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Museum der Viktimologie – das Interview

Sprachbloggeur: Möchten Sie wirklich meinen Presseausweis sehen?

Kurator: Sehr gern, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Man weiß nie…

SB: Wie meinen Sie, man weiß nie?

Kurator: Tja. Ich verstehe. Sie fühlen sich vielleicht…sagen wir…vor den Kopf gestoßen, als würde ich quasi an Ihrer Identität zweifeln. Das wollen wir auch nicht, nicht wahr?

SB: Sie meinen also…ich könnte mich deshalb als Opfer fühlen…

Kurator: Sie haben es gesagt. Natürlich habe ich eine Antenne für eine solche Reaktion. Schließlich bin ich Kurator des größten Museums der Viktimologie auf der Welt – zumindest der westlichen Welt. Es gibt sehr wohl erhebliche Konkurrenz aus anderen Kulturkreisen.

SB: Zum Beispiel.

Kurator: Sagen wir so: Im Grunde sind wir die einzigen, die den Namen „Museum der Viktimologie“ verwenden. In anderen Kulturkreisen ist die Rede oft von „historischen Museen“. Da wird quasi die Geschichte einer jeweiligen Kultur bzw. eines jeweiligen Volkes mit Schwerpunkt Leiden erzählt – Opferbewusstsein halt.

SB: Ich verstehe. Vielleicht würden Sie mir netterweise verraten, warum Sie den Fachausdruck „Viktimologie“ verwenden? Kein Mensch benutzt diesen Begriff, der eine Vokabel „Viktim“ voraussetzt, die es in der deutschen Sprache eigentlich nicht gibt.

Kurator: Eine sehr gute Frage. Nur: Darf ich Ihre Frage mit einer Frage beantworten?

SB: Selbstverständlich…

Kurator: Wie würden Sie unser Museum nennen wollen, wenn Sie nach einer Gesamtthematik suchten? Bitte antworten Sie nicht mit „Historisches Museum“ oder dergleichen wie es bei den anderen üblicherweise der Fall ist. Schließlich – und dies bitte nicht zu vergessen – verfügen wir über die größte Sammlung von Gegenständen und Zeugnissen des Opferbewusstseins auf der ganzen Welt. Oder meinen Sie, dass „Museum des Opferbewusstseins“ etwa schöner bzw. aussagekräftiger klingt wie „Museum der Viktimologie“?

SB: Na ja, ich habe bloß gedacht, dass es vielleicht schön wäre, den Namen des Museums mit einem Begriff zu formulieren, den jeder auf Anhieb versteht.

Kurator: Einspruch, lieber Herr Sprachbloggeur! Überlegen Sie: Was wäre das Schlimmste, der „GAU“ sozusagen, würde ein Mensch das Wort „Viktimologie“ nicht verstehen?

SB: Tja. Wahrscheinlich würde ihn das irritieren. Oder vielleicht denkt er: Man nimmt mich nicht ernst. Man gibt dem Museum einen Namen, den ich nicht verstehe, damit ich mich dumm und minderwertig fühle…

Kurator: Eben! Jetzt haben Sie verstanden! Und so gelingt es uns quasi als Stimmungsmacher eine…wie soll ich sagen?... passende „Schwingung“ gleich zu erzeugen. Demzufolge betritt einer unser Museum mit einem bereits vorprogrammierten Unwohlsein! Verstehen Sie?

SB: Verstanden. Hut ab. Alles prima durchdacht. Ach, nicht zu vergessen: Sie haben mir eine private Führung durch die scheinbar endlosen Ausstellungsräume des Museums versprochen...

Kurator: Na ja, „endlos“ ist etwas übertrieben. Wobei wir eine Art Vollständigkeit doch erstreben – insoweit das überhaupt möglich ist. Ich muss Sie dennoch um ein bisschen Geduld bitten, wissen Sie.

SB: Selbstverständlich. Müssen Sie zuerst etwas erledigen?

Kurator: Jaaa, gewissermaßen. Es geht nur um Ihren Presseausweis. Wir müssen ihn noch etwas detaillierter kontrollieren. So sind hier die Regeln. Nur eine Formalität…

SB: Sie meinen, dass Sie nicht überzeugt sind, dass ich ICH bin?

Kurator: Nein, um Gottes willen, so was unterstelle ich Ihnen keinesfalls. Wie gesagt. Es handelt sich lediglich um eine kleine Formalität. Und dafür bitten wir um ein Quäntchen Geduld. Es könnte allerdings ein wenig dauern. Vielleicht möchten Sie sich hinsetzen. Ich werde Ihnen das Wartezimmer zeigen…

Werden Roboter empfindungsfähig?

Desdemona ist der Name einer Roboterin und wurde im US-Bundesstaat Washington von einem Informatiker namens Ben Goertzel, der seit 25 Jahren Recherchen in der künstlichen Intelligenz betreibt, gebastelt. Goertzel ist allerdings nicht nur Informatiker, sondern auch Musiker. Kein Wunder, dass die von ihm programmierte Desdemona neulich als Sängerin in seiner Band auftrat. Keyboard, Gitarre, Saxofone und…Desdemona.

Ich habe über dieses Ereignis in der New York Times gelesen. Der Autor des Textes, Cade Metz, ist selbst Spezialist für Robotik. Ein Foto von Desdemona ist in der Zeitung zu bewundern: lila Haare, schwarzes Kleid und leerer Barbiedoll-Look – irgendwie das Aussehen einer Sexpuppe.

Dr. G. war beim Desdemona-Auftritt wahrhaftig wie aus den Socken gehauen. Diese Maschine könne richtig grooven, sein erster Gedanke, und dann: Hmm. Kann es möglich sein, dass diese künstlich intelligente Figur so etwas wie ein…eigenes Bewusstsein habe, dass sie also empfindungsfähig sei?

Man könnte diese Frage auch anders formulieren: Sind Roboter nunmehr in der Lage, quasi selbstständig zu empfinden? Haben wir jetzt durch unseren Erfindungsgeist begonnen, uns überflüssig oder zum Sklaven von Maschinen zu machen?

