Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Winnetou, Ravensburger Verlag…und Google dazu

Vor vielen Jahren hat mir Freund Graham Mackintosh (Gott hab ihn selig) mitgeteilt, er wolle ein Buch über Indianer-Foltermethoden schreiben. Hier ein paar Beispiele aus seinen Recherchen:

Eins: Die Apachen pflegten nackte Gefangene mit Honig zu beschmieren, um sie dann auf einem Ameisenhügel, an Hand- und Fußgelenken an Pflöcken zu befestigen und von den Ameisen bei lebendigem Leib fressen zu lassen. Am Schluss blieben nur noch Knochen übrig.

Museum der Viktimologie – das Interview

Sprachbloggeur: Möchten Sie wirklich meinen Presseausweis sehen?

Kurator: Sehr gern, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Man weiß nie…

SB: Wie meinen Sie, man weiß nie?

Kurator: Tja. Ich verstehe. Sie fühlen sich vielleicht…sagen wir…vor den Kopf gestoßen, als würde ich quasi an Ihrer Identität zweifeln. Das wollen wir auch nicht, nicht wahr?

SB: Sie meinen also…ich könnte mich deshalb als Opfer fühlen…

Werden Roboter empfindungsfähig?

Desdemona ist der Name einer Roboterin und wurde im US-Bundesstaat Washington von einem Informatiker namens Ben Goertzel, der seit 25 Jahren Recherchen in der künstlichen Intelligenz betreibt, gebastelt. Goertzel ist allerdings nicht nur Informatiker, sondern auch Musiker. Kein Wunder, dass die von ihm programmierte Desdemona neulich als Sängerin in seiner Band auftrat. Keyboard, Gitarre, Saxofone und…Desdemona.

Ich habe über dieses Ereignis in der New York Times gelesen. Der Autor des Textes, Cade Metz, ist selbst Spezialist für Robotik. Ein Foto von Desdemona ist in der Zeitung zu bewundern: lila Haare, schwarzes Kleid und leerer Barbiedoll-Look – irgendwie das Aussehen einer Sexpuppe.

Die Sprache der Tiere

Nachricht von DHL: Man (oder frau) will mir ein Paket zustellen und verlangt eine „Beschtetigung“. Was mache ich? Ich lösche die Mail natürlich. Das Irrwitzige: Diese Mail erreicht mich zeitgleich mit einer authentischen Zustellankündigung von DHL. Denn ich erwarte wirklich ein Paket.

Wie soll ich diese Gleichzeitigkeit der Mails bewerten? Zufall? Oder haben Verbrecher die DHL-Seite längst gehackt? Schon möglich, oder? Kommt immer wieder vor – auch wenn man bisher in der Zeitung bzgl. DHL nix darüber gesehen hat. Fest steht jedenfalls. Die DumpfköpfInnen, die von mir die „Beschtetigung“ abverlangt haben, waren sicherlich SchulschwänzerInnen.

cis“ und „trans“ – z.B. die Alpen"

Erinnern Sie sich an Julius Cäsar? Es wäre ein Wunder, wenn nicht. Schließlich befinden wir uns momentan in einem Monat namens Juli. Auf Ungarisch heißt dieser („dieses“ in Österreich) Monat sogar „július“ (sprich „juliusch“). Es geschieht äußert selten, dass ein Eigenname zum Monatsnamen wird. Genauer gesagt: Es ist nur zweimal der Fall gewesen: im Juli und im „August“. Zweiteres nach Augustus Cäsar genannt.

Wetten, dass Hitler, Mao, Stalin und vielleicht Putin gerne als Monate in die Geschichte eingegangen wären. Aber warten wir’s ab. Was noch nicht ist, kann immer werden.

Das Wichtigste übers „Ghosting“

Sie kennen den Begriff „Ghosting“? Wenn ja kann ich Ihnen wahrscheinlich nix Neues erläutern. Oder vielleicht doch. Denn dies ist nur der Anfang unseres Abenteuers mit dieser Vokabel.

Das Wichtigste vorweg – und zwar in Form eines Bekenntnisses: Bis vor ein paar Tagen war mir besagter Begriff so gut wie unbekannt. Freund O. war bei uns zu Besuch. O. ist bildender Künstler. Ich bin Schriftsteller. Wir haben im Lauf des Nachmittags Erfahrungen darüber ausgetauscht, wie manchmal eine Anfrage bei einem Verlag oder bei einem Galleristen oder Museum unbeantwortet bleibt. O. hat dieses Phänomen als „Ghosting“ beschrieben…als hätte man quasi bei den Geistern angefragt.

Den Umlaut abschaffen!

„Ist Ihr Hund der schönste Münchens?“ So stand es vor zwei Wochen in der Münchner Abendzeitung. Und weiter, auf Bühnenbayrisch: „Hund samma – die Wahl mit WAU!“ Zu gewinnen war ein Fressnapf-Gutschein im Wert von 300 Euro. Dazu ein Orthobett – Farbe Schiefer, Größe L im Wert von 219.99 Euro (nehm ich an für den Hund). Darüber hinaus wurden ein 2., 3., 4., und 5. Preis ausgeschrieben. So möchte man auf den Hund kommen! Aua. Schlechter Witz. Tut mir leid.

Wieso heißt „es“ „vögeln“?

Was sagt ein Englischsprechender, wenn er seine pubertierenden Kinder aufklärt oder salopp ausgedrückt: „von den Bienchen und den Blümchen“ erzählt?

Vielleicht kennen Sie die Antwort schon. Sie lautet „to tell about the birds and the bees” – über die Vögel und die Bienen erzählen.

Sind sie schon da…die Außerirdischen?

„Matrosen bestätigen: Ihre Kriegsschiffe wurden von außerirdischen UFOs umschwirrt…“ Auf diese Schlagzeile bin ich neulich gestoßen. Erschienen war sie in der britischen Boulevardzeitung „Daily Mail“. Zugegeben nicht unbedingt die zuverlässigste Nachrichtenquelle.

Dennoch macht so eine Schlagzeile neugierig. Man will sogleich auf den Link klicken. Wenn es nur mit dem Link funktioniert hätte. Ich erreichte eine leere Seite.

Zwei Geschichten über Tauben

Ich habe zwei Geschichten über Tauben zu erzählen. Die Taube als Symbol spielt hier keine Rolle. Meine Tauben versinnbilden weder den heiligen Geist (üblicherweise als reine weiße Taube dargestellt) noch die Friedenstaube – auch weiß und als Gegensatz zum „Falken“, Inbegriff einer fliegenden Aggression, zu verstehen.

In New York – zumindest in der Stadt meiner Jugendzeit – sagten wir zu Tauben „rat birds“. Die Deutschen sprechen von „fliegenden Ratten“. Warum manche Tauben einen schlechten Ruf haben, hab ich nie verstanden. Vielleicht weil sich die städtischen Tauben so stark vermehren und alles bekoten.

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