Herr Rainer Kenzler, Malermeister aus dem Landkreis Konstanz, hat mir folgende Auskunft gemailt: Die baden-württembergischen Handwerksbildungseinrichtungen beabsichtigen, sich künftig einheitlich als „Bildungs-Akademie“ zu bezeichnen. Herr Kenzler ist der Meinung, dieser Begriff drücke „ein und dasselbe doppelt“ aus.
Er hat natürlich Recht. Ich muss dennoch eingestehen, dass mir diese Tautologie (griechisch für „Doppel-Gemoppel“) nicht sogleich aufgefallen war. Sie sehen: So faul ist der Mensch, dass er, ohne sich Gedanken zu machen, in der Lage ist, das Absurdeste hinzunehmen, als handele es sich um eine einwandfreie Ware.
Eine Akademie ist nämlich eine Einrichtung, an der man sich bilden lässt. Und eine „Bildungs-Akademie“? Lernt man dort auszubilden? Es ist ganz klar: Man vermisst in diesem Namen einen eindeutigen Hinweis auf den Inhalt der Bildung. Denn hier sollen verschiedene Handwerksberufszweige ausgebildet werden. „Handwerksakademie“ wäre eine mögliche Alternative. Doch das Wort klingt – zumindest mir – etwas holprig. Noch misslungener kommt mir „Handwerksbildungsanstalt“ vor. „Anstalt“ hat ohnehin den unüberhörbaren Beigeschmack von „Strafvollzug“.
Wie würde dann eine brauchbare Alternative anmuten? Schlimm, wenn man nur kritisiert, ohne einen eigenen Vorschlag zu riskieren. Wenn man nur jammert, wird man schnell zu den luftigen Meckerern eingereiht. Ich jedenfalls bin bereit, Farbe zu bekennen. Ich lehne mich gerne aus dem Fenster. Meine Empfehlung: „Baden-Württembergische Bildungsstätte für Handwerker“. Ich gebe zu. Die Länge scheint nicht ganz so benutzerfreundlich zu sein. Allerdings: kein Fremdwort weit und breit. Noch dazu: Der Name hat einen angenehmen Rhythmus. Jeder wird es ohnehin als BSfH bezeichnen! Hat jemand noch eine Alternative?
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