Zur Erinnerung: Erst vor wenigen Wochen behauptete ein Ingenieur namens Blake Lemoine, der bei Google arbeitete, dass die Firma eine Software entwickelt habe, die selbstständig Wörter erzeugte. Sein Fazit: Diese Software sei seines Selbst bewusst…empfindungsfähig also.

Die Story hat überall große Schlagzeilen gemacht. Google leugnete schnell, und Blake Lemoine wurde bald von seinem Arbeitgeber fristlos vor die Tür gesetzt. Fertig. Ende der Geschichte oder erst der Anfang?

Doch nun zurück zu Dr. Goertzel. Nach dem beeindruckenden Auftritt seiner Sängerin, überlegte er etwas nüchterner über die Maschinenintelligenz seiner Desdemona und kam zur folgenden Schlussfolgerung. Nein, Desdemona war eben kein neues Sternchen am Popstar-Himmel. Seine poppige Roboterin war letztendlich nichts anders als die Gesamtheit der Musikalität, die er in der Maschine einprogrammiert hatte.

Fehlanzeige also? Doch keine empfindungsfähigen Roboter? Nun ein Zeitsprung:
Bereits in den 1960er Jahren hatte der amer. Informatiker Joseph Weizenbaum eine künstliche Psychotherapeutin namens „Eliza“ zusammengebastelt. „Eliza“ wurde so programmiert, dass „sie“ eine Art Gesprächstherapie durchzuführen vermochte.

Hier ein kurzer Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen einer Patientin und „Eliza“:

Eliza: Stört Sie etwas?
Patientin: Männer sind alle gleich.
Eliza: Wie meinen Sie das?
Patientin: Sie ärgern uns immer mit irgendetwas.
Eliza: Haben Sie ein Beispiel?
Patientin: Mein Freund wollte, dass ich zu Ihnen komme.
Eliza: Ist es Ihnen wichtig, dass ihr Freund wollte, dass Sie zu mir kommen?
Patientin: Er meint, ich sei meistens deprimiert.
Eliza: Das tut mir leid, dass Sie deprimiert sind…

Etc.

Vielleicht erinnert Sie dieses Gespräch an etwas? Im Grunde sind die Gespräche, die Sie mit der Bank, der DB, dem KVR usw. führen, nicht viel anders. Sie stellen eine Frage. Die Maschinenstimme gibt Antwort oder stellt eigene Fragen. Heute nennen wir das eine „Chatbox“. Manche Informatiker halten Weizenbaum für den Erfinder der „Chatbox“.

Nebenbei: Weizenbaum stellte zu seinem Entsetzen fest, dass die meisten „Patienten“ gern mit „Eliza“ redeten. Sie waren jenseits von aller Vernunft überzeugt, dass das Gespräch, dass sie mit „Eliza“ führten, echt war. Diese Leichtgläubigkeit bezeichnete Weizenbaum als „wahnhaftes Denken“. Heute spricht man in gewissen Kreisen vom „Eliza-Effekt“.

NY Times Reporter Cade Metz fragt sich, wohin diese Chatbox-Technologie führen könnte, und er bekommt Angst. Denn die Leichtgläubigkeit mache es möglich, dass bald ausgeklügelte Chatboxen das Internet in eine Lügenfabrik verwandeln und unbrauchbar machen.

Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie Desdemona, was sie davon hält.

Die Sprache der Tiere

Nachricht von DHL: Man (oder frau) will mir ein Paket zustellen und verlangt eine „Beschtetigung“. Was mache ich? Ich lösche die Mail natürlich. Das Irrwitzige: Diese Mail erreicht mich zeitgleich mit einer authentischen Zustellankündigung von DHL. Denn ich erwarte wirklich ein Paket.

Wie soll ich diese Gleichzeitigkeit der Mails bewerten? Zufall? Oder haben Verbrecher die DHL-Seite längst gehackt? Schon möglich, oder? Kommt immer wieder vor – auch wenn man bisher in der Zeitung bzgl. DHL nix darüber gesehen hat. Fest steht jedenfalls. Die DumpfköpfInnen, die von mir die „Beschtetigung“ abverlangt haben, waren sicherlich SchulschwänzerInnen.

Wahrscheinlich arbeiten sie auch mal als falsche PolizistInnen, die alten Damen und Herren um ihren Schmuck und ihr Bargeld bringen.

Die gute Nachricht: Am Schluss landen solche GaunerInnen unter der Brücke, oder sie sterben jung.

Aber die Gerechtigkeit ist heute nicht mein Thema. Obwohl es sie gibt, ob man daran glaubt oder nicht. Heute warte ich lieber – wie oben angekündigt – mit einer kurzen Abhandlung über die Sprache der Tiere auf.

Ich komme momentan auf dieses Thema, weil ich neulich etwas über die Tiersprache in den Medien gestoßen bin. Wissenschaftler haben festgestellt, so hieß es, dass Tiere in der freien Natur – in diesem Fall waren es Schimpansen – „kooperativ“ miteinander kommunizieren. Ich habe den Text nur schnell überflogen. Denn das Thema ist mir schon lange bekannt.

Natürlich geht man davon aus, dass sich weder Schimpansen noch andere Tiere übers Wetter oder über die Börse oder über spannende Bücher unterhalten. Genauer gesagt: Sie kennen nur zwei Themen: 1.) Bedürfnisse befriedigen und 2.) Gefahr hinausposaunen.

Jeder weiß, dass sich manche Tiere, z.B. Wölfe, Löwen, auch Krähe, Elefanten, Affen etc., zusammentun, um auf der Jagd strategische Infos auszutauschen. Jeder spielt seine Rolle bei der Attacke. Sie tun dies allerdings nur, wenn sie unbedingt auf die Hilfe ihrer Mittiere angewiesen sind. Sonst vermeiden sie tunlichst die anderen, um eine ergatterte Mahlzeit für sich allein zu schnabulieren.

