Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Ei weh weh, who, when, Hu und Wen: Fragmente eines Dialogs

Schon seit Wochen will ich über das Schicksal Ai Weiweis schreiben – als Protest quasi gegen die Proteste in Europa usw., die, so meine ich, meistens zu lau ausfallen.

Stimmt nicht ganz. Vor diversen chinesischen Botschaften weltweit werden die Tage 1001 Stühle aufgestellt, wobei ein Stuhl leer bleibt – die natürlich von Ai. In München hängt ein großes Transparent vor der Kunstakademie: „Free Ai Weiwei“. Auch vor dem Tate in London flattert eins. Und so weiter.

Mein Buch über die traurige Nacht

Ich wollte schon immer ein Buch über Hernando Cortes schreiben.

Genauer gesagt, ein Buch über die „noche triste“ – zu Deutsch die „traurige Nacht“. Unter diesem Namen ist ein Ereignis in die Geschichte eingegangen, das am 30. Juni 1520 geschehen ist.

An dem Abend haben die Azteken die spanischen Eroberer aus der Azteken- Hauptstadt Tenochtitlan – heute „Mexiko City“ – gejagt. Tenochtitlan war damals eine Inselstadt, die durch künstliche Dämme mit dem Festland verbunden war.

Warum ich meinen Namen trage – oder nice guys finish last*

Wissen Sie, wie man Liebkind spielt?

Ich schon. Ich habe Jahre lang Liebkind gespielt. Ja, es ist ein Spiel, wie Schach oder Mühle. Und ich, wenn ich’s so sagen darf, habe ein besonderes Talent dafür gehabt.

Liebkind spielen ist eine Uberlebensstrategie, eine von vielen. Das Konzept ist einfach zu vermitteln: Wenn ich lieb und nett bin, dann werden die anderen lieb und nett zu mir sein.

Variationen auf dem Buchstaben „n“ und andere Bedrohungen

„Jetzt sind wir schon wieder mittemang im Herbst, bis ich es schaffe, Dir zu antworten.“

Das hat mir E. schon im vorigen Oktober geschrieben. Erst gestern habe ich endlich an sie zurrückgeschrieben. Immerhin sind wir noch nicht ganz mittemang im Frühling.

Hand aufs Herz: Ist Ihnen das Wort „mittemang“ geläufig? Mir war es völlig unbekannt. Ich witterte zunächst einen Tippfehler, genauer gesagt, eine Fingerverschiebung auf der Tastatur, wie wenn man „dp eor ford“ für „so wie dies“ schreibt. (Gilt nur für diejenigen die, wie ich, blind tippen).

„Liveticker“ und „Deadticker“ – zum Beispiel: Knut und die Hamas

Tickticktickticktick. Knut ist tot. Leblos wie ne Reichswasserleiche trieb er in seinem Becken im Berliner Zoo. „Liebster Knut, warum musstest du sterben?“ Diese rührende Botschaft hat ein Fan bei Facebook hinterlassen. Hab alles in „Spiegel-Online“ gelesen – aber nur flüchtig. Ich kann also nicht bestätigen, dass für Knut eine eigene Kondolenzseite eingerichtet wurde.

Gaddafis Bäumlinge – und die meinen

Kleine Probleme helfen sehr, die großen zu vergessen.

In diesem Fall geht es um den „Bäumling“.

Auf Erden ist nichts für die Ewigkeit usw.

250 Bücher. Alte Weggefährten. Manche haben mich über vierzig Jahre durch das Leben begleitet. Am Wochenende habe ich sie in drei Kartons gepackt und zack! Deckel zu. Nein, nicht ganz. Mein Sohn hat schnell wieder aufgemacht und drei Bücher herausgefischt, die er haben wollte. Meinetwegen.

„Ausmisten“, sagt man. Bücher als Mist.

Ade „The Medicis“! Ade „Chang und Eng“! Ade „Meine Autobiographie“ von Leon Trotzki! Ade…Komisch. Mir fallen nach so vielen intimen Jahren nur noch zehn oder fünfzehn Titel ein.

Der Sprachbloggeur und Robert diskutieren über die Wahrheit

Sprachbloggeur: Entschuldigung.

Robert (nicht sein richtiger Name): Du hast nichts Falsches getan. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.

Sprachbloggeur: So habe ich es auch nicht gemeint. Eine Entschuldigung wird oft als Höflichkeitsfloskel gebraucht. Ich wollte etwas ganz anders sagen.

Robert: Und du meinst, dass auch zu Guttenberg bloß eine Höflichkeitsfloskel ausgesprochen hat, als er sich entschuldigte?

Der nächste Gottschalk? Ich! Ich! Ich!

Schade, dass Thomas Gottschalk geht. Ich verstehe seine Beweggründe aber gut. Es spricht für ihn, dass er sich jetzt so entschieden hat.

Nach dem schrecklichen Schicksalschlag des Samuel Koch (ihm wünsche ich eine vollständige Genesung) kann es für Gottschalk ab jetzt nur noch ein Vorher und ein Nachher geben.

Notizen zum „Wir-Gefühl“ im Deutschen

Am vorigen Samstagabend mit Freunden und Bekannten zusammen. Aus heiterem Himmel wird die deutsche Sprache zum Thema.

„Wolffsohn hat Westerwelle kritisiert, weil Westerwelle in einer Rede wir Deutsche’ anstatt ‚wir Deutschen’  gesagt hat.“

Das berichtet ein alter Freund – nennen wir ihn „Viktor“.

Gemeint waren Bundeswehrprofessor Michael Wolffsohn und Außenminister Guido Westerwelle.

„Ich würde spontan auf ‚wir Deutsche’ tippen“, sage ich. „Mein Ohr ist fremd, aber ich bilde mir ein, dass ich kaum ‚wir Deutschen’ höre.“

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