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Die Nilgans, der Mastodon und der Untergang des römischen Reiches (dazu auch Twitter)

Womit soll ich heute aufwarten? Mit der Nilgans? Mit dem Untergang des römischen Kaiserreichs oder mit Mastodon? Mit allen! Wir fangen mit der Nilgans an.

Wissen Sie, was eine Nilgans ist? Ich habe es erst erfahren, als ich neulich zwei vor mir an einem Teich grasen sah. Wikipedia bezeichnet dieses Federvieh als „afrotropischer Entenvogel“, bzw., als Vertreter der Gattung der „Halbgänse“. Die Farbe ist eine Mischung aus hell- und dunkelbraun mit etwas grün. Der Hals ist etwas länger als der einer Ente, erscheint ein bisschen gansartig. Und die Augen sind mit Dunkelorange umkreist, so dass das Tier irgendwie übernächtigt aussieht oder als wäre es vielleicht im Drogenrausch.

Es ist kleiner als eine Gans und ein Tick größer als eine Ente. Aus der Entfernung denkt man an eine kostümierte Möwe.

Was macht ein heutiger Mensch, wenn er eine ihm unbekannten Vogelart – wie z.B. mir die Nilgans – erspäht? Früher hätte er vielleicht einen Ortskündigen gefragt: „Entschuldigung, wissen Sie, was das für ein Vogel ist?“ Oder er hätte auch ein Foto machen können, um später mit dieser Vorlage in einem Buch über Vögel nachzuschlagen.

Heute richtet man das Phone auf das Tier, drückt auf die „Google Lens“-Ikone und zack! Nach ca. eine Sekunde, hat man die Antwort: unzählige Bilder von genau dieser Art Federviehs und dazu auch diverse Texte, die Näheres schildern.

Und genau das habe auch ich gemacht, um die Nilgans zu identifizieren. „Nil“, da der Vogel möglicherweise aus diesem Gebiet stammt, „Gans“, weil das Tier als „Halbgans“ gilt.

Und nun kommen wir nahtlos weiter zu „Mastodon“. Nein, hier spielt „Google Lens“ keine Rolle, vielleicht eher die Google Suchfunktion. Außerdem ist besagter „Mastodon“ kein wirkliches Tier, sondern der Name einer open source Social-Medium-Plattform, die momentan als Ersatz für den digitalen Vogel, „Twitter“ rege gehandelt wird.

Seitdem Egon Musk, der reichste Mensch auf Erden (oder so wird behauptet), „Twitter“ für 44 Milliarden Dollar erworben hat und gleich für Chaos gesorgt hat, flattern diverse Zwitscherer in Richtung „Mastodon“, um dort das Social-Medium-Gespräch fortzufahren.

Obwohl ich nie ein Zwitscherer war – dafür habe ich weder die Zeit noch die Geduld – habe ich mich nun bei Mastodon angemeldet. Allerdings nur, um als „Follower“ eines Londoner Kollegen, der seine Gefolgschaft in die Höhe treiben möchte. Bisher erlebe ich „Mastodon“ als umständlichen Irrgarten voller Geschwätz. Dazu: Ich weiß gar nicht, wieso die Seite „Mastodon“ heißt!

Das ein Vogel „Nilgans“ genannt wird, ist nachvollziehbar. Aber eine Kommunikationsseite „Mastodon“, will sagen: nach einer ausgestorbenen Elefantenart, zu benennen, leuchtet nicht ein. Zumindest mir nicht.

Doch nun habe ich meine Mastodon-Präsenz und bin unter dem Namen „P.J. Blumenthal“ mit der Adresse – was sonst?: @sprachbloggeur! – zu finden. Ich habe diese Seite aber noch nicht eingerichtet, und vielleicht tue ich es nie. Momentan wirkt sie wie eine leere Wohnung, die man gerade bezogen hat. Falls ich sie jemals in Anspruch nehme, werden meine Beiträge teils Englisch teils Deutsch erscheinen. Denn schließlich will ich mit meinem Beitritt meinen Kollegen in London ein bisschen unter den Arm nehmen.

Und was hat der Untergang des römischen Reiches mit all dem zu tun? Wahrscheinlich nichts. In letzter Zeit mache ich mir aber Gedanken über diesen Untergang. Meine kurze Schlussfolgerung lautet: Weil die alten Römer weder Antibiotika noch Internet hatten und von daher nicht in der Lage waren, für Gesundheit und Ordnung zu sorgen. Es gab aber noch einen Grund. Die Römer waren stets dabei, das Imperium zu vergrößern. Damals bedeutete diese Politik: alles, was nicht gerade niet- und nagelfest war, mit nach Hause zu verfrachten. Das römische Reich funktionierte also nach dem Prinzip einer Ameisenkolonie!

Meine Theorie: Hätten die Römer anstatt nur Raffgier im Sinne gehabt, Handel mit den Nachbarn jenseits der bereits etablierten Grenzen getrieben, wäre das römische Reich nie untergegangen, und wir würden noch heute alle Lateinisch sprechen!

Ich müsste darüber nachdenken, was das mit der Nilgans, mit Mastodon und mit Twitter zu tun hat. Sicherlich finde ich eine Verbindung.

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