Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich suche eine patente Person (M,W,D) der/die/das in der Lage wäre, mich weiterführend zu beraten. Es geht um Folgendes: Gestern habe ich einen Brief von der „Language Systems Division“ (LSD) der UNO bekommen. Ich weiß, Sie ahnen wahrscheinlich nicht, dass es so etwas gibt! Glauben Sie mir: Auf der Ebene der geheimen internationalen Bürokratie, gibt es Ausschüsse und Komitees, von denen Sie nicht einmal träumen. So spezialisiert sind sie, so sehr vom Fingerspitzengefühl ihrer geheim gehaltenen Experten (wie meiner Wenigkeit, wenn ich’s sagen darf).
Ein Beispiel wird genügen, um das Ausmaß spezialisierter Hilfeleistung zu veranschaulichen: Seit zwei Jahren wird nach ein/er/em Designer(in) gesucht, der/die in der Lage wäre, ein für manche „intimes“ Problem zu lösen: Tampons für Transsexuelle zu entwerfen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Diese müssen a) einfach zu handhaben und b) sich im Laufe eines Tages zuverlässig rot verfärben, so dass sie täglich einmal – besser noch – zwei- oder dreimal täglich auszuwechseln wären.
Kein Witz, denn der Grund ist ein ernster: Umsteigerinnen mit der Festigung der neuen Identität zu verhelfen. Sogar im Iran pochen die Mullas darauf. Jeder weiß, dass in der. Isl. Rep. Iran homosexuelle Männer auf laufenden Band hingerichtet werden. Was wenige wissen: Es gibt einen Ausweg für die zu Tode Verurteilten: Sollten sie erklären, dass sie im falschen Körper geboren wurden und sich dann operieren lassen, werden sie begnadigt und offiziell zu Frauen erklärt – mit allen Pflichten und Rechten, versteht sich. Kein Witz. Das mit dem Kinderkriegen wird ihnen momentan nicht auferlegt. Aber wer weiß? Vielleicht eines Tages! Das „Tamponisieren“ (so ungefähr klingt das Wort verdeutscht) wäre quasi ein erster Schritt in diese Richtung. Übung macht die Meisterin usw.
Aber zurück zum oben erwähnten Brief – notabene Brief und keine Mail oder „WhatsApp-Mitteilung“ – den ich von der LSD erhalten habe.
„Lieber Herr Sprachbloggeur“, hieß es. „Sie haben als Münchener gewiss erfahren, dass nach 200 Jahren die sog. ‚Mohren-Apotheke‘ umbenannt wurde und fortan ‚Apotheke im Tal‘ heißen wird. Wir freuen uns über diese Entscheidung und halten sie für eine vernünftige Alternative zur nicht mehr zeitgemäßen ‚Mohren-Apotheke‘. Schließlich soll man nicht auf die Gefühle anderer herumtrampeln. Keine Traditionen rechtfertigen dies…usw.“
Der Brief war ziemlich lang, aber lange Rede kurzer Sinn. Meine Kollegen der LSD haben sich an diverse Experten gewendet, um Meinungen und Vorschläge zu sammeln…
Und jetzt werde ich Sie in etwas einweihen, was Sie sonst vielleicht erst in etlichen Monaten (möglicherweise Jahren) erfahren werden: Man sucht nämlich dringend nach Alternativen für zwei Landesnamen, die der Öffentlichkeit nicht länger zuzumuten sind: „Marokko“ und „Mauretanien“.
Vielleicht ist Ihnen nie aufgefallen; doch im Namen beider Länder steckt das Wort „Mohr“ – wie in der ehemaligen Mohren-Apotheke. Marokko ist gleichsam „Mohr-okko“. Mauretanien „Mohr-etanien“.
Man bat nach meinem Rat, weil ich nicht nur Sprachenfachmann bin, sondern auch „Wahl-Münchner“. Ich kenne mich also in den hiesigen Debatten aus.
Tja. Einerseits eine große Ehre; andererseits fühle ich mich – ganz ehrlich – nicht ausreichend kompetent, um dieser Verantwortung Rechnung zu tragen.
Immerhin handelt es sich um eine sehr heikle Angelegenheit. Spontan habe ich als Ersatz für Marokko an „Tingitania“ gedacht. So haben es nämlich die Römer genannt. Aber leider klingt „Tingitania“ zu sehr nach „Tingeltangel“. ‚Ich glaube, das käme nicht in Frage. Eine Lösung fürs Mauretanien’sche Problem wäre noch mühsamer. Denn Mauretanien trägt seinen Namen seit der Antike.
Sie sehen: Ich war ziemlich schnell mit meinem Latein am Ende (haha). Dann habe ich an „Talland“ oder „Land im Tal“ gedacht (wie „Apotheke im Tal“) – oder das Gleiche auf Arabisch, Englisch oder Französisch. Fakt ist aber: Ich weiß nicht, ob es in diesen Ländern richtige Täler gibt!
Sie sehen. Ich bin ratlos. Und deshalb wende ich mich an Sie, liebe LeserI**Innen. Sicherlich gibt es jemandIn mit etwas Feingefühl auf diesem Gebiet. Die Sache ist arg schwierig. Einen Namen sucht man! Einen Namen sucht man, der niemandemInnen wehtun kann oder wird! Wie könnte er denn ja klingen?!!
Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich suche eine patente Person (M,W,D) der/die/das in der Lage wäre, mich weiterführend zu beraten. Es geht um Folgendes: Gestern habe ich einen Brief von der „Language Systems Division“ (LSD) der UNO bekommen. Ich weiß, Sie ahnen wahrscheinlich nicht, dass es so etwas gibt! Glauben Sie mir: Auf der Ebene der geheimen internationalen Bürokratie, gibt es Ausschüsse und Komitees, von denen Sie nicht einmal träumen. So spezialisiert sind sie, so sehr vom Fingerspitzengefühl ihrer geheim gehaltenen Experten (wie meiner Wenigkeit, wenn ich’s sagen darf).
Ein Beispiel wird genügen, um das Ausmaß spezialisierter Hilfeleistung zu veranschaulichen: Seit zwei Jahren wird nach ein/er/em Designer(in) gesucht, der/die in der Lage wäre, ein für manche „intimes“ Problem zu lösen: Tampons für Transsexuelle zu entwerfen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Diese müssen a) einfach zu handhaben und b) sich im Laufe eines Tages zuverlässig rot verfärben, so dass sie täglich einmal – besser noch – zwei- oder dreimal täglich auszuwechseln wären.
