Na, tragen Sie schön brav Ihre Maske? Halt! Falsche Frage. Fangen wir nochmals von vorne an. Wissen Sie, was eine Maske ist?
Klar wissen Sie es. Man trägt sie, zum Beispiel, zu Karneval- bzw. Fasching oder Neudeutsch – zu Halloween. Hat man eine Maske aufgesetzt, so kann man sich hinter ihr verstecken – vor allem die obere Hälfte des Gesichts.
Manchmal verschwindet das ganze Gesicht hinter der Maske. Dann sieht man nur Augen und Mund. Dazu hat die Maske normalerweise ein Paar Löcher um die Nasenpartie, damit eine/r atmen kann. Sonst wird jede Maske schnell unerträglich.
Nebenbei: Kein Mensch weiß, woher dieses Wort „Maske“ kommt. Es gibt nur Theorien, z.B., dass es aus dem Arabischen abgeleitet wird und „Witzbold“ oder „Blödmann“ bedeutet, oder dass es ein altes germanisches Wort ist, das mit „Masche“ verwandt sein könnte oder ein altes Wort aus Südfrankreich, das etwas mit der Hexerei zu tun hat.
Doch egal. Hinter einer Maske versteckt man sich. Die Römer nannten ihre Masken „persona“. Daher unser Wort „Person“. Damals trugen Schauspieler „personae“ (Mz.) auf der Bühne, um eine andere „Person“ zu spielen.
Aber nun ein großer Sprung in die Gegenwart, genauer gesagt in annum Coronae I, wo wir überall aufgefordert werden „Masken“ aufzusetzen: im Restaurant, in Läden, sogar auf der Straße.
Sind das wirklich Masken? Nein. Es sind keine Masken.
Wir nennen sie zwar „Masken“, meistens aber handelt es sich um FFPs oder MNSe. Aber alles der Reihe nach.
Am Anfang vom anno Coronae I galten die FFPs – genauer gesagt FFP2 und FFP3 – als der Goldstandard der „Masken“. Sie waren ebenso begehrt und wertvoll wie Wirecard-Aktien, vielleicht noch wertvoller, weil sie – im Gegensatz zu Wirecard-Aktien – kaum zu haben waren.
FFP steht für „filtering face piece“, zu Deutsch: „filtrierendes Gesichtsstück“. Wenn ich mich erinnere, hab ich damals ein FFP in der Apotheke für 10 oder 15 Euro ergattert und diese Kostbarkeit jedes Mal beim Einkaufen im Supermarkt getragen. Mit einem FFP vor Nase und Mund sieht man aus, als hätte man mit einen weißen Insektenschnabel vorm Gesicht. Manche FFPs sind mit etwas versehen, das wie eine U-Boot-Lucke aussieht.
Doch genug zum Thema Effeffpes. Im Herbst des anni Coronae I trägt man meisten MNSe.
Prägen Sie sich diese Vokabel bitte gut ein. Sie werden mit ihr immer öfter konfrontiert werden, auch wenn sie ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist. Ich habe sie anfänglich falscherweise als MSN (Microsoft-Network) verstanden.
MNS steht für „Mund-Nase-Schutz“.
Über dies Emmennesse entbrennt momentan eine heiße Kontroverse: ob sie überhaupt ein Nutzen haben. Am Start von anno Coronae I munkelte die WHO, dass diese MNSe wirkungslos gegen die Verbreitung des Virus seien. Später erfuhr man, dass man dies nur deshalb behauptete, weil es nicht genug MNSe gab, um alle Menschen am Mund und an der Nase zu schützen. Inzwischen gibt es sie wie das Salz im Meer, und es wird überall empfohlen (bzw. befohlen) einen MNS zu tragen. Natürlich gibt es Abweichler, zum Beispiel, den Schweizer Immunologen a.D. Beda Stadler oder den Brasilianer Präsidenten Bolsanaro und den Belarus Diktator Lukaschenko, die von der Virulenz des Virus noch immer nicht überzeugt sind. Gleiches gilt für die Anhängerschaft der Wochenenddemos.
Was hier wahr oder unwahr ist, vermag ich nicht zu sagen. Eins aber behaupte ich, und zwar vehement: Die MNSe sind keine Masken – auch wenn alle sie so nennen!
Hinter Masken lassen sich ein Gesicht verschwinden. Das tun die MNSe nicht. Sie decken zwar Nase und Mund zu, doch nie die Augen eines Menschen. Und wie jeder weiß, sind die Augen das Fenster der Seele. Denn Augen lügen nie. Sie können es nicht! Wer lügt, braucht einen Mund und Mimik, und diese sieht man hinter dem MNS nicht!
Und noch etwas: Ich finde, dass viele Menschen hinter einem MNS schön aussehen. Vielleicht schöner als ohne MNS. Denn die Betrachtenden sind gezwungen direkt in die Seele zu schauen. Und sie ist immer schön!
Mehr zu diesem Thema habe ich heute nicht zu sagen…
Ich träumte neulich von einer Fledermaus. Genauer gesagt: es waren drei Fledermäuse. Das wäre wichtig zu erwähnen, denn wenn man von nur einer Fledermaus träumt und man sich vor ihr fürchtet, wird so ein Traum schrecklich ungünstig ausgelegt. Näheres dazu unten.
All diese Kenntnisse habe ich Vorsitzendem Google zu verdanken. Er weiß, wie jeder weiß, – beinahe – alles. Ohne Vorsitzender Google hätte ich wenig auf der Schnelle über Fledermäuseträume herausgefunden. Man tippt im Suchfeld die Begriffe „Fledermaus“ und „Traum“ und zack! In Millisekunden (so wird bei Vorsitzendem G. gemessen) erfahren Sie alles.
Nebenbei: Warum heißt dieses Tier „Fledermaus“? Die Antwort ist einfacher als Sie vermuten – ich habe sie sogar – ausnahmsweise – ohne die großzügige Hilfe von Vorsitzendem Google rausgekriegt: „Fleder“ ist in der alten dt. Sprache eine Alternative zu „flattern“. Man nannte diese komischen Tiere „flatternde Mäuse“. Irgendwie logisch. Übrigens: Das englische „butterfly“ (Schmetterling) hat eine ähnliche Entstehungsgeschichte. Ursprünglich hieß das Tierchen „flutterby“, also „Vorbeiflatternder“, was auch logisch ist. Der Name hat also nix mit „Butter“ oder mit „Fliegen“ zu tun – auch wenn das Bild hübscher ist das mit dem Flattern.
Aber zurück zu meinem Traum. Ich war auf einem Fest. Der Raum (wohl eine Altbauwohnung) war groß. Ich war eine junge Person – wie alle andere auch. Ein Gast – keine Ahnung wie er hieß – berührte mich freundlich am rechten Arm und begleitete mich zu einem Sessel (oder Stuhl). Er saß neben mir auf einem zweiten Stuhl (oder Sessel). Ich weiß nicht mehr, worüber wir redeten. Fest steht nur: es war ein freundliches Gespräch. Ich glaube, wir kannten uns von früher nicht…oder vielleicht doch. Sie wissen, wie die Träume sind.
