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„Doomscrolling“ oder „Rofling“: Was darf es sein?

Sie haben die Wahl der Qual, verehrte Leser. Lieber Ihre Tage als Doomscroller verbringen, oder wie wäre es mit Rofling?

Ich weiß nicht, ob obige Begriffe ausschließlich als Jugendslang gelten…und wenn schon, ob sie in Frage kommen (bzw. kamen) für den nächsten (den vergangenen) „Jugendwort des Jahres“ Wettbewerb.

Zufällig bin ich im WehWehWeh auf diese Begriffe gestoßen. Notabene: im WehWehWeh und nicht im Printmedium. Das verschwindet ohnehin bald.

Nebenbei: Neulich war ich beim Arzt – vielen dank für die Nachfrage: alles insoweit in Ordnung. Ich stellte fest, dass ich der einzige im Wartezimmer war, der Print, in diesem Fall eine Zeitschrift, in der Hand hatte. Alle sonstigen wartenden Patienten, egal was ihrer Gesundheitsprobleme waren, stierten ins Phone.

Kein Wunder, dass Augenprobleme rapide zunehmen – ebenso die Schwerhörigkeit. Mit weißen Stöpseln im Ohr übt man fürs künftige Tragen eines Hörgeräts – von manchen Schwerhörigen übrigens „Höris“ genannt.

Aber zurück zu den oben erwähnten neuen Begriffen.

Nein, noch nicht. Zuerst ein Wort zu „Nudifying“.

Vielleicht kennen Sie das Wort schon. Ich glaube nicht, dass es dafür eine dt. Entsprechung gibt. Wörtlich hieße diese jedenfalls „Vernacktung“.

„Nudifying“ passiert wenn man KIKI zu dank den Kopf eines fremden Menschen auf den nackten Körper eines anderen aufsetzt. Das machen offensichtlich diverse Rachesuchende mit ihren „Ex-en“ oder mit Politikern (beider Geschlechtsrichtungen).

Leider habe ich keine Beispiele parat.

Doch nun zurück zu meinem eigentlichen Anliegen. Der erste der anfangs erwähnten Begriffe heißt „Doomscrolling“. „Doom“ ist übrigens eine altenglische Vokabel und bedeutet so etwas wie „böses Schicksal“ oder „Verhängnis“. Es ist mit der sehr vornehmen engl. Vokabel „deem“ verwandt, die „urteilen“ bzw., „beurteilen“ ausdrückt. „Doom“ bezeichnete wohl einst ein Todesurteil.

„Doomscrolling“ wird verwendet, um eine neue Internetsucht zu kennzeichnen, bei der Menschen auf schlechte Nachrichten fixiert sind. Hauptsächlich sind das Berichte über Kriege, mögliche Kriege, Unfälle, Mordfälle, Krankheiten usw.. Hauptsache dunkel und unangenehm.

Früher haben manche Zeitungsleser aus dem gleichen Grund die Todesanzeigen gelesen. Das war – im Vergleich mit den Möglichkeiten des WehWehWehs – verhältnismäßig harmlos. Aber das Phänomen ist dennoch ähnlich.

Und da wir in gefährlichen Zeiten leben, findet man mit einer Leichtigkeit jede Menge schlechte Nachrichten, um diese Sucht zu futtern.

Zum Glück gibt es aber auch das „rofling“. Denn dies wirkt als bewahrtes Heilmittel gegen jegliches „Doomscrolling“.

„Rofling“ ist übrigens ein Kürzel und steht für „rolling on the floor laughing“, d.h., sich auf dem Boden vor Lachen kugeln.

Jetzt sind Sie über zwei wichtige Strömungen der heutigen Zeit bestens informiert.

Ihr Sprachbloggeur steht Ihnen wie immer mit Rat und Tat gern zur Verfügung.

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