Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

FCK SB und andere Schweinereien

Wahrscheinlich haben Sie sie gesehen: diese Texte, manchmal als Kleber, manchmal auch als Wandschmierereien: FCK NZS“ oder „FCK MSK“ bzw. „FCK TRP“ etc. Man erblickt sie überall – außer vielleicht in den entlegensten Dörfern.

Nein, das „FCK“ steht in diesem Fall nicht für FC Kaiserslautern, falls Sie daran denken.

Und ja, mit „NZS“ meint man „Nazis“. Mit „MSK“ meint man „Musk“; mit „TRP“ natürlich „Trump“.

Klar, es gibt auch andere. Vielleicht bin ich neulich auf einen „FCK MRZ“- Kleber gestoßen.

„Hybridenkriege“? (Und nebenbei Putin…)

Ich fürchte, ich muss es als Erster sagen. Ich wollte nicht. Wenn ich aber muss, dann mache ich es…

Eigentlich wollte ich heute über den „Hybridenkrieg“ schreiben. Kennen Sie den Begriff? Dumme Frage. Natürlich kennen Sie ihn! Er zählt momentan zu den Lieblingswörtern der Medien und ist Goldwert.

Aber zum „Hybridenkrieg“: zum Beispiel in der Ostsee, wo die sog. „Schattenflotte“, mit russischem Öl beladen, dahintuckert, wo man das Öl – trotz Embargo – verkaufen kann.

Sexismus aus der deutschen Sprache tilgen! Endgültig!

Hmm. An wen könnte man sich wenden, um auf folgendes Problem aufmerksam zu machen?

Es geht darum, den letzten Rest des sprachlichen Patriarchalismus zu tilgen. Endgültig!

Ich bin nämlich auf einer reichen Quelle des Restpatriarchalismuses gestoßen. So unsichtbar wie die eigene Nase!

Irgendwie verstehe ich nicht, wie man ihn so lange hätte unentdeckt währen lassen.

„Letzter Rest“ habe ich gesagt? Nein, es ist viel mehr. Es wird ein ganzes Leben dauern, um ihn restlos zu tilgen. Vielleicht genügt nicht einmal eine Lebenszeit.

Zur Sache:

„DeepSeek“ – die Neue auf dem Dosenintelligenz-Markt

Warum will ich das neue „künstliche Intelligenz“- Programm der Chinesen „Deep Sleep“, also „Tiefschlaf“ nennen, anstatt „DeepSeek“, also „Tiefe Suche“, wie es eigentlich heißt?

Vielleicht weil ich selbst heute müde bin. Seit zwei Tagen schlafe ich schlecht. Kommt mal in den besten Familien vor. Würde ich mehr Begeisterung für „DeepSeek“ aufbringen, wenn ich nicht so müde wäre?

Nein, wahrscheinlich nicht.

Das schlimmste Jahr in der Geschichte usw.

Neulich habe ich erfahren, dass das Jahr 536 n.Chr. das allerschlimmste Jahr in der Geschichte war. Upps! Hab ich „n.Chr.“ geschrieben? Darf man das noch? Heißt es nicht „u.Z.“, also „unserer Zeit“.

Wenn aber „n.Chr.“ zu unserer Zeit geworden ist, was sagt man über die vorchristliche Zeit? Vielleicht „i.Z.“. Also „ihrer Zeit“. Wäre ja möglich.

Nein. Natürlich nicht! Viele Leute schreiben mittlerweile „v.u.Z.“. anstatt „v.Chr.“ Doch warum eigentlich? Wird auf jemanden Rücksicht genommen? Und wenn schon, auf wen?

Und der Sieger heißt…Biodeutsch?

Ich – wie sicherlich auch viele andere Sprachbegeisterte – habe den Wettbewerb für das sog. „Unwort des Jahres“ nicht gerade entgegengefiebert. Man nimmt die Sache zur Kenntnis und kehrt dann ins Alltägliche zurück.

Hand aufs Herz: Wissen Sie noch, wie das Unwort des Jahres 2023 lautete? Ich leider auch nicht. Im Zeitalter des Googelns ist man zwar ein Fingerschnappen entfernt, um dies herauszubekommen; ich mache mir aber die Mühe nicht.

Metaphysik für Zweifüßler

Wissen Sie, woher das Wort „Metaphysik“ kommt? Ja genau! So lautet der Titel eines Werkes des griechischen Philosophen Aristoteles.

Aristoteles war in der griechischen Antike sehr bekannt und sehr beliebt. Auch die Römer wurden zu Fans, weshalb das Buch „Metaphysik“ immer neue Auflagen erlebt hat – so ähnlich wie bei „Fifty Shades of Gray“ – bloß über mehrere hunderte, ja tausende Jahre. Vielleicht wird „Fifty Shades…“ ein ähnliches Schicksal beschieden.

Über „Zeit“ (wann, wenn nicht jetzt?)

Am Scharnier der Zweijahretür habe ich manchmal eine Glosse mit dem Titel „Wofür ich dankbar bin“ geschrieben.

Dieses Jahr tu ich’s nicht – aber nicht, weil ich für vieles, was ich habe und bin (bzw. nicht habe und nicht bin), nicht dankbar bin.

Dieses Jahr schreibe ich lieber über die Zeit.

Eigentlich meine ich „Zeit“, womit ich auf ein deutsches Wort hinweise, das einen Sinn und eine Geschichte hat.

Ende des Blog- und Spamzeitalters?

Was haben Spam-Emails und Blogs gemeinsam?

Antwort: Weder die einen noch die anderen sind zeitgemäß!

Blogs sowieso nicht. Es handelt sich um ein Format aus der Steinzeit des Internets: womit ich das Internet von vor zwanzig Jahren meine. Damals konnten sich alle, die das Bedürfnis hatten, in einem Blog austoben. Dazu gab es genügend neugierige Leser.

Hier etwas Sprachgeschichte: ein gewisser Jorn Barger gilt als Erfinder dieses Kommunikationsbegriffs, der am 17. Dezember 1997 seine Premiere hatte – und zwar in der Form „Weblog“.

Beichte eines Süchtigen

Etwas stimmt nicht. Wie soll ich sonst meine Reaktion auf den totalen Ausfall meines „Kommunikationszentrums“ erklären?

Ich fange am besten am Anfang an.

Dieses Jahr möchte ich – zumindest was mein Leben betrifft – als das „Jahr der vier Router“ bezeichnen. Drei Stück sind bisher kaputt gegangen. Es war eine Router-Krankheit wie ein chronischer Schluckauf. Will heißen: Auf einmal war die Verbindung zum WehWehWeh weg. Paff! Weg! Nach fünf Minuten war sie wieder da. Dies passierte immer wieder. Ein „Aussetzer“ sagt man.

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