Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Wie man einen Taschendieb verzaubert

Schon heute fällt ihm der Ausschlag auf. Die roten Flecken werden bald zu Pusteln. An anderen Stellen hat die Haut Schuppen gebildet, und das Jucken lässt ihm keine Ruhe mehr.

Die Hämorrhoïden blühen auf wie pralle, rote Blüten, und sie schmerzen ungemein.

Warnung vor einem Buchstaben

Manchmal tut eine gewagte Theorie gut, auch wenn sie ein bisschen überspitzt über die Lippen geht. 

Folgende Sprachen – so meine Theorie – wurden von mundfaulen Dummköpfen ins Leben gerufen: Englisch, Spanisch, Französisch und Portugesisch.

Folgende Sprachen hingegen entstanden in einer gepflegten Atmosphäre durchdachter Intelligenz: Deutsch, Holländisch, Italienisch, Romänisch und die skandinavischen Sprachen.

Es ist wirklich nicht meine Art, anderen Menschen auf den Schlips zu treten. Doch bisweilen ist es erforderlich, die Luft zu reinigen.

Der Freund der Freundin der Freundin – ein Gedächtnisprotokoll

Ich habe den Namen längst vergessen und bin froh darum.

Er rief mich eines Tages – ich denke vor etwa zwanzig Jahren – an. Er war Amerikaner und erzählte mir, er habe meine Telefonnummer von Brenda bekommen. Er fragte, ob er  ein paar Tage bei uns wohnen könnte. Es war gerade Wiesnzeit, er war geschäftlich in München.

„Aber natürlich!“ sagte ich. „Wie geht es Brenda?“

„Bestens.“

„Was treibt sie heutzutage?“

„Sie arbeitet viel.“

Gibt es einen Himmel und eine Hölle? Hier eine verbindliche Antwort!

Es dürfte vor etwa zehn Jahren gewesen sein, als ich Ethel wiederentdeckte. Es war auf der Bronx-Seite, einem Heimatforum im Internet. Die Bronx ist meine – und Ethels – Heimat.

He! Dieter Bohlen*! Deutschland sucht eine Redewendung!

„FBI und Aussenministerium in Washington zürnen der Regierung in Larnaka, dass diese ausgrerechnet den dicksten Fisch des Agentenrings vom Haken gelassen hat.“

Ein Zitat aus der Schweizer Weltwoche (zu bemerken: kein Eszett!). Vom Kollegen Matthias Rüb geschrieben.

Manche Leser werden diesen Satz einfach so über sich ergehen lassen. Denn er klingt ganz normal und ist auch bildlich, was ihn schön macht. Ich hingegen bin gleich drüber gestolpert.

Warum mir das Kiefergelenk wehtut

Die Selbstdarstellung ist für den Schriftsteller wie der Striptease für die Reeperbahnkneipe: Es geht darum, die Hüllen fallen zu lassen.

Aus diesem Grund möchte ich von meinem Kiefergelenk erzählen.

Ich bin den Zahnärzten schon länger ein Ärgernis. Denn ich kann bei bestem Willen den Mund nicht weit aufmachen, ohne dass es mir wehtut. Leidensgenossen werden diesen Zustand sicherlich nachempfinden können.

Ist Sex eine Krankheit?

Sexpille für Frauen: Nein, danke. So ungefähr lautete neulich eine Schlagzeile in der International Herald Tribune (18. Juni). Im Ernst.

Normalerweise überspringe ich Storys über Sexpillen. Das kommt vor, wenn man älter wird. Man findet die langweiligen Gesprächsrunden im Fernsehen allemal interessanter als „Big Brother“.

Doch diese Überschrift hat mich neugierig gemacht, und ich habe den Text fast bis zum Schluss gelesen.

Der Sprachbloggeur ist amüsiert

Frau Merkel war nicht amüsiert.

Stört Sie dieser Satz? Ich habe ihn letzte Woche (womöglich leicht abgewandelt) in den ZDF-Nachrichten gehört.

Ich habe gleich geseufzt.

Warum war Frau Merkel nicht amüsiert? Ich weiß es nicht mehr. Wahrscheinlich spielten die Gurkentruppen, Wildsäue und Rumpelstilzchen der vergangenen politischen Polterwoche eine Rolle.

(Notabene: Über die Gurkentruppen, Wildsäue und Rumpelstilzchen habe ich hier nichts zu sagen außer Eins: Die Politik war schon immer ein fruchtbarer Schauplatz für das schöpferische Schimpfen).

Gauck oder ich?

Ich war letzte Woche drauf und dran, meine Kanditatur für das Amt des Bundespräsidenten zu verkünden. The more the merrier, sagen wir auf Englisch – in etwa aber nicht wörtlich: Je später der Abend, desto schöner die Gäste.

Glauben Sie mir, ich wäre der perfekte Kandidat gewesen. Vor allem, weil ich nicht so dünnhäutig bin wie mein Vorgänger. Wie hieß er denn wieder? Entschuldigung: Ich hatte schon immer ein schlechtes Namensgedächtnis.

Köhler, Lena (unsere Lena), Ballack, iPads und das unerbittliche Gesetz…

Eben habe ich erfahren, dass Horst Köhler, nachdem er ein feuchtfrohes Fest verlassen hatte, bei Rot über die Straße gefahren ist. Die Polizei hat ihn angehalten, und dann musste er in die Röhre pusten, und jetzt ist er sein Amt als Landesbischof los. Oder irgendwie ähnlich war das. Es handelte sich jedenfalls um ein Ehrenwort. Die Details vergisst man so schnell.

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