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Im Lande der Xenobots

Nur eine Frage der Zeit, liebe Lesende, bis auch Sie ihr Chip-Implantat bekommen. Manche vermuten, dass es mit dem mRNA-Impfstoff bereits geschehen ist. Gegner und Fürwörter schlagen sich gegenseitig den Kopf ein oder schwadronieren (Stichwort „Shitstorm“) in den Sozialen Medien über dieses Thema. Freilich alles – noch – Fantasie.

Auch Elon Musk hat sich schon ob des Chip-Implantats zu Wort gemeldet. Er möchte bereits nächstes Jahr mit solchen Implantaten ans Werk gehen. Nein, er will Sie nicht in einen Roboter umwandeln. Zumindest behauptet er dies. Es handelt vom „Neuralink Chip“, der in der Lage sei, das Menschenhirn mit einem Computer zu verlinken. Das Verfahren heißt „Brain-Computer-Interface“ (BCI).

Doch wer weiß? Vielleicht will Musk Sie als Implantat-Träger tatsächlich dazu bewegen, ein Tesla zu kaufen? Oder Ihnen vielleicht eine Fahrkarte in einem Touristenraumschiff andrehen…?

Bisher heißt es, dass das BCI allerdings ein medizinisches Gerät sei, dessen Aufgabe es sei, unterbrochene neurologische Signale – wie im Fall einer Lähmung – wiederherzustellen.

Warten wir’s ab.

Die Fantasie, andere Menschen mittels eines Implantats unter fremdem Einfluss zu bringen, hat jedenfalls Tradition. Keine sehr lange allerdings. 1951 erschien der Science-Fiction-Roman „The Puppet Masters“ des amer. Autors Robert Heinlein. (Die deutsche Version erschien 1957 unter dem Titel „Die Invasion“). Das Buch erzählt von einer Invasion Außerirdischer. Diese Geschöpfe (Waren sie von Mars? Hab leider vergessen) ähnelten im Aussehen Nacktschnecken und vermochten sich am Nacken eines Menschen zu befestigen, um ihr Opfer dann als Roboter zu missbrauchen. War ein lustiges Buch.

Oder der 1955 gedrehte „Invasion of the Body Snatchers“. (auf Deutsch “Invasion der Körperfresser”, manchmal auch die “Dämonischen“). In diesem Film haben Außerirdische ihre Sprösslinge (sie ähnelten bleichen Wassermelonen) in einer Kleinstadt reingeschmuggelt. Diese Schoten wuchsen heran und konnten sich durch irgendeinen nicht näher beschriebenen Prozess Erdmenschen bemächtigen. Gewöhnliche Menschen wurden zu Außerirdischen. Ein richtiger Horrorfilm. Man langte kaum mehr in die Popcorntüte, so spannend war die Handlung.

Und bitte den Roman von Kurt Vonnegut, „Slapstick, lonesome no more“ (zu Deutsch „Slapstick, nie wieder einsam“) nicht vergessen. Ein amüsantes Buch, dessen Handlung ich leider nicht mehr im Kopf habe Nur folgendes Handlungselement hat sich eingeprägt: Auf der Suche nach einer Lösung fürs Problem der Überbevölkerung stoßen die Chinesen auf eine geniale Idee (Notabene: Das Buch wurde vor dem „Ein-Kind-Debakel“ geschrieben): Sie schrumpfen ihre Bürger ein! Jawohl! Bis die Menschen die Größe eines Staubpartikels haben (oder waren sie noch kleiner?). Diese Nano-Chinesen schweben dann mit dem Wind in Richtung USA und siedeln sich in den Leibern von Amerikanern. Somit wird Amerika von Innen erobert! Leider habe ich die restlichen Details vergessen.

All diese Beispiele nur zur Einführung. Denn bald schreiben wir das Jahr 2022. Und dann beginnt das Zeitalter der Xenobots“ (oder wird man auf Deutsch in der Mehrzahl „Xenobote“ sagen?). Ist Ihnen dieses Wort ein Begriff? Falls nicht, ist es höchste Zeit.

Sprachgewandte werden sagen: „Aha! Hier haben wir es mit einem sog. Kofferwort zu tun. In diesem Fall mit einer Mischung aus dem griechischen „xeno“, d.h., „fremd“, und „Bot“. Inzwischen weiß jeder, was ein „Bot“ ist. Auch der Sprachbloggeur wurde des Öfteren von „Bots“ heimgesucht und lahmgelegt. „Bot“ ist jedenfalls eine Verkürzung der Vokabel „Roboter“.

Leider ist obige Etymologie falsch. Im Begriff „Xenobot“ wird „xeno“ in Wirklichkeit von einer afrikanischen Froschart namens „Xenopus laevis“, zu Deutsch „Krallenfrosch“, abgeleitet.

Was ist also ein „Xenobot“?

Nun wird es kompliziert: Wissenschaftler haben Stammzellen besagten afrikanischen Frosches isoliert, um diese in diverse Organe umzuwandeln. Es stellte sich allerdings heraus, dass diese Stammzellen plötzlich ein Eigenleben entwickelten. Und: Sie sind lernfähig, sprich programmierbar! Will sagen, man kann sie in fremde Körper als Boten schicken, wo sie ein „Programm“ ausführen…all dies natürlich zu medizinischen Zwecken.

Es wird aber noch spannender: Diese Viecher – sie sind weder männlich noch weiblich, eher divers – sind in der Lage, sich zu vermehren! Im Internet kann man diesen Vorgang in Filmaufnahmen sehen.

Sie sehen, was uns bevorsteht. Schauen Sie selbst unter Stichwort Xenobot. Sie werden gleich mit den Ohren wackeln…es sei denn, Sie sind selbst bereits ein Bot…

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