Wer kennt noch den Film „Die Dämonischen“? Schöner Titel, im Original noch besser: „The Invasion of the Body Snatchers“ (Invasion der Körperschnapper).
Plötzlich sind die Außerirdischen da…
…und eines Tages findet man wassermelonenartige Dinge, in den Garagen und in den schnieken Gärten einer amer. Kleinstadt. Komische Dinge, aber was soll’s? Was man nicht ahnt: Aus diesen fremden Hülsen werden bald seelenlose Parasiten entschlüpfen, die den Körper ganz normaler Menschen in Besitz nehmen werden, um das Opfer, vielleicht den Nachbar, in einen seelenlosen Handlanger zu verwandeln.
Man sagt „Hallo!“ zum Nachbar, zur Nachbarin, und merkt schon bald, dass der andere, ja, irgendwie anders geworden ist, kalt, gefühlslos.
So geht es weiter im Film, bis schließlich nur noch ein einziger Normalo in der Stadt übrigbleibt. Dieser flüchtet mit Karacho aus der Geisterstadt und will den Menschen in der nächsten Kreisstadt davor warnen, was auf sie bald zukommen könnte. Es ist aber schon zu spät. Er spricht jemanden an, aber dieser antwortet mit eisiger Kälte…
Allmählich fühle ich mich wie der Mensch in diesem Film. Denn auch ich möchte vor etwas warnen, das auf uns in Bälde zukommen könnte.
Die Rede ist von den Sprachenschnappern. Denn schon haben sie die dt. Sprache im Visier.
Panikmache?
Hier die Fakten. Sie sitzen momentan gemütlich vor Ihrem Rechner, Tablet, oder Phone und wähnen sich sicher, zumindest sprachlich. Derweil bahnt sich etwas Schreckliches an. Angefangen hat es in Amerika, d.h., da, woher die meisten Neuigkeiten stammen.
Es geht um Folgendes: Eine sehr hartnäckige (noch) Minderheit in den USA will die Pronomina „he“ und „she“ abschaffen und beide mit „they“ ersetzen. Der Grund dafür: Sie verstehen die grammatikalische Unterscheidung zwischen Männlein und Weiblein als Mittel, um die Chancengleichheit der Geschlechter kaputt zu machen.
Die Sache wird allmählich ernst. Vor ein paar Tagen machte sich nämlich ein namhafter Journalist namens Farhad Manjoo in der NY Times dafür stark. Er schrieb, dass er einen Sohn und eine Tochter habe. Er wolle, dass beide die gleichen Chancen bekommen. Dies sei gewisser, wenn beide mit „they“ angesprochen werden. Zwei Tage später veröffentlichte die NY Times wieder eine Art Plädoyer zu diesem Thema.
So würde diese Neuigkeit klingen: „Meet my friend George. They is a student.“ “Have you seen Mary? Yes, they ate lunch.”
Sie denken vielleicht: Die Amerikaner, die spinnen oder dass es unmöglich wäre, eine Sprache so radikal, so schlagartig zu verändern. Falsch. Beispiel Dänisch. Am Ende der 1960er Jahre stellten die Dänen im Namen der Gleichberechtigung das Siezen ein. Heute gilt das „De“ (Sie) im Dänischen als rundum veraltet.
Ja, auch im Deutschen ist das allgemeine Duzen stark auf dem Vormarsch – vor allem unter der Jugend…und sie sind diejenigen, die die Sprache weitergeben werden.
Schon jetzt verschwinden die „Studenten“ und die „Studentenschaft“ heißt nur mehr „Studierendenschaft“. Die Lehrer werden zu einer „Lehrkraft“, die „Freunde“ zu „Freundin*Innen“. Nur die „Terroristen“ bleiben „Terroristen“.
Ja, die Sprachenschnapper sind unterwegs. Sie fliegen nicht, fahren lieber elektronisch…auch wenn Akkus große Umweltverschmutzer sind.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor „er“ und „sie“ zu…hmm… „ser“? „säj“? wird.
Vor ein paar Tagen hab ich eine Story in der „Guardian“ über einen genderfluiden Menschen gelesen. Da war die Rede von „they is“ usw. Es hat eine Weile gedauert, aber dann hat es bei mir doch geschnackelt.
Ja, die Sprachenschnapper stehen ante portas, liebe Leser (oder „Lesende“ oder Leser*Innen). Hand aufs Herz: Der Neusprech wird Sie nicht glücklicher machen…
Seit 2015 läuft im Fernsehen eine Sendung mit dem Titel „Pussy Terror TV“.
Ich habe erst letzte Woche in einem Werbevorspann kurz vor der Tagesschau davon erfahren.
Wäre ich früher auf dem Laufenden gewesen, hätte ich diese Glosse längst geschrieben!
Kinder, Kinder, was macht Ihr mit meiner Muttersprache?
Ich meine, falls Sie hier neu sind, das Englische.
Man (bzw. frau) will frech und keck auftreten, und zu diesem Zweck plündern Unberufene den (Wort)Schatz des Englischen.
Nun etwas Englischunterricht. „Pussy“ hat auf Englisch – viele wissen es schon – mehrere Bedeutungen. Primär ist es eine verniedlichende Bezeichnung für eine Katze…ähnlich „Kätzchen“. Ich vermute, dass der Begriff ursprünglich lautmalerisch war. Katzen reagieren nämlich interessiert, wenn man ganz sanft „pss pss pss“ sagt. Unsanft gesprochen, klingt dieser plosiver Laut hingegen in den gespitzten Ohren einer Katze wie ein aggressives Fauchen: Psssssssssss!
