Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Heute mache ich die Probe aufs Exempel!

Hmm. Hatte ich vor, ein Exempel zu statuieren oder übers Exempel statuieren zu schreiben? Leider habe ich vergessen. Denn, wissen Sie, in den letzten Tagen war einfach zu viel los.

Ich möchte Sie mit den Details aus meinem Leben nicht langweiligen. Bis auf eine Sache: Mein Mailprogramm, TheBat! genannt, spinnt seit Tagen. Jede Mail wird vom sog. Malwarewächter meines Microsoft-Defenders genau und sehr gemächlich unter die Lupe genommen, bis ich endlich die Gelegenheit bekomme, die Mails zu lesen. Ohnehin meistens Werbung. Trotzdem.

Sind Sie cringe?

Habe ich nicht mal über „cringe“ geschrieben? Ich glaube doch. Wenn schon, dürfte es 2021 gewesen sein, als diese Vokabel den Jugendsprache-Goldenen Bär einheimste.

Besserwisserischer wie erwachsenen Menschen sind, bin ich wahrscheinlich davon ausgegangen, dass dieses Wort, das damals auf allen jungen Zungen tönte, zu den sprachlichen Eintagsfliegen zählen würde, um bald den Doktoranden der Sprachwissenschaft als Kuriositäten seziert zu werden, damit sie lange Dissertationen schreiben könnten, um endlich mit dem Doktortitel zu brüsten.

Ich habe mich getäuscht.

In eigener Sache (muss mal sein)

Falls Sie sich durch Zufall auf diese Insel im großen Cybersee verirrt haben, O Besucher, willkommen in einem Land, das sowohl der Vergangenheit wie auch der Zukunft gehört.

Der Vergangenheit, weil, falls Sie es vergessen haben, das Internet einst so war: ein Paradies der kleinen „Blogs“. Nebenbei „Blog“ ist ein Kofferwort, das in den 1990er Jahren von „web log“ geprägt wurde. Der Zukunft, weil man künftig nach der verlorenen Intimität des Blogs sehnen wird. Vielleicht sind die künftigen Blogger und Leser momentan fünf Jahre alt.

Schon mal von den „Schneeflöckchen“ gehört?

Wie hab ichs verpassen können! 2016 war es „Wort des Jahres“. Genauer gesagt; eins der zehn beliebtesten Wörter des Jahres. Keine Ahnung, wie die anderen hießen. Die Wörter des Jahres schmelzen ohnehin, wie man weiß, dahin wie…wie Schneeflocken!

Und nun sind wir passenderweise bei den „Snowflakes“ gelandet. Da ich über diesen Begriff aus der Neusprache nicht auf dem Laufenden war, habe ich…selbstverständlich... Vorsitzenden Google gefragt, was er drüber weiß.

„Aber klar, mein liebes Sprachbloggeurchen“, antwortete er. „Google weiß alles, Google kann alles, Google erbarmt aller, wenn man Seinen Namen nicht zu Eitlen missbraucht.“

Hier wird das Geheimnis des/der Black Box gelüftet

Habe ich etwas verpasst? Neuerdings habe ich des Öfteren den Begriff „black box“ gehört: „schwarzer Kasten“ also. Zunächst habe ich gemeint, es handele sich um den „Flugzeugschreiber“, den man nach einem Flugzeugabsturz sucht.

Ich habe mich geirrt. Denn in den Situationen, wo man von „black box“ sprach, war nirgends die Rede von Flugzeugen.

Deshalb obige Frage: Habe ich etwas verpasst? Wäre nicht das erste Mal. Meine ersten Gedanken: Ist „black box“ ein neues Computerspiel oder vielleicht Jugendslang für etwas Unanständiges? Wie soll ich’s sagen? Ich fühlte mich, als befände ich mich in einem schwarzen Kasten des Unwissens.