Ja, und bevor ich vergesse: Gegenüber waren zwei Erkerfenster. Es war, nehm ich an, Nacht. Ich habe jedenfalls nichts aus dem Fenster wahrgenommen.
Und dann passierte es. Aus heiterem Himmel flogen mich durch das offene Fenster drei Fledermäuse energisch an. Eine klatschte mit einer Wucht gegen mein Gesicht, die anderen stürzten sich auf meine rechte Handoberfläche. Mein Gesprächspartner sagte nichts. Ich weiß nicht mehr, wie (oder ob) er reagierte.
Eins weiß ich doch: Ich hatte keine Angst. Dennoch fand ich es irgendwie lästig, dass sich die drei Fledermäuse überfallsmäßig an mir so klebten. Ich versuchte mit der linken Hand die Tiere von der rechten Handoberfläche zu entreißen. Es war aber, als hätte man sie mit Sekundenkleber befestigt. Bald gab ich auf und ließ sie walten, wie sie wollten. Gleiches gilt für die Fledermaus am Gesicht. Sie taten mir jedenfalls nicht weh. Es war nur ungewohnt sie als neue Körperergänzung zu akzeptieren.
Unvermittelt flogen sie aber wieder ab – so überstürzt wie ihre Ankunft. Ich war jedenfalls nicht traurig, dass sie weg waren. Das Ganze hat mich nur überrascht. Und nun stellte ich fest, dass die Hälfte meines rechten Ringfingers fehlte. Ob die Fledermäuse meinen Ringfinger weggelutscht hatten? Das habe ich vorerst gedacht und meinte – jetzt ist es mit dem Flötenspielen aus aber nicht mit meiner Mandoline. Doch nach kurzem Rumspielen mit dem Finger war er wiederhergestellt und sah ganz normal aus. Komisch dachte ich und stand nun auf. Ich wollte nämlich meine Hände waschen. Keine Ahnung, warum. Corona-Automatismus?
Was danach geschah, weiß ich nicht mehr. Mein netter Gesprächspartner war jedenfalls weg, als ich zurückkehrte. Und dann wachte ich plötzlich auf.
Nein keine Beklemmung, nur die Feststellung, dass ich von Fledermäusen geträumt hatte.
Und was soll so ein Traum bedeuten?
Wie schon oben angedeutet: Ein Traum über Fledermäuse kann man positiv oder negativ interpretieren. Negativ ist so ein Traum, wenn man mit einer einzigen Fledermaus konfrontiert wird, und man davor Angst hat.
Da es in meinem Traum drei waren und ich keine Angst hatte, war der Traum – so meine Quelle, die ich (dem Vorsitzenden Google sei Dank) gefunden habe – durchaus positiv zu verstehen. Der Traum verspricht schöne Dinge, einen Gewinn etc. Diese Interpretation ist übrigens aus den Traditionen vieler Länder und Kulturen bekannt. Es gibt allerdings Kulturen, wo die Fledermaus keinen Wert hat – ob eine oder viele. Die gleiche Abneigung kennt man über Katzen.
Ich habe Freund M. von meinem Traum erzählt. „Was ist, wenn man von Schlangen träumt?“ fragte er.
Ich schlug sofort beim Vorsitzenden Google nach. „Es wird Gutes geschehen“, antwortete ich. „Eine Schlange ist wie drei Fledermäuse.“
„Ich habe gelesen,“ sagte M., „dass Schlangen ein Symbol der Bescheidenheit seien, weil sie am Boden herumkriechen.“
Klingt plausibel.
Und nun wissen Sie, liebe Lesende, wie wichtig Ihre Träume sind und dass Sie sich weder vor Fledermäusen noch vor Schlangen zu fürchten haben.
Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich suche eine patente Person (M,W,D) der/die/das in der Lage wäre, mich weiterführend zu beraten. Es geht um Folgendes: Gestern habe ich einen Brief von der „Language Systems Division“ (LSD) der UNO bekommen. Ich weiß, Sie ahnen wahrscheinlich nicht, dass es so etwas gibt! Glauben Sie mir: Auf der Ebene der geheimen internationalen Bürokratie, gibt es Ausschüsse und Komitees, von denen Sie nicht einmal träumen. So spezialisiert sind sie, so sehr vom Fingerspitzengefühl ihrer geheim gehaltenen Experten (wie meiner Wenigkeit, wenn ich’s sagen darf).
Ein Beispiel wird genügen, um das Ausmaß spezialisierter Hilfeleistung zu veranschaulichen: Seit zwei Jahren wird nach ein/er/em Designer(in) gesucht, der/die in der Lage wäre, ein für manche „intimes“ Problem zu lösen: Tampons für Transsexuelle zu entwerfen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Diese müssen a) einfach zu handhaben und b) sich im Laufe eines Tages zuverlässig rot verfärben, so dass sie täglich einmal – besser noch – zwei- oder dreimal täglich auszuwechseln wären.
Kein Witz, denn der Grund ist ein ernster: Umsteigerinnen mit der Festigung der neuen Identität zu verhelfen. Sogar im Iran pochen die Mullas darauf. Jeder weiß, dass in der. Isl. Rep. Iran homosexuelle Männer auf laufenden Band hingerichtet werden. Was wenige wissen: Es gibt einen Ausweg für die zu Tode Verurteilten: Sollten sie erklären, dass sie im falschen Körper geboren wurden und sich dann operieren lassen, werden sie begnadigt und offiziell zu Frauen erklärt – mit allen Pflichten und Rechten, versteht sich. Kein Witz. Das mit dem Kinderkriegen wird ihnen momentan nicht auferlegt. Aber wer weiß? Vielleicht eines Tages! Das „Tamponisieren“ (so ungefähr klingt das Wort verdeutscht) wäre quasi ein erster Schritt in diese Richtung. Übung macht die Meisterin usw.
Aber zurück zum oben erwähnten Brief – notabene Brief und keine Mail oder „WhatsApp-Mitteilung“ – den ich von der LSD erhalten habe.
„Lieber Herr Sprachbloggeur“, hieß es. „Sie haben als Münchener gewiss erfahren, dass nach 200 Jahren die sog. ‚Mohren-Apotheke‘ umbenannt wurde und fortan ‚Apotheke im Tal‘ heißen wird. Wir freuen uns über diese Entscheidung und halten sie für eine vernünftige Alternative zur nicht mehr zeitgemäßen ‚Mohren-Apotheke‘. Schließlich soll man nicht auf die Gefühle anderer herumtrampeln. Keine Traditionen rechtfertigen dies…usw.“
Der Brief war ziemlich lang, aber lange Rede kurzer Sinn. Meine Kollegen der LSD haben sich an diverse Experten gewendet, um Meinungen und Vorschläge zu sammeln…
Und jetzt werde ich Sie in etwas einweihen, was Sie sonst vielleicht erst in etlichen Monaten (möglicherweise Jahren) erfahren werden: Man sucht nämlich dringend nach Alternativen für zwei Landesnamen, die der Öffentlichkeit nicht länger zuzumuten sind: „Marokko“ und „Mauretanien“.