Eine Gefahrsituation erfordert ebenfalls Kooperation. Denn es geht ums Überleben der Gesamtheit. Da hilft es dann, wenn alle wissen, der Feind ist nahe. Grad dies habe ich vor ein paar Tagen beobachtet. Vom Fenster aus sah ich unten eine Amsel. Sie war sehr aufgeregt und hat unentwegt lauthals gezwitschert. Der Ton klang ausgesprochen ätzend – beinahe aggressiv. Es war klar, dass etwas im Busch war. Nicht nur etwas, denn nun nahm ich die bedrohliche Katze, die auf der Straße herumschlich, wahr. Das Gezwitscher hat die Katze in der Tat verunsichert. Vor allem, weil auch andere Amsel an diesem unheimlichen Chor teilnahmen, bis die Katze endlich die Botschaft verstand und die Weite suchte.
All dies ist eindeutig die Sprache der Tiere.

Wenn allerdings keine Kooperation nötig ist, kennen Tiere – alle Tiere – nur ein einziges Wort, egal wie sie es „sagen“ – ob gezwitschert, gewauwaut, miaut oder gebrüllt: Das Wort heißt: ICH. Genauer gesagt: ICH! ICH! ICH! ICH! ICH! usw.

Ich weiß dies, weil ich mal ein Buch über sog. Wolfskinder veröffentlicht habe – in drei Fassungen sogar. In diesem Buch habe ich auch ein paar Kapitel über die Sprache der Tiere gewidmet. Insbesondere habe ich mich auf jene Tiere fokussiert – sprich: Schimpansen und Gorillas –, denen der Versuch gemacht wurde, die Menschensprache beizubringen. Allerdings in Form von einer Gestensprache.

Folgendes habe ich festgestellt: Ein Gespräch mit einem Tier kann schnell langweilig werden. Hier zum Beispiel eine Unterhaltung zwischen Koko dem Gorillaweibchen (inzwischen an Altersschwäche gestorben) und ihrer Pflegerin, Penny Patterson:

Frage: Was willst du zu Weihnachten?
Koko: Süßigkeiten, Medizin-Süßigkeiten [d.h. Vitamin C], Apfel.
Frage: Bist du glücklich?
Koko: Ich gut.
Frage: Wie ist das Leben unter Menschen für dich?
Koko: Menschen gut. Ich durstig.
Frage: Willst du einen Hund?
Koko: Süßigkeiten
Etc.

Und jetzt kehren wir kurz zu jenen LoserInnen, die von mir eine „Beschtetigung“ für die „Zustellung“ eines Pakets verlangt haben. Nun wissen Sie es: Auch Menschen reden manchmal nur die Sprache der Tiere.

cis“ und „trans“ – z.B. die Alpen"

Erinnern Sie sich an Julius Cäsar? Es wäre ein Wunder, wenn nicht. Schließlich befinden wir uns momentan in einem Monat namens Juli. Auf Ungarisch heißt dieser („dieses“ in Österreich) Monat sogar „július“ (sprich „juliusch“). Es geschieht äußert selten, dass ein Eigenname zum Monatsnamen wird. Genauer gesagt: Es ist nur zweimal der Fall gewesen: im Juli und im „August“. Zweiteres nach Augustus Cäsar genannt.

Wetten, dass Hitler, Mao, Stalin und vielleicht Putin gerne als Monate in die Geschichte eingegangen wären. Aber warten wir’s ab. Was noch nicht ist, kann immer werden.

Doch zurück zu Julius Cäsar. Er ist nicht nur als Namensgeber eines Sommermonats zum Ruhme gekommen, sondern auch als fleißiger Feldherr – insbesondere, weil er Gallia, das für ihn dreiteilig war und das heutige Frankreich ist, erobert hat.

Damals als Julius C. noch lebte, bewohnten die Gallier wohl beide Seiten der Alpen. Aus diesem Grund differenzierte Julius C. – wie auch andere Römer – zwischen „Gallia cisalpina“ und „Gallia transalpina“. Zu Deutsch: Gallien auf dieser Seite der Alpen“ und Gallien jenseits der Alpen.

Diese Feinheit der europäischen Geographie ist heutzutage vielleicht nicht mehr so geläufig wie ehemals, als die Hörsäle der Unis und die Klassenzimmer der Gymnasien vor Lateinisch lernenden… ähm… Studierenden… nur wimmelten. Die Zeiten ändern sich ebenso wie die Sprache.

Aber nochmals zu den Alpen, die, wie gesagt, sowohl als „cis“ (diesseits) wie auch als „trans“ (jenseits) betrachtet werden können.

Haben Sie schon erraten, wohin unsere Alpenreise führt? Davon gehe ich aus. Denn diese Präpositionen, „cis-“ und „trans-“ feierten vor wenigen Jahren ihre Wiedergeburt, und zwar als wichtige Begriffe im Bereich des heutigen Genderismus.

Jetzt wird diese kurze Abhandlung, so fürchte ich, kompliziert. Denn es obliegt uns seit dieser Wiedergeburt, tunlichst zwischen „Geschlecht“ und „Gender“ zu unterscheiden. (Notabene: zweiter Begriff, „Gender“, ist eigentlich kein dt. Wort). Das, was wir unter „Geschlecht“ verstehen, entpuppt sich, so die Genderisten, als schnöder biologischer Terminus. Wird ein Mensch mit einer Art „Pendelding“ zwischen den Beinen geboren, bezeichnet (bzw. bezeichnete) man sein biologisches „Geschlecht“ traditionell als „männlich“. Kommt hingegen ein Mensch quasi mit einer Art Vertiefung zwischen den Beinen auf die Welt, verwenden wir, so die Genderisten, die biologische Kategorie „weiblich“. Alles klar?

So viel zu „Geschlecht“. Altmodisches Zeug. Jetzt wenden wir uns dem frischen Wind des „Gender“ zu. Früher bedeutete „Geschlecht“ und „Gender“ irgendwie das gleiche. Und „Gender“ – genauer gesagt „Genus“, war der gängige Begriff in der Grammatik, um Sachverhalte wie „der“, „die“ und „das“ zu beschreiben. Das gleiche Wort gibt es auch auf Französisch: „genre“. Es bedeutet „Typus“ und wird gern in der Kunst gebraucht, um die verschiedenen…ja…“Genres“…zu unterscheiden. Auf Lateinisch bedeutet „genus“ „Typus“ und auch „Familienstamm“.

Heute ist alles plötzlich anders. Denn seit einigen Jahren taugt das sog. „biologische“ Geschlecht wenig für diejenigen, die sich „Genderisten“ (oder muss das „Genderist*Innen“ heißen“?) nennen.