Kein Witz, denn der Grund ist ein ernster: Umsteigerinnen mit der Festigung der neuen Identität zu verhelfen. Sogar im Iran pochen die Mullas darauf. Jeder weiß, dass in der. Isl. Rep. Iran homosexuelle Männer auf laufenden Band hingerichtet werden. Was wenige wissen: Es gibt einen Ausweg für die zu Tode Verurteilten: Sollten sie erklären, dass sie im falschen Körper geboren wurden und sich dann operieren lassen, werden sie begnadigt und offiziell zu Frauen erklärt – mit allen Pflichten und Rechten, versteht sich. Kein Witz. Das mit dem Kinderkriegen wird ihnen momentan nicht auferlegt. Aber wer weiß? Vielleicht eines Tages! Das „Tamponisieren“ (so ungefähr klingt das Wort verdeutscht) wäre quasi ein erster Schritt in diese Richtung. Übung macht die Meisterin usw.
Aber zurück zum oben erwähnten Brief – notabene Brief und keine Mail oder „WhatsApp-Mitteilung“ – den ich von der LSD erhalten habe.
„Lieber Herr Sprachbloggeur“, hieß es. „Sie haben als Münchener gewiss erfahren, dass nach 200 Jahren die sog. ‚Mohren-Apotheke‘ umbenannt wurde und fortan ‚Apotheke im Tal‘ heißen wird. Wir freuen uns über diese Entscheidung und halten sie für eine vernünftige Alternative zur nicht mehr zeitgemäßen ‚Mohren-Apotheke‘. Schließlich soll man nicht auf die Gefühle anderer herumtrampeln. Keine Traditionen rechtfertigen dies…usw.“
Der Brief war ziemlich lang, aber lange Rede kurzer Sinn. Meine Kollegen der LSD haben sich an diverse Experten gewendet, um Meinungen und Vorschläge zu sammeln…
Und jetzt werde ich Sie in etwas einweihen, was Sie sonst vielleicht erst in etlichen Monaten (möglicherweise Jahren) erfahren werden: Man sucht nämlich dringend nach Alternativen für zwei Landesnamen, die der Öffentlichkeit nicht länger zuzumuten sind: „Marokko“ und „Mauretanien“.
Vielleicht ist Ihnen nie aufgefallen; doch im Namen beider Länder steckt das Wort „Mohr“ – wie in der ehemaligen Mohren-Apotheke. Marokko ist gleichsam „Mohr-okko“. Mauretanien „Mohr-etanien“.
Man bat nach meinem Rat, weil ich nicht nur Sprachenfachmann bin, sondern auch „Wahl-Münchner“. Ich kenne mich also in den hiesigen Debatten aus.
Tja. Einerseits eine große Ehre; andererseits fühle ich mich – ganz ehrlich – nicht ausreichend kompetent, um dieser Verantwortung Rechnung zu tragen.
Immerhin handelt es sich um eine sehr heikle Angelegenheit. Spontan habe ich als Ersatz für Marokko an „Tingitania“ gedacht. So haben es nämlich die Römer genannt. Aber leider klingt „Tingitania“ zu sehr nach „Tingeltangel“. ‚Ich glaube, das käme nicht in Frage. Eine Lösung fürs Mauretanien’sche Problem wäre noch mühsamer. Denn Mauretanien trägt seinen Namen seit der Antike.
Sie sehen: Ich war ziemlich schnell mit meinem Latein am Ende (haha). Dann habe ich an „Talland“ oder „Land im Tal“ gedacht (wie „Apotheke im Tal“) – oder das Gleiche auf Arabisch, Englisch oder Französisch. Fakt ist aber: Ich weiß nicht, ob es in diesen Ländern richtige Täler gibt!
Sie sehen. Ich bin ratlos. Und deshalb wende ich mich an Sie, liebe LeserI**Innen. Sicherlich gibt es jemandIn mit etwas Feingefühl auf diesem Gebiet. Die Sache ist arg schwierig. Einen Namen sucht man! Einen Namen sucht man, der niemandemInnen wehtun kann oder wird! Wie könnte er denn ja klingen?!!
Wieso über „Orgasmen“ (Einzahl: „Orgasmus“) schreiben? Weil ich auf Spiegel-Online (auch „SPON“ genannt) auf etwas zu diesem Thema gestoßen bin. Genauer gesagt, auf eine Überschrift zu einem „Bento“-Artikel. „Bento“ ist der Name des SPON „Jugend“-Magazins. Warum es Bento“ heißt, weiß ich nicht.
Bento Themen zielen auf ein junges Publikum. Es sind Themenbereiche, wie zum Beispiel Sex, Sexualität, sexuelle Orientierung und sexuelle Ab- und Zuneigungen – wie einst bei „Bravo“. Mit dem Unterschied: Das Bento-Publikum dürfte zehn bis zwanzig Jahre älter als das frühere „Bravo“-Publikum.
Offensichtlich ist die Jugendzeit in die Verlängerung gegangen.
Aber zurück zu den Orgasmen. Die Bento-Überschrift, von der hier die Rede ist, lautete: „Warum Gleichberechtigung beim Orgasmus anfängt?“
Sicherlich eine gute Frage. Leider bin ich auf diesem Gebiet kein Experte. Ich nehme aber an, dass sich Bento einen bzw. eine (oder mehrere) gefunden hat, um dieser spannenden Frage auf den Grund zu gehen. Näheres kann ich nicht berichten. Ich habe besagten Artikel nicht gelesen.
Dennoch wurde mir die Überschrift zum Anlass, übers Wort „Orgasmus“ nachzudenken. Und deshalb hab ich mir eine ganz andere Frage gestellt: Seit wann gibt es den „Orgasmus“?
Notabene: Ich frage nicht, seit wann der Mensch (gemeint sind beide GeschlechterInnen) jene körperlichen Wonnezuckungen erleben, die wir „Orgasmus“ nennen. Es geht nur ums Wort.
Die Antwort auf meine Frage wird Sie überraschen. Fakt ist: Es gibt den „Orgasmus“ erst seit dem 18. Jahrhundert. Ja, ich weiß, was Sie denken. Sie möchten wissen, wie man diese Sache vor dem 18. Jh nannte.
Auch diese Antwort wird Sie bestimmt überraschen. Sie lautet: Vielleicht hatte sie gar keinen Namen (zumindest keinen in der Literatur).
Wenn es, z.B., um den Orgasmus im „Alleingang“ (Sie wissen, was ich meine) handelte, wurde dies ganz einfach als „Besudelung“ oder „Selbstbefleckung“ verunglimpft. Die Bibelkundigen sagten lieber „Onanismus“ – auch da keine Spur von einem wonnigen Gefühl. Beim Terminus „Selbstbefriedigung“ war die Betonung stets auf das „selbst“. Fazit: Man findet wenig Freude in diesen Terminen. Was Frauen auf diesem Gebiet verübten, wurde (zumindest schriftlich) gar nicht beachtet.
