Nilgans? Mit dem Untergang des römischen Kaiserreichs oder mit Mastodon? Mit allen! Wir fangen mit der Nilgans an.

Wissen Sie, was eine Nilgans ist? Ich habe es erst erfahren, als ich neulich zwei vor mir an einem Teich grasen sah. Wikipedia bezeichnet dieses Federvieh als „afrotropischer Entenvogel“, bzw., als Vertreter der Gattung der „Halbgänse“. Die Farbe ist eine Mischung aus hell- und dunkelbraun mit etwas grün. Der Hals ist etwas länger als der einer Ente, erscheint ein bisschen gansartig. Und die Augen sind mit Dunkelorange umkreist, so dass das Tier irgendwie übernächtigt aussieht oder als wäre es vielleicht im Drogenrausch.

Es ist kleiner als eine Gans und ein Tick größer als eine Ente. Aus der Entfernung denkt man an eine kostümierte Möwe.

Was macht ein heutiger Mensch, wenn er eine ihm unbekannten Vogelart – wie z.B. mir die Nilgans – erspäht? Früher hätte er vielleicht einen Ortskündigen gefragt: „Entschuldigung, wissen Sie, was das für ein Vogel ist?“ Oder er hätte auch ein Foto machen können, um später mit dieser Vorlage in einem Buch über Vögel nachzuschlagen.

Heute richtet man das Phone auf das Tier, drückt auf die „Google Lens“-Ikone und zack! Nach ca. eine Sekunde, hat man die Antwort: unzählige Bilder von genau dieser Art Federviehs und dazu auch diverse Texte, die Näheres schildern.

Und genau das habe auch ich gemacht, um die Nilgans zu identifizieren. „Nil“, da der Vogel möglicherweise aus diesem Gebiet stammt, „Gans“, weil das Tier als „Halbgans“ gilt.

Und nun kommen wir nahtlos weiter zu „Mastodon“. Nein, hier spielt „Google Lens“ keine Rolle, vielleicht eher die Google Suchfunktion. Außerdem ist besagter „Mastodon“ kein wirkliches Tier, sondern der Name einer open source Social-Medium-Plattform, die momentan als Ersatz für den digitalen Vogel, „Twitter“ rege gehandelt wird.

Seitdem Egon Musk, der reichste Mensch auf Erden (oder so wird behauptet), „Twitter“ für 44 Milliarden Dollar erworben hat und gleich für Chaos gesorgt hat, flattern diverse Zwitscherer in Richtung „Mastodon“, um dort das Social-Medium-Gespräch fortzufahren.

Obwohl ich nie ein Zwitscherer war – dafür habe ich weder die Zeit noch die Geduld – habe ich mich nun bei Mastodon angemeldet. Allerdings nur, um als „Follower“ eines Londoner Kollegen, der seine Gefolgschaft in die Höhe treiben möchte. Bisher erlebe ich „Mastodon“ als umständlichen Irrgarten voller Geschwätz. Dazu: Ich weiß gar nicht, wieso die Seite „Mastodon“ heißt!

Das ein Vogel „Nilgans“ genannt wird, ist nachvollziehbar. Aber eine Kommunikationsseite „Mastodon“, will sagen: nach einer ausgestorbenen Elefantenart, zu benennen, leuchtet nicht ein. Zumindest mir nicht.

Doch nun habe ich meine Mastodon-Präsenz und bin unter dem Namen „P.J. Blumenthal“ mit der Adresse – was sonst?: @sprachbloggeur! – zu finden. Ich habe diese Seite aber noch nicht eingerichtet, und vielleicht tue ich es nie. Momentan wirkt sie wie eine leere Wohnung, die man gerade bezogen hat. Falls ich sie jemals in Anspruch nehme, werden meine Beiträge teils Englisch teils Deutsch erscheinen. Denn schließlich will ich mit meinem Beitritt meinen Kollegen in London ein bisschen unter den Arm nehmen.

