Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Dies ist kein Podcast…

Fangen wir mit dem Kofferwort „Podcast“ an. Wie jedes Kofferwort, ist dies ein Mischprodukt zweier Wörter, die zu einem neuen Begriff zusammenschmelzen. Die bekanntesten sind wohl immer noch jene englischsprachigen Bildungen wie „smog“ („smoke“ und „fog“) und „brunch“ („breakfast“ und „lunch“).

Im Falle von „Podcast“ werden „ipod“ (antikes tragbares Musikgerät und Vorgänger des „ipad“) und „broadcast“, also Fernseh- bzw. Rundfunksendung vermischt.

Tierpornos („snuff“) auf YouTube

Wie fange ich nun an?

Mit dem englischen Wort „snuff“ selbstverständlich!

„Snuff“ ist, z.B., der gängige Begriff für das, was auf Deutsch „Schnupftabak“ heißt. „Snuff“ ist auch ein enger Cousin von „sniff“, deutsch „schnupfen“.

„Schnupfen“ bzw. „sniff“ macht der Hund, die Katze usw., um etwas zu eruieren. Ich bin überzeugt, dass das, was wir „denken“ nennen, bei Tieren – vor allem bei Säugetieren – mit dem „Schnupfen“ bzw. dem „Schnuffeln“, mit der Nase also, erforscht wird.

„Nihilismus“ für Anfänger

Hmm. Welchen Wochentag haben wir? Welchen Monat? Welches Jahr?

Falls diese Fragen unsinnig klingen, nur deshalb, weil ich plötzlich das Bedürfnis habe, über das Unsinnigste der Welt zu schreiben: üben den „Nihilismus“.

Warum darüber schreiben? Weil ich neulich auf einen Artikel auf der CNN-Webseite gestoßen bin. Es ging darum, dass der Nihilismus momentan am Kommen ist.

Wird man eine Sprache jemals „beherrschen“ können?

Würden Sie gern eine Fremdsprache so lernen, so dass Sie richtige Gespräche führen könnten? Ich meine richtige richtige Gespräche. Nicht nur das übliche „ja“, „nein“, „wo ist“, „wie viel kostet“, „zu viel“ usw.

Wenn das Ihr Wunsch ist, dann sind Sie bei mir…ähmm…richtig!

Denn nun werde ich Ihnen etwas verraten, was die nobelsten Sprachschulen und besten Sprachlehrer nie sagen würden – obschon sie beteuern, sie könnten Ihnen eine Fremdsprache beibringen…

Ein kurzer Traktat übers Bodyshaming

Wie sagt man Bodyshaming auf Deutsch?

Klar: „Bodyshaming“! Das Bodyshaming natürlich. Gottseidank! Stellen Sie sich vor: es hieße „der“ oder „die“ Bodyshaming. Dann gäbe es dazu eine ganz andere Dimension der Kränkungshierarchie: die des Genders.

Denn heute zählt die Kränkungshierarchie zu den höchsten Tugenden – zumindest für manche (s. unten).

Was ist „Bodyschaming“? Das geschieht, wenn einer die körperlichen Eigenschaften eines anderen, bzw. einer anderen, hervorhebt: also dick, dünn, hässlich, klein, groß usw. Für manche gilt es sogar, solche Hinweise auch in der Literatur zu tilgen.

„Kunst“ und „künstlich“: komisch der Unterschied

„Kunst“ kommt, wie jeder weiß, von „können“.

Will heißen: Die „Fähigkeit“ etwas zu tun, ist gleich einer schöpferischen Handlung. Stimmt das wirklich?

Z.B.: Wenn einer in der Lage ist, etwas Schreckliches anzustellen, dann müsste auch das als „Kunst“ bzw. eine „Kunsthandlung“ gelten. Oder?

Immerhin sagt man lobend über jemanden: „Er (bzw. sie) kann was.“ Damit meint man eindeutig Positives.

Was lernen wir daraus? Wahrscheinlich, dass es gute und schlechte, hohe und kitschige Kunst gibt.

So viel also zu „Kunst“.

Nun auch noch das „D“-Wort!!

Haben Sie schon vom „D“-Wort gehört? Ich gehe nicht davon aus. Denn es steht, soweit ich weiß, noch nicht auf der Liste der mit einem Buchstaben wiedergegebenen verbotenen Wörter. Das vermute ich jedenfalls.

Diese Fixierung mit Buchstabenkürzeln, um „gecancellte“ Begriffe zu tilgen, ist, wie jeder weiß, ein Import aus den Vereinigten Staaten (und wohl sekundär aus dem Vereinigten Königreich). Nun schlägt sie auch in Deutschland Wurzeln.

Es handelt sich stets um Begriffe, die man nicht mehr sagen oder gar ausschreiben darf, weil sie als verletzend erachtet werden.

Die Kunst der Übersetzung...

Übersetzen. Komisches Wort, mal trennbar: man setzt über – so wie bei den alten Griechen der Bootsmann Charon, der die Seelen der Toten über den Fluss des Vergessens, Lethe, übergesetzt hat; mal untrennbar – und darum geht es in dieser Glosse. Man übersetzt einen Text oder einen Satz aus einer Sprache in eine andere.

Im zweiten Sinn ist „übersetzen“ keine Vokabel der alten Germanen. Erst im 15. Jh. wurde sie in die dt. Sprache übergesetzt. Es war eine Zeit, als die Gelehrten die dt. Sprache eifrig mit vielen verdeutschten lateinischen Vokabeln aufhübschten. „Übersetzen“ ist letztendlich die dt. Version des lateinischen „traducere“, „überführen“.

Obacht: Ein Sprachkrebs ist am Wuchern…

Wie so oft schreibe ich über etwas, wovon ich keine direkten Kenntnisse habe. In diesem Fall ein Buch, das ich nicht gelesen habe: „Der große Sprachumbau – Eine gesellschaftliche Katastrophe“ von einem gewissen Matthias Heine. Ich glaube nicht, dass er mit Heinrich H. verwandt ist, aber was weiß ich?

Ich habe eine Rezension über dieses Buch in der Schweizer Weltwoche gesehen. Haben Sie gewusst, dass auch ich manchmal für die Weltwoche geschrieben habe? Wahrscheinlich nicht. Ich bin meistens viel zu dumm (oder faul), um Werbung in eigener Sache zu machen. Deshalb wissen Sie wohl auch nichts von meinem englischsprachigen Roman „Winston Hewlett’s Impotence“, der vor beinahe einem Jahr erschienen ist und bisher keine einzige Rezension bekommen hat – obwohl es sich um ein sehr unterhaltsames und auch tiefschlürfendes Buch handelt.

спамеры умирают молодыми (siehe unten…)

Manchmal wird es mir zu viel, und dann kommen die bösen Gedanken.

So ist es in letzter Zeit wegen der Spammer, die sich täglich an der Pforte dieser Glosse, um Eingang bittend, so tun, als wollten sie „Kommentare“ abgeben.

Klar. Ich lese deren Erzeugnisse nie. Im Gegenteil. Ich lösche sie sofort. Zag! Weg! Am nächsten Tag hat sich aber schon wieder einiges um Eingang bittend an der Pforte gesammelt.

Ja, wie jeder Ladenbesitzer, kehre auch ich täglich vor dem Ladeneingang, damit echte Kundschaft den Eindruck bekommt, ich führe einen ordentlichen Laden.

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