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Massenmord, Myanmar usw.

Erinnern Sie sich noch, dass dieses Land, wo momentan Armeechef Min Aung Hlaing friedliche Demonstranten massakrieren lässt, früher mal „Birma“ hieß?
Heute sagen alle dazu „Myanmar“. Doch warum?

Handelt es um eine symbolträchtige Namensänderung, die beweisen sollte, dass das Joch des Kolonialismus endgültig abgeschüttet wurde? Ich meine, ähnlich dem einst fruchtbaren Land nördlich von Südafrika – „Rhodesia“, das in „Zimbabwe“ umbenannt wurde? Ja, man wollte den bösen Herrn Cecil Rhodes entehren…oder wie man heute sagt „canceln“. Heute werden seine Statuen usw. in die Themse usw. weggespült. Was die Vokabel „Zimbabwe“ für eine Bedeutung hat, weiß ich leider nicht. Für den Befreier Robert Mugabe war der Sinn sicherlich etwas wie „ausbeuten“.

Oder warum wurde „Ceylon“ plötzlich in „Sri Lanka“ umgeändert? In diesem Fall kenne ich die Antwort. Der Name „Ceylon“ verdanken wir den Portugiesen, die diese Insel schon im 16. Jh. erreichten. Nein, es gab damals gewiss kein Senhor Ceylon. Fakt ist: Manche Insulaner kannten ihre Heimat als „Silan“. Auch die Form „Sri Lanka“ war damals in Umgang, was auf Sanskrit „ehrenwerte Insel“ bedeutet. Ein Teil der Lokalen nannten sich „sinhala“. Das klingt wie „singhalesisch. Heute wird zwei sehr unterschiedliche Sprachen, Tamil und Singhalesisch, auf dem Inselstaat gesprochen. Im Grunde aber sind Ceylon“, „Silan“ und „Sri Lanka“ irgendwie Varianten desselben Wortes.

Alles klar?

Aber zurück zu Birma bzw. Myanmar. Notabene: Ich sage nicht „Zurück nach Birma.“ Danke, nein. Augenblicklich lieber nicht. Dort sind die MassenmörderInnen noch an der Macht. Besagter Min Aung Hlaing hat neuerdings auf einem Staatsempfang dem Mut seines Heeres gehuldigt und beschwört die Demokratie, Neuwahlen etc. Klingt beinahe wie der Massenmörder Assad in Syrien oder Herr Khameni im Iran, der nach der Wahl vor einigen Jahren Protestierende massakrieren ließ. Tian’anmen in China 1989 nicht zu vergessen.

Aber nochmals zurück zu Birma bzw. Myanmar im sprachlichen Sinn. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen „Birma“ und Myanmar. Gab es einen britischen Kolonialherrn mit dem Namen Mister Burma, der das Land einst wirtschaftlich ausblutete?

Nein. So war es nicht. Fakt ist: Dieses gebeutelte Land besteht aus einer Zusammenrottung verschiedener Stämme – gewissermaßen wie die Schweiz. Nur ohne Uhrenfabriken und Banken und ohne Bundesrat und Kantonisierung. Dafür tragen die Männer Röcke. Die vorherrschende Ethnie dieses Landes ist ein Volk namens „Bamar“…oder in einem anderen Dialekt ihrer Sprache, „Myanmar“. Für die „Bamar“- Sprechenden hieß das Land schon immer etwas wie „Bama“, was wohl für die Engländer wie „Burma“ klang. Soweit ich weiß, waren beide Formen des Namens stets im Umgang. Keine Ahnung, wieso ausgerechnet jetzt Myanmar beliebter ist als Bama. Vielleicht weil das Land des massakrierenden Generals Min Aung Hlaing samt seinem mörderischen Tatmadaw (Heer) heute „Ryidaunzu Thanmada Myama Nainngandaw“ heißt – zu Deutsch „Republik der Union Myanmar“.

Jetzt wissen Sie mehr über dieses Thema als Sie jemals erhofft haben. Das schadet nie.

By the way: General Min Aung Hlaing hat neulich sein Mitgefühl für seine SoldatInnen öffentlich zum Ausdruck gebracht. Das hat mich an eine Aussage eines andren MassenmörderIn erinnert. Er hieß Paul Blobel. 1941 ließ er bei Babij Jar in der Ukraine über 33.000 Juden binnen 48 Stunden der Reihe nach brutalst umbringen. Sein Einsatzkommando C stand nach kurzer Zeit knöcheltief in Blut. Blobel wurde 1951 in Landsberg hingerichtet. 4000 entsetzte Demonstranten forderten Gnade für ihn. Blobel hatte während seines Gerichtsverfahrens behauptet, er habe „jegliche Empfindungs- und Leidensfähigkeit“ abgelegt, weil viele seiner Opfer still in den Tod gegangen seien, ohne zu klagen. Sein Mitleid galt allein seinen „Männern, die mehr mit den Nerven runter waren als diejenigen, die erschossen werden mussten.“
Zu Abend ließ er seinen HandlangerInnen zur Belohnung einen Schnapps ausschenken.

Das könnte auch Min Aung Hlaing machen, denke ich! Es wäre sehr human. Dito Assad und wie sie alle heißen. Bitte weitersagen…

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