Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Der „Käfigkampf“: erste Unterrichtsstunde

Neuer Begriff für Sie der „Käfigkampf“? Für mich auch.

Dem Vorsitzenden Google zufolge wird diese Neudeutsch-Vokabel vom englischen „cage fight“ ins Deutsch übertragen. Es scheint ein Terminus aus der „MMA“-Szene zu sein – womit ich die „mixed martial arts“-Szene meine.

In einem MMA-Kampf vermengt man allerlei Kampfkünste: Judo, Karate, Tai Kwan Do usw., wobei der Käfig die Sahne auf dem Törtchen zu sein scheint. Denn diese Mischmasch-Kampfhandlung wird in einem Käfig ausgeführt – genauer gesagt in einem achteckigen Käfig.

Die Wahrheit über die „Nachhaltigkeit“

Sie haben sich ein neues Phone oder Tablet erstanden oder vielleicht einen neuen Fotoapparat. Sicherlich haben Sie sich dabei, die IP-Höhe des neuen Kleinods eruiert. IP68? Oder wenigstens IP67?

Soll Ihnen dieser Begriff „IP“ fremd vorkommen: Es geht um die Wasserfestigkeit eines Geräts. „IP“ steht für „International Protection“. Schon wieder ein Fremdwort.

IP68 bedeutet übrigens, dass ein Gerät 30 Minuten eine Wassertiefe von 1,5 Meter aushält. Leider kenne ich die Messung für IP67 nicht. Fragen Sie den Vorsitzenden Google. Zum Vergleich: Bei Fotoapparaten reicht IP57 durchaus. So gilt ein Fotoapparat als „Spritzwasser geschützt“.

Kann ein Autor ein Fremdwort sein?

Ich, ja ich der Sprachbloggeur bin ein Fremdwort! Mit Vornamen nennt man mich „PJ“, was die Anfangsbuchstaben meiner eigentlichen Vornamen sind. „PJ“ klingt auf Englisch wie „Pidschäj“. Manche Deutsche scheinen Schwierigkeiten mit der Aussprache zu haben. Sie sagen deshalb „Pidschi“ – reimt sich mit „Fidschi“.

Über Fremdwörter schwadroniert man gern und leidenschaftlich. Ein beliebtes Thema sowohl der Medien wie auch Leserbriefeschreiber. Dann heißt es: „O je! Die deutsche Sprache geht dem Bach runter! Alles für die Cat! Alle reden über ‚Lunch‘ und ‚Meetings‘ und ‚Computers‘ und ‚Sales‘ und ‚Managers‘! Wo sind das „Mittagessen“, die „Sitzung“ usw. geblieben?

Zukunftsangst, Seneca und YouTube

Vielleicht werden Sie diesen Text kurz nach seiner Fertigstellung lesen oder auf ihn erst in ein paar Wochen oder Monate…oder gar Jahre… stoßen.

Egal. Die Gemütsregung, über die hier erörtert wird, die Zukunftsangst, wird es zu jeder Zeit gegeben haben auch in der tiefsten Vergangenheit.

Zum Beispiel Seneca. Wahrscheinlich kennen Sie den Namen. Er lebte von 4 v. Chr. bis 65 n. Chr. und war Schriftsteller und Philosoph. Wenn ich mich nicht täusche, lief in letzter Zeit ein Kinofilm übers Leben Senecas an. Ich habe den Film nicht gesehen. Ich glaube, der Filmemacher wollte mit seinem Film die Idee verbreiten, dass dieser Seneca so einer war, der Wasser predigt und Wein trinkt.

Das hässlichste Wort in der deutschen Sprache

Über die hässlichste Vokabel in der deutschen Sprache zu schreiben: das habe ich mir vorgenommen. Denn ich weiß, wie sie lautet.