Vielleicht ist Ihnen nie aufgefallen; doch im Namen beider Länder steckt das Wort „Mohr“ – wie in der ehemaligen Mohren-Apotheke. Marokko ist gleichsam „Mohr-okko“. Mauretanien „Mohr-etanien“.
Man bat nach meinem Rat, weil ich nicht nur Sprachenfachmann bin, sondern auch „Wahl-Münchner“. Ich kenne mich also in den hiesigen Debatten aus.
Tja. Einerseits eine große Ehre; andererseits fühle ich mich – ganz ehrlich – nicht ausreichend kompetent, um dieser Verantwortung Rechnung zu tragen.
Immerhin handelt es sich um eine sehr heikle Angelegenheit. Spontan habe ich als Ersatz für Marokko an „Tingitania“ gedacht. So haben es nämlich die Römer genannt. Aber leider klingt „Tingitania“ zu sehr nach „Tingeltangel“. ‚Ich glaube, das käme nicht in Frage. Eine Lösung fürs Mauretanien’sche Problem wäre noch mühsamer. Denn Mauretanien trägt seinen Namen seit der Antike.
Sie sehen: Ich war ziemlich schnell mit meinem Latein am Ende (haha). Dann habe ich an „Talland“ oder „Land im Tal“ gedacht (wie „Apotheke im Tal“) – oder das Gleiche auf Arabisch, Englisch oder Französisch. Fakt ist aber: Ich weiß nicht, ob es in diesen Ländern richtige Täler gibt!
Sie sehen. Ich bin ratlos. Und deshalb wende ich mich an Sie, liebe LeserI**Innen. Sicherlich gibt es jemandIn mit etwas Feingefühl auf diesem Gebiet. Die Sache ist arg schwierig. Einen Namen sucht man! Einen Namen sucht man, der niemandemInnen wehtun kann oder wird! Wie könnte er denn ja klingen?!!
Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich suche eine patente Person (M,W,D) der/die/das in der Lage wäre, mich weiterführend zu beraten. Es geht um Folgendes: Gestern habe ich einen Brief von der „Language Systems Division“ (LSD) der UNO bekommen. Ich weiß, Sie ahnen wahrscheinlich nicht, dass es so etwas gibt! Glauben Sie mir: Auf der Ebene der geheimen internationalen Bürokratie, gibt es Ausschüsse und Komitees, von denen Sie nicht einmal träumen. So spezialisiert sind sie, so sehr vom Fingerspitzengefühl ihrer geheim gehaltenen Experten (wie meiner Wenigkeit, wenn ich’s sagen darf).
Ein Beispiel wird genügen, um das Ausmaß spezialisierter Hilfeleistung zu veranschaulichen: Seit zwei Jahren wird nach ein/er/em Designer(in) gesucht, der/die in der Lage wäre, ein für manche „intimes“ Problem zu lösen: Tampons für Transsexuelle zu entwerfen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Diese müssen a) einfach zu handhaben und b) sich im Laufe eines Tages zuverlässig rot verfärben, so dass sie täglich einmal – besser noch – zwei- oder dreimal täglich auszuwechseln wären.
Kein Witz, denn der Grund ist ein ernster: Umsteigerinnen mit der Festigung der neuen Identität zu verhelfen. Sogar im Iran pochen die Mullas darauf. Jeder weiß, dass in der. Isl. Rep. Iran homosexuelle Männer auf laufenden Band hingerichtet werden. Was wenige wissen: Es gibt einen Ausweg für die zu Tode Verurteilten: Sollten sie erklären, dass sie im falschen Körper geboren wurden und sich dann operieren lassen, werden sie begnadigt und offiziell zu Frauen erklärt – mit allen Pflichten und Rechten, versteht sich. Kein Witz. Das mit dem Kinderkriegen wird ihnen momentan nicht auferlegt. Aber wer weiß? Vielleicht eines Tages! Das „Tamponisieren“ (so ungefähr klingt das Wort verdeutscht) wäre quasi ein erster Schritt in diese Richtung. Übung macht die Meisterin usw.
Aber zurück zum oben erwähnten Brief – notabene Brief und keine Mail oder „WhatsApp-Mitteilung“ – den ich von der LSD erhalten habe.
„Lieber Herr Sprachbloggeur“, hieß es. „Sie haben als Münchener gewiss erfahren, dass nach 200 Jahren die sog. ‚Mohren-Apotheke‘ umbenannt wurde und fortan ‚Apotheke im Tal‘ heißen wird. Wir freuen uns über diese Entscheidung und halten sie für eine vernünftige Alternative zur nicht mehr zeitgemäßen ‚Mohren-Apotheke‘. Schließlich soll man nicht auf die Gefühle anderer herumtrampeln. Keine Traditionen rechtfertigen dies…usw.“
Der Brief war ziemlich lang, aber lange Rede kurzer Sinn. Meine Kollegen der LSD haben sich an diverse Experten gewendet, um Meinungen und Vorschläge zu sammeln…
Und jetzt werde ich Sie in etwas einweihen, was Sie sonst vielleicht erst in etlichen Monaten (möglicherweise Jahren) erfahren werden: Man sucht nämlich dringend nach Alternativen für zwei Landesnamen, die der Öffentlichkeit nicht länger zuzumuten sind: „Marokko“ und „Mauretanien“.
Vielleicht ist Ihnen nie aufgefallen; doch im Namen beider Länder steckt das Wort „Mohr“ – wie in der ehemaligen Mohren-Apotheke. Marokko ist gleichsam „Mohr-okko“. Mauretanien „Mohr-etanien“.
Man bat nach meinem Rat, weil ich nicht nur Sprachenfachmann bin, sondern auch „Wahl-Münchner“. Ich kenne mich also in den hiesigen Debatten aus.
Tja. Einerseits eine große Ehre; andererseits fühle ich mich – ganz ehrlich – nicht ausreichend kompetent, um dieser Verantwortung Rechnung zu tragen.
Immerhin handelt es sich um eine sehr heikle Angelegenheit. Spontan habe ich als Ersatz für Marokko an „Tingitania“ gedacht. So haben es nämlich die Römer genannt. Aber leider klingt „Tingitania“ zu sehr nach „Tingeltangel“. ‚Ich glaube, das käme nicht in Frage. Eine Lösung fürs Mauretanien’sche Problem wäre noch mühsamer. Denn Mauretanien trägt seinen Namen seit der Antike.
