Hallo, liebe Kristina und alle sonstige Kinden dieses Welts. Ich habe eure Rufen gehört und lasse durch mein Gesandtes, das Sprachbloggeur, mitteilen, dass ich das Welt am 21. Dezember aus verschiedene Grunden in das Weltallmüllanlage nicht habe katapultieren lassen. Das wisst ihr aber schon. Die Grunden wohl nicht.
Erstens: Es wäre nicht fair gewesen, zumal mein Bub vier Tagen später Geburtstag hat. Die Leuten haben so viel Geld für Geschenken ausgegeben. Ich dachte: Wäre schade für das Einzelhandel und für die Menschen, die auf das Bescherung warten.
Zweitens: Ich habe immer gelehrt, dass das Geben schöner ist als das Wegnehmen. So habe ich mir dann überlegt: Was kann ich euch dann schenken – außer das Erde selbstverständlich –, was Euch ein Freude machen würde.
Dann hatte ich das schöne Einfall: Ich schenke Euch ein neues deutsches Sprache, ein Sprache, das viel einfacher zu handhaben ist, als das, was ihr bisher geredet habt.
Kein Sorge. Das neue deutsche Sprache wird jedes verständlich sein. Nur das Anfang ist schwer – wie immer, nicht wahr?
Grundsätzlich geht es um ein kleines Versimplizieren. Das habe ich bereits mit das englische Sprache gemacht. Hat gut geklappt. Alles geht wie auf das Schnürchen.
Das Anfang machen wir mit die Nomen. Jedes weißt: Nomen est omen.
Seid ehrlich. Geht euch dieses Kram mit „der“ und „die“ und „das“ nicht mal auf das Keks? Nicht schüchtern sein. Ich weiß, weil ich allwissend bin, dass das Antwort „ja“ ist. Also: Paff! Ab jetzt ist das ärgerliche Zeug weg. Paff! Wie Zauber. Fortan braucht ihr nie wieder darüber nachzudenken, ob ein Wort ein „der“, ein „die“ oder ein „das“ ist. Auch das „dem“ und „den“ und wie es alles heißt, halte ich für Pipifax. Alle Nomen werden ab jetzt mit „das“ versehen – zumindest, wenn es nur eins davon gibt und mit „die“ wenn es mehreren gibt.
Das Mehrzahl habe ich ebenfalls vereinfacht. Mit wenige Ausnahmen sollen von jetzt an alle Mehrzahlen mit „-en“ enden. Ist das nicht schön? Kein Mensch – vor alles unsere lieben Migrationshintergründleren nicht – braucht sich Sorgen zu machen, dass es ein Fehler macht.
Ach ja. Auch kein „er“ und „sie“ mehr. Alles nur „es“. Macht das Leben easy. Oder? Mehrzahl „sie“.
Was die Ausnahmen betrifft. Ein paar Mehrzahlen bleiben trotz alles unregelmäßig. Zum Beispiel Gott. Warum Gott? Tja. Man gönnt sich sonst nichts. Wenn von mehr als ein Gott das Rede ist (und ich hoffe, man wird nie auf dieses Idee kommen), dann heißt das Mehrzahl wie bisher „Götter“.
Auch Gott will sich als etwas besonders fühlen. Gell?
Es gibt andere Beispielen für das unregelmäßige Mehrzahl. Mir fallen momentan keine ein. Bei mein Arbeit ist das verständlich. Man hat anderes in das Kopf.
Übrigens: Dieses Vereinfachung funktioniert in Englisch ausgezeichnet. In dieses Sprache wird das Mehrzahl allerdings meistens mit „s“ markiert. Da Deutsch nicht Englisch ist, wollte ich es ein eigenes Form für das Mehrzahl geben. Schließlich braucht jedes Sprache ein eigenes Duftnote.
Ich habe noch weitere Planen für Änderungen. Doch diese behalte ich noch für mich. Wenn ich das Katze aus das Sack lasse, gibt es kein Überraschung später. Das Leben wird nur interessant, wenn es Überraschungen gibt.
Einstweilen liebe Kinden, frohes Weihnacht Euch – von ganz oben und mit ganzes Herz.
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