Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Rawdoggen für Anfänger

Nun stelle ich fest, dass ich ein Rawdogger bin.

Kennen Sie den Ausdruck? Ich erst seit ein paar Tagen, obwohl ich Englisch Muttersprachler bin. Ich musste erst Onkel Google fragen. Er weiß alles.

„Raw“ ist gleich „rau“ und „roh“. „Dog“ ist ja…“dog“. Kennt jeder diese Vokabel, auch wenn die Englischkenntnisse dürftig sind.

Doch, ein rauer bzw. roher Hund? Was soll denn das?

„Viral gehen“ geht weg wie die warmen Semmeln

Die deutsche Sprache kennt zwei Viren. Leider kann ich den Unterschied nicht ganz erklären. Einmal heißt es der, einmal das Virus.

Soweit ich‘s verstanden habe, sagt man das Virus, wenn sich Ärzte oder Wissenschaftler in der Kantine oder in der Fachzeitschrift über diverse Virenarten unterhalten. Der Virus überlässt man dem Laien. Habe ich den Unterschied richtig erfasst? Ist das wichtig?

Lange waren die Viren beinahe ausschließlich ein winterliches Thema. Denn zu dieser Zeit kursieren die viralen Krankheiten am intensivsten. Dann kam Corona – oder wie manche sagen: Covid-19, also „corona virus disease 2019“. Auf einmal ist das Wort „Virus“ viral gegangen.

Schuhe und Alzheimer

Der Schuh hat gedrückt, doch wo genau, war mir nicht klar.

Ach ja! Sie wissen nicht, wovon ich rede. Natürlich nicht. Ich fange also von vorne an. Es geht um ein Sommerfest. Wir, also ich, meine Frau und eine Bekannte, kamen mit dem Zug aus München etwas verspätet an. Wir setzten uns an dem Tisch, den uns unser Gastgeber angewiesen hat.

Unsere Tischnachbarn waren uns nicht bekannt, was in Ordnung ist. So lernt man neue Leute kennen, was oft spannend ist. Und siehe da: Es stellte sich heraus, dass die anderen sympathisch waren! Nach und nach gerät man ins Gespräch und tauscht ein wenig Information über sich aus. Wie es halt ist im Leben.

Kurze Doktorarbeit übers Schwein

Durch Zufall (gibt es ihn wirklich?) bin ich letztens auf eine deutsche Redewendung gestoßen, die mir bisher unbekannt war. Das geschieht immer seltener, und ich bin stets dankbar, wenn ein Lichtstrahl einen schattigen Schlupfwinkel dieser Sprache erhellt.

Es geht um: „Wir haben noch keine Schweine gehütet.“ Ich nehme an, dass Ihnen als Muttersprachler dieser Spruch vertraut ist…oder?... obgleich er heutzutage kaum mehr im Gebrauch ist.

Mir war er zwar unbekannt, doch ich habe ziemlich schnell erraten, worum es geht: Hier wird gemeinsame Erfahrung oder deren Mangel, Vertrautheit also, thematisiert.

Du du du…oh du du du

Wortspiele waren schon immer meine Sucht, was meine Frau manchmal weniger begeistert. Ich kann aber nichts dafür. So kam ich auf die Welt.

Ja, und gerade fällt mir schon wieder ein Wortspiel ein: Du oder don’t.

Hahaha, sagen Sie. Oder vielleicht nicht. Vielleicht fragen Sie sich: Was schreibt der Sprachbloggeur schon wieder für ein obskures Zeug?

Schon gut, ich weiß; ich bin unverbesserlich. Ich habe nämlich zwei Sprachen kombiniert und erwarte, dass Sie den tieferen Sinn heraushören.

Generation Oh Oh Oh!

Trickfrage: Wie sagt man „baby boomer“ auf Deutsch? „Babyboomer“, sagen Sie. Tut mir leid. Die Antwort ist falsch.

Das englische „baby boomer“ wird benutzt, um alle Kinder, die zwischen 1946 und 1964 in den USA auf die Welt kamen, als eine pauschale Gruppe zu erfassen. „Boom!“ So klingt eine Explosion. Und so explosionsartig stieg die Geburtenrate nach dem 2. Weltkrieg und die GI‘s kehrten heim. So blieb die Fruchtbarkeit bis ca. 1964. Dann zack! Der Geburtensturz. Keine Ahnung, warum es so wurde.

Playing dumb

Freund T. war unzufrieden mit der Reparaturarbeit. Noch schlimmer: Ich hatte ihm die Werkstatt empfohlen. Heikle Situation…nicht aber, dass ich ein schlechtes Gewissen zu haben brauche. In meiner Sache hat der Mechaniker gut gearbeitet. Von daher die Weiterempfehlung.

Heikle Situation auch, weil ich den Mechaniker manchmal auf der Straße antreffe. Er ist sehr nett, und es tut mir leid, dass zwischen ihm und T. Missmut vorherrscht.

Frontbericht vom Sprachenkrieg

In einer Woche erscheint er – in englischer Sprache: mein Roman „Winston Hewlett’s Impotence“. Den Titel muss ich nicht ins Deutsch übersetzen. Er lässt sich leicht verstehen. Warum erzähle ich dies?

Klar, man hofft, dass der eine oder andere neugierig wird und das Buch bestellen wird. Man freut sich als Schriftsteller immer, Leser zu gewinnen.

Ich verkünde die Veröffentlichung aber aus einem anderen Grund. Und der hat selbstverständlich mit Sprache zu tun. Was sonst?

Halbverdautes über Übersetzungsprogramme und Tiersprache

Freund Roscoe hat mir vier oder fünf sehr anspruchsvolle Artikel aus den Fachjournalen zukommen lassen, die sich mit der KI-Sprachforschung und auch der Tiersprache auseinandersetzen.

Was die Tiere betrifft, bin ich zufälligerweise gestern auch auf einen weniger anspruchsvollen Text in den CNN-Nachrichten gestoßen.

Doch fangen wir mit Roscoe an. Vor ein paar Tagen haben wir uns auf der Straße bei strömendem Regen über Sprache unterhalten. Roscoe erzählte Verschiedenes. Der ist in diesen Dingen sehr bewandert. Alles sehr interessant. Wahrscheinlich habe ich aber nur die Hälfte verstanden.

Eine künstliche Taylor S. im Gespräch mit dem Sprachbloggeur

(Der Sprachbloggeur und die künstliche Taylor S. sitzen sich gegenüber in einem Café in München. Der SB trinkt Mineralwasser und hantiert mit einem Stück Kuchen. Die künstliche T.S. nippt an einem Espresso und spielt mit einem Löffel. Beide wirken verlegen)

SB: Nehmen Sie es mir übel, wenn ich eingestehe, dass ich gar nichts über Sie weiß? Weder darüber, wo Sie wohnen, noch das Geringste über Ihre Karriere. Ich weiß einzig und allein, dass mir Ihr Name aus den Medien bekannt vorkommt, und irgendwo habe ich erfahren, dass Sie eine große Fangemeinschaft haben.

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