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Halbverdautes über Übersetzungsprogramme und Tiersprache

Freund Roscoe hat mir vier oder fünf sehr anspruchsvolle Artikel aus den Fachjournalen zukommen lassen, die sich mit der KI-Sprachforschung und auch der Tiersprache auseinandersetzen.

Was die Tiere betrifft, bin ich zufälligerweise gestern auch auf einen weniger anspruchsvollen Text in den CNN-Nachrichten gestoßen.

Doch fangen wir mit Roscoe an. Vor ein paar Tagen haben wir uns auf der Straße bei strömendem Regen über Sprache unterhalten. Roscoe erzählte Verschiedenes. Der ist in diesen Dingen sehr bewandert. Alles sehr interessant. Wahrscheinlich habe ich aber nur die Hälfte verstanden.

Zum Beispiel: Er behauptete, dass die Sprachtheorien der 1950er Jahre – hauptsächlich die von Chomsky – immer mehr an Gültigkeit verlieren. Chomsky zufolge gibt es im Menschenhirn so etwas wie eine vorprogrammierte „tiefe Grammatik“. Will heißen: Jedes Kleinkind (also Sprachneuling) auf der Welt kann – dank dieser angeborenen „tiefen Grammatik“ – eine oder mehrere „Erstsprache(n) erlernen – und zwar anhand von gewissen Sprachregeln, die es intuitiv erahnt. Mit anderen Worten: Der Mensch kommt auf die Welt mit der Fähigkeit, jegliche Grammatik verinnerlichen zu können.

Alles klar?

Allerdings, so Roscoe: Dank der künstlichen Intelligenz kann man heute mühelos jede Sprache in ein anderes „System“ (d.h., Sprache) „verwandeln“, also „übersetzen“. Und der Witz ist: Diese „künstliche Intelligenz“ hat keine Ahnung, was sie übersetzt. Sie sammelt lediglich aus diversen Sprachen unzählige „Bedeutungen“ und „Wortstellungen“ auf eine Weise, die sie erlaubt den Inhalt eines Systems in ein anderes zu verändern.

Angesichts der Fähigkeit eines solchen Megarechners sieht Chomskys Ideen etwas alt aus. Das behauptet zumindest Roscoe.

Und jetzt wird es noch komplizierter. Nämlich die Erklärung für dieses Phänomen. Roscoe zufolge werden die Dinge, die wir „Wörter“ nennen auf unzählige Weise analysiert und als „Einbettungen“ in einer „Cloud“ platziert. Ich habe übrigens einen Wikipedia-Artikel über „Word Embedding“ entdeckt. Können Sie selbst lesen. Wenn ich mich nicht täusche, nennt man diese „Einbettungen“ auch „Vektoren“. Wie dem auch sei: Es sind offensichtlich lauter kleine Punkte, die den Sinn eines Wortes maschinell festlegen.

Und dann berichtete Roscoe Neues über die Sprache der Tiere. Ich selbst bin etwas vorsichtig das, was die Tiere einander zu sagen haben, mit einer Menschensprache zu vergleichen. Ich denke nämlich, dass die Tiere im Grunde sehr wenig einander zu sagen haben außer Mitteilungen über Macht, Sex und Essen. Hmm…wie vielleicht bei uns Menschen!

Vor etlichen Wochen hatte ich eine Glosse über die Sprache der Pottwale geschrieben. Nun hat mir Roscoe Ergänzendes geliefert. Ihm zufolge haben Wissenschaftler endlose Analysen der Grunzen und Pfeifen der Pottwale durchgeführt. Mit diesen Erkenntnissen gewappnet, machte sich eines Tages ein Forscherschiff auf den Weg zu den erforschten Walfischen. Als sie bei ihnen ankamen, spielten die Wissenschaftler über einen Lautsprecher gewisse Töne, die sie bereits aufgenommen hatten. Sie waren neugierig, was nun geschehen würde.

Was ist dann geschehen? Sogleich wurde das Forscherschiff von einem wutschnaubenden Pottwal angegriffen. Warum? Erst hinterher stellte es sich – durch Analyse – heraus, dass der Laut der von den Walfischen vernommen wurde, so etwas wie der „Name“ jenes angreifenden Walfisches war. Mit anderen Worten: Das Schiff teilte so etwas mit wie „Ich bin XY“. Woraufhin XY das Schiff angriff, als wollte er sagen: „Nein ICH bin XY!“

Dass auch Tiere Namen haben, scheint mittlerweile von den Forschern bekannt zu sein. Und jetzt sind wir wieder bei CNN. Auf dieser Webseite habe ich neulich einen Artikel über die Sprache der Elefanten gelesen. Auch die Dickhäuter scheinen Namen zu haben und rufen diese zueinander aus entweder aus der Ferne oder aus der Nähe, um zu sagen: „He, da bin ich, falls Ihr nach mir sucht.“

Nicht nur Elefanten und Wallfische haben Namen, so CNN, auch andere Tiere. Ich glaube aber, dass das Gebiet noch nicht ganz ausstudiert ist. Fortsetzung folgt also, d.h., falls es mir gelingt, mich in den Texten von Roscoe weiter zu vertiefen.

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