Dumme Frage aber raus damit: Was ist das Gegenteil von einer „Einführung“? Vielleicht nicht so dumm. Zumindest im Bezug auf die deutsche Sprache. „Schluss“ oder „Ausgang“ wären Optionen. Es gäbe auch andere.
Zum Beispiel, man verwendet ein anderes Wort anstelle von „Einführung“: etwa das altgriechische „Prolog“, was als Gegenpart „Epilog“ erfordert. Oder man drückt sich im Deutschen etwas vornehmer aus. Dann hat man „Vorwort“ und „Nachwort“. Auch „Einleitung“ wäre manchmal angebracht und evtl. von „Ausklang“ begleitet.
Ich stelle diese dumme Frage nur deshalb, weil ich in letzter Zeit immer öfter in Lehrvideos auf YouTube – zumindest die englischsprachigen – Folgendes im Sinne von „Einleitung“ und „Ausklang“ erlebe: „intro“ und „outro“.
Klar: „Intro“ ist eine saloppe Kurzform für „Introduction“, eine Vokabel, die man mittlerweile in Neudeutsch verwenden kann. Doch gerade weil das Wörtchen so knapp ist, kam jemand wohl auf die Idee als Gegenpart „Outro“ zu erfinden.
Eigentlich ganz logisch und vielleicht irgendwie lustig. Im Englischen gelten „in“ und „out“ ebenso wie „ein“ und „aus“ als Pärchen. Das „-tro“, ein Bestandteil von „intro“, wird dann dem „out“ angehängt. Ja, doch irgendwie genial.
Diese analogische Vorgangsweise ist freilich uralt und wird immer wieder verwendet, um neue Wörter aus dem Boden zu stampfen. Mir fällt auf der Schnelle leider kein Beispiel ein.
Natürlich ist es einfach für einen wie mich über den Untergang der englischen Sprache zu jammern und meckern. Aber was soll’s? Sprachen sind immer am Untergehen. Das ist ein Naturgesetz. Deswegen redet man heute kein Lateinisch mehr – außer, wie man behauptet – im Vatikan. Das sagt man jedenfalls. Wahrscheinlich stimmt auch das nicht mehr. Als ich in den USA studierte, hieß es, man spreche Lateinisch in Heidelberg.
Im Ernst. Das haben wir geglaubt, weil damals eine Operette namens „The Student Prince“ die Runde machte. Titel auf Deutsch: „Alt-Heidelberg“. Im Lauf der spannenden Geschichte über einen Prinzen, der seine wahre Identität verheimlicht, singen die Studenten „Gaudeamus Igitur“. Mein eigener Versuch, mich in Heidelberg mit Studenten auf Lateinisch zu verständigen, schlug übrigens fehl.
Aber zurück zu „intro“ und „outro“. Sprache ist, wie jeder weiß, ein sehr unstabiles Kommunikationsmittel. Eigentlich ist alles auf dieser Welt instabil – auch wir. Doch darüber will man meistens nicht nachdenken.
Auch diese Glosse, die sich „Sprachbloggeur“ nennt, ist instabil. Nein, ich habe nicht vor, Schluss zu machen. Mir macht es noch immer viel Spaß, diese Seite als Übungsblock zu benutzen, um meine Ideen am Fließen zu halten.
Was sich aber doch bald ändern wird, ist, so vermute ich, das Format dieser Glosse. Seit Jahren sehen meine Leser eine nichtsagende grünlich-beige Seite mit Texten.
Doch womöglich wird demnächst alles anders werden, radikal anders. Fakt ist: Die Software, die für diese Seite verwendet wird, gilt längst als hoffnungslos überaltert. Wahrscheinlich nicht viel anders als ich. Diese Software heißt „Drupal 7“. Herr P., mein Meister und Webmanager, will nun auf „Drupal 10“ upgraden. Eigentlich bin ich derselben Meinung. Denn mir geht es immer mehr auf die Nerven, dass Spammer hartnäckig versuchen, mir pornographische „Kommentare“ unterzujubeln. Vielleicht kann man mit der neuen Software die Angriffe etwas gescheiter abwehren.
Jedenfalls: Sie sollen damit rechnen, dass (keine Ahnung, wann) es eine neue Seitenoberfläche für den Sprachbloggeur geben wird. Fest steht aber: Ich möchte die Seite weiterhin so navigierbar wie möglich halten und erst recht simpel genug, so dass auch ich mich zurechtfinde. Sie haben wahrscheinlich mehr Kenntnisse über diese Dinge als ich.
Wie dem auch sei. Ich habe gerade die Intro geschrieben. Die Outro folgt…
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"Sprachen sind immer am
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