Als zweite Bedeutung versteht jeder Muttersprachler „Pussy“ als Bezeichnung für die weiblichen Genitalien. Sicherlich war der Urheber dieser Sinngebung männlichen Geschlechts. Ich meine: Ein Katzenfell ist weich und, tja, erstrahlt Sinnliches. Das Wort in diesem Sinn klingt sogar in einer intimen Situation ausgesprochen liebenswürdig. Sonst gilt es im Englischen als vulgär, sehr vulgär sogar. Zu vergleichen mit dem französischen „chaton“.
Irgendwann mal und eigentlich folgerichtig wurde das Wort zu einer Bezeichnung für eine Frau schlechthin – nach dem uralten Prinzip des „pars pro toto“ (also: der Teil bezeichnet das Ganze). In diesem Sinn gilt „Pussy“ allerdings als höchst vulgär.
Und letztlich gebraucht mann dieses Wort, um einen – seiner Meinung nach – verweichlichten Geschlechtsgenossen darzustellen. Nebenbei: Es gibt in Neuenglisch die Vokabel „wuss“ (reimt sich mit „puss“ mit englischem „double-u“) im Sinne von „Weichei, (vulg. „Schlappschwanz“), wahrscheinlich eine Verkürzung von „pussy wussy“.
Achtung: All dies bitte nicht mit „puss“ verwechseln! „Puss“ bedeutet im amer. und engl. Slang „Gesicht“ – ähnlich dem österreichischen „Goschen“: z.B. „Shut your ugly puss“ (sehr unfreundliche Ausdrucksweise). Das Wort stammt aus dem Irisch/Keltischen.
Aber nun zurück zu „Pussy Terror TV“. Ja, dieser Title klingt fürs dt. Ohr ausgesprochen putzig – irgendwie leicht und liederlich. Oder? Man denkt auch an die berüchtigte russische Girl-Band „Pussy Riot“. Wahrscheinlich daher der Name.
Fakt ist aber: „Pussy Terror TV“ ist für den Native-Speaker schwer zu verdauen. Im Ernst.
Stellen Sie sich vor, liebe dt.- Muttersprachler*Innen. Sie sind zu Besuch in New York. Im Abendfernsehen stoßen Sie auf eine lustige Sendung mit dem Titel „Mösen-Terror“. Na? Was halten Sie davon? Sie denken: Die Amerikaner spinnen. Die verstehen nix von der dt. Sprache. Okay. Ich gebe zu. Das Beispiel ist utopisch. Kaum ein Amerikaner wäre in der Lage, „Möse“ korrekt auszusprechen. Aber Sie verstehen, was ich meine.
Ach du liebe Scheiße. Die Welt fällt aus den Fugen, und ich befasse mich mit belanglosen Kleinigkeiten, mit Fliegenschiss quasi. Aber jetzt habe ich genug Zeit damit verbracht, Ihnen dieses dumme Thema zu veranschaulichen. Die nächste Baustelle wird ein bisschen heikler sein: den Umgang in der dt. Sprache mit dem englischen „fuck“ mal zu erläutern. Doch das ein anderes Mal.
Bin ich froh, dass ich Microsoft mit der Veröffentlichung meines Gesamtwerks nicht betraut habe. Der Mensch braucht immer etwas Glück. Und Microsoft hat die Kundschaft seines E-Verlags nur glücklos gemacht.
Da ich aber vom Glück rede, hier zunächst eine kleine Anekdote.
Gestern erspähte ich auf der Straße ein Graffito mit folgendem Text: „Hanf im Glück“.
Lustig, dachte ich. Wahrlich ein gelungenes Wortspiel.
Prompt überlegte ich, wie ich das Gleiche auf Englisch übertragen könnte – d.h., ohne das Wortspiel zu verlieren. Ja, es stimmt, ich puzzle gern. Wortspiel heißt auf Englisch, falls Sie’s noch nicht wissen, „pun“. Manche sagen über ein englischsprachiges Wortspiel, das es „punny“ ist, was auch irgendwie ein Wortspiel ist.
Ich hab mich jedenfalls gleich an die Arbeit gemacht, das Rätsel zu lösen – falls es sich überhaupt lösen lässt.
Als erstes sammelte ich alle mir bekannte englische Begriffe für Hanf, also „hemp“, „marijuana“, „grass“, „maryjane“ etc. Gleiches machte ich mit Wörtern, die „Glück“ bedeuten, also „luck“, „good fortune“, „success“, „felicity“. Viele Synonyme hat das „luck“ irgendwie nicht. Deshalb muss man sich freuen, wenn man ab und zu ein bisschen davon abbekommt.
Nun begann ich zu kombinieren in der Hoffnung, etwas ebenso witzig zu kreieren wie „Hanf im Glück“. Gar nicht so einfach...
Ich könnte diese Geschichte mühelos in die Länge ziehen, um die Spannung ein wenig wachsen zu lassen. Das tu ich aber nicht. Fakt ist: Ich habe die Lösung innerhalb sage und schreibe Minuten gefunden. Und sie war perfekt!
Ich sollte hinzufügen, dass ich gestern mit R., einem lieben alten Freund aus Zürich, war, und zwar in einem Museum. Dort war ich dabei, ihm diese Geschichte über meine Suche nach einer Lösung zum Wortspielrätsel zu erzählen. Plötzlich stellte ich fest, dass eine Frau neben uns stand, und sie schien ganz Ohr zu sein, als wartete auch sie darauf, wie ich das Problem mit „Hanf im Glück“, gelöst habe.