Und was hat der Untergang des römischen Reiches mit all dem zu tun? Wahrscheinlich nichts. In letzter Zeit mache ich mir aber Gedanken über diesen Untergang. Meine kurze Schlussfolgerung lautet: Weil die alten Römer weder Antibiotika noch Internet hatten und von daher nicht in der Lage waren, für Gesundheit und Ordnung zu sorgen. Es gab aber noch einen Grund. Die Römer waren stets dabei, das Imperium zu vergrößern. Damals bedeutete diese Politik: alles, was nicht gerade niet- und nagelfest war, mit nach Hause zu verfrachten. Das römische Reich funktionierte also nach dem Prinzip einer Ameisenkolonie!

Meine Theorie: Hätten die Römer anstatt nur Raffgier im Sinne gehabt, Handel mit den Nachbarn jenseits der bereits etablierten Grenzen getrieben, wäre das römische Reich nie untergegangen, und wir würden noch heute alle Lateinisch sprechen!

Ich müsste darüber nachdenken, was das mit der Nilgans, mit Mastodon und mit Twitter zu tun hat. Sicherlich finde ich eine Verbindung.

Schuldzuweisen auf Englisch

„Blame“. Sprich „bläjm“. Eine hübsche Vokabel aus dem reichen Wort-Schatz (ja Schatz) meiner Muttersprache. Notabene: Es hat nix mit „blamieren“ zu tun. Man kann auf Deutsch einen anderen „blamieren“ im Sinne von „bloßstellen“. Oder man verwendet das Wort reflexiv: „sich blamieren“.

Wer „bloßgestellt“ wird (man macht ihn „bloß“, also „nackt“). Er – oder sie – erleidet eine „Blamage“.

By the way: Wissen Sie woher das Wort „blamieren“, „Blamage“ und Co. stammt? Die Antwort hat mich überrascht. „Blamieren“ ist sprachgeschichtlich mit „Blasphemie“ verwandt. Eine „Blasphemie“ war ursprünglich eine ganz normale Verfemung eines anderen. Will heißen: Man redet hämisch über jemanden.

Das Wort ist griechischen Ursprungs. Erst später wurde die gemeinte Verfemung ausschließlich auf Gott beschränkt.

Die Römer machten aus diesem griechischen Begriff „blaspheme“ das Verb „blasphemare“, und dies wiederum wurde ins Deutsche als „blasphemieren“ und später – wahrscheinlich übers Französische – als „blamieren“ versimplifiziert.

Auch hier das Gesetz der Mundfaulheit am Werk.

Aber zurück zu „blame“. Dieses Wort hat weder mit „Blamage“, „blamieren“ oder gar „Blasphemie zu tun.

„Blame“ wird ausschließlich transitiv verwendet. Das heißt mit einem Objekt. Man hat das Bedürfnis (oder die Lust) jemanden oder etwas zu…“blame“.

Dict.cc, eine Webseite, die den Gebrauch von dicken Sprachwörterbüchern – beinahe – überflüssig macht, bietet die folgenden Übersetzungen für „to blame“: „jdn. beschuldigen“, „vorwerfen“, „tadeln“, „jdn. rügen“, „jdn. verantwortlich machen", „jdm. die Schuld zuschreiben“. Man kann sich auch „selbst die Schuld geben“. „I blame myself“.

Ja, auch das kommt manchmal – wenn auch selten – vor: dass man sich die Schuld gibt. Meistens aber ist es der – oder die – andere.

Und nun ein paar engl. Idioms: Die eine heißt „blame and shame“. Das heißt: Nicht nur ist sie – oder er – für etwas Schreckliches verantwortlich. Noch dazu kann sie – oder er – nur sich selbst Vorwürfe machen und sollte sich deshalb schämen.

Hmm. Wie könnte man „blame and shame“ auf Deutsch ebenso knapp und schlüssig formulieren? Vielleicht haben Sie eine Idee… So etwas wie „Krach und Schmach“ vielleicht?? Nein. Ist nicht dasselbe. Nur vom Klang her.

Doch nun eine besonders schöne und oft verwendete Redewendung: „the blame game“.

