Ja, schon wieder das leidige Thema über die Sprachfähigkeit von Tieren. Die Tierfreunde werden sich nicht freuen.
Diesmal geht es um die Schimpansen. Insbesondere um einen Schimpansen namens Sarah. Äähmm…gibt es eine geschlechtsneutrale Form für Schimpansen? Vielleicht „Schimpansen*Innen“? Bitte, Hilfe, liebe Genderbender. Ich will nicht ins Visier der Sprachpolizei*Innen geraten. Mir reichen die Spammer und Phisher.
Im Juni, so las ich gestern, verstarb die Schimpansendame Sarah. Sie war beinahe 60 Jahre alt, was für einen Menschenaffen wahrlich ein Greisenalter ist und nur möglich, wenn so ein Hominid*In als Geisel der Wissenschaft sein Dasein gefristet hat.
Sarah wurde als Affenbaby vom Wissenschaftler*Innenehepaar*In David und Ann Premack aus Afrika „mitgebracht“. Ich zitiere aus den New York Times. Was „mitgebracht“ bedeutet, wird nicht näher erläutert. Ich werde mich bei PETA erkunden.
Die Premacks (alle beide) sind 2015 mit ca. 90 Jahren in Santa Barbara, California gestorben. Schon früher hatten sie aus Altersgründen Sarah abgeben müssen, und das Tier verbrachte die letzten 13 Jahre seines Lebens „gehätschelt und angebetet“ in der Obhut einer Organisation mit dem verdächtigen Namen „Chimp Haven“.
Aber zurück zur Sprachkompetenz Sarahs. Denn dies zu erforschen, war der eigentliche Zweck des „Mitbringens“ Sarah aus ihrem heimatlichen Afrika. (Wäre sie im Wald geblieben, wäre sie wahrscheinlich viel früher verendet).
Um es gleich vorwegzunehmen: Es ist nicht möglich einem Menschenaffen das Sprechen in unserem Sinn beizubringen. Weder Schimpansen noch Gorillas sind anatomisch so ausgestattet, dass sie Menschenwörter aussprechen könnten.
Vielmehr bringt man ihnen eine Art Zeichensprache bei. Im Fall von der Gorilladame Koko, die vor kurzem im stolzen Alter von etwa 50 verstorben war, war das eine Gestensprache, irgendwie entfernt verwandt mit der Taubstummengestensprache. Sarah hingegen bekam bebilderte Magnetplättchen, die sie an ein Brett haftete und sinngebend zusammensetzte.
Raten Sie mal, was das Lieblingsgesprächsthema Sarahs war. Ja natürlich! Das Essen! Bzw. das Fressen. Sarah lernte sehr schnell Bildchen von Bananas, Schokolade, Obstsorten, etc. zu erkennen, Sachen also, die sie gern im echten Leben schnabulierte. Auch Fotos von den Menschen ihrer Bekanntschaft wurden auf den bebilderten Plättchen dargestellt. Dazu auch Bilder, die verschiedene verbale Tätigkeiten veranschaulichten. Ich weiß leider nicht, wie sie aussahen.
„Las“ Sarah auf dem Brett den Satz „Mary geben Sarah Apfel“, war Sarah natürlich erfreut – und rechnete selbstverständlich – in Echtzeit – mit der Erhaltung eines wahrhaften Apfels. Abstrakte Sprache bzw. Gedanken interessierte sie nicht. Alles war zweckgebunden.
Schrieb man „Sara geben Mary Apfel“, reagierte Sarah unwirsch. Es war einfach nicht Teil ihrer Affenprogrammierung einem Menschen einen Apfel schenken zu wollen. Sie selbst sollte die Empfängerin sein…
So haben Sie, liebe Lesende, stark gekürzt (auf Englisch „in a nutshell“) das Ergebnis eines jahrzehntelang dauernden Experiments zusammengefasst bekommen. Nebenbei: Über dieses Thema hab ich viel in meinem eigenen „Kaspar Hausers Geschwister – auf der Suche nach dem wilden Menschen“, Franz Steiner Verlag 2018 (Achtung Schleichwerbung!) geschrieben.
All diese Storys enden jedenfalls gleich. Das heißt: Im Grunde haben Affen sehr wenig zu sagen. Kein Wunder. Ihr Leben in der Natur verläuft hierarchisch. Wenn sie uns gegenüber etwas mitzuteilen haben, dann geht es meistens ums Fressen. Ich nehme an, dass Affen auch über Sex „reden“ würden. Doch dieses Thema näher zu untersuchen, würde einen ganz besonderen Einsatz menschlicher Wissenschaftler*in erfordern. Ich kenne bisher keine solche Berichte. Aber vielleicht bald im Reality-TV oder in einem chinesischen Labor.
Beispiel Jeffrey Epstein. Sie wissen schon. Das ist der Unhold, der auf Teenie Mädchen steht. Nicht nötig hier, die ganzen schäbigen Details zu erläutern. Der Mann sitzt im Kittchen und kommt trotz seines Geldes nicht so schnell wieder raus.
Und dann seine Freunde. Sie wissen schon: Donald Trump, Prince Andrew, Bill Clinton, Woody Allen etc. Haben auch sie? Weiß kein Mensch – aber für die Boulevardpresse – digital und analog – gilt mitgefangen, mitgehangen.
Meistens sind es die Männer, die…ach!... Ich muss es auf Englisch sagen, was okay ist. Dann haben Sie ein neues Idiom gelernt. Nochmals: Meistens sind es die Männer, die „Roman hands and Russian fingers“ haben.
