Kein Mensch weiß wirklich, woher er kommt. Den „Atem“ meine ich – und nicht nur im Sinne seiner Sprachgeschichte.
Luther machte aus ihm in seiner Bibelübersetzung „Odem“. Vielleicht deshalb, weil er das Wort so aussprach. Klingt nett, finde ich. Einmal vor Jahren habe ich in einem Text „Odem“ statt „Atem“ geschrieben. Kein Mensch hat sich beschwert. Irgendwie mag man diese Vokabel, und im Kontext klang mein „Odem“ recht hübsch.
In Sanskrit bedeutet „Atma“ – ja, das gleiche Wort wie „Atem“ – „Seele“. Eigentlich logisch, „Seele“ und „Atem“ bzw. „Odem“ als verwandte Konzepte zu betrachten.
In der Schöpfungsgeschichte in Genesis spielt der Atem eine entscheidende Rolle. Hier O-Ton Luther: „Da machte Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase.“
Notabene: Dieser Mensch heißt in Genesis „Adam“. „Adam“, „Odem“, „Atem“, „Atma“? Sorry, falscher Freund. „Adam“ auf Hebräisch ist mit der Vokabel „adama“, also „rot“ verwandt. Wahrscheinlich war die Erde in der Gegend, wo diese Geschichte niedergeschrieben wurde, rot wie, z.B., in Kalifornien.
Aber zurück zum „Atem“. Und jetzt nimmt unsere Glosse eine scharfe thematische Wende. Neulich stieß ich nämlich auf einen Text, der jüngst in einem mir unbekannten englischen Fachjournal, dem Public Library of Science (PLOS) Journal erschienen war.
Falls Sie dieses Blatt nicht kennen, sage ich Folgendes. Es ist eine Publikation des „UK Center for Ecology and Hydrology“. Ich brauche diese Wörter nicht zu übersetzen. Sie klingen bereits beinahe deutsch. Oder?
Der Artikel in Frage hatte den Titel: „Human breathing is contributing to greenhouse gas emissions“. Der Klarheit wegen übersetze ich hier, um jegliches Missverständnis auszuräumen: „Das Atmen von Menschen trägt zu Treibhaus-Abgasemissionen bei“.
Haben Sie das gewusst? Haben Sie geahnt, dass Ihre Atemzüge ebenso negativ für die Umwelt wirken wie die Methanfurzen Abermillionen Rindvieh? Wahrscheinlich nicht. Mir war dies mit Sicherheit unbekannt. Umso beunruhigender für mich die Nachricht, da im Augenblick meine Bronchien etwas belegt sind und ich deshalb viel huste. Man kann also davon ausgehen, dass ich große Mengen Abgasemissionen ausatme, bzw. aushuste.
Dass aber hier eine triftige Ursache für eine drohende Umweltkatastrophe erkannt wurde -, kommt man schnell auf eine mögliche Lösung, um diese Katastrophe abzuwenden!
Ja, Sie haben die Lösung schon erraten! Weniger atmen! Oder noch genauer: Ganz bestimmte Menschen dazu bringen – bzw. forcieren – mit dem Atmen vielleicht ganz aufzuhören!
Na? Was halten Sie davon?
Ich habe im Internet einen kurzen Artikel zum Thema überflogen. Der Kommentator über den Text im PLOS-Journal meinte, wenn ich mich nicht täusche, dass man, z.B., die Greta dazu animieren könnte, freiwillig aufs Atmen zu verzichten – der Umwelt zuliebe, versteht sich. Er hat auch andere Namen erwähnt. Diese habe ich leider ebenso wie seinen vergessen.
Ich kann mir dennoch lauter Namen vorstellen, die man auf die Liste derer hinzufügen könnte, die aufhören zu atmen sollten. Doch ich habe hier nicht vor, eine politische Tirade zu produzieren. Aus diesem Grund überlasse ich‘s Ihnen, eigener Listen zu befleißigen, wodurch die Zahl der Luftverschmutzer erheblich reduziert werden könnten.
Sie sehen jedenfalls: Es gibt doch Hoffnung für eine saubere Zukunft. Man muss nur kreativ mitdenken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und den Ihrigen besinnliche Weihnachtstage und viel Freude dazu. Weihnachten ist eine Zeit, zu der eine Botschaft der Hoffnung immer gut passt. Nun haben Sie die meine gelesen.
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Junge, das lernt man in der
Menschenschutz
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