Wenn – zumindest vor dem 18. Jh. – zwei Menschen (sprich: je einer von den zwei traditionellen Geschlechtern) miteinander dergestalt involviert waren, diente (wenn überhaupt davon die Rede war) eine blumige Umschreibung, etwa „Brandungen“ oder „Regungsgewitter“, um die Fakten zu verschleiern. Hier lehn ich mich allerdings ein bisschen aus dem Fenster. Denn letztendlich hab ich die Sache nicht so ganz doktorarbeitmäßig recherchiert, und ohnehin hab ich keine Pornographie aus dieser frühen Zeit gelesen. Nein, stimmt nicht. Als Teenager hab ich mal „Fanny Hill“ eifrig verschlungen. Es war in der Tat eine sehr scharfe Lektüre. Leider hab ich vergessen, wie der Autor, John Cleland, den „Höhepunkt“ schilderte. Gleiches gilt für Cassanova. Bin trotzdem überzeugt, dass die weibliche Wonne, wenn überhaupt angedeutet, eine unterordnete Rolle spielte.
Eins steht jedoch fest. Keiner Graf Porno hat den Begriff „Orgasmus“ gebraucht. Wäre ohnehin unmöglich. Denn der „Orgasmus“ ist eine Erfindung der anfänglichen Jahre des 18. Jh und tauchte vorerst ausschließlich in französischen medizinischen Kreisen auf. Das Wort sollte dem allgemein bekannten, oben beschriebenen Vorgang eine gewisse Würde verleihen.
Die Doctores ließen sich vom altgriechischen „orge“ inspirieren, das „Temperament, „Wut“, und auch „Leidenschaft“ bedeutet, was noch immer weit von jeglichem wonnigen Höhepunkt steht. Näher ist das altgriechische Verb, „orgán“, das im Sinne von „anschwellen“ und „aufgegeilt werden“ im Lande Platons in Gebrauch war. Daraus schufen die Doctores das Wort „orgasmus“ und verendeten es in neulateinisch verfassten medizinischen Handbüchern.
Die Deutschen übrigens mussten bis zum 20. Jh warten, bis sie in den Genuss dieser Vokabel kamen. Die Amerikaner und die Engländer kamen schneller zur Sache.
Inzwischen haben alle Orgasmen – vielleicht auf der ganzen Welt. Allmählich hat sich die Sache ziemlich rumgesprochen. Und jetzt erfährt man, zumindest Bento zufolge, dass dieser Orgasmus nunmehr einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung gegangen ist.
P.S. „Orgasmus“ hat mit „Orgie“ nichts zu tun. Doch das ist ein ganz anderes Thema.
Falls Sie Rainhard Ammer nicht kennen, es ist höchste Zeit. Eigentlich müsste er Renherd Emmer heißen. Mehr darüber aber weiter unten.
Herr Emmer, bzw., Ammer hat einen Text mit dem Titel „Elfenfeld“ geschrieben, den man ohne Übertreibung eine Meisterleistung benennen darf.
Nach eigener Beschreibung ist er „Vokalakrobat – Sprachkunstwerker – Geschichtenerzähler“. Dies und Ähnliches erfährt man auf seiner Webseite. Surfen Sie einfach hin. Seine Adresse ist easy: sein Name (ohne Leerzeichen) plus der allseits bekannte „punktcom“.
Seiner „Bio“ (wie in „Bio-Milch“ oder „Biographie“? Ich tippe auf Letzteres) zufolge ist er zeit seines Lebens ein rebellischer Kerl, der sich während seiner Sturm-und-Drang-Jahre für einen Werdegang als Abenteurer entschieden hat.
Klingt irgendwie mir ähnlich. Nur bin ich wahrscheinlich viel braver und sicherlich weniger mutig als er. Am besten aber, Sie lesen selber darüber.
Ich habe jedenfalls über ihn durch meinen Webhoster (oder heißt das „Webmaster“ bzw. Meister?), d.h., durch Herrn P., denjenigen, der mit seinem mächtigen Server diese Seite ermöglicht, erfahren. Nebenbei: Herr P. und ich haben neulich darüber diskutiert, dass wir diese Seite demnächst noch weiter aufmöbeln und auf ein noch höheres technisches Niveau erheben als bisher. Man hält es kaum für möglich, dass es eine Steigerung noch geben könnte, aber so ist der Fortschritt. Ich gehe trotzdem davon aus, dass die Seite weiterhin – zumindest von „Look“ her – so bieder wie immer bleiben wird. Denn so einer bin ich halt. Softwaremäßig wird es aber richtig „huii!“ werden.
Aber zurück zu Herrn Ammer/Emmer. Er hat – wie schon erwähnt – einen Text namens „Elfenfeld“ verfasst, und dieser Text ist – hier übertreibe ich nicht – wohl einmalig in der deutschen Literaturgeschichte. Falls ich Unrecht habe, bitte ich höflichst um eine Korrektur.
„Elfenfeld“ besteht nämlich ausnahmslos aus deutschen Wörtern, die mit dem Vokal „e“ geschrieben werden. Das heißt: Auf den 64 Seiten(!) dieses Textes findet die Leserin kein einziges „ich“, kein „und“, kein „aber“, kein „oder“, keine „Scheiße“ (etc.), keinen einzigen „Mann“ und auch keine „Frau“.
Nichtsdestotrotz verspricht dieser Text höchstspannend zu sein.
Um die Wahrheit zu sage, habe ich den Text noch nicht gelesen. Dennoch habe ich (und hatte schon immer) ein unbeirrbares Gefühl für die Aufrichtigkeit anderer und bin überzeugt, dass Herr Emmer schlichtweg authentisch ist.
Damit Sie eine Vorstellung bekommen, was für eine Leistung das ist, einen Text zu schreiben, in dem nur Wörter mit dem Vokal „e“ erscheinen, lesen Sie bitte diesen Absatz nochmals durch. Die meisten Wörter, die ich geschrieben habe, kämen in seinem Werk gar nicht vor!
Nun folgt ein paar beispielhafte Sätze aus „Elfenfeld“. Ich habe sie dreist von seiner Webseite abgeschrieben. Hoffentlich habe ich keine Gesetze verletzt, und hoffentlich wird Herr Emmer mich wegen Diebstahls bzw. Plagiats nicht verklagen. Immerhin ist meine Absicht ehrenhaft: Ich will lediglich auf Herrn Emmer den Wortakrobaten aufmerksam machen.