Ein Wortspiel. „Roman“ klingt (auf Englisch) wie „roamin‘“, also, „herumirrend“ und „Russian“ wie „rushin‘“, also, „eilig“. Die Hände irren rum und die Finger haben es eilig.
Können Sie sich erinnern. Früher sagte frau resigniert und manchmal sportlich: „Ach, Männer. Die wollen nur das Eine.“
Dass es auch Frauen gibt, die das Eine wollen, ist, soweit ich weiß, nicht sprichwörtlich belegt. Ich kenne aber solche Fälle. Die Freundin seiner Mutter, sagte mir mal ein junger Mann, hat ihn – er war damals vielleicht 17 – vergewaltigt. So was gibt ein Junger nicht gern zu.
Wer auf Teenies – auf diese Weise – steht, ist in der Sprache der Psychologen ein „Ephebophil“. Zwei griechische Wörter: „ephebos“ „Jüngling“ (oder „ephebe“ „geschlechtsreifes Mädchen“) und „philein“ „lieben“. Komischer Begriff. Wer auf Heranwachsende sexuell steht, liebt sie nicht unbedingt, er (oder sie) ist halt scharf auf…ähhm… frisches Fleisch.
Sexuelle Handlungen zwischen Männern und „epheboi“ wurden in der römischen und griechischen Antike mehr oder weniger akzeptiert, wohl als Ersatzhandlung. Denn Beziehungen zwischen Männern und „ephebai“ waren (Ausnahme Sklavinnen) verboten. Frauen sollten unberührt, früh und gewinnnbringend verheiratet werden. Bis heute lebt diese Sitte der „Ersatzfrauen“ in Afghanistan weiter. Die „bacha bazi“ (tanzende Knaben) lassen die Herzen(?) mancher erwachsener Männer (auch Taliban) höher schlagen. Oder in Saudi Arabien ist es nicht ungewöhnlich, dass 20jährige Jungs 14jährige Jungs als „Freundchen“ haben.
Nebenbei: In der Bibel begehrte Potifars Weib den Teenie Joseph, und im griechischen Mythos, hatte Phädra besonders warme Gefühle für den Stiefsohn Hippolytos.
Soweit so gut. Ich schreibe heute diese kulturgeschichtliche Abhandlung über intime Beziehungen zwischen (meist) Männern und Mädchen (oder auch Jünglingen) aus einem bestimmten Grund.
Neulich stieß ich auf einen Artikel – leider den Namen der Autorin schon vergessen –, in dem Mr. Epstein als „Pädophil“ verhöhnt wird. Das hat mich irritiert, denn es ist einfach unwahr. Mr. E.s „Liebesnest“ in der Karibik wird in der amer. Presse gerne als „pedophile island“ bezeichnet.
Nonsense.
Jeder weiß – oder sollte wissen–, dass es einen großen Unterschied zwischen einem Pädophilen und einem Ephebophilen gibt. Und das liegt nicht nur daran, dass ersterer Begriff bekannt ist. Um es salopp auszudrücken: Es ist ein Unterschied so groß wie der zwischen einem unentwickelten und einem entwickelten Filmnegativ. (Wissen alle Leser, was das ist?)
Wenn es, z.B., stimmt, dass Michael Jackson, der offenbar gern sein Bett mit vorpubertären Jungs teilte, und sie, wie berichtet, gern da in der Unterhose berührt hat, dann darf man guten Gewissens behaupten, dass er ein Pädophil war. Auch wenn er das Bett mit ihnen lediglich, also ohne Berührungen, teilte, darf man mit dem Kopf schütteln. Heute weiß man dank der Medien, dass es viele waschechte Pädophilen gibt. Siehe Lügde. Das Internet macht es möglich, dass sie sich gegenseitig kennenlernen.
In den wilden 70er Jahren gab es sogar eine Fraktion bei den Grünen, die für die Entkriminalisierung der Pädophilie plädierte. Im Ernst.
Aber Epstein? Rufmord, Hysterie, Lügen, Bösartigkeit waren schon immer bewahrte Mittel, jemanden kaputt zu machen. Im Internetzeitalter wird’s noch lustiger.
Sie stehen an der Haustür oder im Lift oder nahe genug am anderen, um dessen Körpergeruch wahrzunehmen…
Nix zu sagen? Peinliche Stille?
Was tun?
Ganz klar: Übers Wetter reden!
A: Heiß heute, gell?
B: Und gestern hat’s dermaßen gegossen, ich hab gedacht, der Garten schwimmt davon.
O Du Wetter! Danke danke!
Doch nun eine Fangfrage: Welcher kam zuerst: der Mensch oder das Wetter?
Klaro! Es war das Wetter! Schon immer waren wir seinen brüllenden, tosenden, wirbelnden, eisigen, nässenden Launen entgegengeschleudert.
Zum Beispiel: Klimawandel…ähmm…gibt es ihn oder gibt es ihn nicht? Hmm?
Sorry. Die Antwort dazu verrate ich heute nicht. Nur so viel: Jedes Wort, das Sie momentan beim Sprachbloggeur lesen, hinterlässt einen eigenen, individuellen CO2-Fußabdruck! Auch die heilige Greta hinterlässt CO2-Fußabdrücke. Stimmt, Greta? Ach, beinahe vergessen. Man erreicht sie im Augenblick nicht – außer per Funk. Sie segelt nämlich in Richtung New York an Bord einer schnieken Ökojacht, um vor der UNO über CO2-Fußabdrücke aufzuklären.