Für sie ist man „cis“ oder „trans“. Fertig. Genauer gesagt: Eine „cis-Frau“ beschreibt einen Menschen, der mit oben erwähnten „Vertiefung“ auf die Welt gekommen ist und sich deshalb als „Frau“ (d.h. Mensch, der menstruiert) versteht. Beim „cis-Mann“ ist es ähnlich. Er hat jenes Pendelding zwischen den Beinen und will als „Mann“ anerkannt werden, der auf „cis-Frauen“ steht.

Doch nun gibt es auch die „trans“-Menschen. Darüber muss ich nicht näher eingehen. Wer sich in den Massenmedien auskennt, weiß schon Bescheid. Es genügt zu sagen: Das sind die Menschen, die sich – egal wie es zwischen den Beinen aussieht – nach Gutdünken als „Mann“ oder „Frau“ bezeichnen. Will heißen: als „trans-Mann“ bzw. als „trans-Frau“.

Nebenbei: Diese neue Terminologie ist wohl die Erfindung eines dt. Sexologen Volkmar Sigusch und erschien in einem 1998 veröffentlichten Werk "The Neosexual Revolution". Sigusch hat den Terminus erstmals in einer 1991 erschienenen Abhandlung "Die Transsexuellen und unser nosomorpher Blick" verwendet. Diese Info habe ich übrigens Wikipedia entnommen.

Und nun wissen Sie warum, die Bestimmung der Sexualität in Menschen irgendwie eine Art abenteuerliche Reise über die Alpen ist.

cis“ und „trans“ – z.B. die Alpen"

Erinnern Sie sich an Julius Cäsar? Es wäre ein Wunder, wenn nicht. Schließlich befinden wir uns momentan in einem Monat namens Juli. Auf Ungarisch heißt dieser („dieses“ in Österreich) Monat sogar „július“ (sprich „juliusch“). Es geschieht äußert selten, dass ein Eigenname zum Monatsnamen wird. Genauer gesagt: Es ist nur zweimal der Fall gewesen: im Juli und im „August“. Zweiteres nach Augustus Cäsar genannt.

Wetten, dass Hitler, Mao, Stalin und vielleicht Putin gerne als Monate in die Geschichte eingegangen wären. Aber warten wir’s ab. Was noch nicht ist, kann immer werden.

Doch zurück zu Julius Cäsar. Er ist nicht nur als Namensgeber eines Sommermonats zum Ruhme gekommen, sondern auch als fleißiger Feldherr – insbesondere, weil er Gallia, das für ihn dreiteilig war und das heutige Frankreich ist, erobert hat.

Damals als Julius C. noch lebte, bewohnten die Gallier wohl beide Seiten der Alpen. Aus diesem Grund differenzierte Julius C. – wie auch andere Römer – zwischen „Gallia cisalpina“ und „Gallia transalpina“. Zu Deutsch: Gallien auf dieser Seite der Alpen“ und Gallien jenseits der Alpen.

Diese Feinheit der europäischen Geographie ist heutzutage vielleicht nicht mehr so geläufig wie ehemals, als die Hörsäle der Unis und die Klassenzimmer der Gymnasien vor Lateinisch lernenden… ähm… Studierenden… nur wimmelten. Die Zeiten ändern sich ebenso wie die Sprache.

Aber nochmals zu den Alpen, die, wie gesagt, sowohl als „cis“ (diesseits) wie auch als „trans“ (jenseits) betrachtet werden können.

Haben Sie schon erraten, wohin unsere Alpenreise führt? Davon gehe ich aus. Denn diese Präpositionen, „cis-“ und „trans-“ feierten vor wenigen Jahren ihre Wiedergeburt, und zwar als wichtige Begriffe im Bereich des heutigen Genderismus.

Jetzt wird diese kurze Abhandlung, so fürchte ich, kompliziert. Denn es obliegt uns seit dieser Wiedergeburt, tunlichst zwischen „Geschlecht“ und „Gender“ zu unterscheiden. (Notabene: zweiter Begriff, „Gender“, ist eigentlich kein dt. Wort). Das, was wir unter „Geschlecht“ verstehen, entpuppt sich, so die Genderisten, als schnöder biologischer Terminus. Wird ein Mensch mit einer Art „Pendelding“ zwischen den Beinen geboren, bezeichnet (bzw. bezeichnete) man sein biologisches „Geschlecht“ traditionell als „männlich“. Kommt hingegen ein Mensch quasi mit einer Art Vertiefung zwischen den Beinen auf die Welt, verwenden wir, so die Genderisten, die biologische Kategorie „weiblich“. Alles klar?

So viel zu „Geschlecht“. Altmodisches Zeug. Jetzt wenden wir uns dem frischen Wind des „Gender“ zu. Früher bedeutete „Geschlecht“ und „Gender“ irgendwie das gleiche. Und „Gender“ – genauer gesagt „Genus“, war der gängige Begriff in der Grammatik, um Sachverhalte wie „der“, „die“ und „das“ zu beschreiben. Das gleiche Wort gibt es auch auf Französisch: „genre“. Es bedeutet „Typus“ und wird gern in der Kunst gebraucht, um die verschiedenen…ja…“Genres“…zu unterscheiden. Auf Lateinisch bedeutet „genus“ „Typus“ und auch „Familienstamm“.

Heute ist alles plötzlich anders. Denn seit einigen Jahren taugt das sog. „biologische“ Geschlecht wenig für diejenigen, die sich „Genderisten“ (oder muss das „Genderist*Innen“ heißen“?) nennen.

Für sie ist man „cis“ oder „trans“. Fertig. Genauer gesagt: Eine „cis-Frau“ beschreibt einen Menschen, der mit oben erwähnten „Vertiefung“ auf die Welt gekommen ist und sich deshalb als „Frau“ (d.h. Mensch, der menstruiert) versteht. Beim „cis-Mann“ ist es ähnlich. Er hat jenes Pendelding zwischen den Beinen und will als „Mann“ anerkannt werden, der auf „cis-Frauen“ steht.