Sie sehen: Ich war ziemlich schnell mit meinem Latein am Ende (haha). Dann habe ich an „Talland“ oder „Land im Tal“ gedacht (wie „Apotheke im Tal“) – oder das Gleiche auf Arabisch, Englisch oder Französisch. Fakt ist aber: Ich weiß nicht, ob es in diesen Ländern richtige Täler gibt!
Sie sehen. Ich bin ratlos. Und deshalb wende ich mich an Sie, liebe LeserI**Innen. Sicherlich gibt es jemandIn mit etwas Feingefühl auf diesem Gebiet. Die Sache ist arg schwierig. Einen Namen sucht man! Einen Namen sucht man, der niemandemInnen wehtun kann oder wird! Wie könnte er denn ja klingen?!!
Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich suche eine patente Person (M,W,D) der/die/das in der Lage wäre, mich weiterführend zu beraten. Es geht um Folgendes: Gestern habe ich einen Brief von der „Language Systems Division“ (LSD) der UNO bekommen. Ich weiß, Sie ahnen wahrscheinlich nicht, dass es so etwas gibt! Glauben Sie mir: Auf der Ebene der geheimen internationalen Bürokratie, gibt es Ausschüsse und Komitees, von denen Sie nicht einmal träumen. So spezialisiert sind sie, so sehr vom Fingerspitzengefühl ihrer geheim gehaltenen Experten (wie meiner Wenigkeit, wenn ich’s sagen darf).
Ein Beispiel wird genügen, um das Ausmaß spezialisierter Hilfeleistung zu veranschaulichen: Seit zwei Jahren wird nach ein/er/em Designer(in) gesucht, der/die in der Lage wäre, ein für manche „intimes“ Problem zu lösen: Tampons für Transsexuelle zu entwerfen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Diese müssen a) einfach zu handhaben und b) sich im Laufe eines Tages zuverlässig rot verfärben, so dass sie täglich einmal – besser noch – zwei- oder dreimal täglich auszuwechseln wären.
Kein Witz, denn der Grund ist ein ernster: Umsteigerinnen mit der Festigung der neuen Identität zu verhelfen. Sogar im Iran pochen die Mullas darauf. Jeder weiß, dass in der. Isl. Rep. Iran homosexuelle Männer auf laufenden Band hingerichtet werden. Was wenige wissen: Es gibt einen Ausweg für die zu Tode Verurteilten: Sollten sie erklären, dass sie im falschen Körper geboren wurden und sich dann operieren lassen, werden sie begnadigt und offiziell zu Frauen erklärt – mit allen Pflichten und Rechten, versteht sich. Kein Witz. Das mit dem Kinderkriegen wird ihnen momentan nicht auferlegt. Aber wer weiß? Vielleicht eines Tages! Das „Tamponisieren“ (so ungefähr klingt das Wort verdeutscht) wäre quasi ein erster Schritt in diese Richtung. Übung macht die Meisterin usw.
Aber zurück zum oben erwähnten Brief – notabene Brief und keine Mail oder „WhatsApp-Mitteilung“ – den ich von der LSD erhalten habe.
„Lieber Herr Sprachbloggeur“, hieß es. „Sie haben als Münchener gewiss erfahren, dass nach 200 Jahren die sog. ‚Mohren-Apotheke‘ umbenannt wurde und fortan ‚Apotheke im Tal‘ heißen wird. Wir freuen uns über diese Entscheidung und halten sie für eine vernünftige Alternative zur nicht mehr zeitgemäßen ‚Mohren-Apotheke‘. Schließlich soll man nicht auf die Gefühle anderer herumtrampeln. Keine Traditionen rechtfertigen dies…usw.“
Der Brief war ziemlich lang, aber lange Rede kurzer Sinn. Meine Kollegen der LSD haben sich an diverse Experten gewendet, um Meinungen und Vorschläge zu sammeln…
Und jetzt werde ich Sie in etwas einweihen, was Sie sonst vielleicht erst in etlichen Monaten (möglicherweise Jahren) erfahren werden: Man sucht nämlich dringend nach Alternativen für zwei Landesnamen, die der Öffentlichkeit nicht länger zuzumuten sind: „Marokko“ und „Mauretanien“.
Vielleicht ist Ihnen nie aufgefallen; doch im Namen beider Länder steckt das Wort „Mohr“ – wie in der ehemaligen Mohren-Apotheke. Marokko ist gleichsam „Mohr-okko“. Mauretanien „Mohr-etanien“.
Man bat nach meinem Rat, weil ich nicht nur Sprachenfachmann bin, sondern auch „Wahl-Münchner“. Ich kenne mich also in den hiesigen Debatten aus.
Tja. Einerseits eine große Ehre; andererseits fühle ich mich – ganz ehrlich – nicht ausreichend kompetent, um dieser Verantwortung Rechnung zu tragen.
Immerhin handelt es sich um eine sehr heikle Angelegenheit. Spontan habe ich als Ersatz für Marokko an „Tingitania“ gedacht. So haben es nämlich die Römer genannt. Aber leider klingt „Tingitania“ zu sehr nach „Tingeltangel“. ‚Ich glaube, das käme nicht in Frage. Eine Lösung fürs Mauretanien’sche Problem wäre noch mühsamer. Denn Mauretanien trägt seinen Namen seit der Antike.
Sie sehen: Ich war ziemlich schnell mit meinem Latein am Ende (haha). Dann habe ich an „Talland“ oder „Land im Tal“ gedacht (wie „Apotheke im Tal“) – oder das Gleiche auf Arabisch, Englisch oder Französisch. Fakt ist aber: Ich weiß nicht, ob es in diesen Ländern richtige Täler gibt!
Sie sehen. Ich bin ratlos. Und deshalb wende ich mich an Sie, liebe LeserI**Innen. Sicherlich gibt es jemandIn mit etwas Feingefühl auf diesem Gebiet. Die Sache ist arg schwierig. Einen Namen sucht man! Einen Namen sucht man, der niemandemInnen wehtun kann oder wird! Wie könnte er denn ja klingen?!!
Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich suche eine patente Person (M,W,D) der/die/das in der Lage wäre, mich weiterführend zu beraten. Es geht um Folgendes: Gestern habe ich einen Brief von der „Language Systems Division“ (LSD) der UNO bekommen. Ich weiß, Sie ahnen wahrscheinlich nicht, dass es so etwas gibt! Glauben Sie mir: Auf der Ebene der geheimen internationalen Bürokratie, gibt es Ausschüsse und Komitees, von denen Sie nicht einmal träumen. So spezialisiert sind sie, so sehr vom Fingerspitzengefühl ihrer geheim gehaltenen Experten (wie meiner Wenigkeit, wenn ich’s sagen darf).