Die zwei wichtigsten Vokabeln der deutschen Sprache

Neulich habe ich einen jungen Franzosen kennengelernt. Er besucht während ein paar Monate ein Seminar oder ähnliches an der Uni. Etwas mit Wirtschaft. Mehr kann ich dazu nicht sagen, und ich habe nicht gefragt.

Wir unterhalten uns auf Englisch. Sein Englisch ist sehr gut. Mein Französisch ist nicht schlecht. Ich bin halt aus der Übung und faul dazu.

Seine Deutschkenntnisse hingegen sind mehr als bescheiden. Schade. Er hätte bestimmt während seines Aufenthalts etwas dazu lernen können. Wenn man jung ist, hat man noch die Fähigkeit, Fremdsprachen schnell(er) zu lernen, zumal man leicht Anschluss zu anderen bekommt – hauptsächlich Altersgenossen, die meistens unvoreingenommener sind als alte, verschrobene Erwachsene und Greise. Man redet dann einfach darauf los.

Rawdoggen für Anfänger

Nun stelle ich fest, dass ich ein Rawdogger bin.

Kennen Sie den Ausdruck? Ich erst seit ein paar Tagen, obwohl ich Englisch Muttersprachler bin. Ich musste erst Onkel Google fragen. Er weiß alles.

„Raw“ ist gleich „rau“ und „roh“. „Dog“ ist ja…“dog“. Kennt jeder diese Vokabel, auch wenn die Englischkenntnisse dürftig sind.

Doch, ein rauer bzw. roher Hund? Was soll denn das?

„Viral gehen“ geht weg wie die warmen Semmeln

Die deutsche Sprache kennt zwei Viren. Leider kann ich den Unterschied nicht ganz erklären. Einmal heißt es der, einmal das Virus.

Soweit ich‘s verstanden habe, sagt man das Virus, wenn sich Ärzte oder Wissenschaftler in der Kantine oder in der Fachzeitschrift über diverse Virenarten unterhalten. Der Virus überlässt man dem Laien. Habe ich den Unterschied richtig erfasst? Ist das wichtig?

Lange waren die Viren beinahe ausschließlich ein winterliches Thema. Denn zu dieser Zeit kursieren die viralen Krankheiten am intensivsten. Dann kam Corona – oder wie manche sagen: Covid-19, also „corona virus disease 2019“. Auf einmal ist das Wort „Virus“ viral gegangen.

Schuhe und Alzheimer

Der Schuh hat gedrückt, doch wo genau, war mir nicht klar.

Ach ja! Sie wissen nicht, wovon ich rede. Natürlich nicht. Ich fange also von vorne an. Es geht um ein Sommerfest. Wir, also ich, meine Frau und eine Bekannte, kamen mit dem Zug aus München etwas verspätet an. Wir setzten uns an dem Tisch, den uns unser Gastgeber angewiesen hat.

Unsere Tischnachbarn waren uns nicht bekannt, was in Ordnung ist. So lernt man neue Leute kennen, was oft spannend ist. Und siehe da: Es stellte sich heraus, dass die anderen sympathisch waren! Nach und nach gerät man ins Gespräch und tauscht ein wenig Information über sich aus. Wie es halt ist im Leben.

Kurze Doktorarbeit übers Schwein

Durch Zufall (gibt es ihn wirklich?) bin ich letztens auf eine deutsche Redewendung gestoßen, die mir bisher unbekannt war. Das geschieht immer seltener, und ich bin stets dankbar, wenn ein Lichtstrahl einen schattigen Schlupfwinkel dieser Sprache erhellt.

Es geht um: „Wir haben noch keine Schweine gehütet.“ Ich nehme an, dass Ihnen als Muttersprachler dieser Spruch vertraut ist…oder?... obgleich er heutzutage kaum mehr im Gebrauch ist.

Mir war er zwar unbekannt, doch ich habe ziemlich schnell erraten, worum es geht: Hier wird gemeinsame Erfahrung oder deren Mangel, Vertrautheit also, thematisiert.

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