Hier also das Zitat:
„Wer wegen des geldbesessenen Denkens, Re¬dens, Werkens der Melker Metzger denkt, der Gesellen Neppen, Schleppen, Rechtebrechen befremde, erschrecke, entsetze den Sprengel, der denkt verkehrt. Den edlen Herren des Fleckens gelten Melks Metzgergesellen selten hell, selten ehrenwert, denn deren jeder kennt selbst per¬fekt sehr selbst- nebst zweckgerecht des Geldes herzentbehrende Erwerbsgesetze. Melks eher derbe Menschen entbehren erst recht jedwe¬den rechten Denkens.“
Ist das nicht bezaubernd! Es gelingt Herrn Emmer tatsächlich, aus „e“-Wörtern eine glaubhafte Story zu erzählen. Bin gespannt auf Herrn Melk und seine Metzgergesellen.
Dies alles nur zur Einführung. Manchmal ist es viel heilsamer über die Literatur und die Wahrheit zu schreiben als endlos über Politik und Krankheit zu schwadronieren.
Wo sind Sie, liebe Lesende? Ich meine i n d i e s e m A u g e n b l i c k. Sitzen (oder stehen) Sie im Bus oder Bahn? Fläzen Sie sich auf dem Sofa oder auf einem bequemen Sessel mit den Beinen (oder mit einem Bein) lässig über die Armlehne geworfen?
Oder vielleicht entspannen Sie sich in der Badewanne mit wasserfestem Handy zu Hand hoch über dem duftenden weißen Schaum, Augen auf diesen Text fokussiert?
Diese Liste lässt sich freilich beliebig ergänzen. Sie ist aber letztendlich nicht mein Thema.
Heute geht es um die Frage: E-Buch oder Papier? Es ist lange her, dass ich mich zu diesem Thema geäußert habe. Inzwischen ist mein damaliger Sony-E-Reader eine Antiquität, und ich bin schon beim zweiten Kindle.
Achtung: Hier keine Zombiewerbung für ein besonderes Software-System – auch nicht für eine besondere Firma. E-Pub oder Mobi, Kindle oder Kobo oder Tolino usw. Mir egal.
Fakt ist: Ich mag das Lesen auf meinem E-Buch-Lesegerät. Manchmal ist es sehr praktisch – vor allem, wenn ich unterwegs bin oder wenn ich einen ganz normalen Roman (oder Kurzgeschichten) lese. Im Grunde ist das Lesen auf so einem Gerät selbst irgendwie eine Reise. Man bewegt sich praktisch von A bis B.
Fährt man in Urlaub, kann man mühelos das Gesamtwerk von Goethe, Schelling, Lessing, Kafka, E.T.A. Hoffmann, Adelbert Stifter und und und mitnehmen. Welch Luxus!
Soweit so gut. Doch jetzt zu den Problemen:
1.) Was ist, wenn die Lektüre eines Buches nicht eine einfache „Reise“ von A bis B ist? Sie lesen, z.B., Kapitel Fünf in Ihrem spannenden Roman. Es fällt Ihnen plötzlich ein, dass Sie etwas Wesentliches über die Hauptfigur vergessen haben, etwas, was in Kapitel drei (oder war es Kapitel zwei?) bereits erwähnt wurde. Nun möchten Sie zu der Stelle kurz zurück. Können Sie auch! Dafür gibt es eine „Such-Funktion“. Genauer gesagt, Sie geben den Namen der gesuchten Person ein… doch jetzt wird’s haarig. Die „Such-Funktion“ bietet Ihnen jedes Vorkommen des gesuchten Begriffs oder der gesuchten Person im ganzen Buch! Nun müssen Sie sich Zeit nehmen, um die Suchergebnisse selbst abzusuchen.
2.) Sie lesen ein sehr komplexes Buch – zum Beispiel „Die Geschichte vom Prinzen Genji“ – einen japanischen Roman aus dem elften Jahrhundert. (Notabene: Das Buch hat mehr als tausend – gedruckte – Seiten). Die Version, die ich gelesen habe, war auf Englisch und hatte am Schluss als Lesehilfe a) ein Glossar mit allen Namen (und es gab sehr viele Figuren, manche sogar mit verschiedenen Namen) und b) ein Verzeichnis der diversen Sitten usw. aus dem alten Japan. Das Problem: All dies zu navigieren war… um es höfflich auszudrücken… wahnsinnig umständlich.
3.) Noch ein Beispiel: Für meinen neuen Fotoapparat (nein ich verrate die Marke nicht – hier keine Schleichwerbung) hätte ich für ca. 70 Euro das Buch zum Thema (mit vielen Farbfotos) kaufen können oder das E-Buch (mit lauen s/w Fotos) für 12 Euro. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Nur: Will ich mich über die Feinheiten eines Fotoapparats informieren, springe ich normalerweise hin- und her in einem Handbuch, um bestimmte Themen auszusuchen. Das kann man mit dem E-Buch auch. Doch dafür muss man zum Verzeichnis zurück, um dort nach dem zuständigen Stichwort weiter zu suchen. Ist einfach mühsam – vor allem, wenn man hinterher zum Kapitel zurückkehren will, wo man zuletzt gelesen hat.
4.) Ach! Noch ein Problem: Manche E-Bücher werden auf der Grundlage eines richtigen Buches gescannt. Doch leider ist das Scannen kein unfehlbares Verfahren, um Analog zu digitalisieren. Fehler sind gleichsam vorprogrammiert. (Ein Scanner kann, z.B., das Wort „Fehler“ als „Foblor“ lesen).
5.) Diesen kritischen Punkt teilte mir meine Frau mit. Sie behauptet, dass man sich den Inhalt eines gedruckten Buches besser merkt als den eines E-Buches. Ich weiß nicht, warum das so sein soll. Meine Frau vermutet, dass Pixel lediglich eine Scheinexistenz fristen, weil sie virtuell sind. Wir nehmen sie nicht so ernst wie das gedruckte Wort.
Vielleicht wissen Sie, dass die ersten Texte in Griechenland und Rom als Schriftrollen veröffentlicht wurden. Das ging folgendermaßen vonstatten: Ein Sklave diktierte, während die anderen die Worte auf Pergament- oder Papyrusstücke kopierten. Schließlich wurden die Teile zusammengenäht und um ein Holzstäbchen umgewickelt und in einer Hülle verkauft. Wenn man so eine Schriftrolle las, wickelte man sie ab.
Erst vor ca. 2000 Jahren kam einer (keine Ahnung, wie er hieß) auf die Idee, Texte auf Blättchen (aus Pergament oder Papyrus) zu schreiben. Diese Seiten (lateinisch „pagina“) stapelten die Sklaven aufeinander, um sie dann an der Seite zusammenzunähen. Die Idee war genial. Man konnte nämlich das „Buch“ („codex“ auf Lateinisch) an jeder beliebigen „Seite“ öffnen. Das nennen wir „durchblättern“. Das war viel bequemer (und schneller), wenn man nach etwas suchte, als eine ganze Rolle abwickeln zu müssen.