Ein Beispiel wird genügen, um das Ausmaß spezialisierter Hilfeleistung zu veranschaulichen: Seit zwei Jahren wird nach ein/er/em Designer(in) gesucht, der/die in der Lage wäre, ein für manche „intimes“ Problem zu lösen: Tampons für Transsexuelle zu entwerfen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Diese müssen a) einfach zu handhaben und b) sich im Laufe eines Tages zuverlässig rot verfärben, so dass sie täglich einmal – besser noch – zwei- oder dreimal täglich auszuwechseln wären.
Kein Witz, denn der Grund ist ein ernster: Umsteigerinnen mit der Festigung der neuen Identität zu verhelfen. Sogar im Iran pochen die Mullas darauf. Jeder weiß, dass in der. Isl. Rep. Iran homosexuelle Männer auf laufenden Band hingerichtet werden. Was wenige wissen: Es gibt einen Ausweg für die zu Tode Verurteilten: Sollten sie erklären, dass sie im falschen Körper geboren wurden und sich dann operieren lassen, werden sie begnadigt und offiziell zu Frauen erklärt – mit allen Pflichten und Rechten, versteht sich. Kein Witz. Das mit dem Kinderkriegen wird ihnen momentan nicht auferlegt. Aber wer weiß? Vielleicht eines Tages! Das „Tamponisieren“ (so ungefähr klingt das Wort verdeutscht) wäre quasi ein erster Schritt in diese Richtung. Übung macht die Meisterin usw.
Aber zurück zum oben erwähnten Brief – notabene Brief und keine Mail oder „WhatsApp-Mitteilung“ – den ich von der LSD erhalten habe.
„Lieber Herr Sprachbloggeur“, hieß es. „Sie haben als Münchener gewiss erfahren, dass nach 200 Jahren die sog. ‚Mohren-Apotheke‘ umbenannt wurde und fortan ‚Apotheke im Tal‘ heißen wird. Wir freuen uns über diese Entscheidung und halten sie für eine vernünftige Alternative zur nicht mehr zeitgemäßen ‚Mohren-Apotheke‘. Schließlich soll man nicht auf die Gefühle anderer herumtrampeln. Keine Traditionen rechtfertigen dies…usw.“
Der Brief war ziemlich lang, aber lange Rede kurzer Sinn. Meine Kollegen der LSD haben sich an diverse Experten gewendet, um Meinungen und Vorschläge zu sammeln…
Und jetzt werde ich Sie in etwas einweihen, was Sie sonst vielleicht erst in etlichen Monaten (möglicherweise Jahren) erfahren werden: Man sucht nämlich dringend nach Alternativen für zwei Landesnamen, die der Öffentlichkeit nicht länger zuzumuten sind: „Marokko“ und „Mauretanien“.
Vielleicht ist Ihnen nie aufgefallen; doch im Namen beider Länder steckt das Wort „Mohr“ – wie in der ehemaligen Mohren-Apotheke. Marokko ist gleichsam „Mohr-okko“. Mauretanien „Mohr-etanien“.
Man bat nach meinem Rat, weil ich nicht nur Sprachenfachmann bin, sondern auch „Wahl-Münchner“. Ich kenne mich also in den hiesigen Debatten aus.
Tja. Einerseits eine große Ehre; andererseits fühle ich mich – ganz ehrlich – nicht ausreichend kompetent, um dieser Verantwortung Rechnung zu tragen.
Immerhin handelt es sich um eine sehr heikle Angelegenheit. Spontan habe ich als Ersatz für Marokko an „Tingitania“ gedacht. So haben es nämlich die Römer genannt. Aber leider klingt „Tingitania“ zu sehr nach „Tingeltangel“. ‚Ich glaube, das käme nicht in Frage. Eine Lösung fürs Mauretanien’sche Problem wäre noch mühsamer. Denn Mauretanien trägt seinen Namen seit der Antike.
Sie sehen: Ich war ziemlich schnell mit meinem Latein am Ende (haha). Dann habe ich an „Talland“ oder „Land im Tal“ gedacht (wie „Apotheke im Tal“) – oder das Gleiche auf Arabisch, Englisch oder Französisch. Fakt ist aber: Ich weiß nicht, ob es in diesen Ländern richtige Täler gibt!
Sie sehen. Ich bin ratlos. Und deshalb wende ich mich an Sie, liebe LeserI**Innen. Sicherlich gibt es jemandIn mit etwas Feingefühl auf diesem Gebiet. Die Sache ist arg schwierig. Einen Namen sucht man! Einen Namen sucht man, der niemandemInnen wehtun kann oder wird! Wie könnte er denn ja klingen?!!
Wieso über „Orgasmen“ (Einzahl: „Orgasmus“) schreiben? Weil ich auf Spiegel-Online (auch „SPON“ genannt) auf etwas zu diesem Thema gestoßen bin. Genauer gesagt, auf eine Überschrift zu einem „Bento“-Artikel. „Bento“ ist der Name des SPON „Jugend“-Magazins. Warum es Bento“ heißt, weiß ich nicht.
Bento Themen zielen auf ein junges Publikum. Es sind Themenbereiche, wie zum Beispiel Sex, Sexualität, sexuelle Orientierung und sexuelle Ab- und Zuneigungen – wie einst bei „Bravo“. Mit dem Unterschied: Das Bento-Publikum dürfte zehn bis zwanzig Jahre älter als das frühere „Bravo“-Publikum.
Offensichtlich ist die Jugendzeit in die Verlängerung gegangen.
Aber zurück zu den Orgasmen. Die Bento-Überschrift, von der hier die Rede ist, lautete: „Warum Gleichberechtigung beim Orgasmus anfängt?“
Sicherlich eine gute Frage. Leider bin ich auf diesem Gebiet kein Experte. Ich nehme aber an, dass sich Bento einen bzw. eine (oder mehrere) gefunden hat, um dieser spannenden Frage auf den Grund zu gehen. Näheres kann ich nicht berichten. Ich habe besagten Artikel nicht gelesen.
Dennoch wurde mir die Überschrift zum Anlass, übers Wort „Orgasmus“ nachzudenken. Und deshalb hab ich mir eine ganz andere Frage gestellt: Seit wann gibt es den „Orgasmus“?
Notabene: Ich frage nicht, seit wann der Mensch (gemeint sind beide GeschlechterInnen) jene körperlichen Wonnezuckungen erleben, die wir „Orgasmus“ nennen. Es geht nur ums Wort.
Die Antwort auf meine Frage wird Sie überraschen. Fakt ist: Es gibt den „Orgasmus“ erst seit dem 18. Jahrhundert. Ja, ich weiß, was Sie denken. Sie möchten wissen, wie man diese Sache vor dem 18. Jh nannte.
Auch diese Antwort wird Sie bestimmt überraschen. Sie lautet: Vielleicht hatte sie gar keinen Namen (zumindest keinen in der Literatur).
