Etwas stimmt nicht. Wie soll ich sonst meine Reaktion auf den totalen Ausfall meines „Kommunikationszentrums“ erklären?
Ich fange am besten am Anfang an.
Dieses Jahr möchte ich – zumindest was mein Leben betrifft – als das „Jahr der vier Router“ bezeichnen. Drei Stück sind bisher kaputt gegangen. Es war eine Router-Krankheit wie ein chronischer Schluckauf. Will heißen: Auf einmal war die Verbindung zum WehWehWeh weg. Paff! Weg! Nach fünf Minuten war sie wieder da. Dies passierte immer wieder. Ein „Aussetzer“ sagt man.
Netterweise bekam ich vom Telekom, meinem Kommunikationsprovider, jedes Mal zügig Ersatz. Mittlerweile kann ich die Dinge bestens selbst einrichten.
Nach dem Ausfall des dritten Routers hatte ich allerdings genug des Spiels und habe mit dem netten Telekom-Zufallsberater über Alternative gesprochen. Der freundliche Mitarbeiter empfahl, auf Glasfaser umzusteigen, der viel zuverlässiger und schneller sei als meine bisherige Kupferleitung.
Ich sagte zu und habe innerhalb kurzer Zeit die ganze Chose schnell wieder vergessen, da nun mit dem vierten Router, alles doch endlich zu funktionieren schien…
…bis dann eines Tages – es ist nicht lange her, deshalb sind die Emotionen noch frisch – um genau 12.03 hatte ich plötzlich einen totalen Kommunikationszentrumsausfall: kein Internet und auch keine „Telefonie“. Alles weg! Egal was ich machte, war die Verbindung nicht wieder herzustellen. Ein Leben plötzlich wie in einem anderen Zeitalter.
Nein. Stimmt nicht ganz. Ich hatte noch mein Handy. Doch es hat nur an einer Seite der Wohnung Empfang.
Und nun kehre ich zum Anfangssatz dieser Glosse zurück: zu meiner Reaktion auf diesen Ausfall.
Prompt habe ich übers Handy den vertrauten Telekom-Störungsdienst angerufen, um den Ausfall anzumelden.
Es stellte sich nun heraus, dass der Tag X gekommen wäre. Das heißt: Ich wurde auf Glasfaser umgestellt. Nur: Leider hatte ich keine Ahnung, wie man diese Glasfaser-Verbindung einrichtet. Vor allem deshalb nicht, weil mir das Telekom keine brauchbare Einleitung zukommen ließ.
Drei Stunden an der Strippe, und ich habe viel Dampf gelassen. „Ich will meine Kupferleitung wieder!“, brummte ich…oder habe ich gebettelt?
„Nein, sorry. Das ist unmöglich. Sie sind von der Kupferleitung abgekoppelt…“
Erst am Abend wurde die Sache endlich geregelt. Ich spare Ihnen lieber die Details. Sie sind hier ohnehin unwichtig. Denn was mir besonders auffiel, war meine Reaktion auf den Ausfall: eine totale Hysterie… zumindest am Anfang.
Halt, habe ich endlich gedacht. Lieber Sprachbloggeur: Ist es dir nicht aufgefallen – ja ich duze mich – , dass du – wie auch viele Menschen internetsüchtig bist? Du bist derart vom WehWehWeh abhängig, dass du scheinbar nicht ohne funktionieren kannst!
Grausamer Gedanke…aber – ach! – wahr.
Was tun?
Momentan reicht die Erkenntnis und das Wissen, dass wir just am Anfang des Digitalzeitalters harren. Künftig wird alles anders werden. Nein, kein Rückzug zum Analogen…aber anders, sehr anders. Warten Sie’s ab.
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