Doch dann geschah es – wie ein Blitzschlag aus dem kollektiven Unterbewusstsein: Ich bin nämlich auf eine Leserzuschrift in der Münchener Abendzeitung gestoßen. Und siehe da: Jemand schien auf der gleichen Schiene zu seinawie ich!

Sie heißt Anneliese Niekamp. Ich kenn sie persönlich nicht und weiß sonst gar nicht über sie außer einer Sache: Wir sind wohl beide Leser der AZ…oder sollte ich lieber „Leser*Innen“ dieser Zeitung sagen?

Ein kurzer Exkurs über die Sklaverei – für Sprachinteressierte (und andere)

Wir schreiben das Jahr 1581. Es ist Juli, und wir befinden uns nahe Pisa an der Mittelmeerküste, wohin wir Michel de Montaigne auf einer langen Reise begleitet haben.

Montaigne hatte im vorigen Jahr, d.h., 1580 seine heute berühmten Essays veröffentlicht. „Essay“ bedeutet auf Französisch „Versuch“ und stammt aus dem lateinischen „exagium“, das etwas wie „Erwägung“ bedeutet. Nun ist Montaigne auf Reise.

Schwul, schwül – und andere Schwulitäten

Als ich vor vielen Jahren mit der kalten Sophie in Deutschland ankam, taten die Eisheiligen ihrem schauerlichen Ruf keinen Abbruch. Ja es war wirklich saukalt, grau und oft regnerisch.

Damals waren mir die Eisheilgen aber kein Begriff. Ich war frisch aus Kalifornien aufgetaucht, wo der Mai wirklich ein Wonnemonat ist. Doch das Wetter in dem Sinn ist heute nicht mein Thema.

Wir fangen lieber mit zwei Wörtern an, die im heutigen Deutsch jedem Neuling – wie mir damals – angehalten wird, unterscheiden zu lernen: schwül und schwul.

HTTPS für mich und Sie!

Es gibt auf dieser Seite eine Neuigkeit, die Ihnen wahrscheinlich gar nicht aufgefallen ist. Dennoch ist sie – wie man auf Englisch sagt – ein „game changer“, d.h., so etwas wie eine bahnbrechende Neuerung. Manche Leser werden aber mehr davon verstehen und darüber urteilen als ich.

Doch genug des Um-den-heißen-Brei-Redens: Diese Seite steht seit ca. einer Woche unter Naturschutz. Ach, schon wieder ein dummes Wortspiel! Genauer gesagt: Schauen Sie sich die Web-Adresse genau an. Wo früher „http“ zu lesen war, steht nunmehr „https“. Was bedeutet das?

Klub der einsamen Herzen: für Papageien und Mars-Reisende

Als ich zwanzig Jahre alt war, überreichte ich die Miete für mein möbliertes Appartement wöchentlich meiner Wirtin. Bei diesen Gelegenheiten stand ich neben dem Käfig, wo ihr Papagei sein Dasein fristete, und plauderte mit der greisen Wirtin (Name vergessen). Einmal steckte ich einen Finger zwischen die Gitterstäbchen, um dem Papagei eine Streicheleinheit zu verpassen. Der Papagei hat gleich – und kräftig – zugebissen. Meine Wirtin lächelte hämisch.

Inzwischen weiß ich, warum der Vogel mich gebissen hat: Er war einsam und wahrscheinlich reichlich frustriert.

Die künstliche Dummheit und die Erfindung des Fensters

Beinahe wollte ich über die künstliche Dummheit schreiben. KD ist zwar im Augenblick vielleicht nicht so bekannt wie KI; ich wage aber zu behaupten, dass sie viel verbreiteter ist als man denkt – Tendenz steigend.

Hier eine persönliche Begegnung: Letzte Woche habe ich auf dieser Seite die Frage gestellt, ob die KI Angst vor dem Tod hatte.

Die Frage ist berechtigt, und ich habe mich direkt an die KI-Programme gewandt und deren Antworten dann veröffentlicht.

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