Als ich die Lösung kundtat: „Potluck!“, verlor die Dame die Beherrschung. „Ja! Richtig!“ jubelte sie und lachte äußerst beglückt, als wäre sie volle Teilnehmerin in unserem Gespräch. „Richtig! Perfekt! Genau!“
Wissen Sie, was „potluck“ auf Englisch bedeutet? So nennen wir es, wenn jeder Gast etwas – Überraschendes – zum Essen mitbringt, als würde man alles in einem „Pot“, also „Topf“ werfen und vermischen. Was man bekommt ist allerdings letztendlich Glücksache. „Pot“ bedeutet aber ebenfalls „Marijuana“. „Potluck“ ist also – meiner Meinung nach (und der der Dame) – eine passende Übersetzung für „Hanf im Glück“.
Und das mit Microsoft? Jetzt kehren wir zur virtuellen Glücksache zurück.
Falls Sie es noch nicht erfahren: Microsoft hat den Verkauf von E-Büchern eingestellt. Offensichtlich laufen die Geschäfte auf dieser Sparte nicht besonders gut.
Was macht eine multinationale Großfirma, wenn sich das Gewinnversprechen nicht erfüllt? Ganz easy. Man steigt aus. In diesem Fall bedeutet der Ausstieg allerdings den Einzug aller E-Bücher, die diese Firma jemals an Kunden lizenziert hat. Falls Sie es nicht wissen: Wer ein E-Buch kauft, besitzt das Buch nicht. Es ist nicht wie bei Papier. Man besitzt lediglich eine Nutzungslizenz für die Datei, die man erworben hat. Mit einem Kommando werden diese Dateien – dank einem DRM-Progrämmchen – gelöscht. Puff! Weg!
Immerhin verspricht Microsoft, die Geschädigten für Ihre Verluste zu kompensieren. Die „Bücher“ sind trotzdem weg. Habe ich „kompensieren“ gesagt? Man bekommt ein Guthaben auf dem eigenen Microsoftkonto, damit man andere Microsoftprodukte (sprich lizenzierte Produkte) erwerben kann. So hab ich’s gelesen.
Also wünsche ich viel Glück, liebe Lesende des Infozeitalters. Was Sie elektronisch besitzen, ist wahrlich „Potluck“ – hier ohne Wortspiel. Guten Appetit!
Bin ich froh, dass ich Microsoft mit der Veröffentlichung meines Gesamtwerks nicht betraut habe. Der Mensch braucht immer etwas Glück. Und Microsoft hat die Kundschaft seines E-Verlags nur glücklos gemacht.
Da ich aber vom Glück rede, hier zunächst eine kleine Anekdote.
Gestern erspähte ich auf der Straße ein Graffito mit folgendem Text: „Hanf im Glück“.
Lustig, dachte ich. Wahrlich ein gelungenes Wortspiel.
Prompt überlegte ich, wie ich das Gleiche auf Englisch übertragen könnte – d.h., ohne das Wortspiel zu verlieren. Ja, es stimmt, ich puzzle gern. Wortspiel heißt auf Englisch, falls Sie’s noch nicht wissen, „pun“. Manche sagen über ein englischsprachiges Wortspiel, das es „punny“ ist, was auch irgendwie ein Wortspiel ist.
Ich hab mich jedenfalls gleich an die Arbeit gemacht, das Rätsel zu lösen – falls es sich überhaupt lösen lässt.
Als erstes sammelte ich alle mir bekannte englische Begriffe für Hanf, also „hemp“, „marijuana“, „grass“, „maryjane“ etc. Gleiches machte ich mit Wörtern, die „Glück“ bedeuten, also „luck“, „good fortune“, „success“, „felicity“. Viele Synonyme hat das „luck“ irgendwie nicht. Deshalb muss man sich freuen, wenn man ab und zu ein bisschen davon abbekommt.
Nun begann ich zu kombinieren in der Hoffnung, etwas ebenso witzig zu kreieren wie „Hanf im Glück“. Gar nicht so einfach...
Ich könnte diese Geschichte mühelos in die Länge ziehen, um die Spannung ein wenig wachsen zu lassen. Das tu ich aber nicht. Fakt ist: Ich habe die Lösung innerhalb sage und schreibe Minuten gefunden. Und sie war perfekt!
Ich sollte hinzufügen, dass ich gestern mit R., einem lieben alten Freund aus Zürich, war, und zwar in einem Museum. Dort war ich dabei, ihm diese Geschichte über meine Suche nach einer Lösung zum Wortspielrätsel zu erzählen. Plötzlich stellte ich fest, dass eine Frau neben uns stand, und sie schien ganz Ohr zu sein, als wartete auch sie darauf, wie ich das Problem mit „Hanf im Glück“, gelöst habe.
Als ich die Lösung kundtat: „Potluck!“, verlor die Dame die Beherrschung. „Ja! Richtig!“ jubelte sie und lachte äußerst beglückt, als wäre sie volle Teilnehmerin in unserem Gespräch. „Richtig! Perfekt! Genau!“
Wissen Sie, was „potluck“ auf Englisch bedeutet? So nennen wir es, wenn jeder Gast etwas – Überraschendes – zum Essen mitbringt, als würde man alles in einem „Pot“, also „Topf“ werfen und vermischen. Was man bekommt ist allerdings letztendlich Glücksache. „Pot“ bedeutet aber ebenfalls „Marijuana“. „Potluck“ ist also – meiner Meinung nach (und der der Dame) – eine passende Übersetzung für „Hanf im Glück“.
Und das mit Microsoft? Jetzt kehren wir zur virtuellen Glücksache zurück.
Falls Sie es noch nicht erfahren: Microsoft hat den Verkauf von E-Büchern eingestellt. Offensichtlich laufen die Geschäfte auf dieser Sparte nicht besonders gut.
