Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Das Haus, das Herr „Citadel“ baute (mit IHREM Geld)

Wo ist die NSA, wenn man sie braucht?

Und warum sagen alle „enn ess ääääj“, wenn sie „enn ess aaaa“ meinen?

Komme ich aus den „u ess aaaa“ oder aus den „ju ess äääj“, liebe deutsche Muttersprachler?

Alle wichtige Fragen. Doch am wichtigsten die erste. Denn ich stelle sie wegen „Citadel“.

Noch nie gehört? „Citadel“ ist der Name einer fiesen Software. Mir war dieses Wort auch kein Begriff, bis ich letzte Woche einen Brief von der Deutschen Telekom erhielt. Hier der erste Satz:

Wie sagt man „Shitstorm“ auf Englisch?

Hmmm. Kann es sein, dass mein neuester Spammer – tut mir leid, ich habe seinen Namen schon vergessen – dem gleichen kriminellen Verein gehört, der das Konto meines Sohnes neulich geplündert hat?

Es passierte vermutlich in Marokko. Dort ging mein Sohn auf die Bank, um Geld mit seiner EC-Karte abzuheben.

„Vor der Tür stand ein Wächter, und die Bank machte einen seriösen Eindruck“, beteuerte er.

Ah, Süße Unschuld! – z.B.: "The Thing?"

Vorab ein paar unspektakuläre Zitate:

1.) Antonin Artaud, französischer Schriftsteller und Dramatiker, lebte neun Jahre im Irrenhaus. Einmal sagte er so etwas wie „La réalité me voûte“. Zu Deutsch: „Die Wirklichkeit drückt auf mich wie ein Gewölbe“.

2.) Ezra Pound, amerikanischer Dichter, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg – als Landesverräter – mehrere Jahre im amer. Irrenhaus St. Elisabeth untergebracht. Er meinte einmal: „Lebt man in Amerika, dann am besten im Irrenhaus.“

Bekenntnisse eines digitalen Spitzels amer. Herkunft

Als Amerikaner vermag ich selbstverständlich den Inhalt Ihrer Festplatte zu lesen, als wäre es das New Yorker Telefonbuch. Ich weiß alles – sogar, dass Sie Kaffee auf Ihre Tastatur verschüttet haben. Bitte aber künftig auf die Papierbecher dieser amerikanischen Kaffeemarke mit den vielen Geschmacksrichtungen verzichten – Sie wissen, wen ich meine (bei mir keine Schleichwerbung – wir bekommen unser Geld ausschließlich von der NSA).

Kurzer Abriss über die Intimrasur usw.

Es gibt Wichtigeres zu thematisieren als Haare.

Ohnehin bin ich völlig verunsichert, ob ich in der heutigen Zeit „Haare“ oder „Haar“ zu sagen habe.

Als ich in den 1970er Deutsch täglich zu sprechen begann, hielt ich es für merkwürdig, dass alle sagten: „Mei, hat sie schöne Haare“ oder „Ach, ich muss mir die Haare schneiden lassen“ usw.

Das lag daran, dass das englische Substantiv „hair“ sowohl zählbar wie auch unzählbar sein kann. Wenn zählbar, dann unerbittlich so: „Damn! I found eight hairs on the carpet! That dog has to go.“

Versöhnliche Gedanken nach dem Massenmord

„Mein Gott! ich kann es kaum fassen! Sie kippen sie in den Container einfach so…wie Restmüll!“ Das sagte die eine Frau.

„Als hätten sie keinen Wert mehr“, sagte eine zweite.

„Ich hätt‘s mir nicht mal im Traum vorstellen können, dass ich so was erlebe“, die erste wieder.

Wir wurden immer mehr, und wir staunten alle. Die großen blauen Kisten wurden reihenweise aus dem Haus befördert, alle randvoll. Dann hau ruck! Und der Inhalt wurde in einen noch größeren blauen Container gekippt. Es waren Bücher.

Sex für Fußgängerinnen und andere

Nach drei Tagen stinken Fisch und Gäste, sagt das geflügelte Wort. Demnach stinke ich schon lange. Oder nicht. Ich bin nämlich seit langem kein „Gast“ mehr in diesem Land, sondern „Mitbürger mit Migrationshintergrund“. Und das, was ich in diesem Land mache, heißt nicht „stinken“, sondern „mich integrieren“.

So ändert sich die Sprache.

Und damit komme ich zum eigentlichen Thema dieser kurzen Glosse: Sex.

Nicht ist aber hier von dem Sex die Rede, den Ihnen meine Spammerinnen gerne verkaufen möchten, würde ich ihre „Kommentaren“ auf dieser Seite zulassen. Sorry.

Ruhmreiche Idee zu verschenken

Hallo! Ist jemand aus dem Kreis meiner Leser Naturwissenschaftler?

Heute möchte ich nämlich eine einmalige Gelegenheit verschenken. Genauer gesagt, eine Eingebung verschenken, die für ein/en/e Naturwissenschaftler/in (die Sprache wird immer umständlicher) zum beruflichen Erfolg führen könnte.

Aber vorerst Persönliches: Ich war nicht immer ein Wortschmied. Nein. Einst strebte ich eine naturwissenschaftliche Laufbahn an.

Hipster: hier vielleicht zum ersten Mal die ganze Geschichte

„Wenn ich den Schal umwickle, dann schaue ich aus wie ein Hipster“, sagte mein Sohn. „Es fehlt bloß die Sonnenbrille.“

„Nein der Schal sieht wirklich gut aus, richtig schick“, konterte meine Frau.

„Das meine ich eben“, sagte mein Sohn.

„Warte, warte“, jetzt war ich dran. „Was heißt hier ‚Hipster‘?“

„Hipster?“, antwortete mein Sohn. „Weißt du nicht, was ein Hipster ist?“

Ich: „Natürlich weiß ich, was ein Hipster ist, aber Hipster scheint, wie ihr redet, nicht mehr ‚Hipster‘ zu bedeuten.“

Englisch: ein paar Tipps vom Profi (schadet nie)

Ich besuchte neulich einen Vortrag in englischer Sprache. Die Zuhörer waren Studenten, Doktoranden, Professoren und diverse sonstige Interessierte – wozu auch ich zählte. Thema und Schauplatz lasse ich hier unerwähnt. Keinen Grund jemanden unnötig auf den Schlips zu treten.

Ich war jedenfalls wohl der einzige native speaker zugegen. Englisch war auch für den Redner eine Fremdsprache, die er allerdings sehr gut beherrschte. Nur manchmal hat es mit der Aussprache gehapert.

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