Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Wie ich die Zeitung zu lieben lernte

Freund Rick war ein wilder Junge, und ich werde Ihnen hier nur die anständigsten Geschichten über ihn erzählen. Auch sie sind nicht ganz ohne.

Wer lernten uns in Santa Barbara kennen. Das war vor mehr Jahren als manche, die diese Zeilen gerade lesen, alt sind.

Brief an Michael Jackson im Neverland

Sehr geehrter Herr Jackson,

Lieber Michael (ja, man kann sich Dir so nahe, so intim fühlen),

im Namen der ganzen Industrie möchte ich mich für Ihr/Dein plötzliches Ableben herzlichst bedanken.

Ich meine dies keineswegs respektlos. Wir hätten es ebenso begrüßt, wenn Sie/Du noch viele Jahre weiter gedeihlich auf Erden geweilt hätt/en/est. Denn egal, was Sie (Du) macht/en/est, waren/warst Sie/Du ein Publikumsmagnet.

Hoffentlich das Letzte, was Sie über die "Illuminati" lesen müssen

Nach Jahrzehnten im „Geschäft“ stelle ich unentwegt fest: Ich bin kein Journalist. Das weiß ich, weil ich noch nie einen „Knüller“ „kassiert“ habe.

So ist es auch im vorliegenden Beitrag. Alle Kollegen sind mit dem hier zu erörternden Thema längst fertig. Ich fange erst damit an.

Jede Zeitschrift, jede Zeitungsredaktion hat schon seit Monaten gewusst, dass Dan Browns Thriller „Die Illuminati“ verfilmt wird. Ihre „Storys“ über „Illuminaten“ und sonstige Geheimorden erschienen also pünktlich zur Premiere des Films.

Kommt Zeit, kommt Ratte: eine mutige Selbstentblößung

Mit obigem Titel verweise ich auf ein besonderes Problem des Fremdsprachlers – zumindest dieses Fremdsprachlers.

Bis auf den heutigen Tag muss ich stets achtgeben, dass ich gewisse deutsche Wörter einigermaßen richtig auszuspreche. Konkret: Ich habe häufig Schwierigkeiten, zwischen bestimmten langen und kurzen Vokalen zu unterscheiden. „Ratte“ und „Rat“, „Stadt“ und „Staat“, „ermannen“ und „ermahnen“.

Während Sie längst den Unterschied frohlockend automatisiert haben, muss ich, wenn ich solche Wörter über die Lippen bringe, jedes Mal eine bewusste Entscheidung treffen.

Was die Maus erzählte

Können Sie sich vorstellen, wie Ihnen die Welt erscheinen würde, wenn Ihre Netzhaut nicht in Ordnung wäre? Nein, das können Sie sich nicht vorstellen, wenn Sie es nie erlebt haben.

Hier also – im wahrsten Sinn des Wortes – ein Augenzeugenbericht:

Hier wird das Geheimnis des Ursprungs der Sprache gelüftet

Vorgestern abend war „Der Sprachbloggeur“ im Internet unerreichbar. Da der darauffolgende Tag den zwanzigsten Jahrestag der Niederschlagung der Studentenbewegung am Platz des himmlischen Friedens in Peking markierte, hätten Sie vielleicht denken können, dass die lange Hand der chinesischen Regierung den „Sprachbloggeur“ ausgeschaltet hatte, weil die Chinesen befürchteten, ich hätte die Absicht, etwas über den damaligen Protest zu veröffentlichen.

Wäre schon möglich, dass ich zu den unzähligen potenziellen Staatsfeinden gezählt werde.

Deutsch denken

Letzte Woche war ich im Paradies. So heißt das Obstgeschäft um die Ecke, und glauben Sie mir, der Name ist gut gewählt. Doch ich will hier nicht nur Schleichwerbung machen. Ich will von einem Gespräch berichten, das ich im Paradies mitgehört habe.

Während eine Kundin mit den Augen genau folgte, legte die Geschäftsführerin, nennen wir sie Frau M., zwei Papayahälften auf die Waage.

Frau M.: „Welchen möchten Sie?“

Kundin: „Den.“

Frau M.: „Das da?“

Kundin: „Ja.“

Der Sprachbloggeur deutet das Pfingstwunder

Mir fällt gerade der passende Spruch zu Pfingsten ein. Es handelt sich um ein amerikanisches Idiom, das kaum älter als dreißig Jahre sein dürfte. Es zählt meines Erachtens zu den schönsten Redewendungen meiner Muttersprache: „When the going gets tough, the tough get going“. Etwa: Wenn alles beschwerlich wird, dann setzen die Hartnäckigen erst recht an.

Die verbale Schlichtheit des Englischen lässt sich im Deutschen leider nur schwer nachbilden.

Die Informationsrevolution: eine vorläufige Bilanz

Vorab eine Statistik. Es gibt in Deutschland genau dreitausendsiebenhundertdreiundfünfzig Fernsehsender und zwölftausendvierhundertneunundzwanzig Zeitschriften.

Die Frage: Wie schaffen sie es, genügend Inhalt – auf Neudeutsch „Content“ – zu finden, um abertausend Stunden Sendezeit und Millionen gedruckte Seiten zu füllen?

Ich übertreibe freilich maßlos mit meiner Statistik. Maßlos übertreiben tun wir Schriftsteller aber gerne, um die Aufmerksamkeit des Lesers auf unseren Text zu ziehen. (Nun habe ich Ihnen einen „trick of the trade“ verraten).

Die Leiden der jungen Werte

„Die Zeitschriften werden immer dümmer“, sagte mir mein Sohn letzte Woche. „Mir kommt es vor wie das ewige Anschleimen. Man will gefallen, und im Grunde wissen die gar nicht, was uns interessiert. Alle machen das Gleiche – wie halt die Lemminge: Sechszig Jahre Bundesrepublik, Facebook und Twitter. Ätzende Themen. Das Wichtigste fehlt aber.“

„Und was soll das sein?“

„Ich suche nach einem bestimmten Wort. Gestern habe ich es meinen Freunden gesagt. Es fällt mir momentan nicht ein.“

„Vielleicht Ehrlichkeit?“

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