Was macht eine multinationale Großfirma, wenn sich das Gewinnversprechen nicht erfüllt? Ganz easy. Man steigt aus. In diesem Fall bedeutet der Ausstieg allerdings den Einzug aller E-Bücher, die diese Firma jemals an Kunden lizenziert hat. Falls Sie es nicht wissen: Wer ein E-Buch kauft, besitzt das Buch nicht. Es ist nicht wie bei Papier. Man besitzt lediglich eine Nutzungslizenz für die Datei, die man erworben hat. Mit einem Kommando werden diese Dateien – dank einem DRM-Progrämmchen – gelöscht. Puff! Weg!
Immerhin verspricht Microsoft, die Geschädigten für Ihre Verluste zu kompensieren. Die „Bücher“ sind trotzdem weg. Habe ich „kompensieren“ gesagt? Man bekommt ein Guthaben auf dem eigenen Microsoftkonto, damit man andere Microsoftprodukte (sprich lizenzierte Produkte) erwerben kann. So hab ich’s gelesen.
Also wünsche ich viel Glück, liebe Lesende des Infozeitalters. Was Sie elektronisch besitzen, ist wahrlich „Potluck“ – hier ohne Wortspiel. Guten Appetit!
Bewohner dieses Planeten, morsfschte. So klingt es, wenn sie sich grüßen, oder?
Morsfschte Ihnen und Ihrem Stamm. Wir verstehen Ihre Sprache nicht. Wir haben lediglich diese Texte von einem Ihrer renommierten Kommunikatoren entdeckt. Er heißt Sprachbloggeur. Sie kennen Ihn mit Sicherheit. Wir haben seine Texte durch unseren Verarbeiter entziffern lassen.
Er schreibt „über Gott und die Welt“ in Ihrer Sprache. Auch wir schreiben über Gott und Welt. So ein schöner Zufall, dass wir seine Worte in unserer Anlage entdeckt haben. Morsfschte und zweimal morsfschte.
Sicher werden Sie in unserer Darstellung Ihrer Weltsprache ein paar Ungereimendheiten finden. Unsere Verarbeitungsssysteme sind leider nicht so – wie sagen Sie es…? – „ausgefuchst“ wie die Texte Ihres Kommunikators Sprachbloggeur. Ja, die Kuh ist noch nicht in trockenen Tüchern. Wir bemühen uns aber.
Wir wissen nicht, wie weit entfernt von uns Sie leben. Wir wissen lediglich, dass Ihre Signale uns in skriptomatischer Form erreicht haben, das heißt die Signale Ihres Kommunikators Sprachbloggeur.
Wir antworten über gleiche onomatische Kanäle. Ja, morsfschte…
Liebe Lesende, obiges hab ich heute zu meiner großen Überraschung auf meinem Rechner vorgefunden. Ich habe keine Ahnung, wer der Urheber ist oder wie dieser Text dorthin gelangt ist. Vielleicht spielt die Tatsache mit, dass mein Email-Provider gestern gesponnen hat. Wörter wie „skriptomatisch“, „onomatisch“ und „morsfschte“ sagen mir übrigens nichts.
Dennoch habe ich eine Theorie, wie ich zu diesem Text gekommen bin.
Vor zwei Jahren – oder waren es schon drei Jahren? – wurde diese Webseite, die ich noch immer einen „Wortladen“ nenne, von Hackern in Beschlag genommen. Ich bin überzeugt, dass ich nur ein Zufallsopfer war, Opfer sozusagen eines „drive-by-shooting“. Will sagen: wenn einer – am Vorbeifahren – mit einer Waffe in einen anderen Wagen ballert, um zu sehen, was passiert. (Ähnliches geschieht momentan in Großbritannien, allerdings mit Messern).
„Der Sprachbloggeur“ wurde damals von Hackern befallen mit dem Ergebnis, dass diese Seite ca. zwei Monaten unter Quarantäne stand und für die meisten vom Bildschirm verschwunden war – eine Art Cyber-Fukushima oder Cyber-Tschernobyl. Es war für mich sehr frustrierend, und als ich endlich wieder ins Internet durfte, hat mein Provider – als Sicherheitsmaßnahme – die Kommentar-Vorrichtung – abgeschaltet. Jegliches Feedback fehlte. Einsam.
Aber zurück zur obigen Botschaft.
Ich vermute, dass diese Seite während der Zeit der Cyber-Entführung auf andere, uns unbekannte virtuelle Wege wanderte und von Außerirdischen aufgefangen wurde. Wie Newton sagt: Energie kann man nicht vernichten, lediglich verwandeln.
So, denke ich, geriet der Inhalt dieser Webseite, bzw., die digitalen Signale dessen, auf ungewöhnliche Kanäle. Keine Ahnung, warum.
Wie dem auch sei: „Der Sprachbloggeur“ landete wohl im Kommunikationssystem einer entfernten Welt und diente dann als „Futter“ für eine Art „Google Translate“. Immerhin: Abgesehen von einigen Danebentreffern, war das Deutsch nicht ganz schlecht. Komisch, dass sie dort das Deutsche für eine Weltsprache halten. Vielleicht verfügen sie wirklich um nur eine Sprache…so wie wir mal vor der Babelturm-Episode.
Mehr über diese Thematik habe ich nicht zu sagen. Ich will nicht fantasieren. Fest steht jedenfalls: Die Botschaft wurde aus irgendeinem Grund jäh unterbrochen.
Ich werde aber bestimmt die Sache etwas näher unter die Lupe nehmen. Wenn ich mehr Infos habe, sag ich Bescheid.
Gern möchte ich wissen, wie man „morsfschte“ ausspricht. Leider war kein mp4-Datei dabei.