Wenn es, z.B., um den Orgasmus im „Alleingang“ (Sie wissen, was ich meine) handelte, wurde dies ganz einfach als „Besudelung“ oder „Selbstbefleckung“ verunglimpft. Die Bibelkundigen sagten lieber „Onanismus“ – auch da keine Spur von einem wonnigen Gefühl. Beim Terminus „Selbstbefriedigung“ war die Betonung stets auf das „selbst“. Fazit: Man findet wenig Freude in diesen Terminen. Was Frauen auf diesem Gebiet verübten, wurde (zumindest schriftlich) gar nicht beachtet.
Wenn – zumindest vor dem 18. Jh. – zwei Menschen (sprich: je einer von den zwei traditionellen Geschlechtern) miteinander dergestalt involviert waren, diente (wenn überhaupt davon die Rede war) eine blumige Umschreibung, etwa „Brandungen“ oder „Regungsgewitter“, um die Fakten zu verschleiern. Hier lehn ich mich allerdings ein bisschen aus dem Fenster. Denn letztendlich hab ich die Sache nicht so ganz doktorarbeitmäßig recherchiert, und ohnehin hab ich keine Pornographie aus dieser frühen Zeit gelesen. Nein, stimmt nicht. Als Teenager hab ich mal „Fanny Hill“ eifrig verschlungen. Es war in der Tat eine sehr scharfe Lektüre. Leider hab ich vergessen, wie der Autor, John Cleland, den „Höhepunkt“ schilderte. Gleiches gilt für Cassanova. Bin trotzdem überzeugt, dass die weibliche Wonne, wenn überhaupt angedeutet, eine unterordnete Rolle spielte.
Eins steht jedoch fest. Keiner Graf Porno hat den Begriff „Orgasmus“ gebraucht. Wäre ohnehin unmöglich. Denn der „Orgasmus“ ist eine Erfindung der anfänglichen Jahre des 18. Jh und tauchte vorerst ausschließlich in französischen medizinischen Kreisen auf. Das Wort sollte dem allgemein bekannten, oben beschriebenen Vorgang eine gewisse Würde verleihen.
Die Doctores ließen sich vom altgriechischen „orge“ inspirieren, das „Temperament, „Wut“, und auch „Leidenschaft“ bedeutet, was noch immer weit von jeglichem wonnigen Höhepunkt steht. Näher ist das altgriechische Verb, „orgán“, das im Sinne von „anschwellen“ und „aufgegeilt werden“ im Lande Platons in Gebrauch war. Daraus schufen die Doctores das Wort „orgasmus“ und verendeten es in neulateinisch verfassten medizinischen Handbüchern.
Die Deutschen übrigens mussten bis zum 20. Jh warten, bis sie in den Genuss dieser Vokabel kamen. Die Amerikaner und die Engländer kamen schneller zur Sache.
Inzwischen haben alle Orgasmen – vielleicht auf der ganzen Welt. Allmählich hat sich die Sache ziemlich rumgesprochen. Und jetzt erfährt man, zumindest Bento zufolge, dass dieser Orgasmus nunmehr einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung gegangen ist.
P.S. „Orgasmus“ hat mit „Orgie“ nichts zu tun. Doch das ist ein ganz anderes Thema.
Falls Sie Rainhard Ammer nicht kennen, es ist höchste Zeit. Eigentlich müsste er Renherd Emmer heißen. Mehr darüber aber weiter unten.
Herr Emmer, bzw., Ammer hat einen Text mit dem Titel „Elfenfeld“ geschrieben, den man ohne Übertreibung eine Meisterleistung benennen darf.
Nach eigener Beschreibung ist er „Vokalakrobat – Sprachkunstwerker – Geschichtenerzähler“. Dies und Ähnliches erfährt man auf seiner Webseite. Surfen Sie einfach hin. Seine Adresse ist easy: sein Name (ohne Leerzeichen) plus der allseits bekannte „punktcom“.
Seiner „Bio“ (wie in „Bio-Milch“ oder „Biographie“? Ich tippe auf Letzteres) zufolge ist er zeit seines Lebens ein rebellischer Kerl, der sich während seiner Sturm-und-Drang-Jahre für einen Werdegang als Abenteurer entschieden hat.
Klingt irgendwie mir ähnlich. Nur bin ich wahrscheinlich viel braver und sicherlich weniger mutig als er. Am besten aber, Sie lesen selber darüber.
Ich habe jedenfalls über ihn durch meinen Webhoster (oder heißt das „Webmaster“ bzw. Meister?), d.h., durch Herrn P., denjenigen, der mit seinem mächtigen Server diese Seite ermöglicht, erfahren. Nebenbei: Herr P. und ich haben neulich darüber diskutiert, dass wir diese Seite demnächst noch weiter aufmöbeln und auf ein noch höheres technisches Niveau erheben als bisher. Man hält es kaum für möglich, dass es eine Steigerung noch geben könnte, aber so ist der Fortschritt. Ich gehe trotzdem davon aus, dass die Seite weiterhin – zumindest von „Look“ her – so bieder wie immer bleiben wird. Denn so einer bin ich halt. Softwaremäßig wird es aber richtig „huii!“ werden.
Aber zurück zu Herrn Ammer/Emmer. Er hat – wie schon erwähnt – einen Text namens „Elfenfeld“ verfasst, und dieser Text ist – hier übertreibe ich nicht – wohl einmalig in der deutschen Literaturgeschichte. Falls ich Unrecht habe, bitte ich höflichst um eine Korrektur.
„Elfenfeld“ besteht nämlich ausnahmslos aus deutschen Wörtern, die mit dem Vokal „e“ geschrieben werden. Das heißt: Auf den 64 Seiten(!) dieses Textes findet die Leserin kein einziges „ich“, kein „und“, kein „aber“, kein „oder“, keine „Scheiße“ (etc.), keinen einzigen „Mann“ und auch keine „Frau“.
Nichtsdestotrotz verspricht dieser Text höchstspannend zu sein.
Um die Wahrheit zu sage, habe ich den Text noch nicht gelesen. Dennoch habe ich (und hatte schon immer) ein unbeirrbares Gefühl für die Aufrichtigkeit anderer und bin überzeugt, dass Herr Emmer schlichtweg authentisch ist.
Damit Sie eine Vorstellung bekommen, was für eine Leistung das ist, einen Text zu schreiben, in dem nur Wörter mit dem Vokal „e“ erscheinen, lesen Sie bitte diesen Absatz nochmals durch. Die meisten Wörter, die ich geschrieben habe, kämen in seinem Werk gar nicht vor!
Nun folgt ein paar beispielhafte Sätze aus „Elfenfeld“. Ich habe sie dreist von seiner Webseite abgeschrieben. Hoffentlich habe ich keine Gesetze verletzt, und hoffentlich wird Herr Emmer mich wegen Diebstahls bzw. Plagiats nicht verklagen. Immerhin ist meine Absicht ehrenhaft: Ich will lediglich auf Herrn Emmer den Wortakrobaten aufmerksam machen.