„Linguee“ – auch eine sehr nützliche Internet-Nachschlagquelle – übersetzt „blame game“ mit „gegenseitige Schuldzuweisungen“. Vom Sinn her passt dies wie der Faust aufs Gretchen. Nur leider ohne die Sprachmusik.

Vielleicht ein anderes Bild fürs dt. Äquivalent. Z.B.: Man schiebt sich einander etwas in die Schuhe. Auch das ist irgendwie ein Spielchen, ein „game“. Denn wenn man jemandem etwas in die Schuhe schiebt, dann nur deshalb, um ihn – ganz klar – mit „blame“ zu blamieren.

Hoppla! Nun haben wir den Kreis geschlossen. Irgendwie ist es uns doch gelungen, „blame“ und „blamieren“ zu verlinken, wenn auch nicht ganz. Denn durch „blame“ wird ein anderer „bloßgelegt“ – also „blamiert“. Trotzdem handelt es sich bei „blame“ und „blamieren“ um zwei Paar Schuhe, womit wir beim Bild bleiben.

Wenn Sie es mit der Lektüre dieser Glosse bisher geschafft haben, dann werden Sie sich vielleicht fragen: Was soll dieses Traktätchen über Schuldzuweisungen?

Ganz einfach: Es geht um ein Phänomen, das seit Urzeiten Geschichte schreibt. Mit „blame“ und „Blamage“ umfasst man beinahe die ganze Geschichte dieser Welt.

In eigener Sache: Kein Beitrag nächste Woche. Bin schon wieder auf Geheimmission.

„Nazis“ und Schulhof-Politik

Ich war zwölf Jahre alt. Das Nachbarskind wollte sich an mir rächen. Ich war nämlich zugegen, als er seinen Hund, einen Welpen, ziemlich heftig verdroschen hat, weil das Tier sein belegtes Brötchen gefressen hat. Das Tier hat elend gewinselt, und ich habe dem Jungen gesagt, er soll damit aufhören. Diese Rüge hat er mir übelgenommen, und prompt hat er die Freundschaft gekündigt. Kinder bezeichnen sich als „Freunde“, auch wenn sie es nicht sind.

So der Hintergrund. Bald hatte sich das Nachbarkind mit einem anderen Kind „befreundet“. Dieser war älter und größer als ich.

Einmal bin ich auf dem Heimweg den Zweien begegnet. Der Große rempelt mich an. Und dann passiert es.

„He! Warum hast du mich angerempelt?“ sagt er.

„Ich? Ich hab dich nicht angerempelt. Du mich.“

„Lügner! Du hast mich angerempelt.“

Nun war mir klar. Er will Ärger. Er ist aber größer und stärker als ich. Erster Impuls: Ich gehe einfach weiter. Fehlanzeige. Er folgt mir und tritt mich in den Hintern. Ich gehe trotzdem weiter. Wieder das gleiche. Und wieder einmal.

Dann wird’s mir zu viel. Ich erreiche mein Limit. Er hebt das Bein, um mich nochmals zu treten. Stracks packe ich ihn ans Bein, ziehe jäh nach oben. Er dreht sich in der Luft wie eine Windmühle und fällt prompt auf die Nase. Ich bin zufrieden, doch ich mach mich schleunigst aus dem Staub, auch wenn er noch da liegt. Ich denke: Er könnte wieder aufstehen. Derweil hole ich meinen Bruder, der älter und stärker ist als ich und der andere.

Wenn wir ihn einholen, hat er sich wieder aufgerafft. Sogleich packt ihn mein Bruder am Kragen und droht ihm Schläge, wenn er ja wieder wagen solle, seinen kleinen Bruder zu ärgern. Brav nickt der Rüpel. Und siehe da. Ab dann macht er stets um mich einen Bogen.

An diese Geschichte habe ich neulich gedacht, nachdem ich ein Interview mit dem russischen General Surowikin gehört habe.

Surowikin ist, falls Ihnen der Name nicht geläufig ist, der Raufbold, der in Aleppo und – wenn ich mich nicht täusche – in Afghanistan für Grausamkeit und Verwüstung gesorgt hat. Er soll jetzt das Los der russischen Armee bei der sog. „militärischen Spezialoperation“ zum Positiven umpolen.