Hat Greta einen Rechner, ein iPhone oder vielleicht ein Androidphone oder gar ein Blackberry? Und wenn schon – was zu vermuten ist – hat ihr Phone einen Akku? Hat es Chips etc.? Hat die Ökojacht einen Radio, der per Akku betrieben wird, der wiederum seltener Erden bedarf um zu funktionieren, die wiederum, große Wasserreserven in Südamerika dermaßen verwüsten, so dass die Flamingos im pinken Wolkenschwarm auf der Flucht sind.
Nein, mein Thema heute ist nicht der Klimawandel. Wir reden halt übers Wetter. Ja, es geht ums Wetter.
Wären wir jetzt in einem Raum anstatt hier zusammen mitten in der virtuellen Realität, könnten wir ein richtiges Gespräch miteinander übers Wetter führen.
Man redet gern mit Anderen übers Wetter, falls man sonst kein Thema hat.
Verbindendes und Harmloses in einem. Perfekt! Jeder kann seine Meinung äußern, ohne dem anderen auf den Schlips zu treten. Das heißt: ohne dem anderen im wirklich privaten Kram rumfutschen zu müssen. Lediglich ein…freundlicher…Meinungsaustausch. Zum Beispiel:
A: Mensch, es hört nicht auf zu regnen.
B: Ja, aber die Bauern freuen sich.
A: Stimmt auch wiederum.
Jeder ist Sieger. Jeder behauptet sich. Keiner will unnötigerweise auf einen Standpunkt pochen! Es reicht, dass man mit dem anderen geredet hat! Das Wetter einigt, besänftigt, befriedigt, baut auf… immer….
Ob es auch andere Themen w i r k l i c h gibt?
Mir fallen jedenfalls momentan, ehrlich gesagt, keine ein.
Der Comic „Touché“ des Zeichners „Tom“ (geb. Thomas Körner) erscheint in verschiedenen Zeitungen. Ich kenne ihn aus der Münchner AZ.
Toms Spezialität: knollennasige, nicht gerade hübsche Menschen in Szene zu setzen. Mal die heilsarmeeartigen Damen, die mit der Zeitschrift „Hanni und Nanni“ hausieren gehen. Mal der gefährliche Junge, der für sein Leben Sandschlösser baut. Wer ihn daran hindert, o je. Mal der Teufel und sein Handlanger, Schulz, die die Frischverdammten willkommen heißen. Mal das kleine Großmaul in der Badeanstalt, der Schiss vor der Nässe hat aber ständig über diejenigen, die vom Zehnmeterbrett runterspringen, lästert. Und letztlich die alte Dame auf der Post, die endlos lang auf ihre Briefmarken wartet, weil der Postbeamte (gibt es ihn noch?) nur faulenzt.
Diese Omi, wenn sie endlich dran ist, sagt oft: „Eine Einmarkmarke“.
Nebenbei: Manche jungen Leute wissen nicht mehr, was eine Mark ist. Hab neulich gelesen, dass nur 15% der 12 bis 18jährigen eine Ahnung haben, was ein Fax ist, und nur etwa 50% verstehen, was ein Telefon mit Wahlscheibe für eine Bewandtnis hat. Der Pager ist so gut wie unbekannt.
Max Wey, Sprachkolumnist in der Schweizer Weltwoche, meint, dass „keine müde Mark“ allmählich zu „kein müder Euro“ mutiert und dass der „Pfennigfuchser“ peu à peu zum „Centfuchser“ wird. Übrigens: 1998 hat ein Journalist in der „Welt“ behauptet: „Der Pfennigfuchser dürfe sich kaum in einen Centfuchser verwandeln…“ Ha! Falscher Prophet.
Aber zurück zu „eine Einmarkmarke“. Ich habe dieses Beispiel des Wortzaubers Toms stets bewundert. Schöne Sprachtrickserei oder?
Und dann hatte ich letzte Woche selbst einen Einfall in dieser Richtung: ein Äquivalent mit zwei! Nämlich: „zwei Zweifelsfälle“. Sie hören es erst richtig, wenn Sie die Worte langsam sprechen.
Und dann fiel mir spontan „vier Viertelteller“ ein. Man sage es bitte gemächlich, so dass es über die Zunge rollt.
Zu „drei“ fällt mir leider noch immer nix ein.
Warum erzähle ich all dies?
Es geht wirklich ums Wortzauber. Haben Sie gewusst, dass Worte mehr sind als bloße Werkzeuge, die man benutzt, um Tagtägliches mitzuteilen? Worte können noch viel mehr! Im Ernst!
Beispiel Inder. In ihrer Religion kennt man die „Mantras“. Das sind Sprachfloskel, die man so lange runterleiert, bis der wörtliche Sinn unwichtig wird. Das mit dem Rosenkranzgebet ist ähnlich. Mittel für die Meditation sind das.
Eigentlich komme ich heute auf dieses Thema, weil ich neulich auf ein kurzes Gedicht in ungarischer Sprache gestoßen bin, das auf mich wie wirkliche Wortzauberei wirkte. Ich hab es in einem alten ungarischen Märchen über eine Prinzessin entdeckt, die von ihren Schwestern im Wald umgebracht wird, weil sie fleißiger Erdbeeren gesammelt hatte als ihre faulenzenden Schwestern. Die Schwestern verscharren die Leiche im Wald, und da wächst an der Stelle ein Ahorn. Eines Tages erspäht ein Schäfer den Baum und schneidet sich ein Ast ab, um eine Flöte zu machen. Dann bläst er in seine angefertigte Flöte und hört Folgendes:
Fújjad, fújjad, juhászlegény!
