Schlechte Zeiten für den Buchstaben „Z“ dank dem Putin-Krieg.
Schon lange erblickt man das ominöse Zeichen auf Kriegsfotos: auf russischem Kampfgerätschaft, z.B., oder auf Wänden verwahrloster ukrainischer Privathäuser.
Warum ausgerechnet „Z“, zumal es im kyrillischen Alphabet diesen Buchstaben überhaupt nicht gibt? Diese Frage brauchen wir hier nicht zu beantworten. Darüber gibt es mehr als genug im Netz. Oder Sie können Bard oder andere KI-Genies fragen. Sie leben vom Generieren von Fakten.
Nur Folgendes zum „Z“: Das heute verfemte Zeichen tauchte beim russischen Militär bereits 2011 auf, und zwar während des Kriegs, den Putin und Assad gegen das syrische Volk führten. Wie gesagt, wer mehr darüber wissen will, findet reichlich Stoff, auch um eine Doktorarbeit zu schreiben. Oder noch einfacher: Sie lassen Chat-GPT diese Doktorarbeit formulieren.
Ich persönlich bin der Meinung, dass der Gebrauch vom Buchstaben „Z“ als Symbol eines Aggressionskriegs ebenso lautlos verschwinden wird, wie es einst in Erscheinung getreten ist.
Das „Z“ ist ganz anders als, z.B., das von den Nazis gekaperte Hakenkreuz, das vor den Nazis als lebensbejahendes Symbol aus der altindischen Kultur diente. Das Hakenkreuz ist wahrscheinlich deshalb zur No-Go-Zone geworden, weil a) die Nazis besonders grausam waren und b) weil damals das alte Hindu „Swastika“ in unserem Breitengrad kaum bekannt war.
Die gute Nachricht: Eines Tages werden wir Putins Krieg vergessen oder ihn als einen von vielen Befreiungskriegen der den russischen Expansionismus Grenzen setzte: wie etwa im Baltikum, in Tschechien, Polen, in der Slowakei etc..
Es wird eine Zeit kommen, wo man beim Vorzeigen dieser drei Linien eher an „Zorro“ denken wird als an Putin. Zisch-Zisch-Zisch machte Zorro mit seinem flinken Säbel. Oder vielleicht wird man sich wieder an den 1969 gedrehten Film von Costa-Gavras (ein schöner Film) erinnern über den Aufstand gegen die damalige griechische Junta. Immerhin: „Z“ ist ein Buchstabe in der griechischen Sprache – und außerdem der erste Buchstabe im Wort „zei“ (sprich „sie“), das „er lebt“ bedeutet.
Im russischen Alphabet gibt es, wie oben schon gesagt, kein „Z“.
Deshalb bleib ich zuversichtlich, dass dieser Buchstabe seine Seele zurückgewinnen wird.
Gleiches sag ich für den neuen Sinn von „X“ voraus als Name eines Nachrichtendienstes, der vormals „Twitter“ hieß. Immerhin: Noch immer weigern sich viele Twitterer „X“ über die Lippen zu bringen.
„X“-Erfinder, E. Musk, schätzt diesen Buchstaben offensichtlich sehr. Wenn ich mich nicht täusche, heißen ein oder zwei seiner Kinder „X“ oder irgendeine Abwandlung davon. Fragen Sie Chat-GPT. Es weiß alles.
Außerdem genießt das „X“ eine lange Tradition als Symbol – auch lange vor der Zeit von Elon Musk. In der Mathematik steht es für das „Unbekannte“. Auch „Y“ hat diese mathematische Bedeutung. Im Deutschen (nicht aber im Englischen) bündelt man beide Buchstaben, um die Unbekanntheit noch intensiver zu betonen: Aktenzeichen XY z.B. oder der namenslose Herr, Frau o. Diverse XY.
In der Biologie – zumindest vor der Zeit der Diversität – wurde zwischen zwei biologischen Geschlechtern, XY (männlich) und XX (weiblich) differenziert.
Ach! Beinahe habe ich Generation X – auch „GenX“ genannt – vergessen, womit junge Menschen gemeint sind, die in den ersten Jahren des 21. Jahrhundert in unsere Dimension in Erscheinung traten. Ihre Vorgänger nennt man „Millennials“ und deren Vorgänger „Generation Y“.
Habe ich nun irgendwelche bedeutungsschwere Buchstaben vergessen? Of course: das „V“. Seitdem Winston Churchill während des 2. Weltkriegs seinen Zeige- und seinen Mittelfinger zu einem „V“ formte als Abkürzung für „victory“ also „Sieg“ – Sieg über die Deutschen, wird diese Geste bis heute verwendet: von Helden und von Schurken. Von Putin auch?
Fehlt noch was? Wie wäre es mit einem doppelten „P“? Nein. Das wäre höchsten ein Klowitz.
Aber jetzt genug. Ich will nur ein Quäntchen Hoffnung in einer schwierigen Zeit einhauchen. By the way: „Zorro“ bedeutet „Fuchs“ auf Spanisch. Und so wird das „Z“ einst mal wieder werden.
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