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Krieg der Euros – bald auch in Ihrem Kino

Zum Anfang der Schluss: Geld ist eine Illusion. So ungefähr sagte es Volker Looman, ein Finanzanalytiker am Wochenende in der FAZ. Sein Artikel hieß: „Angst vor Inflation und Verlust treibt die Anleger zur Verzweiflung.

Damit meinte er, dass Wert eine Illusion sei, vor allem, wenn man in einer Krise nach Sicherheit sucht.

Wirtschaft? Sicherheit? Ha!

Und jetzt zu den Zauberern. Das sind die Bazis, die momentan mit ihren Unkenrufen dem Euro schwer zu schaffen machen.

Ich habe viel über dieses Thema nachgedacht, und ich bin zum Schluss gekommen, dass es Hexenmeister – nur Hexenmeister – sind, die eine Wirtschaft, eine Währung durch Schlechtreden kaputtmachen.

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich möchte hiermit nicht meine Liebe zum Euro bekunden. Von Anfang an habe die Euromünzen gehasst. Potthässlich wie Einkaufswagenmarken. Die Banknoten sind auch nicht besser: lauter seelenlose Bilder von nichtssagenden Brücken. Wenn ich an die schönen D-Mark-Banknoten denke...ahhhh. Auch die Münzen – zumindest einige – waren hübsch: die Mark, das Fuchsgerl, das Zehnerl. Nur die Zweimark- und Fünfmarkstücke kamen mir wie schlechte Witze eines sadistischen Oberbankers vor.

Aber nun haben wir den Salat. Und plötzlich sagt man, er schmeckt nicht.

Es sind die Hexenmeister am Werk.

Glauben Sie an Magie? Wenn nicht, überlegen Sie nur, wozu die Zauberer fähig sind. Seit wenigen Wochen haben sie mit ihrem endlosen Geflüster den Euro verhext.

Sie wispern ihre Sprüche über den Euro und zack! fällt er wieder ein paar Cent mehr gegen den Dollar. Man sagt, dass es Menschen gibt, die aus der Entwertung des Euros Gewinn ziehen. Ich habe noch nie verstanden, wie das funktioniert. Ich werde mich aber schlau machen.

Was ich jedoch weiß: Maßnahmen werden getroffen, um den Euro zu stützen. Im Nu haben die Hexenmeister einen neuen Zauberspruch parat, um den Sturz fortzusetzen.

Glücklicherweise gibt es auch Zauberer für die andere Seite. Sie versuchen das Gegenteil zu bewirken. Nehmen Sie, zum Beispiel, Theo Waigel. Letzte Woche fragte ihn Redakteurin Angela Böhm von der Münchner Abendzeitung: „Wird aus der harten eine weiche Euro-Währung?“. Waigels Antwort, „Wenn der Euro im Moment 1,27 oder 1,28 wert ist, dann ist er um zehn Cent das sind zwanzig Pfennig, mehr wert als die D-Mark bei ihrem Abschied. Da komme mir doch niemand und behaupte, der Euro sei eine Weichwährung.“ Das hört man gerne.

Das war aber letzte Woche. Inzwischen haben die Unkenrufer viel Zeit gehabt, sämtliche Stabiltätsmaßnahmen als „zweifelhaft“ umzudeuten. Warum macht man das? Für die üblichen Gründe: Böser Wille, Neid, Gier. Nichts Neues. Eben habe ich in wenigen Worten die Geschichte der Welt  erzählt.

Mich persönlich bringt das Spiel auf die Palme, weil ich vor sechs Wochen Bücher aus England bestellt habe. Sie sind immer noch nicht da und werden täglich teurer.

Jeder hat eigene Gründe, sich für die Wirtschaft zu interessieren.

Immerhin hat der ehemalige Federal Reserve Vorsitzende, Paul A. Volcker, neulich erklärt, er sei „emotionally attached to the Euro“. Und weiter: „Er war eine gute Idee.“ Ich habe ihn prompt den guten Zauberern eingereiht. Doch dann machte er einen Rückzieher und drückte seinen Zweifel aus. Plumps! Und wieder ist der Euro gestürzt.

Ja, liebe Sportfreunde. Nun wird es spannend: Krieg der Zauberersprüche und Fortsetzung folgt.

Wer soll ins Kino gehen, wenn das Leben so aufregend – und unsicher – ist? Willkommen in meiner Welt.

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