In jedem zweiten Satz, den der General sprach, ging es um die „Nazis“, die in der Ukraine bekämpft werden. Putin spricht seit Anfang des Krieges ähnlich.

Der Grund für diese Rhetorik ist offensichtlich: Der Geist eines anderen Zeitalters, als man gegen echte Nazis gekämpft hatte, sollte – zumindest in der Fantasie – wieder ins Leben gerufen werden, um den jetzigen sinnlosen Krieg zu rechtfertigen. Mit anderen Worten: Man tut so, als gäbe es einen rationalen Grund für diesen Krieg.

Denn was bedeutet „Nazi“ in diesem Zusammenhang außer „Feind“. In diesem Fall jedoch wird das Opfer zum Täter verwandelt in der Hoffnung, man wird vergessen, wer der wahre Aggressor ist.

Und so komme ich auf den Jungen zurück, der behauptet hat, ich rempele ihn an, wenn es in Wirklichkeit umgekehrt war.

Kann es sein, dass das, was momentan in der Ukraine abspielt, Schulhof-Politik ist? Wird der Raufbold auf die Nase fallen? Man kann’s nur hoffen. In diesem Schulhof werden aber erst abertausende Menschen sterben oder vor der Ruine ihres Lebens stehen müssen. Und all dies, weil ein Junge auf seinen Hund, der ein Brötchen gefressen hat, gedroschen hat und dann gemaßregelt wurde.

„Promi“ sein

Möchten Sie berühmt sein? Mittelpunkt des Interesses von Ihnen fremden Menschen? Ein Name sein, den jeder kennt…wie Lady Gaga, Thomas Gottschalk, Vladimir Putin?

Ich war jedenfalls schon da, und zwar einige Male, bin also in der Lage, Sie über dieses Thema zu beraten. Hier ein paar Beispiele aus meiner Karriere als bisweilen berühmter Mensch.

Zuerst ein unverdienter Moment der Aufmerksamkeit…

Ich bin auf dem Radl in der Münchener Maxvorstadt unterwegs, und zwar auf der Ludwigstraße, falls Sie München kennen. Rechts von mir an der Ampel hält ein Wagen. Ein Mann – ein gestandenes Mannsbild könnte man sagen – schaut mich staunend an. Ich habe das Gefühl, er wird gleich ohnmächtig werden. Seine Lippen zittern, und er sagt: „Ach du lieber, Paul Breitner neben mir auf dem Rad!“ Entschuldigung, liebe Lesende. Nun hab ich vergessen. Hat er „Paul Breitner“ oder „Gerd Müller“ gesagt? Fakt ist: Breitner, Müller und Blumenthal hatten damals alle drei dunkle Locken.

Wie dem auch sei. Das gestandene Mannsbild im Auto ist in dem Augenblick ziemlich durch den Wind. „Nein, so heiß ich nicht“, antworte ich mit erkennbarem amerikanischem Akzent. Fakt ist: Mir dem Frischling in München waren damals die Namen P.B. und G.M. unbekannt.

„Ach so“, sagt mein Gesprächspartner. „Da ist aber eine Ähnlichkeit.“ Nach ein paar Sekunden fahren wir beide weiter auf unsere jeweiligen Abenteuerreisen durch das Leben. Soweit ich weiß, sind wir uns nie wieder begegnet.

„Promi“ sagt man auf Deutsch für jemanden, der allgemein bekannt ist und über den man in der Zeitung lustvoll (oder hämisch) schreibt. Kurz für „Prominent“, ein Wort, das wörtlich „hervorragend“ bedeutet – „hervorragend“ im wörtlichen Sinn – wie wenn, z.B., ein Vorbau hervor-ragt.

Prominente Menschen gibt es auch auf Englisch. Allerdings wird diese Vokabel im Sinn von „bekannt“ benutzt. Ein Naturwissenschaftler, ein Chemiker, ein Autor und auch Räuber*Innen können „prominent“ sein.

