Immer wieder schwadroniere ich über jene sog. „Kommentarspammer“, die diese Seite täglich mit bis zu 1000 (in Wörtern: eintausend) „Kommentaren“ vermüllen. Eigentlich halb so schlimm. Denn mittlerweile vermag ich ca. 400 (in Wörtern: vierhundert) Müllkommentare binnen zwei oder drei Minuten zu entsorgen. Zum Glück klebt diese Art Müll nie. Es ist viel zu substanzlos.
Einziges Problem: Auch echte Kommentare werden bei der täglichen Reinigung versehentlich mitentsorgt. Falls dies Ihnen geschehen ist, möchte ich mich entschuldigen.
So ist es, zum Beispiel, meinem Mitblogger, meinem lieben Kollegen Gorg, neulich ergangen. Gorg betreibt die Seite „Lustwort“ (siehe da).
Was den entsorgten Kommentar betrifft: Er hat mir später in einer Mail den Inhalt mitgeteilt. Es ging um meinen Gebrauch des Wortes „Hirnochse“. Ja, Sie haben richtig gelesen. Gorg hat dieses Wort in einem meiner Beiträge über meine Vermüller entdeckt und meinte, ich habe diese Vokabel absichtlich gebraucht.
Wahrscheinlich stimmt das nicht. Viel wahrscheinlicher habe ich den bekannteren Begriff „Hornochse“ einfach vermurkst.
Ich denke, es kommen zwei mögliche Gründe für diesen Fehler in Frage:
Erster Grund: Ich habe mich vertippt. Denn schließlich befinden sich das „I“ und das „O“ auf der Tastatur direkt nebeneinander. Das wäre also eine vernünftige Erklärung.
Zweiter Grund: Es handelt sich schlicht und einfach um einen Sprachfehler meinerseits. Das heißt: Ich habe – weil mir in dem Augenblick der richtige Begriff den Spießrutenlauf durch meine Synapsen nicht gelang – „Hirnochse“ für „Hornochse“ geschrieben. So etwas kommt mal vor – und nicht nur, weil Deutsch nicht meine Mutterzunge ist.
Fakt ist: Sprache – jede Sprache – ist stets in Bewegung. Kleine „Fehler“ bzw. „Unreinheiten“ gehören nun mal zur Tagesordnung wie die imperfekte Vervielfältigung eines Corona-Viruses. Sprache und Viren sind ständig am Wandeln.
Beispiel: Heute sagen viele Menschen, dass etwas „einen Sinn macht“. Früher galt dies als falsches Deutsch. Richtig wäre, dass etwas „einen Sinn ergibt“ oder „einen Sinn hat“. „Einen Sinn machen“ wurde einfach aus Gründen einer Mode aus dem Englisch übernommen. Etwas „makes sense“.
Oder noch ein Beispiel – diesmal ein englisches. Und zwar das englische Wort „butterfly“ – also „Schmetterling“ zu Deutsch. („Schmetterling“ übrigens, weil das Tierchen mit den Flügeln „schmettert“).
Spontan denkt man, dass das Wort „butterfly“ etwas mit „Butter“ und mit „Fliege“ („fly“) zu tun hat. Aber wirklich. So etwas macht keinen Sinn. Sollte man ernsthaft glauben, dass die „butterfly“ buttert?
Tatsache ist: Die „butterfly“ heißt so, weil jemand einst – und zwar vor aberhunderten Jahren – einen Sprachfehler begangen hat – so wie ich mit „Hirn- und Hornochse“. Man muss wissen, dass das farbenfrohe Tierchen einst auf Englisch „flutterby“ hieß. Will sagen: etwas, das „vorbei flattert“. Und das tut der Schmetterling in der Tat.
Im Grunde also habe ich Ähnliches gemacht, um ein Hornochse in einen Hirnochsen zu verwandeln. Kein schlechtes Wort aber…oder?
Mein Vorschlag: Lassen wir auch den Hirnochsen in dem Stall und wünschen ihn viel Glück für seinen weiteren Werdegang.
Und bedenken Sie: Wenn es keine Blogkommentarvermüller gegeben hätte, gäbe es ebenfalls keine Hirnochsen!
PS Grad eben habe ich den Begriff „Hirnochse“ beim Vorsitzenden Google gesucht. Fazit: Auch andere haben dieses Wort „erfunden“! So klein ist die Welt.
Comments
Mein Hirn ochst
Hurra!
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