Die heutigen E-Bücher sind im Grunde Schriftrollen mit einer Suchfunktion.
Mein Fazit: Das Buch aus Papier ist lange kein Auslaufmodell!
Keine Sorge aber: Auch die E-Bücher bleiben uns wohl erhalten. Schön, wenn man auf einer positiven Note enden kann.
Wo sind Sie, liebe Lesende? Ich meine i n d i e s e m A u g e n b l i c k. Sitzen (oder stehen) Sie im Bus oder Bahn? Fläzen Sie sich auf dem Sofa oder auf einem bequemen Sessel mit den Beinen (oder mit einem Bein) lässig über die Armlehne geworfen?
Oder vielleicht entspannen Sie sich in der Badewanne mit wasserfestem Handy zu Hand hoch über dem duftenden weißen Schaum, Augen auf diesen Text fokussiert?
Diese Liste lässt sich freilich beliebig ergänzen. Sie ist aber letztendlich nicht mein Thema.
Heute geht es um die Frage: E-Buch oder Papier? Es ist lange her, dass ich mich zu diesem Thema geäußert habe. Inzwischen ist mein damaliger Sony-E-Reader eine Antiquität, und ich bin schon beim zweiten Kindle.
Achtung: Hier keine Zombiewerbung für ein besonderes Software-System – auch nicht für eine besondere Firma. E-Pub oder Mobi, Kindle oder Kobo oder Tolino usw. Mir egal.
Fakt ist: Ich mag das Lesen auf meinem E-Buch-Lesegerät. Manchmal ist es sehr praktisch – vor allem, wenn ich unterwegs bin oder wenn ich einen ganz normalen Roman (oder Kurzgeschichten) lese. Im Grunde ist das Lesen auf so einem Gerät selbst irgendwie eine Reise. Man bewegt sich praktisch von A bis B.
Fährt man in Urlaub, kann man mühelos das Gesamtwerk von Goethe, Schelling, Lessing, Kafka, E.T.A. Hoffmann, Adelbert Stifter und und und mitnehmen. Welch Luxus!
Soweit so gut. Doch jetzt zu den Problemen:
1.) Was ist, wenn die Lektüre eines Buches nicht eine einfache „Reise“ von A bis B ist? Sie lesen, z.B., Kapitel Fünf in Ihrem spannenden Roman. Es fällt Ihnen plötzlich ein, dass Sie etwas Wesentliches über die Hauptfigur vergessen haben, etwas, was in Kapitel drei (oder war es Kapitel zwei?) bereits erwähnt wurde. Nun möchten Sie zu der Stelle kurz zurück. Können Sie auch! Dafür gibt es eine „Such-Funktion“. Genauer gesagt, Sie geben den Namen der gesuchten Person ein… doch jetzt wird’s haarig. Die „Such-Funktion“ bietet Ihnen jedes Vorkommen des gesuchten Begriffs oder der gesuchten Person im ganzen Buch! Nun müssen Sie sich Zeit nehmen, um die Suchergebnisse selbst abzusuchen.
2.) Sie lesen ein sehr komplexes Buch – zum Beispiel „Die Geschichte vom Prinzen Genji“ – einen japanischen Roman aus dem elften Jahrhundert. (Notabene: Das Buch hat mehr als tausend – gedruckte – Seiten). Die Version, die ich gelesen habe, war auf Englisch und hatte am Schluss als Lesehilfe a) ein Glossar mit allen Namen (und es gab sehr viele Figuren, manche sogar mit verschiedenen Namen) und b) ein Verzeichnis der diversen Sitten usw. aus dem alten Japan. Das Problem: All dies zu navigieren war… um es höfflich auszudrücken… wahnsinnig umständlich.
3.) Noch ein Beispiel: Für meinen neuen Fotoapparat (nein ich verrate die Marke nicht – hier keine Schleichwerbung) hätte ich für ca. 70 Euro das Buch zum Thema (mit vielen Farbfotos) kaufen können oder das E-Buch (mit lauen s/w Fotos) für 12 Euro. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Nur: Will ich mich über die Feinheiten eines Fotoapparats informieren, springe ich normalerweise hin- und her in einem Handbuch, um bestimmte Themen auszusuchen. Das kann man mit dem E-Buch auch. Doch dafür muss man zum Verzeichnis zurück, um dort nach dem zuständigen Stichwort weiter zu suchen. Ist einfach mühsam – vor allem, wenn man hinterher zum Kapitel zurückkehren will, wo man zuletzt gelesen hat.
4.) Ach! Noch ein Problem: Manche E-Bücher werden auf der Grundlage eines richtigen Buches gescannt. Doch leider ist das Scannen kein unfehlbares Verfahren, um Analog zu digitalisieren. Fehler sind gleichsam vorprogrammiert. (Ein Scanner kann, z.B., das Wort „Fehler“ als „Foblor“ lesen).
5.) Diesen kritischen Punkt teilte mir meine Frau mit. Sie behauptet, dass man sich den Inhalt eines gedruckten Buches besser merkt als den eines E-Buches. Ich weiß nicht, warum das so sein soll. Meine Frau vermutet, dass Pixel lediglich eine Scheinexistenz fristen, weil sie virtuell sind. Wir nehmen sie nicht so ernst wie das gedruckte Wort.
Vielleicht wissen Sie, dass die ersten Texte in Griechenland und Rom als Schriftrollen veröffentlicht wurden. Das ging folgendermaßen vonstatten: Ein Sklave diktierte, während die anderen die Worte auf Pergament- oder Papyrusstücke kopierten. Schließlich wurden die Teile zusammengenäht und um ein Holzstäbchen umgewickelt und in einer Hülle verkauft. Wenn man so eine Schriftrolle las, wickelte man sie ab.
Erst vor ca. 2000 Jahren kam einer (keine Ahnung, wie er hieß) auf die Idee, Texte auf Blättchen (aus Pergament oder Papyrus) zu schreiben. Diese Seiten (lateinisch „pagina“) stapelten die Sklaven aufeinander, um sie dann an der Seite zusammenzunähen. Die Idee war genial. Man konnte nämlich das „Buch“ („codex“ auf Lateinisch) an jeder beliebigen „Seite“ öffnen. Das nennen wir „durchblättern“. Das war viel bequemer (und schneller), wenn man nach etwas suchte, als eine ganze Rolle abwickeln zu müssen.
Die heutigen E-Bücher sind im Grunde Schriftrollen mit einer Suchfunktion.
Mein Fazit: Das Buch aus Papier ist lange kein Auslaufmodell!
Keine Sorge aber: Auch die E-Bücher bleiben uns wohl erhalten. Schön, wenn man auf einer positiven Note enden kann.