Gleichbedeutend mit „Promi“ ist das englische „celebrity“. Ein „celebrity“ ist, genau genommen, jemand, den man „zelebriert“, jemand quasi, der gefeiert wird. Das war jedenfalls die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes. Heute hat es den gleichen Sinn wie „Promi“. Oft sind „Promis“ eine billige Abwandlung dessen, was man einst unter „gefeierten Menschen“ verstand.

Aber halt. Eigentlich wollte ich über einige meiner Erfahrungen mit dem Promi-Leben berichten:

Das erste Mal war ich vielleicht 19 Jahre alt. Ich habe an einem Lyrikabend in der alten Heimat in New York teilgenommen. Der Saal war voll, und ich habe meine Lyrik vorgetragen. Am Schluss sprach mich eine junge Frau an – ich denke sie war etwas älter als ich – und wollte von mir wissen, wie ich es geschafft hatte, ein bekannter Lyriker zu werden. Ich war aber kein bekannter Lyriker. Meine Fangemeinschaft bestand damals aus einem einzigen Menschen: dieser Frau.

Mir war die Sache jedenfalls peinlich, und ich wollte so schnell wie möglich die Flucht ergreifen. So ist mein Empfinden immer, wenn ich berühmt bin.

Noch ein Beispiel. 1998 kehrten wir, d.h., ich mit Familie, nach München zurück nach einem vierjährigen Aufenthalt in den USA. Ich habe in dieser Anfangszeit einen Text für die Münchener Abendzeitung über meine Eindrücke als Rückkehrer geschrieben. Der Artikel wurde mit einem Foto von mir geschmückt. Wahrscheinlich wurde der Text eifrig gelesen. Er war jedenfalls recht unterhaltsam geschrieben. Mit dem Resultat, dass ich tagelang beim Einkaufen von fremden Menschen angesprochen wurde, weil sie meinen Artikel gelesen und mich durch das Foto wiedererkannt hatten.

Was soll dies?, habe ich gedacht. Wir kennen uns nicht, und ich wollte mich schleunigst verstecken. Natürlich antwortete ich immer höflich. Zum Glück war der Spuk nach ein paar Tagen wieder vorbei.

Noch ein Ereignis. Nachdem mein Sachbuch, „Kaspar Hausers Geschwister – auf der Suche nach dem wilden Menschen“, 2003 zum ersten Mal erschienen war, war ich einmal in einer großen Münchener Buchhandlung. Eine Frau – oder war es ein Mann? – erkannte mich – offensichtlich durch das Autorenfoto. Denn Sie (oder er) hatte ein Exemplar meines Buches in der Hand und bat mich um ein Autogramm. Klar habe ich eingewilligt. Der Verlust meiner Anonymität machte mir aber wie immer Angst. Ich fühlte mich plötzlich sehr verwundbar.

Na ja. Diese nur ein paar Anekdoten. Denken Sie gut darüber nach, falls Sie auf einmal Lust verspüren, eine Berühmtheit zu werden. Fakt ist: Jede Zielscheibe hat einen Mittelpunkt.

Gute Laune schlechte Laune

Heute habe ich schlechte Laune. Dazu habe ich gute Gründe.

Der erste: Nachdem ich meine Zeitung am Kiosk bezahlt hatte, wollte ich über die Straße, um dann in die Apotheke zu gehen. Um dies zu bewerkstelligen, musste ich zuerst den Fahrradweg, der auf dem Bürgersteig ist, kreuzen.

Die Ampel stand auf Grün. Als ich den zwei Meter entfernten Fahrradweg annäherte, schnitt mir plötzlich ein Radler den Weg und bremste direkt vor mir. Er meinte wohl, dass er an dieser Stelle stehen musste, weil für ihn die Ampel rot war. Eigentlich hätte er problemlos ein bisschen weiter fahren oder erst warten können, bis ich über den Fahrradweg zur Straße gegangen wäre. Aber nein. Er blockierte meinen Weg.

„Sie blockieren mir den Weg“, sagte ich.

„Ich stehe auf dem Fahrradweg“, antwortete er.

