Wieso ist Stroh dumm? Dumme Frage. Stroh ist weder dumm noch klug. Es ist einfach. Es war mal sogar geradezu begehrt – zumindest von armen Menschen – als Fundament für ein weiches, ja kuscheliges Bettlager. Allerdings hatten damals nicht alle Menschen ein Handy, und es gab sogar manche, die sich auch kein Stroh leisten konnten.
Was machten sie? Sie schliefen auf Bohnenstroh, also auf dem getrockneten, ausgedroschenen Hülsen, Halmen und Blättern von Bohnenpflanzen (s. Wikipedia).
Wer jemals auf Bohnenstroh geschlafen hat – wahrscheinlich keiner von uns – weiß, dass Bohnenstroh grob und voller Unebenheiten ist. Ungemütlich halt. Aus diesem Grund sagte man zu jenen Zeiten, als Bohnenstroh noch als Ersatz für Stroh diente, dass etwas „grob wie Bohnenstroh“ war. Man wusste, wovon man redete.
Alles klar? Und jetzt ins Reich des Sprachzaubers…
Aus irgendeinem mir – und auch anderen – unbekannten Grund sagte eines Tages – wohl aus dem Stegreif – jemand, der heute unbekannt aber dennoch ein Promi in der dt. Sprachgeschichte ist, anstatt „grob wie Strohbohnen“ „dumm wie Strohbohnen.“
Weshalb? Leider habe ich keine Ahnung. Vielleicht war er (oder sie?), was die Sprache betrifft, entweder strohdumm oder witzig und erfinderisch.
Immerhin: Jetzt wissen Sie, wieso man „strohdumm“ sagt. Andere Varianten dieses Bildes der Dummheit, die sich über die Zeit gebildet haben, entstammen stets dem „Strohdumm“-Modell.
Ich denke, z.B., an „dumm wie Schifferscheiß“, „dumm wie Brot“ usw.
Heute befassen wir uns hier, falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist, mit dem Phänomen der „Dummheit“. Und nun kommen wir endlich zu „Boko Haram“.
Wenn ich mich nicht täusche, habe ich schon vor einigen Jahren über „Boko Haram“ geschrieben. Und zwar deshalb, weil ich damals im „Paradies“, meiner ehemaligen Lieblingsobst-und-Gemüseladen“, leider nicht mehr existent, eine junge Studentin aus Nigeria kennenlernte. Ihren Namen habe ich vergessen. Sie arbeitete jedenfalls in Teilzeit bei der netten Chefin Frau Monika.
Diese junge Mitarbeiterin hat mir mal im Gespräch erklärt, warum sich die strohdummen Islamisten im Norden von Nigeria „Boko Haram“ nannten:
„Boko“ sei eine Vokabel in deren Sprache (ich habe vergessen, welche der Sprachen Nigerias sie sprechen), und werde vom englischen „book“ abgeleitet. „Haram“ sei ein arabisches Wort und bedeutet „verboten“. „Haram“ ist übrigens das Gegenteil von „halal“, die islamische Bezeichnung für Lebensmittel, die dem gläubigen Menschen erlaubt sind – ähnlich wie „koscher“ bei Juden.
Nebenbei: Womöglich ist „haram“ auch mit „Harem“ verwandt, mit dem Ort also, wo die Frauen des Sultans oder irgendeines wohlhabenden Mannes, von allen anderen Männern getrennt, wohnten. Der „Harem“ war also ein verbotener Ort…zumindest für unbefugte männliche Wesen (im biologischen Sinn, versteht sich). Ich wage nicht zu spekulieren, ob es noch heute in gewissen islamischen Ländern den „Harem“ oder zumindest eine Abwandlung davon gibt.
Aber zurück zu „Boko Haram“. Dieser Begriff übersetzt man ins Deutsche am einfachsten mit: „Bücher? Nein Danke“. Oder noch besser: „Bücher…baba!“
Nennt sich eine Gruppe „Boko Haram“, kann das nur darauf hinweisen, dass diese Gruppe wenig Interesse an einer gescheiten lesebasierten Ausbildung hat. Im Gegenteil: Sie hält das, was wir als Bildung bezeichnen, für Teufelszeug.
Lieber plündern und morden sie anstatt des Lesens zu lernen.
Komische Vorstellung, so zu leben, wenn Sie mich fragen, geradezu grob wie Strohbohnen und dumm dazu…
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