Doch nun gibt es auch die „trans“-Menschen. Darüber muss ich nicht näher eingehen. Wer sich in den Massenmedien auskennt, weiß schon Bescheid. Es genügt zu sagen: Das sind die Menschen, die sich – egal wie es zwischen den Beinen aussieht – nach Gutdünken als „Mann“ oder „Frau“ bezeichnen. Will heißen: als „trans-Mann“ bzw. als „trans-Frau“.

Nebenbei: Diese neue Terminologie ist wohl die Erfindung eines dt. Sexologen Volkmar Sigusch und erschien in einem 1998 veröffentlichten Werk "The Neosexual Revolution". Sigusch hat den Terminus erstmals in einer 1991 erschienenen Abhandlung "Die Transsexuellen und unser nosomorpher Blick" verwendet. Diese Info habe ich übrigens Wikipedia entnommen.

Und nun wissen Sie warum, die Bestimmung der Sexualität in Menschen irgendwie eine Art abenteuerliche Reise über die Alpen ist.

Das Wichtigste übers „Ghosting“

Sie kennen den Begriff „Ghosting“? Wenn ja kann ich Ihnen wahrscheinlich nix Neues erläutern. Oder vielleicht doch. Denn dies ist nur der Anfang unseres Abenteuers mit dieser Vokabel.

Das Wichtigste vorweg – und zwar in Form eines Bekenntnisses: Bis vor ein paar Tagen war mir besagter Begriff so gut wie unbekannt. Freund O. war bei uns zu Besuch. O. ist bildender Künstler. Ich bin Schriftsteller. Wir haben im Lauf des Nachmittags Erfahrungen darüber ausgetauscht, wie manchmal eine Anfrage bei einem Verlag oder bei einem Galleristen oder Museum unbeantwortet bleibt. O. hat dieses Phänomen als „Ghosting“ beschrieben…als hätte man quasi bei den Geistern angefragt.

Sie sehen schon: der „Ghost“ und der „Geist“ sind Verwandte. Aber das wäre es.
Diese Sprachcousins sind längst getrennte Wege gegangen. Seit Jahrhunderten bedeutet das englische „ghost“ lediglich das, was man auf Deutsch „Gespenst“ nennt. Klar. Auch das dt. „Geist“ bezeichnet zuweilen ein richtiges „Gespenst“.

Nebenbei: Früher war „Gespenst“ das gängige Wort für „Trugbild“ (etwa „das Gespenst der Freiheit“). Entstanden ist es aus dem alten Verb „spanen“, das den Sinn „verlocken“ hatte. „Einspannen“ ist bestimmt damit verwandt. Allerdings: Ich fände es passender, wenn das „Gespenst „spinnen“ als Vorfahre gehabt hätte. Wer weiß? Vielleicht hab ich recht.

Doch zurück zum „ghost“. Der berühmteste „ghost“ der englischen Sprache war bestimmt der Vater von Hamlet. Zweiten Platz bekommen die Weihnachts-„Ghosts“ in der Charles Dickens Novella „Christmas Carol“. Gute Lektüre. Kann ich nur empfehlen.

Der „Geist“ hingegen ist mehr als ein „Ghost“. Zugegeben: Auch er spukt mal rum. Anders als der „Ghost“ hat er aber auch eine edle Seite. Denn er ist das Denken schlechthin. Die Gedanken einer ganzen Generation nennen wir sogar den „Zeitgeist“! Okay. Manchmal rutscht er in die „Geisteskrankheit“ hinab. Aber nur, wenn er wirklich krank wird.

Der „Geist“ will Tiefe und Verklärtes vermitteln. Er kann sogar zum „heiligen Geist“ werden – was sich übrigens auf Englisch mit „holy ghost“ wiedergeben lässt. Das ist aber antiquiertes English.

Bisher wurde der „Geist“ noch nicht gegendert. Kann aber mal in die Mode kommen. Dann wird die Rede von (der? die? das?) „Geist*In“ sein. Fair ist fair. Der Theorie des Sprachbloggeur Lesers Esperantistimo nach wird es „das Geistit“, mit Mehrzahl „die“, heißen.

Aber egal. Der dt. Geist bleibt im Vergleich zu seinem verarmten englischen Cousin immer etwas Hehres. Und deshalb bin ich der Meinung, dass eine Entsprechung zu „Ghosting“ (etwa „Geistung“) für die dt. Sprache unmöglich wäre. Der Geist strebt vielmehr nach der „Vergeisterung“, oder der „Begeisterung“ oder der „Vergeistigung“. Sogar die „Vergeistung“ wäre möglich. Doch niemals nach einer „Geistung“.

Und nun sind wir wieder beim „Ghosting“ gelandet. Schon jetzt zählt diese Vokabel in gewissen Kreisen als dt. Wort. (Sonst hätte es mir Freund O. nicht beigebracht).

„Ghosting“, wie oben gesagt, geschieht, wenn eine Anfrage – z.B. bei einem Verlag oder einem Museum oder einer Galerie ignoriert wird. Reine Unhöflichkeit also.

Es ist quasi, als hätte man ein Gespenst angefragt. Funkstille. Ein gespenstiges Gefühl für einen Künstler.

Von all dem, was ich zu diesem Thema oberflächlich gelesen habe, erfahre ich, dass dieser Begriff zum ersten Mal ca. 2015 ins sprachliche Bewusstsein auftaucht. Das gebe ich aber nicht verbindlich an. Vielleicht möchten Sie dies tiefgreifender im WehWehWeh selbst nachschlagen.

Was ich aber bisher weiß, ist Folgendes: Der Begriff bezog sich ursprünglich nicht auf die schlechten Manieren der Kunstindustrie, sondern auf den Bereich der gescheiterten Liebesbeziehungen. Will heißen: Wenn er oder sie oder es eine Beziehung beenden wollte, ohne den Mut aufzubringen, dies dem oder der Angebeteten direkt mitzuteilen, gilt dieses unerträgliche Schweigen als „ghosting“…als wäre das Gewesene praktisch nie da gewesen.
Man kennt es, dass ein/e Korbgebende mal ein SMS oder eine Email oder ein Emoji verschickt, um den Schlussstrich zu machen. Auch das ist nicht feinste Art.

Wenn jedoch nix mitgeteilt wird, wird man geghostet.