Charlie verdient 4000 pro Woche und fragt: „Und du?“ Alisa behauptet Gleiches. Auch sie fragt: „Und du?“ Welch Zufall! Joanna will wissen: „Was machen mir?“ und Antja hat „Hunger nach Mann“ (Nebenbei: Warum hat kein „Steve“ im Namen der Gleichberechtigung „Hunger nach Frau“ – oder gar „nach Mann? Und warum hat Antja keinen „Hunger nach Frau“? Wie gesagt: nur nebenbei).
Luise Schuster bietet mir Kredit bis 100.000 Euro „trotz Schufa“. Auch Jeremy Keller will mir „trotz Schufa“ ebenso viel borgen. Falls Interesse besteht: Hier Jeremys Emailadresse: svxbptw at yahoo.com, und hier nun Luises: dwynb at outlook.com. Vertrauenswürdig, gell?
Et cetera.
Aber zurück auf die Erde: Gibt es wirklich Leute, die sich auf diese seichte, leicht durchschaubare Spammails noch einlassen?
„Aber selbstverständig“, sagt mir E. Er ist Informatiker und soll das wissen.
Ich glaub es trotzdem nicht. Ich glaube, die Botschaft hat sich längst rumgesprochen und dass diese Masche bald verschwinden wird, so wirkungslos wie die Überzeugung: Bald wird man Dinosaurier klonen können. Der nötige Aufwand, diesen Dreck global zu schleudern, lohnt sich einfach nicht mehr, wenn sich nur noch zwei, drei Deppen auf dem ganzen Planeten finden lassen, die bereit sind, sich auf peinlich plumpe Angebote einzulassen. Okay: Vielleicht sind es zehn, die an Joanna und Antja (und Steve?) zurückschreiben. Doch auch diese Naivlinge wissen, dass es keine Joanna oder Antja (oder Steve) in Wirklichkeit gibt. Sie erhoffen sich lediglich ein bisschen Hilfe aus der Einsamkeit, wenn es vielleicht nix kostet.
Hallo, liebe Lesende. Hier spricht der Sprachbloggeur. Schon wieder ärgert er sich, dass er Unmengen von toten Fliegen vor seinem Wortladen täglich wegfegen muss. Umweltverschmutzung!
Ja, Umweltverschmutzung. Stellen Sie sich vor: Sie arbeiten für eine Spamfirma. Täglich schleudern Sie Millionen Spammails durch die Weltgeschichte. Damit produzieren Sie mehr CO2 als Lufthansa und der Bundestag zusammen. Walfische, Skorpionen, Teddybären und Würgeschlangen würden an der Hälfte dieser Menge CO2 ersticken.
He Greta! He Kids! Warum kein Schulstreik gegen Spammer? Ahnt ihr nicht die Zusammenhänge? D.h., wie viel Strom (sprich CO2 Bomben) verbraucht wird, um Spam herzustellen?
Im Ernst, liebe Lesende. Information (ob sinnvoll oder sinnlos) muss über Leitungen geschickt werden. Hab ich nicht irgendwo mal gelesen, dass die Menge an Emails, die jeden Tag gesendet wird, beinahe zu 90% einen spämigen Inhalt hat? Irgendwie glaub ich, dass diese Zahl stimmt.
Komischerweise fällt dieses Phänomen gar nicht auf, wenn über C02 die Rede ist. Noch komischer: Nix liest man im Grünen oder im sonstigen Programm darüber.
Deshalb halte ich es für meine bürgerliche Pflicht, Sie mit den grausamen Fakten bekannt zu machen.
Nicht einmal Rezo sprach dieses Thema in seiner „Zerstörung“ an! Alle reden davon, dass die Walfische nicht an Plastik aus dem Supermarkt ersticken dürfen. Aber ebenso heißt es: Finger weg von meinem Handy, meinem Spotify, Twitter, Instagram und Facebook!
Hat Greta ein Handy? Hat Rezo ein Handy? Vielleicht ein iPhone? Hab ich nicht mal gelesen, dass die Arbeitsbedingungen für die Herstellung von Phones (weiß nicht mehr, ob es nur Apple betrifft) erbärmlich ist? Und was ist mit den „seltenen Erden“, die erforderlich für die Manufaktur von Handys sind und deren Gewinnung mit schrecklichen Umweltschäden verbunden sind?
He Kids! Wie wäre es mit einem Handystreik am nächsten Freitag. Oder muss ich es selbst machen als einsame Figur auf dem Marienplatz in München, ein handgemaltes Transparent in den Händen, worauf steht: „Handys verpesten die Umwelt“.
Ach, ich fürchte, ich werde kein Publikum finden, das ich mit dieser Causa – mit dieser „lost cause“ – beflügeln könnte. Dennoch zählt diese Idee zu den subversivsten auf der ganzen Welt. Im Ernst.
Was machen wir jetzt, Gretchen?
Leider finde ich keine Übersetzung für den englischsprachigen Begriff „household word“, die das gleiche Bild verwendet wie im Original.
Ein „household word“ ist ein Wort für den tagtäglichen Gebrauch, ähnlich den Gegenständen, die man täglich im Haushalt gebraucht, etwa eine Zahnbürste oder das Spüli.
Zu einem sozusagen Haushaltswort ist seit einer Woche oder so ein gewisser Rezo geworden. Sie wissen, wen ich meine: den jungen Mann mit dem netten Lächeln und den blauen Haaren. Vielleicht sind auch die Augen blau. Das weiß ich nicht.
Rezo war wohl schon lange in den YouTubekreisen bei denen bekannt, die sich für Musik interessieren. Meistens waren seine Fans im jugendlichen Alter. Mir war er kein Begriff. Die YouTubevideos, die mich – momentan – am meisten interessieren, kreisen um die Mandoline den griechischen Baglamas und den Kalimba. Manchmal lausch ich auch Joseph Schmidt oder Billie Holliday.
