Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

„Nazis“ und Schulhof-Politik

Ich war zwölf Jahre alt. Das Nachbarskind wollte sich an mir rächen. Ich war nämlich zugegen, als er seinen Hund, einen Welpen, ziemlich heftig verdroschen hat, weil das Tier sein belegtes Brötchen gefressen hat. Das Tier hat elend gewinselt, und ich habe dem Jungen gesagt, er soll damit aufhören. Diese Rüge hat er mir übelgenommen, und prompt hat er die Freundschaft gekündigt. Kinder bezeichnen sich als „Freunde“, auch wenn sie es nicht sind.

So der Hintergrund. Bald hatte sich das Nachbarkind mit einem anderen Kind „befreundet“. Dieser war älter und größer als ich.

„Promi“ sein

Möchten Sie berühmt sein? Mittelpunkt des Interesses von Ihnen fremden Menschen? Ein Name sein, den jeder kennt…wie Lady Gaga, Thomas Gottschalk, Vladimir Putin?

Ich war jedenfalls schon da, und zwar einige Male, bin also in der Lage, Sie über dieses Thema zu beraten. Hier ein paar Beispiele aus meiner Karriere als bisweilen berühmter Mensch.

Zuerst ein unverdienter Moment der Aufmerksamkeit…

Gute Laune schlechte Laune

Heute habe ich schlechte Laune. Dazu habe ich gute Gründe.

Der erste: Nachdem ich meine Zeitung am Kiosk bezahlt hatte, wollte ich über die Straße, um dann in die Apotheke zu gehen. Um dies zu bewerkstelligen, musste ich zuerst den Fahrradweg, der auf dem Bürgersteig ist, kreuzen.

„Kaiser“, „Karl“, „König“ und das Gesetz der Mundfaulheit

Freund Karl ist vor sechs Jahren gestorben und fehlt sehr. Und zwar deshalb: Erstens, weil er ein guter Kumpel war und zweitens, weil er über ein unvorstellbar breites Wissen verfügte.

Ich denke, er hätte bestimmt gewusst, was das tschechische Wort für „König“ für eine Bewandtnis hat.

Das tschechische Wort für „König“ lautet nämlich „Kral“ und ist mit dem Namen „Karl“ verwandt. Doch warum?

Schauspieler*Innen oder actors?

Welches ist das hässlichste Wort der deutschen Sprache?

Falls Sie sich überfragt fühlen, bin ich gern bereit, meinen preisverdächtigen Vorschlag zu machen: „Studierendenschaft“.

Oder ich stelle die Frage anders. Welches Wort finden Sie schöner: das altmodische „Studentenschaft“ (igittigitt! Baba!) oder das nagelneue „Studierendenschaft“ (endlich Gleichberechtigung!)?

Alles was Sie immer über „Nylon“ wissen wollten

Woher kommt das Wort “Nylon”? Weiß es jemand?

Zugegeben: Es gibt momentan wichtigere Themen als dieses. Doch lassen wir solche heute – ausnahmsweise – beiseite und wenden wir uns dem „Nylon“ zu.

Erst letzte Woche wurde ich aufs Nylon (hier gehört eigentlich eine Copyright-Ikone, d.h., ein eingekreistes „R“; auf der Schnelle, weiß ich nicht, wie man das macht) aufmerksam, und zwar durch Freund M.

„Hast du gewusst“, sagte er zu mir, „dass das Wort ‚Nylon‘ eine Zusammensetzung aus „NY“ für New York und „LON“, für London ist?!“

Vom Betteln und vom Bieten

Das Betteln ist auch eine Arbeit.

Eigentlich hätte ich das wissen müssen. Einmal erzählte mir Ladi – von ihm kaufe ich „Biss“ – eine Zeitschrift, die von Obdachlosen bzw. Schwerbehinderten verkauft werden, sie werden sogar angestellt…wo bin ich stehengeblieben? Ach ja! Einmal erzählte mir Ladi – der übrigens seit seinem Schlaganfall schwerbehindert ist –, er sei von einem der örtlichen Bettler angesprochen worden, weil dieser dem Ladi seinen Verkaufsstandort am Eingang des Supermarkts strittig machen wollte.

Sind Veganer Pflanzenmörder?

Heute wenden wir uns den Veganern zu.

Wissen Sie, woher das Wort „Vegan“ kommt? Es ist eine Schöpfung des Engländers Donald Watson, der 1944 – also mitten im Zweiten Weltkrieg –, die „Vegan Society of England“ mitgründete. Die Vokabel „Vegan“ hat er aus den ersten drei und letzten zwei Buchstaben des englischen „VEGetariAN“, sprich Vegetarier, hervorgezaubert.

1979 beschrieb die Vegan Society in England den Begriff folgendermaßen:

Winnetou, Ravensburger Verlag…und Google dazu

Vor vielen Jahren hat mir Freund Graham Mackintosh (Gott hab ihn selig) mitgeteilt, er wolle ein Buch über Indianer-Foltermethoden schreiben. Hier ein paar Beispiele aus seinen Recherchen:

Eins: Die Apachen pflegten nackte Gefangene mit Honig zu beschmieren, um sie dann auf einem Ameisenhügel, an Hand- und Fußgelenken an Pflöcken zu befestigen und von den Ameisen bei lebendigem Leib fressen zu lassen. Am Schluss blieben nur noch Knochen übrig.

Museum der Viktimologie – das Interview

Sprachbloggeur: Möchten Sie wirklich meinen Presseausweis sehen?

Kurator: Sehr gern, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Man weiß nie…

SB: Wie meinen Sie, man weiß nie?

Kurator: Tja. Ich verstehe. Sie fühlen sich vielleicht…sagen wir…vor den Kopf gestoßen, als würde ich quasi an Ihrer Identität zweifeln. Das wollen wir auch nicht, nicht wahr?

SB: Sie meinen also…ich könnte mich deshalb als Opfer fühlen…

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