Én is voltam királylányka,
Királylányból jávorfácska,
Jávorfából furulyácska.
Lesen Sie obige Zeilen laut vor sich – auch wenn Sie kein Ungarisch verstehen. Hier etwas Ausprachhilfe: Hat ein Vokal einen Akzent ist er lang. „ny“ ist auf Deutsch „nj“. „ly“ ist auf Deutsch „j“, „sz“ ist „scharfes Ess“, „cs“ ein „tsch“, „s“ ein „sch“, „v“ ein „w“.
Hier auch eine Übersetzung des Textes:
„Blas, blas, junger Schäfer,
auch ich war ein Königsmädchen;
von Königsmädchen zu Ahörnchen,
von Ahorn zu Flötchen.“
Wortzauber, oder?
Wer kennt noch den Film „Die Dämonischen“? Schöner Titel, im Original noch besser: „The Invasion of the Body Snatchers“ (Invasion der Körperschnapper).
Plötzlich sind die Außerirdischen da…
…und eines Tages findet man wassermelonenartige Dinge, in den Garagen und in den schnieken Gärten einer amer. Kleinstadt. Komische Dinge, aber was soll’s? Was man nicht ahnt: Aus diesen fremden Hülsen werden bald seelenlose Parasiten entschlüpfen, die den Körper ganz normaler Menschen in Besitz nehmen werden, um das Opfer, vielleicht den Nachbar, in einen seelenlosen Handlanger zu verwandeln.
Man sagt „Hallo!“ zum Nachbar, zur Nachbarin, und merkt schon bald, dass der andere, ja, irgendwie anders geworden ist, kalt, gefühlslos.
So geht es weiter im Film, bis schließlich nur noch ein einziger Normalo in der Stadt übrigbleibt. Dieser flüchtet mit Karacho aus der Geisterstadt und will den Menschen in der nächsten Kreisstadt davor warnen, was auf sie bald zukommen könnte. Es ist aber schon zu spät. Er spricht jemanden an, aber dieser antwortet mit eisiger Kälte…
Allmählich fühle ich mich wie der Mensch in diesem Film. Denn auch ich möchte vor etwas warnen, das auf uns in Bälde zukommen könnte.
Die Rede ist von den Sprachenschnappern. Denn schon haben sie die dt. Sprache im Visier.
Panikmache?
Hier die Fakten. Sie sitzen momentan gemütlich vor Ihrem Rechner, Tablet, oder Phone und wähnen sich sicher, zumindest sprachlich. Derweil bahnt sich etwas Schreckliches an. Angefangen hat es in Amerika, d.h., da, woher die meisten Neuigkeiten stammen.
Es geht um Folgendes: Eine sehr hartnäckige (noch) Minderheit in den USA will die Pronomina „he“ und „she“ abschaffen und beide mit „they“ ersetzen. Der Grund dafür: Sie verstehen die grammatikalische Unterscheidung zwischen Männlein und Weiblein als Mittel, um die Chancengleichheit der Geschlechter kaputt zu machen.
Die Sache wird allmählich ernst. Vor ein paar Tagen machte sich nämlich ein namhafter Journalist namens Farhad Manjoo in der NY Times dafür stark. Er schrieb, dass er einen Sohn und eine Tochter habe. Er wolle, dass beide die gleichen Chancen bekommen. Dies sei gewisser, wenn beide mit „they“ angesprochen werden. Zwei Tage später veröffentlichte die NY Times wieder eine Art Plädoyer zu diesem Thema.
So würde diese Neuigkeit klingen: „Meet my friend George. They is a student.“ “Have you seen Mary? Yes, they ate lunch.”
Sie denken vielleicht: Die Amerikaner, die spinnen oder dass es unmöglich wäre, eine Sprache so radikal, so schlagartig zu verändern. Falsch. Beispiel Dänisch. Am Ende der 1960er Jahre stellten die Dänen im Namen der Gleichberechtigung das Siezen ein. Heute gilt das „De“ (Sie) im Dänischen als rundum veraltet.
Ja, auch im Deutschen ist das allgemeine Duzen stark auf dem Vormarsch – vor allem unter der Jugend…und sie sind diejenigen, die die Sprache weitergeben werden.
Schon jetzt verschwinden die „Studenten“ und die „Studentenschaft“ heißt nur mehr „Studierendenschaft“. Die Lehrer werden zu einer „Lehrkraft“, die „Freunde“ zu „Freundin*Innen“. Nur die „Terroristen“ bleiben „Terroristen“.
Ja, die Sprachenschnapper sind unterwegs. Sie fliegen nicht, fahren lieber elektronisch…auch wenn Akkus große Umweltverschmutzer sind.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor „er“ und „sie“ zu…hmm… „ser“? „säj“? wird.
Vor ein paar Tagen hab ich eine Story in der „Guardian“ über einen genderfluiden Menschen gelesen. Da war die Rede von „they is“ usw. Es hat eine Weile gedauert, aber dann hat es bei mir doch geschnackelt.
Ja, die Sprachenschnapper stehen ante portas, liebe Leser (oder „Lesende“ oder Leser*Innen). Hand aufs Herz: Der Neusprech wird Sie nicht glücklicher machen…
Wer kennt noch den Film „Die Dämonischen“? Schöner Titel, im Original noch besser: „The Invasion of the Body Snatchers“ (Invasion der Körperschnapper).
