Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

„Swatting“: Wort des Jahres 2024?

Am 27. April 2020 stürmte die Polizei ein Haus in der Kleinstadt Bethpage im US-Bundesstaat Tennessee, wo, so hieß es, eine Frau in Lebensgefahr sei. Der sechzigjährige Hauseigentümer Mark Herring überlebte den Einsatz nicht. Er erlag auf der Stelle einem Herzinfarkt. In seinem Haus war allerdings keine Frau in Lebensgefahr. Falscher Alarm also? Nein, noch schlimmer. Ein gewisser Shane Sonderman hatte diesen Einsatz veranlasst. Und zwar aus einem besonders merkwürdigen Grund: Herr Herring hatte den Twitter-Namen „@tennessee“, und Sonderman wollte ihn strittig machen – koste, was es wolle. Durch diesen falschen Alarm wollte Sonderman Herring als Druckmittel das Leben schwer machen. Diesmal war er zu weit gegangen und wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Obendrein wurde ihm ein Bußgeld in Höhe von 250.000 Dollar aufgedonnert. Der Anklagepunkt hieß “Swatting”.

Das pantographische Messer…

„Darf ich das…ist es ein Messer?...im Schaufenster sehen?“

So begann das kleine Abenteuer.

Ich stand im Antiquitätenladen und bat die nette Dame, mir das…Ding…in der Auslage, aus der Nähe zu zeigen. Es waren zwei, flache, parallel nebeneinander Messingstücke, die auf mich irgendwie wie der Griff eines Messers wirkten. Daher sagte ich „Messer“.

Ist das wirklich ein Messer?, dachte ich. Meine Vermutung: Diese Zwillingsmessingstücke werden auf raffinierte Weise auseinandergezogen, um dann eine Messerklinge hervorschauen zu lassen.

Treibhausabgase schnell reduzieren! So geht es:

Kein Mensch weiß wirklich, woher er kommt. Den „Atem“ meine ich – und nicht nur im Sinne seiner Sprachgeschichte.

Luther machte aus ihm in seiner Bibelübersetzung „Odem“. Vielleicht deshalb, weil er das Wort so aussprach. Klingt nett, finde ich. Einmal vor Jahren habe ich in einem Text „Odem“ statt „Atem“ geschrieben. Kein Mensch hat sich beschwert. Irgendwie mag man diese Vokabel, und im Kontext klang mein „Odem“ recht hübsch.

Boko Haram auf Deutsch

Wieso ist Stroh dumm? Dumme Frage. Stroh ist weder dumm noch klug. Es ist einfach. Es war mal sogar geradezu begehrt – zumindest von armen Menschen – als Fundament für ein weiches, ja kuscheliges Bettlager. Allerdings hatten damals nicht alle Menschen ein Handy, und es gab sogar manche, die sich auch kein Stroh leisten konnten.

Was machten sie? Sie schliefen auf Bohnenstroh, also auf dem getrockneten, ausgedroschenen Hülsen, Halmen und Blättern von Bohnenpflanzen (s. Wikipedia).

Haben Sie „Rizz“?

Die Chancen stehen fifty-fifty, dass Sie noch nichts von „Rizz“ gehört haben. Es sei denn, Sie sind Nachrichtenjunkie oder Zufallslesende.

So ist es mir ergangen. Nicht als Nachrichtenjunkie, sondern durch Zufall. (Über dieses Wort habe ich neulich geschrieben, s. da). Es geschah folgendermaßen:

Manchmal schlafe ich schlecht. Plötzlich bin ich Mitte der Nacht wach. Ist aber keine Tragödie, und ich mache mir nie deshalb Sorgen. Stattdessen schalte ich mein Radio ein und höre Nachrichten, oder ich lese (im Augenblick „Der Mann ohne Eigenschaften“). Bisweilen meditiere ich über Musiktheorie, und gelegentlich greife ich zum Phone und überfliege die neuesten Storys auf Spiegel-Online.

Jährlichkeit und Jährigkeit

Hmm. Was schreibt einer, wenn die Nachrichten immer bedrückender werden, und sich die eigene Hilflosigkeit und ja Sprachlosigkeit zunehmend bemerkbarer machen?

Lange Tiraden vielleicht über einen Lieblingsstandpunkt oder über Recht und Unrecht verfassen?

Hmm. Worüber soll ich wohl schreiben? Über Wörter natürlich! Denn schließlich betreibe ich einen Wortladen und bin letztendlich Wortschmied.

Ist das Internet im Jenseits? Bin ich also ein Gespenst?

Glauben Sie an Gespenster? Wenn Sie ja sagen, dann sind Sie bei mir richtig. Denn irgendwie ist der Sprachbloggeur – zumindest seit ein paar Monaten – selbst zum Gespenst geworden.

Will heißen: Für diejenigen, die an ihn (d.h. den Sprachbloggeur) glauben, existiert er und vermag sein Dasein – wie soll man es sagen? – kenntlich zu machen.

Wenn ich das mit den Gespenstern richtig verstehe, treten diese Geschöpfe nur teilweise in Erscheinung. Beispiel: Sie lesen diesen Text und stellen deshalb fest, dass es mich gibt. Möchten Sie jedoch durch einen Kommentar auf das reagieren, was ich schreibe, bin ich als Gespenst nicht in der Lage, auf diesen Kommentar zu antworten.

Sprechen Sie Englisch? Hier auf die Probe stellen…

Englischunterricht beim Sprachbloggeur! Schreibblock und Bleistift holen, und gut aufpassen!

Schreibblock und Bleistift? Träume ich etwa? Bin ich so alt geworden? Habe ich die ganze Inforevolution verschlafen? Vielleicht wissen Sie gar nicht, was Schreibblöcke und Bleistifte sind! Trotzdem gut aufpassen!

Jeder findet im Folgenden ohnehin den eigenen „algo“. „Algo?“ Ja, so sagen es Menschen, die auf dem Laufenden sind, anstatt „algorithm“, also „Algorithmus“. Unseres ist das Zeitalter des „Algos“.

Von Schicksal und Zufall

Haben Sie Ärger oder Sorgen? Dann sind Sie hier richtig. Was für ein Zufall, könnte man sagen.

„Zufall“? Das sagt man, wenn Ihnen etwas zufällt, etwas womit Sie kaum (oder gar nicht) gerechnet haben. Manche denken, es gebe keine Zufälle, dass alles seine Ordnung hat. Wenn es so ist, dann wäre das, was einem zufällt, kein „Zufall“, sondern sein „Schicksal“.

Schicksal und Zufall…hmm.

Der Hype um Halloween

Verzeihen Sie mir, wenn ich korrigiere: Es heißt nicht „Halloween“, sondern „Hallowe’en“. Der kleine Strich zwischen den zwei „e“s ist nicht ohne. „E’en“ war mal in der englischen Sprache die schriftliche Wiedergabe der damals gängigen Aussprache des Wortes „even“ (heute sagt man „evening“), also „Abend“.

Irgendwie ist das „v“ „flöten gegangen“.

„Flöten gegangen“. Komische Redewendung. Soll das heißen, dass das Flötespielen etwas mit „verloren gehen“ zu tun hat? Kann ich mir nicht vorstellen. Ich spiele nämlich Querflöte. Und davon geht nichts verloren. Fragen Sie meine Frau…oder die Nachbarn. Nein: „Flöte“ ist hier eine Abwandelung von „pleite“, einer Vokabel aus dem Jiddischen, die „bankrott“ bedeutet.

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