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Eine dumme Frage

Ich stelle eine dumme Frage, eine, die beinahe unmöglich zu beantworten ist. Ich stelle sie dennoch. Denn sie ist vielleicht wesentlicher als (beinahe) alles, was man auf TikTok, YouTube, Instagram, Telegram usw. zu sehen bekommt. Sie lautet:

Wie klingt die Sprache der Toten?

Hab ich nicht gesagt?: eine dumme Frage. Denn viele Menschen sind der Meinung, dass die Toten keine Sprache haben, weil sie tot sind und weil, wenn man tot ist, es nichts zu fragen gibt und weil die paar übriggebliebenen Knochen nicht in der Lage sind, Fragen zu stellen.

Vielleicht ist es so. Oder vielleicht nicht. Denn diese Vorstellung ist nur möglich, wenn man das, was wir Leben nennen, zu einem blinden, mechanischen Prozess reduzieren. Das nennen die Wissenschaftler „Reduktionismus“.

Nur: Wenn das Leben auf ein Nichts zu reduzieren wäre, warum ist es so verdammt kompliziert? Alles wegen Nichts?

Und warum existiert neben der Dummheit und der Grausamkeit auch die Schönheit und die Liebe…vor allem die Liebe?

Und warum gibt es so viele Religionen? Zugegeben, ist jede Religion überzeugt, dass sie allein Quelle einer ultimativen Wahrheit ist. Wer nicht dazu zählt, ihm wird eine Hölle oder ein Nachleben zweiter Klasse nahegelegt.

Kein Wunder, dass manche eher glauben, dass es außer dem Jetzt sonst nix gibt und dass wenn man stirbt, man bleibt mausetot. Aus Äpfi amen.

Doch zurück zu meiner Frage über die Sprache im Jenseits.

Gesetzt den Fall, dass es sie gibt, wie klingt die Sprache der Toten?
Irgendwie müsste sie eine universale Sprache sein, die allerlei Seelen verstehen können – egal was sie auf Erden gesprochen haben. Dazu könnte man auch fragen, worüber man sich in einer solche Sprache unterhalten würde?

Huuu. Das sind heute mächtig komplizierte Gedanken, die ich jetzt auf den Bildschirm hinschmettere.

Doch dafür gibt es einen aktuellen Grund: Gerade traf ich auf meine Nachbarin und ihren Sohn. ihr Ehemann, so teilten sie mir mit, sei gerade eben im Krankenhaus gestorben. Er war 95. Sie waren 70 Jahre verheiratet.

Klar. Beim Sterben eines Menschen, den man kennt, kommt man beinahe automatisch auf Gedanken.

Komischerweise hatte ich ein paar Stunden zuvor an ihn gedacht. Vielleicht war er an mir vorbeigehuscht auf seinen Weg in eine andere Erlebensweise.
Was mich zu meiner Frage zurückbringt: Wie redet man miteinander in dieser anderen Erlebensweise?

Hier nun meine Antwort:

Die Sprache der Toten ist musikähnlich. D.h.: Sie ist höchst mathematisch aufgebaut und zugleich in der Lage alles Mögliche auszudrücken…wie halt die Musik ist. Noch dazu kann sie von allen verstanden werden – egal aus welcher Kultur man einst stammte. So ist die Musik.

Irgendwie logisch.

Logisch? Damit will ich sagen, dass hinter allem, was auf diesem manchmal sehr verrückten Planeten geschieht, eine Logik steckt. Ist ja logisch.

Nennen Sie diese Logik, was sie möchten.

Ohnehin findet jeder irgendwann mal selbst eine Antwort auf die Frage, die ich hier gestellt habe.

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