Die Mail an den Sprachbloggeur kam völlig unerwartet und glich zum Glück den üblichen Mitteilungen an diese Mailadresse nicht. Damit meine ich: keine Werbung für Qualitätsnasen-und-Mundschutzmasken, kein Bettelbrief, keine Mittteilung, dass mir ein reicher Wohltäter aus Nigeria Geld schenken wollte, keine Drohmail von einem „Hacker“, der meinen Rechner gekapert habe und mich heimlich beim geilen Pornoanschauen gefilmt hätte.
Nein diesmal war es eine freundliche, bescheidene Mail von einem Menschen, der sich „GORG“ oder „Gorg“ nannte und mir mitteilte, er betreibe einen Blog mit dem Namen „Lustwort“.
Er bat mich freundlich darum, seinen Blog mal zu besuchen, was ich auch tat.
Aber erst zum Namen. Gorg? Wie spricht man diesen Namen aus, hab ich mich gefragt. Wie den ungarischen „György“ (sprich Dschördsch) oder den jugoslawischen „Djordje“? Oder ist das „G“ hart wie in „garam masala“? Keine Ahnung.
Sofort nahm mich auch der Name der Webseite: „Lustwort“ in Beschlag. Toller Name hab ich gedacht. Denn er ergibt sowohl auf Englisch wie auch auf Deutsch einen Sinn. Viele Kräuter und Heilpflanzen auf Englisch enden nämlich mit der Silbe „-wort“ (liverwort, kidneywort, spleenwort). „Wort“ in diesem Sinn heißt im Angelsächsischen „Pflanze“ oder „Wurzel“. Entsprechendes gibt es auch im Deutschen: Steinwurz, Hauswurz, Dachwurz usw. Noch interessanter: „Lustwort“ zumindest auf Englisch ist der Name eines bekannten Aphrodisiakums, das auch „sundew“ genannt wird. Auf Deutsch kommt „Lustwort“ (sprich: „ein Wort, das Lust erzeugt“) sogar bei Goethe vor.
All dies nur zur Einführung. Nun schauen wir die Webseite etwas genauer an.
Die Aufmachung hat etwas… Geheimnisvolles! Vor allem deshalb, weil man auf Anhieb sehr wenig über den Blogisten erfährt – nicht einmal im Impressum. Er scheint nur in seinen Texten zu existieren und sich zu outen.
Zwei Sachen habe ich allerdings gleich festgestellt: 1.) dass Gorg in Berlin zu wohnen scheint und 2.) dass er einen bunten Strauß von Interessen hat – inklusiv ein Faible für Sprache.
Das Layout seiner „Lustwort“ wirkt sehr professionell (viel professioneller als meins) und kunstvoll. Er bietet sogar „cookies“ an (aber ohne Milch. Ja, schon gut. Vielleicht funktioniert dieser dumme Witz nur auf Englisch.). Wie es aber meine Gewohnheit ist, habe ich auch bei Gorg das Cookie-Angebot abgelehnt. Das mit den Cookies irritiert mich, weshalb ich beim Sprachbloggeur keine anbiete.
Nebenbei: Bei „Lustwort“ kann man sogar zwischen zwei sehr unterschiedlichen Layoutformaten wählen. Gorg schreibt: „Ich finde diese moderne Gestaltung grundsätzlich langweilig und wünsche mir etwas ganz anderes mit mehr Charme!” Klickt man auf diese Aussage des Blogisten und zack! Man landet bei einem völlig anderen Format! S e h r raffiniert!
Die Themen bei „Lustwort“ sind, wie schon gesagt, vielfältig. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es 24! Darunter, „Allerbestes“, „Ehrfahrungen“, „Gedanken“, „Kultur“, „Philosophie“, „Musik“, „Wörter“ usw. usw.
Ich bin auf Beiträge gestoßen, die bis ins Jahr 2015 zurückführen. Gorgs Impressum trägt das Datum 2010. Gründungsjahr?
Genaueres weiß ich über Gorg nicht zu berichten. Denn allzu viele Texte habe ich nicht gelesen. In seiner Mail an mich hat er mitgeteilt, dass er viele Jahre im anglosächsischen Sprachraum verbracht habe. Er scheint aber ein Deutscher zu sein. Ich hingegen habe viele Jahre im dt. Sprachraum verbracht und bin kein Deutscher. Aber das wissen Sie schon, wenn Sie manchmal oder regelmäßig diese Seite besuchen. Nur meine Bots wissen all dies nicht.
Gorg hat mir darüber hinaus mitgeteilt, dass er schreibt, nicht um „viele Leser zu finden und bekannt zu werden…“ Er betreibe „das Ganze vor allem aus Spaß an der Sache.“ Sympathisch, nicht wahr?
Hoffentlich habe ich mit obigem Zitat kein Geheimnis verraten. Doch der Satz hat mich zutiefst beeindruckt. Klingt wie „Schriftsteller aus Leidenschaft“. Aber vielleicht schauen Sie selber mal bei „Lustwort“ vorbei. Sicherlich lohnt sich der Besuch. Und nicht vergessen, schöne Grüße an Gorg auszurichten.
Die Mail an den Sprachbloggeur kam völlig unerwartet und glich zum Glück den üblichen Mitteilungen an diese Mailadresse nicht. Damit meine ich: keine Werbung für Qualitätsnasen-und-Mundschutzmasken, kein Bettelbrief, keine Mittteilung, dass mir ein reicher Wohltäter aus Nigeria Geld schenken wollte, keine Drohmail von einem „Hacker“, der meinen Rechner gekapert habe und mich heimlich beim geilen Pornoanschauen gefilmt hätte.
Nein diesmal war es eine freundliche, bescheidene Mail von einem Menschen, der sich „GORG“ oder „Gorg“ nannte und mir mitteilte, er betreibe einen Blog mit dem Namen „Lustwort“.
Er bat mich freundlich darum, seinen Blog mal zu besuchen, was ich auch tat.
Aber erst zum Namen. Gorg? Wie spricht man diesen Namen aus, hab ich mich gefragt. Wie den ungarischen „György“ (sprich Dschördsch) oder den jugoslawischen „Djordje“? Oder ist das „G“ hart wie in „garam masala“? Keine Ahnung.
