Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Auf Erden ist nichts für die Ewigkeit usw.

250 Bücher. Alte Weggefährten. Manche haben mich über vierzig Jahre durch das Leben begleitet. Am Wochenende habe ich sie in drei Kartons gepackt und zack! Deckel zu. Nein, nicht ganz. Mein Sohn hat schnell wieder aufgemacht und drei Bücher herausgefischt, die er haben wollte. Meinetwegen.

„Ausmisten“, sagt man. Bücher als Mist.

Ade „The Medicis“! Ade „Chang und Eng“! Ade „Meine Autobiographie“ von Leon Trotzki! Ade…Komisch. Mir fallen nach so vielen intimen Jahren nur noch zehn oder fünfzehn Titel ein.

Der Sprachbloggeur und Robert diskutieren über die Wahrheit

Sprachbloggeur: Entschuldigung.

Robert (nicht sein richtiger Name): Du hast nichts Falsches getan. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.

Sprachbloggeur: So habe ich es auch nicht gemeint. Eine Entschuldigung wird oft als Höflichkeitsfloskel gebraucht. Ich wollte etwas ganz anders sagen.

Robert: Und du meinst, dass auch zu Guttenberg bloß eine Höflichkeitsfloskel ausgesprochen hat, als er sich entschuldigte?

Der nächste Gottschalk? Ich! Ich! Ich!

Schade, dass Thomas Gottschalk geht. Ich verstehe seine Beweggründe aber gut. Es spricht für ihn, dass er sich jetzt so entschieden hat.

Nach dem schrecklichen Schicksalschlag des Samuel Koch (ihm wünsche ich eine vollständige Genesung) kann es für Gottschalk ab jetzt nur noch ein Vorher und ein Nachher geben.

Notizen zum „Wir-Gefühl“ im Deutschen

Am vorigen Samstagabend mit Freunden und Bekannten zusammen. Aus heiterem Himmel wird die deutsche Sprache zum Thema.

„Wolffsohn hat Westerwelle kritisiert, weil Westerwelle in einer Rede wir Deutsche’ anstatt ‚wir Deutschen’  gesagt hat.“

Das berichtet ein alter Freund – nennen wir ihn „Viktor“.

Gemeint waren Bundeswehrprofessor Michael Wolffsohn und Außenminister Guido Westerwelle.

„Ich würde spontan auf ‚wir Deutsche’ tippen“, sage ich. „Mein Ohr ist fremd, aber ich bilde mir ein, dass ich kaum ‚wir Deutschen’ höre.“

Schau mir in die verpixelten Augen, Kleines (Geht das überhaupt?)

Ach, die guten alten Zeiten. Es war vielleicht vor dreißig Jahren, kann aber auch schon länger her sein:

Mich fixierte eines Tages ein Bild in der damaligen Münchener Abendzeitung. Es zeigte einen frisch verhafteten Mann, der in der grünen Minna kauerte, das verschämte Gesicht in den Händen fest eingehüllt. Um ihm herum standen die Schaulustigen; sie glotzten hämisch in den Streifenwagen und hegten sicherlich „Geschieht-ihm-recht“-Gedanken.

Werden Sie Bürgerreporter! Kostet nichts!

Über die Wutbürger habe ich erst vor wenigen Wochen berichtet. Damals fiel mir auf, dass diese, nachdem die ungarische Regierung das neue, dreiste Medienzensurgesetz verabschiedet hatte, fast völlig verstummten.

Wie wäre es mit einer kleinen Katastrophe?

Vielleicht könnte mir jemand netterweise erklären, wie man es richtig sagt: Handelt es sich bei den uringelben Flecken an der Decke meines Bades und an der Wand hinter den überfüllten Bücherregalen meines Arbeitszimmers um einen Wasserschaden oder um Wasserschäden? Ich weiß es leider nicht. Man hat mir beides konstatiert. Muttersprachler sind hier gefragt.

Das gleiche Problem habe ich übrigens in Bezug auf die Rohre– sind das Rohre oder „Röhren“? Ursache meiner Wasserschäden – bzw. meines Wasserschadens war nämlich ein Rohrbruch.

Schon Ihre fünfzehn Minuten gehabt?

Sagt Ihnen der Name „Herostrat“ etwas?

Am 21 Juli 356 v.Chr. hat dieser Knallkopf den Artemistempel in Ephesos in Brand gesteckt. Als Grund dafür gab er an, er wollte seinen Namen unsterblich machen. Ich weiß nicht, wie es möglich war, einen so großen Marmortempel anzuheizen, bin aber kein Architekt. Aber so lautet die Geschichte.

Hurra! Ich integriere mich!

Impulsive Menschen sind gefährlich. So einer bin ich. Kaum sichtete ich das Bild von Linying Reiss im „Spiegel-Online“ mit der Überschrift „Ich bin nicht integriert, ich bin Chinesin“, sah ich spontan rot.

Nein, nicht „rot“ wie in „Rotchina“. Ich bin nicht immer zu Wortspielen aufgelegt.

Vielmehr dachte ich: Nicht schon wieder eine larmoyante Selbstdarstellung darüber, wie schwer es ist, als Zuwanderer, sich in einen Einheimischen zu verwandeln.

Der Sprachbloggeur rettet die deutschen Sprachen

Es gibt nichts Schöneres, als das Jahr im Paradies zu beenden.

Stammgäste meines Wortladens werden wissen, was hier mit „Paradies“ gemeint ist. So heißt nämlich der Obstmarkt um die Ecke von mir.

Dort spielt sich das volle Leben in Miniatur ab. Man erfährt alles: von Avokado bis Zucchini.

Wenn überhaupt jemand berechtigt ist zu sagen: „Jetzt haben wir den Salat“, dann ist es Frau M., Inhaberin vom „Paradies“.

Seit zwei Monaten will ich von einem Ereignis erzählen, das ich im „Paradies“ miterlebt habe.

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