Im Grunde weiß ich nicht, wie man den Namen Rezo ausspricht. Ich lebe so lange in Deutschland, dass ich alles Fremdes gleich verdeutsche. Ich möchte also „Re-Zo“ sagen. In den Nachrichten habe ich aber ein paar Mal „rie-so“ vernommen.
Egal. Rezo hat auf einmal – wie wir auf Englisch sagen – „a big splash“ gemacht, was ihn über Nacht zum Alltagsbegriff verwandelte. Kann es sein, dass er bereits zum Coverboy im Spiegel auserwählt wurde? Oder war es im Stern? Nicht so wichtig.
Sein „claim to fame“ (ja, heute lauter engl. Idioms) ruht auf ein 55 minutiges politisches Video mit dem Titel „Zerstörung der CDU“.
Im Nu war es ihm gelungen, „to ruffle a few feathers”. Im obersten Stockwerk des Konrad-Adenauer-Hauses sind die Leute plötzlich umhergerannt wie „chickens without a head“. Instinktiv zuckte die Obrigkeit die Waffen, um dem Jungspund – freilich im übertragenen Sinn – „kalt“ zu machen, was eigentlich nicht so einfach war. AKK (ich vergesse ihren Namen ständig) antwortete mit Sarkasmus, doch sie fiel prompt auf die christdemokratische Nase.
Dann hat man einen aus der Jungenunion auf ihn gehetzt (Jugend gegen Jugend, gell?). Fehlanzeige. Hat die Sache nur noch verschlimmert.
Ganz ehrlich, hab ich mir das verruchte Video des Rezo nicht angeschaut. Hat meine Frau aber. Ich weiß nicht, was ihre Meinung dazu war. Vielleicht hab ich vergessen zu fragen. Mir waren 55 Minuten einfach zu viel Zeit, um einem Referat über die „Zerstörung der CDU“ zu lauschen.
Doch zufällig hab ich – war das im SPON (Spiegel online)? – ein kurzes Interview mit dem sympathischen blauhaarigen jungen Mann entdeckt. Dort hab ich – zumindest für mich – das Wichtigste über Rezos „Zerstörung“ erfahren.
Damit meine ich den Sinn des Wortes „Zerstörung“.
Denn „Zerstörung“ bedeutet in diesem Zusammenhang keineswegs das, was man üblicherweise unter „Zerstörung“ versteht.
Im alten Sinn ist, wie jeder weiß, eine „Zerstörung“ das, was man tut, um etwas oder jemanden gründlich kaputtzumachen oder gar buchstäblich zu vernichten.
Dies ist aber mit der „Zerstörung der CDU“ nicht gemeint.
„Zerstörung“ – wie in „Zerstörung der CDU“ bedeutet in der Jugendsprache in etwa „scharf kritisieren“. Auf Englisch hieße das „to bash on“ oder „to bash“.
Rezo wollte also gar nichts vernichten. Er wollte lediglich eine vernichtende Kritik liefern. Ich weiß nicht, ob alle dessen bewusst sind. Man soll diesen „harangue“ (sprich ha-räng) also „Worterguss“, nicht in die falsche Kehle kommen lassen.
Fällt mir ein: Mein Titel ist falsch. Ich will diese „Zerstörung“im Sinne Rezos nicht im alten Sinn zerstören, lediglich genauer verstehen.
Kennen Sie die Geschichte von Toto dem Gorillababy? Wahrscheinlich nicht, es sei denn, Sie haben mein Buch „Kaspar Hausers Geschwister – auf der Suche nach dem wilden Menschen“ (Franz Steiner Verlag 2018) gelesen. Ach du Heiliger! Schleichwerbung in eigener Sache! Soll man verbieten.
Toto war ein putziges Gorillakind, genauer gesagt, Gorillamädchen. …Hat man eine Möglichkeit in der deutschen Sprache junge Primaten nach Geschlecht – ich meine nach dem Vorbild Mädchen und Bube – zu differenzieren? Ich kenne keine Entsprechung.
1932 wurde Toto von einer betuchten Dame namens Maria Hoyt in Pflege genommen. Ich glaube, es war in New York, damals eine wunderschöne Stadt, auch architektonisch.
Toto war ein kluges Affenkindchen und verstand es sehr schnell, sich auch Menschengepflogenheiten anzueignen. War es ihr kalt, zog sie sich einen Pullover und Strümpfe an. Und sie hat im Hoyt’schen Haushalt alles gegessen, was ihr serviert wurde – was bei Menschenkindern nicht immer der Fall ist.
Darunter gab‘s Steak, Huhn und sogar Bohnensuppe. Keine übliche Kost für Gorilla*Innen. Zur Erinnerung: Dies war die Zeit der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Vielen Menschen - auch in den USA – ging es mit Abstand nicht so gut wie Toto.
Im Übrigen wurde Toto schnell stubenrein. Wahrscheinlich viel eher als die meisten Menschenkinder. Denn Primaten kapieren die Welt (mit Ausnahme der Menschen) sehr früh. Sie müssen das.
Eines lernte Toto allerdings nicht: zu sprechen wie ein Mensch. Sowieso unmöglich. Die Affenhard- und Software unterscheidet sich erheblich von der unseren. Soweit ich weiß, hat es Mrs. Hoyt gar nicht interessiert, ob Toto reden lernt oder nicht. Dieses Experiment machte erst Penny Patterson in den 1970er Jahren mit der Gorilladame Koko, die jüngst mit über 40 Jahren gestorben ist. Koko konnte zwar nicht im üblichen Sinn sprechen. Ihr wurde eine Art Zeichensprache beigebracht. Manche behaupten, sie hat mehr als 1000 Sprachbegriffe verstanden und gebraucht. Ich bleibe da etwas skeptisch.
