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Tiere (und Tierchen) als Drohnen und die Story von Professor Brökelmann

Die Nachricht traf unverhofft ein, und ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Sie traf ein, wie es der Zufall wollte, kurz bevor die Absage von der vornehmen Literaturzeitschrift „Public Space“ hereinschneite. Das engl. Sprachige Magazin hatte meine Kurzgeschichte über Professor Brökelmann abgelehnt. Schade. Professor B. war meiner Story zufolge ein Biochemiker, der an einer dt. Uni unterrichtete, und dazu ein Ekel war. Er verachtete seine Studenten und murrte stets über seine Arbeit. Er war allerdings auch genial, wenn auch als Professor mittelmäßig…was jedoch dem Dekan seiner Fakultät auch besonders gefiel. Denn auch er war mittelmäßig als Lehrkraft und Dekan und vertrug niemanden, der ihn in den Schatten hätte setzen können.

Prof. B. war aber allen persönlichen Makeln zum Trotz die führende Kapazität auf einem sehr obskuren Fachgebiet: der Studie von Blattella Germanica, dem dt. Schaben. Seine Recherchen – die allerdings nur unvollständig bekannt waren – handelten vom Nutzen des Verdauungsapparates dieses ekelerregenden Tierchens als reichen Fund für diverse Heilmittel, die eventuell bisher kaum behandelbare Krankheiten hätten heilen können. Der Prof teilte dieses kostbare Wissen aber weder mit der Fachwelt noch mit seinen Studenten…mit niemandem. Seine dt. Studenten gaben ihm den Spitznamen „Brökelmännchen“. Der amer. Erzähler verhöhnte ihn als „Brokkoli“, was für ihn leichter von der Zunge ging.

Ich habe hier nicht vor, die ganze Geschichte von Prof. Brökelmann zu wiedergeben. Sie ist ohnehin zu kompliziert, um sie in ein paar Sätzen wiederzugeben. Außerdem ist mein Thema ein anderes, und zwar das, was ich oben als eine „unverhoffte Nachricht“ bezeichnete. Hier geht es, u.a., um Stechmücken, die, so las ich vor ein paar Tagen, als spionierende Drohnen eingesetzt werden. Leider habe ich vergessen, welcher Geheimdienst sie für diese Aufgabe abgerichtet hat. Vielleicht die Russen…oder waren es die Chinesen? Womöglich auch die Amerikaner oder die Briten.

Diese Stechmücken sind jedenfalls als spionierende Drohnen erkennbar, weil ihnen am Insektenleibchen die Zahl „38“ zu lesen sei. Wie so etwas möglich ist, vermag ich nicht zu sagen.

Ende der Ansage. Denn mehr habe ich über dieses Phänomen nicht zu berichten, außer dass diese Behauptung angeblich von einem TikToker namens Liam Dixon stammen soll, was ich, ehrlich gesagt, bezweifele. Ich habe nämlich diesen Namen gegoogelt und Folgendes festgestellt: Es gibt scheinbar mehrere Tiktoker und Instagramer usw. mit diesem Namen.

Wie dem auch sei. Vielleicht haben Sie mit der Quellensuche mehr Glück als ich.
Noch ein Problem: Ich hatte diese Nachricht vor vier oder fünf Tagen auf einem Briefumschlag notiert, doch leider ohne Quellenangabe.

Um die Sache weiter zu verkomplizieren: Auf diesem Briefumschlag hatte ich mir ebenfalls neben der Sache mit den spionierenden Mücken etwas über Tauben als Drohnen aufgeschrieben. Das mit den Tauben ist vielleicht noch wundersamer als das mit den Stechmücken. Denn es hieß laut meiner unbekannten Quelle, dass tausende solche spionierende Drohnen-Tauben einst wie Schneegestöber vom Himmel runtergefallen seien. Tot nehme ich an. Vielleicht ist die Verdrohnisierung von Tieren gesundheitsgefährdend. Ich meine für die Tiere.

Auch was die Wahrhaftigkeit aller dieser Angaben betrifft, lege ich die Hand nicht ins Feuer. Ich überlasse es Ihnen, sie zu verifizieren.

Im Übrigen: Meinen Notizen zufolge geschah all dies während des Lockdowns. Aber wo? In Europa? In China? In den USA? In Russland? Keine Ahnung. Lediglich habe ich notiert, dass besagter Herr Dixon der Meinung ist, dass es bei der Sache mit den Tauben womöglich um eine Falschmeldung handele.
Wahrscheinlich hat er recht – wer auch immer Herr Dixon ist – bzw., ob es überhaupt einen Herrn Dixon gibt.

Immerhin: Das mit Prof. Brökelmann ist eindeutig eine Erfindung und keine Fake News.

Doch nun fällt mir ein: Vielleicht würden auch Brokkolis Viecher als Drohnen taugen! Wäre ein Experiment wert, wenn nur Professor Brökelmann bzw. Herr Dixon aufzutreiben wären.

Comments

Ich habe vor kurzem eine solche Mücke erlegt, allerdings stand da eine 37. Eine Vorgängerversion? Andere finstere Mächte (also andere als die finsteren Mächte mit der 38)? Fragen über Fragen.

Die mit 37 wurden vorzeitig eingestampft. Offensichtlich hat etwas mit der Software nicht richtig funktioniert. Doch nun eine Gegenfrage: Wenn man eine Mücke "erlegt", bedeutet das meistens, dass das Viech zerdätscht wurde. Wie kann es sein, dass die Ziffer noch lesbar war? Es sei denn, die Mücke wurde mit einem handelsüblichen Insektenspray beseitigt. Viele Grüße PJB

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