„Aber trotzdem. Sie blockieren mir den Weg.“

„Ich stehe auf dem Fahrradweg“, wiederholte er.

Es war mir klar, dass dieser Mensch, er dürfte ca. 40 gewesen sein, meinen Einwand nicht verstehen wollte.

Es gibt solche Tage, und es gibt solche Menschen. Man möchte aber in einer solchen Situation, wenn möglich, wenigstens für Klarheit sorgen. Ich war aber sicher, dass dies mir nicht gelingen würde. Zu dumpf sein Blick. Es blieb mir nichts anderes übrig. „Ich verstehe“, sagte ich. „Sie möchten das Klima retten…auf meine Kosten.“

Doch nun hatte ich rot und er grün. Er trat in die Pedale und weg war er. Ich musste auf grün warten.

Leider keine schlagfertige Retourkutsche meinerseits. Eins war jedenfalls sicher: Nun hatte ich schlechte Laune.

Der zweite: Post von ARD/ZDF. Ich fand sie, als ich nach obigem Ereignis zuhause war und las: Ich habe es versäumt, meine Rechnung rechtzeitig zu bezahlen, hieß es. Nun müsse ich den Betrag zuzüglich acht Euro Säumniszuschlag überweisen. Wie bitte? dachte ich. Prompt schaute ich in meine Kontoabzüge und stellte fest, dass ich am Ende Juni meine Rechnung bezahlt hatte und dass seitdem keine Rechnung mehr ins Haus geflattert war.

Was machte ich? Ich rief den Kundendienst von ARD/ZDF an (20 Cent pro Anruf) und wollte wissen, warum ich keine Rechnung mehr bekommen habe. Verlorengegangen? Die Post ist, wie jeder weiß, nicht mehr ganz so zuverlässig wie früher.

„Nein. Man bekommt keine Rechnungen mehr“, sagte die unbarmherzige Stimme am anderen Ende der Leitung. „Den neuen Bestimmungen zufolge sind Sie verpflichtet, im Alleingang und ohne Rechnung, über Ihre Gebühren fürs Fernsehen zu kümmern.“

Nun fiel mir ein, dass ich tatsächlich ein solches Schreiben von ARD/ZDF erhalten hatte.

„Wer denkt an so was?“ fragte ich. „Ein dummes System.“

„Ihre nächste Rechnung ist am 15. November fällig. Das sollen Sie sich merken.“

„Ein dummes System“, sagte ich wieder, „und jetzt will ich meinen Vertrag kündigen.“

„Dürfen Sie nicht.“

„Noch dummer.“

„Das ist irrelevant.“

„Nein. Ihr System ist irrelevant.“

usw.

Jetzt hatte ich wirklich schlechte Laune. Schlechte Laune? Was ist das?
Wissen Sie, woher das Wort „Laune“ kommt? Vielleicht nicht. Es ist eine altdeutsche Version des lateinischen „luna“, sprich: „“Mond“, und wurde im deutschen Mittelalter in der Astrologie verwendet. Luna? Schon seit ewigen Zeiten glauben viele Menschen, dass die monatlichen Phasen des Mondes, irgendwie eine Art Messlatte für wechselnden Stimmungen darstellen, was erklären soll, dass Menschen mal schlechte – mal gute – Laune haben können.

Ich hatte jedenfalls an diesem Tag schlechte Laune und mit gutem Grund. Aber nun habe mich ein bisschen ausgetobt. Künftig muss ich mir merken, dass mit Klimarettern und öffentlichen Fernsehanstalten nicht zu spaßen ist.

Gute Laune schlechte Laune

Heute habe ich schlechte Laune. Dazu habe ich gute Gründe.

Der erste: Nachdem ich meine Zeitung am Kiosk bezahlt hatte, wollte ich über die Straße, um dann in die Apotheke zu gehen. Um dies zu bewerkstelligen, musste ich zuerst den Fahrradweg, der auf dem Bürgersteig ist, kreuzen.