Plötzlich sind die Außerirdischen da…
…und eines Tages findet man wassermelonenartige Dinge, in den Garagen und in den schnieken Gärten einer amer. Kleinstadt. Komische Dinge, aber was soll’s? Was man nicht ahnt: Aus diesen fremden Hülsen werden bald seelenlose Parasiten entschlüpfen, die den Körper ganz normaler Menschen in Besitz nehmen werden, um das Opfer, vielleicht den Nachbar, in einen seelenlosen Handlanger zu verwandeln.
Man sagt „Hallo!“ zum Nachbar, zur Nachbarin, und merkt schon bald, dass der andere, ja, irgendwie anders geworden ist, kalt, gefühlslos.
So geht es weiter im Film, bis schließlich nur noch ein einziger Normalo in der Stadt übrigbleibt. Dieser flüchtet mit Karacho aus der Geisterstadt und will den Menschen in der nächsten Kreisstadt davor warnen, was auf sie bald zukommen könnte. Es ist aber schon zu spät. Er spricht jemanden an, aber dieser antwortet mit eisiger Kälte…
Allmählich fühle ich mich wie der Mensch in diesem Film. Denn auch ich möchte vor etwas warnen, das auf uns in Bälde zukommen könnte.
Die Rede ist von den Sprachenschnappern. Denn schon haben sie die dt. Sprache im Visier.
Panikmache?
Hier die Fakten. Sie sitzen momentan gemütlich vor Ihrem Rechner, Tablet, oder Phone und wähnen sich sicher, zumindest sprachlich. Derweil bahnt sich etwas Schreckliches an. Angefangen hat es in Amerika, d.h., da, woher die meisten Neuigkeiten stammen.
Es geht um Folgendes: Eine sehr hartnäckige (noch) Minderheit in den USA will die Pronomina „he“ und „she“ abschaffen und beide mit „they“ ersetzen. Der Grund dafür: Sie verstehen die grammatikalische Unterscheidung zwischen Männlein und Weiblein als Mittel, um die Chancengleichheit der Geschlechter kaputt zu machen.
Die Sache wird allmählich ernst. Vor ein paar Tagen machte sich nämlich ein namhafter Journalist namens Farhad Manjoo in der NY Times dafür stark. Er schrieb, dass er einen Sohn und eine Tochter habe. Er wolle, dass beide die gleichen Chancen bekommen. Dies sei gewisser, wenn beide mit „they“ angesprochen werden. Zwei Tage später veröffentlichte die NY Times wieder eine Art Plädoyer zu diesem Thema.
So würde diese Neuigkeit klingen: „Meet my friend George. They is a student.“ “Have you seen Mary? Yes, they ate lunch.”
Sie denken vielleicht: Die Amerikaner, die spinnen oder dass es unmöglich wäre, eine Sprache so radikal, so schlagartig zu verändern. Falsch. Beispiel Dänisch. Am Ende der 1960er Jahre stellten die Dänen im Namen der Gleichberechtigung das Siezen ein. Heute gilt das „De“ (Sie) im Dänischen als rundum veraltet.
Ja, auch im Deutschen ist das allgemeine Duzen stark auf dem Vormarsch – vor allem unter der Jugend…und sie sind diejenigen, die die Sprache weitergeben werden.
Schon jetzt verschwinden die „Studenten“ und die „Studentenschaft“ heißt nur mehr „Studierendenschaft“. Die Lehrer werden zu einer „Lehrkraft“, die „Freunde“ zu „Freundin*Innen“. Nur die „Terroristen“ bleiben „Terroristen“.
Ja, die Sprachenschnapper sind unterwegs. Sie fliegen nicht, fahren lieber elektronisch…auch wenn Akkus große Umweltverschmutzer sind.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor „er“ und „sie“ zu…hmm… „ser“? „säj“? wird.
Vor ein paar Tagen hab ich eine Story in der „Guardian“ über einen genderfluiden Menschen gelesen. Da war die Rede von „they is“ usw. Es hat eine Weile gedauert, aber dann hat es bei mir doch geschnackelt.
Ja, die Sprachenschnapper stehen ante portas, liebe Leser (oder „Lesende“ oder Leser*Innen). Hand aufs Herz: Der Neusprech wird Sie nicht glücklicher machen…
Seit 2015 läuft im Fernsehen eine Sendung mit dem Titel „Pussy Terror TV“.
Ich habe erst letzte Woche in einem Werbevorspann kurz vor der Tagesschau davon erfahren.
Wäre ich früher auf dem Laufenden gewesen, hätte ich diese Glosse längst geschrieben!
Kinder, Kinder, was macht Ihr mit meiner Muttersprache?
Ich meine, falls Sie hier neu sind, das Englische.
Man (bzw. frau) will frech und keck auftreten, und zu diesem Zweck plündern Unberufene den (Wort)Schatz des Englischen.
Nun etwas Englischunterricht. „Pussy“ hat auf Englisch – viele wissen es schon – mehrere Bedeutungen. Primär ist es eine verniedlichende Bezeichnung für eine Katze…ähnlich „Kätzchen“. Ich vermute, dass der Begriff ursprünglich lautmalerisch war. Katzen reagieren nämlich interessiert, wenn man ganz sanft „pss pss pss“ sagt. Unsanft gesprochen, klingt dieser plosiver Laut hingegen in den gespitzten Ohren einer Katze wie ein aggressives Fauchen: Psssssssssss!
Als zweite Bedeutung versteht jeder Muttersprachler „Pussy“ als Bezeichnung für die weiblichen Genitalien. Sicherlich war der Urheber dieser Sinngebung männlichen Geschlechts. Ich meine: Ein Katzenfell ist weich und, tja, erstrahlt Sinnliches. Das Wort in diesem Sinn klingt sogar in einer intimen Situation ausgesprochen liebenswürdig. Sonst gilt es im Englischen als vulgär, sehr vulgär sogar. Zu vergleichen mit dem französischen „chaton“.