Hier also das Zitat:
„Wer wegen des geldbesessenen Denkens, Re¬dens, Werkens der Melker Metzger denkt, der Gesellen Neppen, Schleppen, Rechtebrechen befremde, erschrecke, entsetze den Sprengel, der denkt verkehrt. Den edlen Herren des Fleckens gelten Melks Metzgergesellen selten hell, selten ehrenwert, denn deren jeder kennt selbst per¬fekt sehr selbst- nebst zweckgerecht des Geldes herzentbehrende Erwerbsgesetze. Melks eher derbe Menschen entbehren erst recht jedwe¬den rechten Denkens.“
Ist das nicht bezaubernd! Es gelingt Herrn Emmer tatsächlich, aus „e“-Wörtern eine glaubhafte Story zu erzählen. Bin gespannt auf Herrn Melk und seine Metzgergesellen.
Dies alles nur zur Einführung. Manchmal ist es viel heilsamer über die Literatur und die Wahrheit zu schreiben als endlos über Politik und Krankheit zu schwadronieren.
Wo sind Sie, liebe Lesende? Ich meine i n d i e s e m A u g e n b l i c k. Sitzen (oder stehen) Sie im Bus oder Bahn? Fläzen Sie sich auf dem Sofa oder auf einem bequemen Sessel mit den Beinen (oder mit einem Bein) lässig über die Armlehne geworfen?
Oder vielleicht entspannen Sie sich in der Badewanne mit wasserfestem Handy zu Hand hoch über dem duftenden weißen Schaum, Augen auf diesen Text fokussiert?
Diese Liste lässt sich freilich beliebig ergänzen. Sie ist aber letztendlich nicht mein Thema.
Heute geht es um die Frage: E-Buch oder Papier? Es ist lange her, dass ich mich zu diesem Thema geäußert habe. Inzwischen ist mein damaliger Sony-E-Reader eine Antiquität, und ich bin schon beim zweiten Kindle.
Achtung: Hier keine Zombiewerbung für ein besonderes Software-System – auch nicht für eine besondere Firma. E-Pub oder Mobi, Kindle oder Kobo oder Tolino usw. Mir egal.
Fakt ist: Ich mag das Lesen auf meinem E-Buch-Lesegerät. Manchmal ist es sehr praktisch – vor allem, wenn ich unterwegs bin oder wenn ich einen ganz normalen Roman (oder Kurzgeschichten) lese. Im Grunde ist das Lesen auf so einem Gerät selbst irgendwie eine Reise. Man bewegt sich praktisch von A bis B.
Fährt man in Urlaub, kann man mühelos das Gesamtwerk von Goethe, Schelling, Lessing, Kafka, E.T.A. Hoffmann, Adelbert Stifter und und und mitnehmen. Welch Luxus!
Soweit so gut. Doch jetzt zu den Problemen:
1.) Was ist, wenn die Lektüre eines Buches nicht eine einfache „Reise“ von A bis B ist? Sie lesen, z.B., Kapitel Fünf in Ihrem spannenden Roman. Es fällt Ihnen plötzlich ein, dass Sie etwas Wesentliches über die Hauptfigur vergessen haben, etwas, was in Kapitel drei (oder war es Kapitel zwei?) bereits erwähnt wurde. Nun möchten Sie zu der Stelle kurz zurück. Können Sie auch! Dafür gibt es eine „Such-Funktion“. Genauer gesagt, Sie geben den Namen der gesuchten Person ein… doch jetzt wird’s haarig. Die „Such-Funktion“ bietet Ihnen jedes Vorkommen des gesuchten Begriffs oder der gesuchten Person im ganzen Buch! Nun müssen Sie sich Zeit nehmen, um die Suchergebnisse selbst abzusuchen.
2.) Sie lesen ein sehr komplexes Buch – zum Beispiel „Die Geschichte vom Prinzen Genji“ – einen japanischen Roman aus dem elften Jahrhundert. (Notabene: Das Buch hat mehr als tausend – gedruckte – Seiten). Die Version, die ich gelesen habe, war auf Englisch und hatte am Schluss als Lesehilfe a) ein Glossar mit allen Namen (und es gab sehr viele Figuren, manche sogar mit verschiedenen Namen) und b) ein Verzeichnis der diversen Sitten usw. aus dem alten Japan. Das Problem: All dies zu navigieren war… um es höfflich auszudrücken… wahnsinnig umständlich.
3.) Noch ein Beispiel: Für meinen neuen Fotoapparat (nein ich verrate die Marke nicht – hier keine Schleichwerbung) hätte ich für ca. 70 Euro das Buch zum Thema (mit vielen Farbfotos) kaufen können oder das E-Buch (mit lauen s/w Fotos) für 12 Euro. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Nur: Will ich mich über die Feinheiten eines Fotoapparats informieren, springe ich normalerweise hin- und her in einem Handbuch, um bestimmte Themen auszusuchen. Das kann man mit dem E-Buch auch. Doch dafür muss man zum Verzeichnis zurück, um dort nach dem zuständigen Stichwort weiter zu suchen. Ist einfach mühsam – vor allem, wenn man hinterher zum Kapitel zurückkehren will, wo man zuletzt gelesen hat.
4.) Ach! Noch ein Problem: Manche E-Bücher werden auf der Grundlage eines richtigen Buches gescannt. Doch leider ist das Scannen kein unfehlbares Verfahren, um Analog zu digitalisieren. Fehler sind gleichsam vorprogrammiert. (Ein Scanner kann, z.B., das Wort „Fehler“ als „Foblor“ lesen).
5.) Diesen kritischen Punkt teilte mir meine Frau mit. Sie behauptet, dass man sich den Inhalt eines gedruckten Buches besser merkt als den eines E-Buches. Ich weiß nicht, warum das so sein soll. Meine Frau vermutet, dass Pixel lediglich eine Scheinexistenz fristen, weil sie virtuell sind. Wir nehmen sie nicht so ernst wie das gedruckte Wort.
Vielleicht wissen Sie, dass die ersten Texte in Griechenland und Rom als Schriftrollen veröffentlicht wurden. Das ging folgendermaßen vonstatten: Ein Sklave diktierte, während die anderen die Worte auf Pergament- oder Papyrusstücke kopierten. Schließlich wurden die Teile zusammengenäht und um ein Holzstäbchen umgewickelt und in einer Hülle verkauft. Wenn man so eine Schriftrolle las, wickelte man sie ab.
Erst vor ca. 2000 Jahren kam einer (keine Ahnung, wie er hieß) auf die Idee, Texte auf Blättchen (aus Pergament oder Papyrus) zu schreiben. Diese Seiten (lateinisch „pagina“) stapelten die Sklaven aufeinander, um sie dann an der Seite zusammenzunähen. Die Idee war genial. Man konnte nämlich das „Buch“ („codex“ auf Lateinisch) an jeder beliebigen „Seite“ öffnen. Das nennen wir „durchblättern“. Das war viel bequemer (und schneller), wenn man nach etwas suchte, als eine ganze Rolle abwickeln zu müssen.