Sofort nahm mich auch der Name der Webseite: „Lustwort“ in Beschlag. Toller Name hab ich gedacht. Denn er ergibt sowohl auf Englisch wie auch auf Deutsch einen Sinn. Viele Kräuter und Heilpflanzen auf Englisch enden nämlich mit der Silbe „-wort“ (liverwort, kidneywort, spleenwort). „Wort“ in diesem Sinn heißt im Angelsächsischen „Pflanze“ oder „Wurzel“. Entsprechendes gibt es auch im Deutschen: Steinwurz, Hauswurz, Dachwurz usw. Noch interessanter: „Lustwort“ zumindest auf Englisch ist der Name eines bekannten Aphrodisiakums, das auch „sundew“ genannt wird. Auf Deutsch kommt „Lustwort“ (sprich: „ein Wort, das Lust erzeugt“) sogar bei Goethe vor.
All dies nur zur Einführung. Nun schauen wir die Webseite etwas genauer an.
Die Aufmachung hat etwas… Geheimnisvolles! Vor allem deshalb, weil man auf Anhieb sehr wenig über den Blogisten erfährt – nicht einmal im Impressum. Er scheint nur in seinen Texten zu existieren und sich zu outen.
Zwei Sachen habe ich allerdings gleich festgestellt: 1.) dass Gorg in Berlin zu wohnen scheint und 2.) dass er einen bunten Strauß von Interessen hat – inklusiv ein Faible für Sprache.
Das Layout seiner „Lustwort“ wirkt sehr professionell (viel professioneller als meins) und kunstvoll. Er bietet sogar „cookies“ an (aber ohne Milch. Ja, schon gut. Vielleicht funktioniert dieser dumme Witz nur auf Englisch.). Wie es aber meine Gewohnheit ist, habe ich auch bei Gorg das Cookie-Angebot abgelehnt. Das mit den Cookies irritiert mich, weshalb ich beim Sprachbloggeur keine anbiete.
Nebenbei: Bei „Lustwort“ kann man sogar zwischen zwei sehr unterschiedlichen Layoutformaten wählen. Gorg schreibt: „Ich finde diese moderne Gestaltung grundsätzlich langweilig und wünsche mir etwas ganz anderes mit mehr Charme!” Klickt man auf diese Aussage des Blogisten und zack! Man landet bei einem völlig anderen Format! S e h r raffiniert!
Die Themen bei „Lustwort“ sind, wie schon gesagt, vielfältig. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es 24! Darunter, „Allerbestes“, „Ehrfahrungen“, „Gedanken“, „Kultur“, „Philosophie“, „Musik“, „Wörter“ usw. usw.
Ich bin auf Beiträge gestoßen, die bis ins Jahr 2015 zurückführen. Gorgs Impressum trägt das Datum 2010. Gründungsjahr?
Genaueres weiß ich über Gorg nicht zu berichten. Denn allzu viele Texte habe ich nicht gelesen. In seiner Mail an mich hat er mitgeteilt, dass er viele Jahre im anglosächsischen Sprachraum verbracht habe. Er scheint aber ein Deutscher zu sein. Ich hingegen habe viele Jahre im dt. Sprachraum verbracht und bin kein Deutscher. Aber das wissen Sie schon, wenn Sie manchmal oder regelmäßig diese Seite besuchen. Nur meine Bots wissen all dies nicht.
Gorg hat mir darüber hinaus mitgeteilt, dass er schreibt, nicht um „viele Leser zu finden und bekannt zu werden…“ Er betreibe „das Ganze vor allem aus Spaß an der Sache.“ Sympathisch, nicht wahr?
Hoffentlich habe ich mit obigem Zitat kein Geheimnis verraten. Doch der Satz hat mich zutiefst beeindruckt. Klingt wie „Schriftsteller aus Leidenschaft“. Aber vielleicht schauen Sie selber mal bei „Lustwort“ vorbei. Sicherlich lohnt sich der Besuch. Und nicht vergessen, schöne Grüße an Gorg auszurichten.
Ich fange heute mit einer wahren Geschichte an, die sich bereits im Mai an der Ostsee ereignete. Ich darf den genauen Ort nicht verraten.
Er saß im Sand am sonst menschenleeren Strand. Er war eine unauffällige Erscheinung, trug eine beige Hose und ein blaues Hemd und eine Schirmmütze gegen die Sonne. Die Farbe habe ich vergessen. Die Szene hätte eigentlich ein schönes Foto gegeben.
Rechts von dieser Person erspähte ich einen nahenden Jogger. Auch er irgendwie ein Teil der Idylle. Als der Jogger die Lage besagter sitzender Person erreichte, geschah es dann urplötzlich.
Ich vermute, dass der Jogger die Person am Strand gar nicht wahrgenommen hatte, da er nur sein Joggen im Sinn hatte.
Mit einem Mal jedoch mutierte die Person im Sand zu einem riesigen, höhlenartigen Mund. Ja, im Ernst! Der Jogger wusste nicht, wie ihm geschehen war. Im Nu war er weg! Bei lebendigem Leib verschlungen!! Weg! Es war, als ob ein Frosch mit federnder Zunge aus heiterem Himmel eine Fliege geschnappt hätte.
Ich weiß, dass es so war, weil ich den Vorgang aus sicherer Entfernung beobachtet habe. Weg war der Jogger, und die Person im Strand wurde wieder zu einem stillen Bestandteil jener meereslandschaftlichen Idylle, als wäre nichts geschehen.
Ganz sicher war ich nicht weniger schockiert als Sie.
Es ist eine wahre Geschichte. Eine wahre Geschichte, eine wahre…
Ich stelle mir vor, liebe Lesende, dass Sie sich jetzt in Rätselmode umgeschaltet haben.
Oder haben Sie den Schwindel bereits durchschaut?
Denn heute geht es um die „deep fakes“.
Diesen Begriff brauche ich nicht näher zu definieren. Jeder kennt ihn inzwischen. Nur: Man ahnt nicht, wie allgegenwärtig das Phänomen geworden ist. Denn an dieser neuen Technologie wird ständig weitergeschliffen, so dass mittlerweile alles Mögliche „gedeepfaket“ werden kann. Auch Blogs. Auch diesen Blog.
(Notabene: Ich bin womöglich der erste, der in der deutschen Sprache das Partizip „gedeepfaket“ verwendet. Das Wort existiert allerdings bereits im Niederländischen. Mal sehen, ob auch andere dieses Wort fürs Deutsche „erfinden“. Der Zeitgeist ist so ansteckend wie ein Coronavirus).
Natürlich ist dieses Phänomen keine neue Erfindung. Das Auftreten mit falscher Identität hat es immer gegeben. Denken Sie an Spionen. Nebenbei: Dieses sich Verstecken in einer fremden Identität nennt man auf Englisch „impersonation. Schade, dass es auf Deutsch keinen so knappen Begriff gibt.
Aber zurück zur obigen Strandgeschichte. Natürlich war sie eine glatte Fiktion (Geht’s Ihnen jetzt besser?).
Nur: Stellen Sie sich vor, dass nicht ich, sondern ein Sprachbloggeur-Imitator, ein „impersonator“, obige Geschichte als „Deepfake“ geschrieben hätte.