Nun wissen Sie alles über dieses gespenstige Thema, was Sie zu wissen brauchen. Mögen wir alle im Sinne des Geistes und nicht des Ghostes unser Glück in dieser Welt finden.

Das Wichtigste übers „Ghosting“

Sie kennen den Begriff „Ghosting“? Wenn ja kann ich Ihnen wahrscheinlich nix Neues erläutern. Oder vielleicht doch. Denn dies ist nur der Anfang unseres Abenteuers mit dieser Vokabel.

Das Wichtigste vorweg – und zwar in Form eines Bekenntnisses: Bis vor ein paar Tagen war mir besagter Begriff so gut wie unbekannt. Freund O. war bei uns zu Besuch. O. ist bildender Künstler. Ich bin Schriftsteller. Wir haben im Lauf des Nachmittags Erfahrungen darüber ausgetauscht, wie manchmal eine Anfrage bei einem Verlag oder bei einem Galleristen oder Museum unbeantwortet bleibt. O. hat dieses Phänomen als „Ghosting“ beschrieben…als hätte man quasi bei den Geistern angefragt.

Sie sehen schon: der „Ghost“ und der „Geist“ sind Verwandte. Aber das wäre es.
Diese Sprachcousins sind längst getrennte Wege gegangen. Seit Jahrhunderten bedeutet das englische „ghost“ lediglich das, was man auf Deutsch „Gespenst“ nennt. Klar. Auch das dt. „Geist“ bezeichnet zuweilen ein richtiges „Gespenst“.

Nebenbei: Früher war „Gespenst“ das gängige Wort für „Trugbild“ (etwa „das Gespenst der Freiheit“). Entstanden ist es aus dem alten Verb „spanen“, das den Sinn „verlocken“ hatte. „Einspannen“ ist bestimmt damit verwandt. Allerdings: Ich fände es passender, wenn das „Gespenst „spinnen“ als Vorfahre gehabt hätte. Wer weiß? Vielleicht hab ich recht.

Doch zurück zum „ghost“. Der berühmteste „ghost“ der englischen Sprache war bestimmt der Vater von Hamlet. Zweiten Platz bekommen die Weihnachts-„Ghosts“ in der Charles Dickens Novella „Christmas Carol“. Gute Lektüre. Kann ich nur empfehlen.

Der „Geist“ hingegen ist mehr als ein „Ghost“. Zugegeben: Auch er spukt mal rum. Anders als der „Ghost“ hat er aber auch eine edle Seite. Denn er ist das Denken schlechthin. Die Gedanken einer ganzen Generation nennen wir sogar den „Zeitgeist“! Okay. Manchmal rutscht er in die „Geisteskrankheit“ hinab. Aber nur, wenn er wirklich krank wird.

Der „Geist“ will Tiefe und Verklärtes vermitteln. Er kann sogar zum „heiligen Geist“ werden – was sich übrigens auf Englisch mit „holy ghost“ wiedergeben lässt. Das ist aber antiquiertes English.

Bisher wurde der „Geist“ noch nicht gegendert. Kann aber mal in die Mode kommen. Dann wird die Rede von (der? die? das?) „Geist*In“ sein. Fair ist fair. Der Theorie des Sprachbloggeur Lesers Esperantistimo nach wird es „das Geistit“, mit Mehrzahl „die“, heißen.

Aber egal. Der dt. Geist bleibt im Vergleich zu seinem verarmten englischen Cousin immer etwas Hehres. Und deshalb bin ich der Meinung, dass eine Entsprechung zu „Ghosting“ (etwa „Geistung“) für die dt. Sprache unmöglich wäre. Der Geist strebt vielmehr nach der „Vergeisterung“, oder der „Begeisterung“ oder der „Vergeistigung“. Sogar die „Vergeistung“ wäre möglich. Doch niemals nach einer „Geistung“.

Und nun sind wir wieder beim „Ghosting“ gelandet. Schon jetzt zählt diese Vokabel in gewissen Kreisen als dt. Wort. (Sonst hätte es mir Freund O. nicht beigebracht).

„Ghosting“, wie oben gesagt, geschieht, wenn eine Anfrage – z.B. bei einem Verlag oder einem Museum oder einer Galerie ignoriert wird. Reine Unhöflichkeit also.

Es ist quasi, als hätte man ein Gespenst angefragt. Funkstille. Ein gespenstiges Gefühl für einen Künstler.

Von all dem, was ich zu diesem Thema oberflächlich gelesen habe, erfahre ich, dass dieser Begriff zum ersten Mal ca. 2015 ins sprachliche Bewusstsein auftaucht. Das gebe ich aber nicht verbindlich an. Vielleicht möchten Sie dies tiefgreifender im WehWehWeh selbst nachschlagen.

Was ich aber bisher weiß, ist Folgendes: Der Begriff bezog sich ursprünglich nicht auf die schlechten Manieren der Kunstindustrie, sondern auf den Bereich der gescheiterten Liebesbeziehungen. Will heißen: Wenn er oder sie oder es eine Beziehung beenden wollte, ohne den Mut aufzubringen, dies dem oder der Angebeteten direkt mitzuteilen, gilt dieses unerträgliche Schweigen als „ghosting“…als wäre das Gewesene praktisch nie da gewesen.
Man kennt es, dass ein/e Korbgebende mal ein SMS oder eine Email oder ein Emoji verschickt, um den Schlussstrich zu machen. Auch das ist nicht feinste Art.

Wenn jedoch nix mitgeteilt wird, wird man geghostet.

Nun wissen Sie alles über dieses gespenstige Thema, was Sie zu wissen brauchen. Mögen wir alle im Sinne des Geistes und nicht des Ghostes unser Glück in dieser Welt finden.

Den Umlaut abschaffen!

„Ist Ihr Hund der schönste Münchens?“ So stand es vor zwei Wochen in der Münchner Abendzeitung. Und weiter, auf Bühnenbayrisch: „Hund samma – die Wahl mit WAU!“ Zu gewinnen war ein Fressnapf-Gutschein im Wert von 300 Euro. Dazu ein Orthobett – Farbe Schiefer, Größe L im Wert von 219.99 Euro (nehm ich an für den Hund). Darüber hinaus wurden ein 2., 3., 4., und 5. Preis ausgeschrieben. So möchte man auf den Hund kommen! Aua. Schlechter Witz. Tut mir leid.