Die heutigen E-Bücher sind im Grunde Schriftrollen mit einer Suchfunktion.
Mein Fazit: Das Buch aus Papier ist lange kein Auslaufmodell!
Keine Sorge aber: Auch die E-Bücher bleiben uns wohl erhalten. Schön, wenn man auf einer positiven Note enden kann.
Wo sind Sie, liebe Lesende? Ich meine i n d i e s e m A u g e n b l i c k. Sitzen (oder stehen) Sie im Bus oder Bahn? Fläzen Sie sich auf dem Sofa oder auf einem bequemen Sessel mit den Beinen (oder mit einem Bein) lässig über die Armlehne geworfen?
Oder vielleicht entspannen Sie sich in der Badewanne mit wasserfestem Handy zu Hand hoch über dem duftenden weißen Schaum, Augen auf diesen Text fokussiert?
Diese Liste lässt sich freilich beliebig ergänzen. Sie ist aber letztendlich nicht mein Thema.
Heute geht es um die Frage: E-Buch oder Papier? Es ist lange her, dass ich mich zu diesem Thema geäußert habe. Inzwischen ist mein damaliger Sony-E-Reader eine Antiquität, und ich bin schon beim zweiten Kindle.
Achtung: Hier keine Zombiewerbung für ein besonderes Software-System – auch nicht für eine besondere Firma. E-Pub oder Mobi, Kindle oder Kobo oder Tolino usw. Mir egal.
Fakt ist: Ich mag das Lesen auf meinem E-Buch-Lesegerät. Manchmal ist es sehr praktisch – vor allem, wenn ich unterwegs bin oder wenn ich einen ganz normalen Roman (oder Kurzgeschichten) lese. Im Grunde ist das Lesen auf so einem Gerät selbst irgendwie eine Reise. Man bewegt sich praktisch von A bis B.
Fährt man in Urlaub, kann man mühelos das Gesamtwerk von Goethe, Schelling, Lessing, Kafka, E.T.A. Hoffmann, Adelbert Stifter und und und mitnehmen. Welch Luxus!
Soweit so gut. Doch jetzt zu den Problemen:
1.) Was ist, wenn die Lektüre eines Buches nicht eine einfache „Reise“ von A bis B ist? Sie lesen, z.B., Kapitel Fünf in Ihrem spannenden Roman. Es fällt Ihnen plötzlich ein, dass Sie etwas Wesentliches über die Hauptfigur vergessen haben, etwas, was in Kapitel drei (oder war es Kapitel zwei?) bereits erwähnt wurde. Nun möchten Sie zu der Stelle kurz zurück. Können Sie auch! Dafür gibt es eine „Such-Funktion“. Genauer gesagt, Sie geben den Namen der gesuchten Person ein… doch jetzt wird’s haarig. Die „Such-Funktion“ bietet Ihnen jedes Vorkommen des gesuchten Begriffs oder der gesuchten Person im ganzen Buch! Nun müssen Sie sich Zeit nehmen, um die Suchergebnisse selbst abzusuchen.
2.) Sie lesen ein sehr komplexes Buch – zum Beispiel „Die Geschichte vom Prinzen Genji“ – einen japanischen Roman aus dem elften Jahrhundert. (Notabene: Das Buch hat mehr als tausend – gedruckte – Seiten). Die Version, die ich gelesen habe, war auf Englisch und hatte am Schluss als Lesehilfe a) ein Glossar mit allen Namen (und es gab sehr viele Figuren, manche sogar mit verschiedenen Namen) und b) ein Verzeichnis der diversen Sitten usw. aus dem alten Japan. Das Problem: All dies zu navigieren war… um es höfflich auszudrücken… wahnsinnig umständlich.
3.) Noch ein Beispiel: Für meinen neuen Fotoapparat (nein ich verrate die Marke nicht – hier keine Schleichwerbung) hätte ich für ca. 70 Euro das Buch zum Thema (mit vielen Farbfotos) kaufen können oder das E-Buch (mit lauen s/w Fotos) für 12 Euro. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Nur: Will ich mich über die Feinheiten eines Fotoapparats informieren, springe ich normalerweise hin- und her in einem Handbuch, um bestimmte Themen auszusuchen. Das kann man mit dem E-Buch auch. Doch dafür muss man zum Verzeichnis zurück, um dort nach dem zuständigen Stichwort weiter zu suchen. Ist einfach mühsam – vor allem, wenn man hinterher zum Kapitel zurückkehren will, wo man zuletzt gelesen hat.
4.) Ach! Noch ein Problem: Manche E-Bücher werden auf der Grundlage eines richtigen Buches gescannt. Doch leider ist das Scannen kein unfehlbares Verfahren, um Analog zu digitalisieren. Fehler sind gleichsam vorprogrammiert. (Ein Scanner kann, z.B., das Wort „Fehler“ als „Foblor“ lesen).
5.) Diesen kritischen Punkt teilte mir meine Frau mit. Sie behauptet, dass man sich den Inhalt eines gedruckten Buches besser merkt als den eines E-Buches. Ich weiß nicht, warum das so sein soll. Meine Frau vermutet, dass Pixel lediglich eine Scheinexistenz fristen, weil sie virtuell sind. Wir nehmen sie nicht so ernst wie das gedruckte Wort.
Vielleicht wissen Sie, dass die ersten Texte in Griechenland und Rom als Schriftrollen veröffentlicht wurden. Das ging folgendermaßen vonstatten: Ein Sklave diktierte, während die anderen die Worte auf Pergament- oder Papyrusstücke kopierten. Schließlich wurden die Teile zusammengenäht und um ein Holzstäbchen umgewickelt und in einer Hülle verkauft. Wenn man so eine Schriftrolle las, wickelte man sie ab.
Erst vor ca. 2000 Jahren kam einer (keine Ahnung, wie er hieß) auf die Idee, Texte auf Blättchen (aus Pergament oder Papyrus) zu schreiben. Diese Seiten (lateinisch „pagina“) stapelten die Sklaven aufeinander, um sie dann an der Seite zusammenzunähen. Die Idee war genial. Man konnte nämlich das „Buch“ („codex“ auf Lateinisch) an jeder beliebigen „Seite“ öffnen. Das nennen wir „durchblättern“. Das war viel bequemer (und schneller), wenn man nach etwas suchte, als eine ganze Rolle abwickeln zu müssen.
Die heutigen E-Bücher sind im Grunde Schriftrollen mit einer Suchfunktion.
Mein Fazit: Das Buch aus Papier ist lange kein Auslaufmodell!
Keine Sorge aber: Auch die E-Bücher bleiben uns wohl erhalten. Schön, wenn man auf einer positiven Note enden kann.
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