Frau Hoyt war ohnehin keine Forscherin. Sie hat ihre Toto einfach geliebt.
Die gescheite Toto war noch klein und knuddelig, als sie lernte, wie man Steine und Stöcke in Waffen umfunktioniert. Das klingt hingegen sehr menschlich. Wir Menschen meinen allerdings, dass sich eine solche Charaktereigenschaft häufiger bei Menschenknaben als bei Menschenmädchen vorkommt. Gorillas sind wohl diesbezüglich etwas egalitärer.
Die Jahre vergingen, und Toto wurde immer größer und kräftiger. Und dann begann sie es mit dem Kräftemessen – ähnlich heranwachsenden Menschen, könnte man sagen. Ist ja letztendlich normal und gesund: ein Zeichen, dass man*Innen auf ein selbstständiges Leben zielt.
Wie reagierte Frau Hoyt? Eine Zeitlang hat sie ihren Zögling mit einem Stock zur Räson gebracht. Doch irgendwann klappte auch dies nicht mehr. Toto kam in einen Käfig. Obendrein engagierte Frau Hoyt einen Pfleger, der künftig über Toto wachte.
Wenn die junge Gorilladame zu aufmüpfig wurde, drohte dieser mit Elektroschocks, brennenden Fackeln, ja sogar mit lebendigen Schlangen.
Es hat alles nicht genutzt, und schließlich gab Frau Hoyt ihre Toto schweren Herzens an den Ringling-Brothers-Zirkus ab. In diesem Ambiente lernte Toto ihre große Liebe kennen. Er hieß Gargantua. Das Affenpärchen wurde ein beliebtes Duo beim Zirkus.
Ende der Story?
Aber nein. Frau Hoyt litt unterdessen Jahre lang an Gewissensbissen, weil sie ihre Tierfreundin so herzlos verstoßen hatte. 1956 – da war Toto bereits ca. 34 Jahre alt – kaufte die betagte Dame ihre Toto vom Zirkus ab. Das letzte Lebenszeichen, das ich über diese einzigartige Liebesgeschichte herausfinden konnte, stammt aus dem Jahr 1964. Frauchen und Äffchen lebten in New York zusammen in häuslicher Harmonie. Und wenn sie nicht gestorben sind…
Ich hab’s getan! Hurra! Ich hab’s getan!
Was haben Sie getan, lieber Sprachbloggeur?
Ich hab… zum… ersten… Mal… in meinem Leben Google-Übersetzer benutzt! Und nun bin ich überzeugt, dass das Ding tatsächlich funktioniert! Zumindest für Vietnamesisch.
Der Hintergrund: Vor ca. einem Monat wurde diese Seite mit Mengen von falschen Kommentaren überschwemmt. An einem einzigen Tag waren es 37!
Es fiel mir leicht, die fremde Sprache als Vietnamesisch zu identifizieren. Jeder Amerikaner meiner Generation und jeder Deutsche der heutigen Zeit, der ein vietnamesisches Restaurant besucht, erkennt diese Sprache, auch wenn er (oder sie) – wie ich – nicht in der Lage ist, ein einziges Wort zu baldowern.
Da ich allerdings zu Skepsis neige, bin ich davon ausgegangen, dass man mir keine wirklichen Kommentare auf Vietnamesisch geschickt hatte, sondern dass es sich bei diesen Zuschriften lediglich um Spam handelte. Na ja, Hauptsache kein virtuelles Ungeziefer dabei (aber wer weiß?).
Also hab ich alle Kommentare dieses Angriffs einfach gelöscht – bis auf einen. Diesen wollte ich der netten Dame im sehr leckeren vietnamesischen Restaurant um die Ecke – ich glaube, es heißt „Co Be“ oder so (Schleichwerbung, wie Sie sehen) fragen und um eine Übersetzung bitten.
Letztendlich aber hab ich gezögert. Was ist, wenn es sich um Unanständiges handelt? Das wäre ihr und mir vielleicht sehr peinlich.
Erst gestern bin ich – endlich – auf die Idee gekommen, den Google-Übersetzer-Dienst zu tätigen. Bisher hatte ich nie das Bedürfnis mich mit G.-Ü. auseinanderzusetzen. Ich gab also folgenden Text ein:
Thứ tư, độ bền của cửa Nhôm Xingfa được đánh giá cao.
Haben Sie alles verstanden? Ich nicht. Nur die drei großgeschrieben Wörter schienen etwas zu verraten. Das eine markierte wohl den Anfang des Satzes. Die anderen zwei, „Nhôm“ und „Xingfa“…hmmm. Ein Name? Ein Ort? Keine Ahnung.
Google-Übersetzer hatte hingegen sehr wohl eine Ahnung. Und sie lautete folgendermaßen:
„Viertens wird die Haltbarkeit von Xingfa-Aluminiumtüren sehr geschätzt.“
Hui! War ich erleichtert. Noch dazu war ich überzeugt, dass Google recht hatte. Wer erfindet eine solche Übersetzung? Außerdem klang sie – in dem gegebenen Zusammenhang – nachvollziehbar. Werbung! Aber was bedeutete das großgeschriebene „Nhôm“? Auch dies hab ich G.-Ü. gefragt. Die Antwort: Was sonst? Es bedeutet „Aluminium“! Die Firma heißt also „Aluminium-Xingfa“. Zu vergleichen mit Kugelfischer (nein, keine Schleichwerbung, nur Grammatik).
Mag sein, dass die o.g. Google-Übersetzung nicht zu 100% stimmt. Immerhin weiß ich aber, dass der Spruch keinen Schweinkram beinhaltet.