Doch zurück in die nüchterne Wirklichkeit: Ist es Ihnen aufgefallen, dass etwas im Wortlaut obiger Preisverleihung nicht stimmt?

Auf den Punkt gebracht: Es wird im Text nicht einmal der Versucht gemacht, korrekt zu gendern! „Schönster Hund“ heißt es? Wo bitteschön sind dann die „Hündinnen“ geblieben?

Eine kleine Korrektur: An einer Stelle in der Annonce heißt es in der Tat, dass man ein Foto „von Ihrem Hund/ Ihrer Hündin“ einschicken solle. Das wäre es aber mit der Gleichberechtigung gewesen.

Obendrein: Von der Möglichkeit transsexueller Wauwaus wird ganz abgesehen.
Vielleicht gibt es ja unter diesen Tieren auch dieses Phänomen: Hunde, die sich für Hündinnen halten und umgekehrt. Ich bilde mir ein, dass ich schon mal Hündinnen gesehen habe, die das Bein gegen einen Baum hoben…oder wenn ich mich nicht täusche, dass es Hunde gibt, die in die Hocke gehen, wenn der Harndrang treibt.

Leider aber war ich selbst nie Hundebesitzer. Meine Beobachtungen sind immer aus der Ferne gewesen. Schuld daran sind meine Eltern. Als Kind durfte ich nämlich keinen Hund haben. Erstens, weil meine Mutter Angst vor Hunden hatte und zweitens, weil mein Vater der Meinung war, dass kein Hund seinen „Brownie“ – so hieß sein Hund, als er klein war – ersetzen könnte.

Wahre Hundebesitzer sind sicherlich in der Lage, mir meine Theorie zu bestätigen oder sie zu widerlegen. Keine Berührungsängste, bitte. Ich bin hart am Nehmen.
Aber zurück zum Gendern. Im Ernst. Warum wird bei Tieren nicht gegendert? Ich bekomme monatlich eine Zeitschrift vom Journalistenverband. Früher hieß sie „Journalist“. Inzwischen wird die Auflage gezweiteilt. Die eine Hälfte heißt „Journalist“, die andere „Journalistin“. Meistens erhalte ich „Journalistin“. Und jedes Mal denke ich, „Journalistin“? Klingt wie „Elle“ oder „Frau im Bild“. Und dann leg ich sie ungelesen beiseite. Denn ich habe – bitte verzeihen Sie mir – kein Interesse, „Elle“ oder „Frau im Bild“ zu schmökern.

Warum auch nicht bei Hunden gendern? Ach. Nun fällt mir ein, dass das mit dem Gendersternchen nicht so einfach beim „Hund“ und „Hündin“ zu bewerkstelligen ist. Wissen Sie warum nicht? Wegen des verdammten Umlauts!

Will heißen: Weil die alten Germanen auf eine Art Vokalharmonie standen, fügten sie einen Umlaut ein, wenn sie zwischen „Hund“ und „Hündin“ differenzierten. „Klingt besser“, hätten sie in Althochdeutsch gesagt.

Und nur deshalb ist es heute nicht möglich, wenn man Werbung für einen Wauwau-Schönheitswettbewerb macht, „Ist Ihr Hund*In der schönste Münchens?“ zu schreiben.

Nebenbei: Gleiches Problem hat man auch auf menschlicher Ebene. Denken Sie an „Bauer“ und „Bäuerin“. Wie könnte man eine Annonce für die/den„schönste(n) Ba(ä)uer*In formulieren? Schon wieder das Problem mit dem verdammten Umlaut!

Die Sünden der alten Germanen suchen uns wohl auch heute heim! Und ich sehe dafür keine Lösung…außer eine: den Umlaut abschaffen!

Den Umlaut abschaffen!

„Ist Ihr Hund der schönste Münchens?“ So stand es vor zwei Wochen in der Münchner Abendzeitung. Und weiter, auf Bühnenbayrisch: „Hund samma – die Wahl mit WAU!“ Zu gewinnen war ein Fressnapf-Gutschein im Wert von 300 Euro. Dazu ein Orthobett – Farbe Schiefer, Größe L im Wert von 219.99 Euro (nehm ich an für den Hund). Darüber hinaus wurden ein 2., 3., 4., und 5. Preis ausgeschrieben. So möchte man auf den Hund kommen! Aua. Schlechter Witz. Tut mir leid.

Doch zurück in die nüchterne Wirklichkeit: Ist es Ihnen aufgefallen, dass etwas im Wortlaut obiger Preisverleihung nicht stimmt?

Auf den Punkt gebracht: Es wird im Text nicht einmal der Versucht gemacht, korrekt zu gendern! „Schönster Hund“ heißt es? Wo bitteschön sind dann die „Hündinnen“ geblieben?

Eine kleine Korrektur: An einer Stelle in der Annonce heißt es in der Tat, dass man ein Foto „von Ihrem Hund/ Ihrer Hündin“ einschicken solle. Das wäre es aber mit der Gleichberechtigung gewesen.

Obendrein: Von der Möglichkeit transsexueller Wauwaus wird ganz abgesehen.
Vielleicht gibt es ja unter diesen Tieren auch dieses Phänomen: Hunde, die sich für Hündinnen halten und umgekehrt. Ich bilde mir ein, dass ich schon mal Hündinnen gesehen habe, die das Bein gegen einen Baum hoben…oder wenn ich mich nicht täusche, dass es Hunde gibt, die in die Hocke gehen, wenn der Harndrang treibt.

Leider aber war ich selbst nie Hundebesitzer. Meine Beobachtungen sind immer aus der Ferne gewesen. Schuld daran sind meine Eltern. Als Kind durfte ich nämlich keinen Hund haben. Erstens, weil meine Mutter Angst vor Hunden hatte und zweitens, weil mein Vater der Meinung war, dass kein Hund seinen „Brownie“ – so hieß sein Hund, als er klein war – ersetzen könnte.