Wäre ja möglich: Ein Fremder kapert einen Blog (kinderleicht für Hacker), um in die Identität eines anderen zu schlüpfen, um dann eigenes (aus Spaß oder aus Bosheit) in die Welt zu verstreuen! Schrecklich, nicht wahr? Bald wird man zwischen wahr und fake nicht mehr unterscheiden können, kann man sich vorstellen.
Aber nun die gute Nachricht:
Ich behaupte, Sie hätten schnell den Braten gerochen.
Warum sage ich das? Weil die Geschichte völlig unlogisch ist! Und so schreibe ich nie! Ich meine: Wie kann eine so unscheinbare Person am Strand einen ganzen Jogger verschlingen, ohne hinterher so auszusehen? Denken Sie an eine Schlange. Wenn sie Großes herunterwürgt, sieht sie aus wie ein hochschwangerer Schlauch!
Hätte ich obige Geschichte verfasst, wäre es mir wichtig gewesen, Passendes über die „après diner“ Form des Monsters zu schildern.
Und damit habe ich Ihnen einen Schlüssel gegeben, um jedes Deepfake zu enttarnen: Denn die Wahrheit unterliegt immer einer festen Logik. Deepfakes nie. Wer sie produziert, knausert immer mit den Fakten wie jeder Falschmünzer (oder Schriftsteller). Denn manches kann man nicht verfälschen.
Auch Deepfakes haben kurze Beine.
Haben Sie schon von den „Giftmasken“ gehört?
Falls Sie das Neueste versäumt haben, Folgendes: Es sind Masken, die man aufsetzt, um dann von der Maske vergiftet zu werden! Genauer gesagt: Sie versetzen Sie in einen Zustand, der Sie obrigkeitsgehörig macht!! Niederträchtig, geradezu teuflisch, gell?
Kein Wunder, dass bei der Großdemo in Berlin so wacker protestiert wurde. Es war im Grunde ein Protest gegen die Giftmasken. Zwischen 17.000 und 1,3 Millionen ehrbare BürgerInnen und MitbürgerInnen waren da – so hab ich gelesen – , um ihren Unmut gegen die Masken usw. zum Ausdruck zu bringen. Sie witterten nämlich eine Verschwörung, eine riesige Verschwörung, die insbesondere Europa und die USA mit einer heimtückischen, ja giftigen Gefügigkeit ersticken sollte. Im Hintergrund vermuteten die Protestierenden die schlimmsten Übeltäter und Strippenzieher: Menschen wie Bill „Wildimpfer“ Gates, George „an allem Schuld“ Soros, Mark Zuckerberg, Jeff Bezos, Jeffrey Epstein – ja er lebt noch! (alles noch geheim) – vielleicht auch den Papst oder den Netanjahu!! Alle seien irgendwie Pädophilen, die minderjährige Sexsklaven aus dem 3D-Drucker zu produzieren drohen.
Noch perfider seien die Giftmasken selbst. Wer sie trage, vergisst bald, dass es jemals Kneipen, Konzerte, Partys, Fußball usw. gegeben habe. Nur ewigen Lockdown, Skype und Zoom-Propaganda werde man fortan über sich ergehen lassen. Auch Natursendungen, Netflix und Lieferwagenkonsum. Und noch schlimmer Auch TikTok stehe vor dem Aus!
In den USA spricht es schon lange um, dass obige Bösewichte (und andere) alles aus dem Untergrund steuern. Dieses Phänomen nennen die Retter „deep state“. Der „tiefer Staat“ habe als Aufgabe, Donald Trumps heilige Mission zu sabotieren.
So jedenfalls die Theorie, liebe Sprachbloggeur-Lesende. Eigentlich ist die Sache ganz anders.
Nachdem ich zum ersten Mal von den Giftmasken erfuhr, bin ich der Sache natürlich etwas tiefer nachgegangen. Immerhin leben wir im Google-Zeitalter. Dazu bin ich ein neugieriger Mensch.
Und siehe da! Gleich musste ich feststellen, dass das Ganze, den „Giftmasken“ betreffend, auf einem Missverständnis beruht – wie ja so oft die großen Ereignisse der Menschheitsgeschichte. „Giftmaske“ ist, so stellt sich heraus, lediglich eine verballhornte Übersetzung des englischen „gift mask“, was eigentlich nur „Geschenkmaske“ bedeutet! Ja, ich weiß, dass ich mit dieser Nachricht einige Leute enttäuschen werde. Fakt ist aber: In den USA haben einige findige Bürger während dieser Pandemie, die dort besonders verheerend wütet, lustige Masken entworfen, um von der Misere abzulenken. Sie verkaufen diese als „Geschenkmasken“, und sie sollen das dröge Maskentragen ein bisschen aufheitern. Irgendwie à la „Carnevale“.
Sorry, dass ich nichts Aufregenderes zu berichten habe.
Und jetzt ein wenig Sprachgeschichte. Vielleicht haben Sie sich mal gefragt, wieso auf Englisch die Vokabel „gift“ (von „give“) „Geschenk“ oder „Gabe“ bedeutet, das entsprechende dt. Wort etwas „Giftiges“ signalisiert.
Die gute Nachricht: Früher gab es zwei dt. Wörter die man g-i-f-t buchstabierte: einmal die und einmal das „Gift“. Ersteres hatte erwartungsgemäß die gleiche Bedeutung wie das heutige engl. „gift“ wie in „gift mask“. (Denken Sie an die „Mitgift“). Letztere deutete ebenso ein Geschenk an…bloß ein Geschenk der besonderen Art. Aber nicht das, was Sie denken. Sagte man „das Gift“, meinte man früher ein Arzneimittel!
In vielen Sprachen, z.B. im Altgriechischen, im Aramäischen, im Arabischen, bedeutet ein und dasselbe Wort „Gift“ und „Medikament“. Es kommt allerdings immer auf die Dosis an.
Was mich also zu den Masken zurückbringt. Denn nicht anders sind sie – und damit meine ich diejenigen, die wir momentan zu (er)tragen haben – ob verschenkt oder selbst erworben. Denn auch sie haben einen medizinischen Zweck, auch wenn man manchmal – vor allem bei einer großen Hitze – das Gefühl hat, man kriege keine Luft.
Und nun wissen Sie’s: In jeder Verschwörungstheorie steckt immer ein Körnchen Wahrheit!
Tragen Sie Ihre Masken weiterhin schön brav – erst recht, wenn sie Giftmasken sind. Da freut sich der/die Geber/in. Endlich wieder etwas mit ‘nem besonderen Touch zu verschenken! Hat man beileibe nicht jeden Tag.
Recent comments