Irgendwann mal und eigentlich folgerichtig wurde das Wort zu einer Bezeichnung für eine Frau schlechthin – nach dem uralten Prinzip des „pars pro toto“ (also: der Teil bezeichnet das Ganze). In diesem Sinn gilt „Pussy“ allerdings als höchst vulgär.
Und letztlich gebraucht mann dieses Wort, um einen – seiner Meinung nach – verweichlichten Geschlechtsgenossen darzustellen. Nebenbei: Es gibt in Neuenglisch die Vokabel „wuss“ (reimt sich mit „puss“ mit englischem „double-u“) im Sinne von „Weichei, (vulg. „Schlappschwanz“), wahrscheinlich eine Verkürzung von „pussy wussy“.
Achtung: All dies bitte nicht mit „puss“ verwechseln! „Puss“ bedeutet im amer. und engl. Slang „Gesicht“ – ähnlich dem österreichischen „Goschen“: z.B. „Shut your ugly puss“ (sehr unfreundliche Ausdrucksweise). Das Wort stammt aus dem Irisch/Keltischen.
Aber nun zurück zu „Pussy Terror TV“. Ja, dieser Title klingt fürs dt. Ohr ausgesprochen putzig – irgendwie leicht und liederlich. Oder? Man denkt auch an die berüchtigte russische Girl-Band „Pussy Riot“. Wahrscheinlich daher der Name.
Fakt ist aber: „Pussy Terror TV“ ist für den Native-Speaker schwer zu verdauen. Im Ernst.
Stellen Sie sich vor, liebe dt.- Muttersprachler*Innen. Sie sind zu Besuch in New York. Im Abendfernsehen stoßen Sie auf eine lustige Sendung mit dem Titel „Mösen-Terror“. Na? Was halten Sie davon? Sie denken: Die Amerikaner spinnen. Die verstehen nix von der dt. Sprache. Okay. Ich gebe zu. Das Beispiel ist utopisch. Kaum ein Amerikaner wäre in der Lage, „Möse“ korrekt auszusprechen. Aber Sie verstehen, was ich meine.
Ach du liebe Scheiße. Die Welt fällt aus den Fugen, und ich befasse mich mit belanglosen Kleinigkeiten, mit Fliegenschiss quasi. Aber jetzt habe ich genug Zeit damit verbracht, Ihnen dieses dumme Thema zu veranschaulichen. Die nächste Baustelle wird ein bisschen heikler sein: den Umgang in der dt. Sprache mit dem englischen „fuck“ mal zu erläutern. Doch das ein anderes Mal.
Bin ich froh, dass ich Microsoft mit der Veröffentlichung meines Gesamtwerks nicht betraut habe. Der Mensch braucht immer etwas Glück. Und Microsoft hat die Kundschaft seines E-Verlags nur glücklos gemacht.
Da ich aber vom Glück rede, hier zunächst eine kleine Anekdote.
Gestern erspähte ich auf der Straße ein Graffito mit folgendem Text: „Hanf im Glück“.
Lustig, dachte ich. Wahrlich ein gelungenes Wortspiel.
Prompt überlegte ich, wie ich das Gleiche auf Englisch übertragen könnte – d.h., ohne das Wortspiel zu verlieren. Ja, es stimmt, ich puzzle gern. Wortspiel heißt auf Englisch, falls Sie’s noch nicht wissen, „pun“. Manche sagen über ein englischsprachiges Wortspiel, das es „punny“ ist, was auch irgendwie ein Wortspiel ist.
Ich hab mich jedenfalls gleich an die Arbeit gemacht, das Rätsel zu lösen – falls es sich überhaupt lösen lässt.
Als erstes sammelte ich alle mir bekannte englische Begriffe für Hanf, also „hemp“, „marijuana“, „grass“, „maryjane“ etc. Gleiches machte ich mit Wörtern, die „Glück“ bedeuten, also „luck“, „good fortune“, „success“, „felicity“. Viele Synonyme hat das „luck“ irgendwie nicht. Deshalb muss man sich freuen, wenn man ab und zu ein bisschen davon abbekommt.
Nun begann ich zu kombinieren in der Hoffnung, etwas ebenso witzig zu kreieren wie „Hanf im Glück“. Gar nicht so einfach...
Ich könnte diese Geschichte mühelos in die Länge ziehen, um die Spannung ein wenig wachsen zu lassen. Das tu ich aber nicht. Fakt ist: Ich habe die Lösung innerhalb sage und schreibe Minuten gefunden. Und sie war perfekt!
Ich sollte hinzufügen, dass ich gestern mit R., einem lieben alten Freund aus Zürich, war, und zwar in einem Museum. Dort war ich dabei, ihm diese Geschichte über meine Suche nach einer Lösung zum Wortspielrätsel zu erzählen. Plötzlich stellte ich fest, dass eine Frau neben uns stand, und sie schien ganz Ohr zu sein, als wartete auch sie darauf, wie ich das Problem mit „Hanf im Glück“, gelöst habe.
Als ich die Lösung kundtat: „Potluck!“, verlor die Dame die Beherrschung. „Ja! Richtig!“ jubelte sie und lachte äußerst beglückt, als wäre sie volle Teilnehmerin in unserem Gespräch. „Richtig! Perfekt! Genau!“
Wissen Sie, was „potluck“ auf Englisch bedeutet? So nennen wir es, wenn jeder Gast etwas – Überraschendes – zum Essen mitbringt, als würde man alles in einem „Pot“, also „Topf“ werfen und vermischen. Was man bekommt ist allerdings letztendlich Glücksache. „Pot“ bedeutet aber ebenfalls „Marijuana“. „Potluck“ ist also – meiner Meinung nach (und der der Dame) – eine passende Übersetzung für „Hanf im Glück“.