Was die anderen, gelöschten vietnamesischen Sprüche unterbreiten wollten, werde ich nie rausfinden. Fest steht aber: Keiner glich dem anderen. Ich geh jedenfalls davon aus, dass es sich bei allen um harmlose Werbung handelte.
Meine Frage aber: Warum wollten diese vietnamesischen Werbefritzen ausgerechnet beim Sprachbloggeur das Werbespam parken?
Weil ich ein Sprachbloggeur bin?
Oder einfach deshalb, weil sie den Auftrag hatten, die frohe Botschaft über diese verdammten Aluminiumtüre – koste, was es wolle – durch die ganze Welt zu versenden? Letztere Möglichkeit lässt eine gewisse Naivität erahnen. Und gesetzt den Fall, ich hätte diese Scheißwerbung veröffentlicht, wie viele Leser hätten sie verstanden? Aber wirklich.
Ganz ehrlich: Wäre ich Nhôm Xingfa, würde ich mir eine andere Werbeagentur aussuchen…
Geschrieben, liebe Historiker der Zukunft, in den ersten, wilden Jahren der sog. Info-Revolution.
Ich hab’s getan! Hurra! Ich hab’s getan!
Was haben Sie getan, lieber Sprachbloggeur?
Ich hab… zum… ersten… Mal… in meinem Leben Google-Übersetzer benutzt! Und nun bin ich überzeugt, dass das Ding tatsächlich funktioniert! Zumindest für Vietnamesisch.
Der Hintergrund: Vor ca. einem Monat wurde diese Seite mit Mengen von falschen Kommentaren überschwemmt. An einem einzigen Tag waren es 37!
Es fiel mir leicht, die fremde Sprache als Vietnamesisch zu identifizieren. Jeder Amerikaner meiner Generation und jeder Deutsche der heutigen Zeit, der ein vietnamesisches Restaurant besucht, erkennt diese Sprache, auch wenn er (oder sie) – wie ich – nicht in der Lage ist, ein einziges Wort zu baldowern.
Da ich allerdings zu Skepsis neige, bin ich davon ausgegangen, dass man mir keine wirklichen Kommentare auf Vietnamesisch geschickt hatte, sondern dass es sich bei diesen Zuschriften lediglich um Spam handelte. Na ja, Hauptsache kein virtuelles Ungeziefer dabei (aber wer weiß?).
Also hab ich alle Kommentare dieses Angriffs einfach gelöscht – bis auf einen. Diesen wollte ich der netten Dame im sehr leckeren vietnamesischen Restaurant um die Ecke – ich glaube, es heißt „Co Be“ oder so (Schleichwerbung, wie Sie sehen) fragen und um eine Übersetzung bitten.
Letztendlich aber hab ich gezögert. Was ist, wenn es sich um Unanständiges handelt? Das wäre ihr und mir vielleicht sehr peinlich.
Erst gestern bin ich – endlich – auf die Idee gekommen, den Google-Übersetzer-Dienst zu tätigen. Bisher hatte ich nie das Bedürfnis mich mit G.-Ü. auseinanderzusetzen. Ich gab also folgenden Text ein:
Thứ tư, độ bền của cửa Nhôm Xingfa được đánh giá cao.
Haben Sie alles verstanden? Ich nicht. Nur die drei großgeschrieben Wörter schienen etwas zu verraten. Das eine markierte wohl den Anfang des Satzes. Die anderen zwei, „Nhôm“ und „Xingfa“…hmmm. Ein Name? Ein Ort? Keine Ahnung.
Google-Übersetzer hatte hingegen sehr wohl eine Ahnung. Und sie lautete folgendermaßen:
„Viertens wird die Haltbarkeit von Xingfa-Aluminiumtüren sehr geschätzt.“
Hui! War ich erleichtert. Noch dazu war ich überzeugt, dass Google recht hatte. Wer erfindet eine solche Übersetzung? Außerdem klang sie – in dem gegebenen Zusammenhang – nachvollziehbar. Werbung! Aber was bedeutete das großgeschriebene „Nhôm“? Auch dies hab ich G.-Ü. gefragt. Die Antwort: Was sonst? Es bedeutet „Aluminium“! Die Firma heißt also „Aluminium-Xingfa“. Zu vergleichen mit Kugelfischer (nein, keine Schleichwerbung, nur Grammatik).
Mag sein, dass die o.g. Google-Übersetzung nicht zu 100% stimmt. Immerhin weiß ich aber, dass der Spruch keinen Schweinkram beinhaltet.
Was die anderen, gelöschten vietnamesischen Sprüche unterbreiten wollten, werde ich nie rausfinden. Fest steht aber: Keiner glich dem anderen. Ich geh jedenfalls davon aus, dass es sich bei allen um harmlose Werbung handelte.
Meine Frage aber: Warum wollten diese vietnamesischen Werbefritzen ausgerechnet beim Sprachbloggeur das Werbespam parken?
Weil ich ein Sprachbloggeur bin?
Oder einfach deshalb, weil sie den Auftrag hatten, die frohe Botschaft über diese verdammten Aluminiumtüre – koste, was es wolle – durch die ganze Welt zu versenden? Letztere Möglichkeit lässt eine gewisse Naivität erahnen. Und gesetzt den Fall, ich hätte diese Scheißwerbung veröffentlicht, wie viele Leser hätten sie verstanden? Aber wirklich.
Ganz ehrlich: Wäre ich Nhôm Xingfa, würde ich mir eine andere Werbeagentur aussuchen…
Geschrieben, liebe Historiker der Zukunft, in den ersten, wilden Jahren der sog. Info-Revolution.
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