Die Ampel stand auf Grün. Als ich den zwei Meter entfernten Fahrradweg annäherte, schnitt mir plötzlich ein Radler den Weg und bremste direkt vor mir. Er meinte wohl, dass er an dieser Stelle stehen musste, weil für ihn die Ampel rot war. Eigentlich hätte er problemlos ein bisschen weiter fahren oder erst warten können, bis ich über den Fahrradweg zur Straße gegangen wäre. Aber nein. Er blockierte meinen Weg.

„Sie blockieren mir den Weg“, sagte ich.

„Ich stehe auf dem Fahrradweg“, antwortete er.

„Aber trotzdem. Sie blockieren mir den Weg.“

„Ich stehe auf dem Fahrradweg“, wiederholte er.

Es war mir klar, dass dieser Mensch, er dürfte ca. 40 gewesen sein, meinen Einwand nicht verstehen wollte.

Es gibt solche Tage, und es gibt solche Menschen. Man möchte aber in einer solchen Situation, wenn möglich, wenigstens für Klarheit sorgen. Ich war aber sicher, dass dies mir nicht gelingen würde. Zu dumpf sein Blick. Es blieb mir nichts anderes übrig. „Ich verstehe“, sagte ich. „Sie möchten das Klima retten…auf meine Kosten.“

Doch nun hatte ich rot und er grün. Er trat in die Pedale und weg war er. Ich musste auf grün warten.

Leider keine schlagfertige Retourkutsche meinerseits. Eins war jedenfalls sicher: Nun hatte ich schlechte Laune.

Der zweite: Post von ARD/ZDF. Ich fand sie, als ich nach obigem Ereignis zuhause war und las: Ich habe es versäumt, meine Rechnung rechtzeitig zu bezahlen, hieß es. Nun müsse ich den Betrag zuzüglich acht Euro Säumniszuschlag überweisen. Wie bitte? dachte ich. Prompt schaute ich in meine Kontoabzüge und stellte fest, dass ich am Ende Juni meine Rechnung bezahlt hatte und dass seitdem keine Rechnung mehr ins Haus geflattert war.

Was machte ich? Ich rief den Kundendienst von ARD/ZDF an (20 Cent pro Anruf) und wollte wissen, warum ich keine Rechnung mehr bekommen habe. Verlorengegangen? Die Post ist, wie jeder weiß, nicht mehr ganz so zuverlässig wie früher.

„Nein. Man bekommt keine Rechnungen mehr“, sagte die unbarmherzige Stimme am anderen Ende der Leitung. „Den neuen Bestimmungen zufolge sind Sie verpflichtet, im Alleingang und ohne Rechnung, über Ihre Gebühren fürs Fernsehen zu kümmern.“

Nun fiel mir ein, dass ich tatsächlich ein solches Schreiben von ARD/ZDF erhalten hatte.

„Wer denkt an so was?“ fragte ich. „Ein dummes System.“

„Ihre nächste Rechnung ist am 15. November fällig. Das sollen Sie sich merken.“

„Ein dummes System“, sagte ich wieder, „und jetzt will ich meinen Vertrag kündigen.“

„Dürfen Sie nicht.“

„Noch dummer.“

„Das ist irrelevant.“

„Nein. Ihr System ist irrelevant.“

usw.

Jetzt hatte ich wirklich schlechte Laune. Schlechte Laune? Was ist das?
Wissen Sie, woher das Wort „Laune“ kommt? Vielleicht nicht. Es ist eine altdeutsche Version des lateinischen „luna“, sprich: „“Mond“, und wurde im deutschen Mittelalter in der Astrologie verwendet. Luna? Schon seit ewigen Zeiten glauben viele Menschen, dass die monatlichen Phasen des Mondes, irgendwie eine Art Messlatte für wechselnden Stimmungen darstellen, was erklären soll, dass Menschen mal schlechte – mal gute – Laune haben können.

Ich hatte jedenfalls an diesem Tag schlechte Laune und mit gutem Grund. Aber nun habe mich ein bisschen ausgetobt. Künftig muss ich mir merken, dass mit Klimarettern und öffentlichen Fernsehanstalten nicht zu spaßen ist.

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