Und das mit Microsoft? Jetzt kehren wir zur virtuellen Glücksache zurück.
Falls Sie es noch nicht erfahren: Microsoft hat den Verkauf von E-Büchern eingestellt. Offensichtlich laufen die Geschäfte auf dieser Sparte nicht besonders gut.
Was macht eine multinationale Großfirma, wenn sich das Gewinnversprechen nicht erfüllt? Ganz easy. Man steigt aus. In diesem Fall bedeutet der Ausstieg allerdings den Einzug aller E-Bücher, die diese Firma jemals an Kunden lizenziert hat. Falls Sie es nicht wissen: Wer ein E-Buch kauft, besitzt das Buch nicht. Es ist nicht wie bei Papier. Man besitzt lediglich eine Nutzungslizenz für die Datei, die man erworben hat. Mit einem Kommando werden diese Dateien – dank einem DRM-Progrämmchen – gelöscht. Puff! Weg!
Immerhin verspricht Microsoft, die Geschädigten für Ihre Verluste zu kompensieren. Die „Bücher“ sind trotzdem weg. Habe ich „kompensieren“ gesagt? Man bekommt ein Guthaben auf dem eigenen Microsoftkonto, damit man andere Microsoftprodukte (sprich lizenzierte Produkte) erwerben kann. So hab ich’s gelesen.
Also wünsche ich viel Glück, liebe Lesende des Infozeitalters. Was Sie elektronisch besitzen, ist wahrlich „Potluck“ – hier ohne Wortspiel. Guten Appetit!
Bin ich froh, dass ich Microsoft mit der Veröffentlichung meines Gesamtwerks nicht betraut habe. Der Mensch braucht immer etwas Glück. Und Microsoft hat die Kundschaft seines E-Verlags nur glücklos gemacht.
Da ich aber vom Glück rede, hier zunächst eine kleine Anekdote.
Gestern erspähte ich auf der Straße ein Graffito mit folgendem Text: „Hanf im Glück“.
Lustig, dachte ich. Wahrlich ein gelungenes Wortspiel.
Prompt überlegte ich, wie ich das Gleiche auf Englisch übertragen könnte – d.h., ohne das Wortspiel zu verlieren. Ja, es stimmt, ich puzzle gern. Wortspiel heißt auf Englisch, falls Sie’s noch nicht wissen, „pun“. Manche sagen über ein englischsprachiges Wortspiel, das es „punny“ ist, was auch irgendwie ein Wortspiel ist.
Ich hab mich jedenfalls gleich an die Arbeit gemacht, das Rätsel zu lösen – falls es sich überhaupt lösen lässt.
Als erstes sammelte ich alle mir bekannte englische Begriffe für Hanf, also „hemp“, „marijuana“, „grass“, „maryjane“ etc. Gleiches machte ich mit Wörtern, die „Glück“ bedeuten, also „luck“, „good fortune“, „success“, „felicity“. Viele Synonyme hat das „luck“ irgendwie nicht. Deshalb muss man sich freuen, wenn man ab und zu ein bisschen davon abbekommt.
Nun begann ich zu kombinieren in der Hoffnung, etwas ebenso witzig zu kreieren wie „Hanf im Glück“. Gar nicht so einfach...
Ich könnte diese Geschichte mühelos in die Länge ziehen, um die Spannung ein wenig wachsen zu lassen. Das tu ich aber nicht. Fakt ist: Ich habe die Lösung innerhalb sage und schreibe Minuten gefunden. Und sie war perfekt!
Ich sollte hinzufügen, dass ich gestern mit R., einem lieben alten Freund aus Zürich, war, und zwar in einem Museum. Dort war ich dabei, ihm diese Geschichte über meine Suche nach einer Lösung zum Wortspielrätsel zu erzählen. Plötzlich stellte ich fest, dass eine Frau neben uns stand, und sie schien ganz Ohr zu sein, als wartete auch sie darauf, wie ich das Problem mit „Hanf im Glück“, gelöst habe.
Als ich die Lösung kundtat: „Potluck!“, verlor die Dame die Beherrschung. „Ja! Richtig!“ jubelte sie und lachte äußerst beglückt, als wäre sie volle Teilnehmerin in unserem Gespräch. „Richtig! Perfekt! Genau!“
Wissen Sie, was „potluck“ auf Englisch bedeutet? So nennen wir es, wenn jeder Gast etwas – Überraschendes – zum Essen mitbringt, als würde man alles in einem „Pot“, also „Topf“ werfen und vermischen. Was man bekommt ist allerdings letztendlich Glücksache. „Pot“ bedeutet aber ebenfalls „Marijuana“. „Potluck“ ist also – meiner Meinung nach (und der der Dame) – eine passende Übersetzung für „Hanf im Glück“.
Und das mit Microsoft? Jetzt kehren wir zur virtuellen Glücksache zurück.
Falls Sie es noch nicht erfahren: Microsoft hat den Verkauf von E-Büchern eingestellt. Offensichtlich laufen die Geschäfte auf dieser Sparte nicht besonders gut.
