Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Zika-Viren für Anfänger

Sie befinden sich in einer flüchtlingskrisenfreien Zone. Hier wird nicht darüber schwadroniert, dass für manche „Neudeutsche“ westliche Frauen „vögelfrei“ seien.

Haha. Sorry. So einem Wortspiel kann ich nicht widerstehen. So ist der westliche Schriftsteller …verspielt halt.

Heute lieber ein paar Gedanken übers Zika-Virus.

Das David-Bowie-Syndrom

Wissen Sie noch, wo Sie waren oder womit Sie grad beschäftigt waren, als Sie davon erfuhr?

Zur Erinnerung: Die Nachricht brach ein – also „breaking news“ – wie ein Tsunami: im Fernsehen, im Rundfunk, im Internet . In den papiernen Dinosauriern erst freilich mit Verzögerung, dafür aber heftig und bunt.

Ja, die Post ging ab. Auf Englisch sagt: The story went ballistic, schoss ab wie ne Rakete also. (Hey, „ging ballistisch“ – wäre schön als neudeutsches Idiom, oder?). Oder: The story went viral. Es breitete sich wie ein Virus aus.

Zu Risiken und Nebenwirkungen dieses Textes fragen Sie…ämmm…

Eine Reise ist stets ein Abenteuer. Zum Beispiel gestern. Ich bin mit dem Zug – genauer: mit der ICE – nach Ingolstadt gefahren, eine kurze Strecke für mich, und ich war deshalb nur mit einer leichten Umhangtasche unterwegs. Mein Gegenüber, er war jung, schlank, großgewachsen und hatte ein sympathisches Gesicht, stemmte gerade seine zwei schwere Gepäckstücke, als ich das Abteil betrat. Sein Reiseziel war Berlin, wo er wohl lebt und arbeitet.

Mein Terrorist, dein Terrorist (oder: terror firma)

Wie ist es, wenn einem der Kopf abgeschlagen wird? Das Schlimmste ist das Warten. Auch die Mutigsten sind vor dem Erlebnis des Terrors nicht gefeit.

Wir kommen auf dieses Wort „Terror“ wieder zurück.

Das Perfekte und das Unperfekte

Seien Sie bloß froh, dass Sie deutschsprachig sind. So brauchen Sie niemals zwischen „imperfekt“ und „perfekt“ zu unterscheiden. Muttersprachler dürfen so reden, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist.

Als „Perfekt“ bezeichnen die Grammatiker eine Handlung, die abgeschlossen ist. Zum Beispiel, wenn Sie gestern im Kino waren und nicht mehr dort sind, ist diese Handlung abgeschlossen…“perfekt“, vervollkommnet.

Hitlers Hoden und andere Sonderangebote

Wie dumm sind Verbraucher? Diese Frage stellen sich manche Unternehmer und Werbefuzzis täglich – besonders aber um die Weihnachtszeit.

Ich komme drauf, weil ich grade am Schaufenster eines Ladens gleich um die Ecke von mir die Worte „50 % günstiger“ in riesigen bunten Buchstaben gelesen habe.

Mein erster Gedanke war – und ich verdanke ihm meiner Lehrerin in der vierten Klasse Miss Bolger (sprich „boldscher), die uns stets einbläuten: „Kinder, niemals ‚als‘ mit dem Komparativ schreiben, ohne zu erklären, womit ihr etwas vergleicht.“

Yelp, Jameda,Lügenpresse und Vergil

Eine Sexstory aus der römischen Antike:

Schauplatz Karthago (heute Tunesien). Der Trojaner Aeneas verbringt einen hübschen Nachmittag mit der Königin von Karthago.

Den ganzen Hintergrund usw. kann man leider nicht in ein paar Sätzen schildern, kurz gefasst aber: Aeneas und seine Leute – sie sind Flüchtlinge aus Troja – steuern Italien an, wo Ae. einer Prophezeiung zufolge ein neues Königreich gründen soll, das eines Tages zum römischen Kaiserreich werden wird.

Gedenken an Gerhard Peter Moosleitner – Blattmacher extraordinär

„Populär? Wissenschaftlich? Wo liegt der Widerspruch?“ Breites Lächeln (und die Augen nur noch Schlitze).

Der Satz ist O-Ton Gerhard Dietrich Marie Moosleitner, den man hierzulande als „Peter Moosleitner“ kennt, Gründer im Jahr 1978 der populärwissenschaftlichen Zeitschrift „P.M.“ – auch „Peter Moosleitners interessantes Magazin“ genannt.

Seine Frau nannte ihn Gerd.

Er ist vor wenigen Tagen in aller Stille gestorben.Trotzdem hat sich die Nachricht schnell herumgesprochen.

Gespräch mit einem Mietwagen

Es ist Abend…

Mietwagen: (die Stimme klingt nicht blechern) Guten Abend, bitte legen Sie Ihren Daumen auf den Scanner.

Sprachbloggeur: (ich lege meinen Daumen auf den Scanner) Scheißmaschine.

Mietwagen: Willkommen, lieber Sprachbloggeur. Haben Sie bitte einen Augenblick Geduld, bis das System hochfährt.

Sprachbloggeur: Scheißmaschine.

Mietwagen: Warum reden Sie so mit mir? Sind Sie mit mir unzufrieden?

Klartext über Akzente (oder: Wo kommen Sie her?)

„Hör ich einen Akzent,?“ fragt die neue Mitarbeiterin in der Bäckerei. „Könnte das vielleicht ein englischer Akzent sein?“

„Ja, Sie hören einen Akzent“, antworte ich verhalten höflich. Dabei denke ich: Sie kennen mich nicht, und schon stellen Sie solche intime Fragen. Dann sage ich (wie immer pflichtbewusst): „Der Akzent ist aber kein englischer, sondern ein amerikanischer.“ Natürlich sag ich a-me-ri-ka-nisch und nicht etwa a-merr-i-kann-isch.

Ich hab ihre Neugier trotzdem nicht befriedigt. Denn schon hat sie die nächste Frage gestellt: „Sind Sie nur zu Besuch bei uns?“

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