Wahre Hundebesitzer sind sicherlich in der Lage, mir meine Theorie zu bestätigen oder sie zu widerlegen. Keine Berührungsängste, bitte. Ich bin hart am Nehmen.
Aber zurück zum Gendern. Im Ernst. Warum wird bei Tieren nicht gegendert? Ich bekomme monatlich eine Zeitschrift vom Journalistenverband. Früher hieß sie „Journalist“. Inzwischen wird die Auflage gezweiteilt. Die eine Hälfte heißt „Journalist“, die andere „Journalistin“. Meistens erhalte ich „Journalistin“. Und jedes Mal denke ich, „Journalistin“? Klingt wie „Elle“ oder „Frau im Bild“. Und dann leg ich sie ungelesen beiseite. Denn ich habe – bitte verzeihen Sie mir – kein Interesse, „Elle“ oder „Frau im Bild“ zu schmökern.

Warum auch nicht bei Hunden gendern? Ach. Nun fällt mir ein, dass das mit dem Gendersternchen nicht so einfach beim „Hund“ und „Hündin“ zu bewerkstelligen ist. Wissen Sie warum nicht? Wegen des verdammten Umlauts!

Will heißen: Weil die alten Germanen auf eine Art Vokalharmonie standen, fügten sie einen Umlaut ein, wenn sie zwischen „Hund“ und „Hündin“ differenzierten. „Klingt besser“, hätten sie in Althochdeutsch gesagt.

Und nur deshalb ist es heute nicht möglich, wenn man Werbung für einen Wauwau-Schönheitswettbewerb macht, „Ist Ihr Hund*In der schönste Münchens?“ zu schreiben.

Nebenbei: Gleiches Problem hat man auch auf menschlicher Ebene. Denken Sie an „Bauer“ und „Bäuerin“. Wie könnte man eine Annonce für die/den„schönste(n) Ba(ä)uer*In formulieren? Schon wieder das Problem mit dem verdammten Umlaut!

Die Sünden der alten Germanen suchen uns wohl auch heute heim! Und ich sehe dafür keine Lösung…außer eine: den Umlaut abschaffen!

Den Umlaut abschaffen!

„Ist Ihr Hund der schönste Münchens?“ So stand es vor zwei Wochen in der Münchner Abendzeitung. Und weiter, auf Bühnenbayrisch: „Hund samma – die Wahl mit WAU!“ Zu gewinnen war ein Fressnapf-Gutschein im Wert von 300 Euro. Dazu ein Orthobett – Farbe Schiefer, Größe L im Wert von 219.99 Euro (nehm ich an für den Hund). Darüber hinaus wurden ein 2., 3., 4., und 5. Preis ausgeschrieben. So möchte man auf den Hund kommen! Aua. Schlechter Witz. Tut mir leid.

Doch zurück in die nüchterne Wirklichkeit: Ist es Ihnen aufgefallen, dass etwas im Wortlaut obiger Preisverleihung nicht stimmt?

Auf den Punkt gebracht: Es wird im Text nicht einmal der Versucht gemacht, korrekt zu gendern! „Schönster Hund“ heißt es? Wo bitteschön sind dann die „Hündinnen“ geblieben?

Eine kleine Korrektur: An einer Stelle in der Annonce heißt es in der Tat, dass man ein Foto „von Ihrem Hund/ Ihrer Hündin“ einschicken solle. Das wäre es aber mit der Gleichberechtigung gewesen.

Obendrein: Von der Möglichkeit transsexueller Wauwaus wird ganz abgesehen.
Vielleicht gibt es ja unter diesen Tieren auch dieses Phänomen: Hunde, die sich für Hündinnen halten und umgekehrt. Ich bilde mir ein, dass ich schon mal Hündinnen gesehen habe, die das Bein gegen einen Baum hoben…oder wenn ich mich nicht täusche, dass es Hunde gibt, die in die Hocke gehen, wenn der Harndrang treibt.

Leider aber war ich selbst nie Hundebesitzer. Meine Beobachtungen sind immer aus der Ferne gewesen. Schuld daran sind meine Eltern. Als Kind durfte ich nämlich keinen Hund haben. Erstens, weil meine Mutter Angst vor Hunden hatte und zweitens, weil mein Vater der Meinung war, dass kein Hund seinen „Brownie“ – so hieß sein Hund, als er klein war – ersetzen könnte.

Wahre Hundebesitzer sind sicherlich in der Lage, mir meine Theorie zu bestätigen oder sie zu widerlegen. Keine Berührungsängste, bitte. Ich bin hart am Nehmen.
Aber zurück zum Gendern. Im Ernst. Warum wird bei Tieren nicht gegendert? Ich bekomme monatlich eine Zeitschrift vom Journalistenverband. Früher hieß sie „Journalist“. Inzwischen wird die Auflage gezweiteilt. Die eine Hälfte heißt „Journalist“, die andere „Journalistin“. Meistens erhalte ich „Journalistin“. Und jedes Mal denke ich, „Journalistin“? Klingt wie „Elle“ oder „Frau im Bild“. Und dann leg ich sie ungelesen beiseite. Denn ich habe – bitte verzeihen Sie mir – kein Interesse, „Elle“ oder „Frau im Bild“ zu schmökern.

Warum auch nicht bei Hunden gendern? Ach. Nun fällt mir ein, dass das mit dem Gendersternchen nicht so einfach beim „Hund“ und „Hündin“ zu bewerkstelligen ist. Wissen Sie warum nicht? Wegen des verdammten Umlauts!

Will heißen: Weil die alten Germanen auf eine Art Vokalharmonie standen, fügten sie einen Umlaut ein, wenn sie zwischen „Hund“ und „Hündin“ differenzierten. „Klingt besser“, hätten sie in Althochdeutsch gesagt.

Und nur deshalb ist es heute nicht möglich, wenn man Werbung für einen Wauwau-Schönheitswettbewerb macht, „Ist Ihr Hund*In der schönste Münchens?“ zu schreiben.

Nebenbei: Gleiches Problem hat man auch auf menschlicher Ebene. Denken Sie an „Bauer“ und „Bäuerin“. Wie könnte man eine Annonce für die/den„schönste(n) Ba(ä)uer*In formulieren? Schon wieder das Problem mit dem verdammten Umlaut!

Die Sünden der alten Germanen suchen uns wohl auch heute heim! Und ich sehe dafür keine Lösung…außer eine: den Umlaut abschaffen!

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