Was macht eine multinationale Großfirma, wenn sich das Gewinnversprechen nicht erfüllt? Ganz easy. Man steigt aus. In diesem Fall bedeutet der Ausstieg allerdings den Einzug aller E-Bücher, die diese Firma jemals an Kunden lizenziert hat. Falls Sie es nicht wissen: Wer ein E-Buch kauft, besitzt das Buch nicht. Es ist nicht wie bei Papier. Man besitzt lediglich eine Nutzungslizenz für die Datei, die man erworben hat. Mit einem Kommando werden diese Dateien – dank einem DRM-Progrämmchen – gelöscht. Puff! Weg!
Immerhin verspricht Microsoft, die Geschädigten für Ihre Verluste zu kompensieren. Die „Bücher“ sind trotzdem weg. Habe ich „kompensieren“ gesagt? Man bekommt ein Guthaben auf dem eigenen Microsoftkonto, damit man andere Microsoftprodukte (sprich lizenzierte Produkte) erwerben kann. So hab ich’s gelesen.
Also wünsche ich viel Glück, liebe Lesende des Infozeitalters. Was Sie elektronisch besitzen, ist wahrlich „Potluck“ – hier ohne Wortspiel. Guten Appetit!
Bewohner dieses Planeten, morsfschte. So klingt es, wenn sie sich grüßen, oder?
Morsfschte Ihnen und Ihrem Stamm. Wir verstehen Ihre Sprache nicht. Wir haben lediglich diese Texte von einem Ihrer renommierten Kommunikatoren entdeckt. Er heißt Sprachbloggeur. Sie kennen Ihn mit Sicherheit. Wir haben seine Texte durch unseren Verarbeiter entziffern lassen.
Er schreibt „über Gott und die Welt“ in Ihrer Sprache. Auch wir schreiben über Gott und Welt. So ein schöner Zufall, dass wir seine Worte in unserer Anlage entdeckt haben. Morsfschte und zweimal morsfschte.
Sicher werden Sie in unserer Darstellung Ihrer Weltsprache ein paar Ungereimendheiten finden. Unsere Verarbeitungsssysteme sind leider nicht so – wie sagen Sie es…? – „ausgefuchst“ wie die Texte Ihres Kommunikators Sprachbloggeur. Ja, die Kuh ist noch nicht in trockenen Tüchern. Wir bemühen uns aber.
Wir wissen nicht, wie weit entfernt von uns Sie leben. Wir wissen lediglich, dass Ihre Signale uns in skriptomatischer Form erreicht haben, das heißt die Signale Ihres Kommunikators Sprachbloggeur.
Wir antworten über gleiche onomatische Kanäle. Ja, morsfschte…
Liebe Lesende, obiges hab ich heute zu meiner großen Überraschung auf meinem Rechner vorgefunden. Ich habe keine Ahnung, wer der Urheber ist oder wie dieser Text dorthin gelangt ist. Vielleicht spielt die Tatsache mit, dass mein Email-Provider gestern gesponnen hat. Wörter wie „skriptomatisch“, „onomatisch“ und „morsfschte“ sagen mir übrigens nichts.
Dennoch habe ich eine Theorie, wie ich zu diesem Text gekommen bin.
Vor zwei Jahren – oder waren es schon drei Jahren? – wurde diese Webseite, die ich noch immer einen „Wortladen“ nenne, von Hackern in Beschlag genommen. Ich bin überzeugt, dass ich nur ein Zufallsopfer war, Opfer sozusagen eines „drive-by-shooting“. Will sagen: wenn einer – am Vorbeifahren – mit einer Waffe in einen anderen Wagen ballert, um zu sehen, was passiert. (Ähnliches geschieht momentan in Großbritannien, allerdings mit Messern).
„Der Sprachbloggeur“ wurde damals von Hackern befallen mit dem Ergebnis, dass diese Seite ca. zwei Monaten unter Quarantäne stand und für die meisten vom Bildschirm verschwunden war – eine Art Cyber-Fukushima oder Cyber-Tschernobyl. Es war für mich sehr frustrierend, und als ich endlich wieder ins Internet durfte, hat mein Provider – als Sicherheitsmaßnahme – die Kommentar-Vorrichtung – abgeschaltet. Jegliches Feedback fehlte. Einsam.
Aber zurück zur obigen Botschaft.
Ich vermute, dass diese Seite während der Zeit der Cyber-Entführung auf andere, uns unbekannte virtuelle Wege wanderte und von Außerirdischen aufgefangen wurde. Wie Newton sagt: Energie kann man nicht vernichten, lediglich verwandeln.
So, denke ich, geriet der Inhalt dieser Webseite, bzw., die digitalen Signale dessen, auf ungewöhnliche Kanäle. Keine Ahnung, warum.
Wie dem auch sei: „Der Sprachbloggeur“ landete wohl im Kommunikationssystem einer entfernten Welt und diente dann als „Futter“ für eine Art „Google Translate“. Immerhin: Abgesehen von einigen Danebentreffern, war das Deutsch nicht ganz schlecht. Komisch, dass sie dort das Deutsche für eine Weltsprache halten. Vielleicht verfügen sie wirklich um nur eine Sprache…so wie wir mal vor der Babelturm-Episode.
Mehr über diese Thematik habe ich nicht zu sagen. Ich will nicht fantasieren. Fest steht jedenfalls: Die Botschaft wurde aus irgendeinem Grund jäh unterbrochen.
Ich werde aber bestimmt die Sache etwas näher unter die Lupe nehmen. Wenn ich mehr Infos habe, sag ich Bescheid.
Gern möchte ich wissen, wie man „morsfschte“ ausspricht. Leider war kein mp4-Datei dabei.
Recent comments