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Wie man einen Dieb am nachhaltigsten ärgert

Es kann jedem passieren: Im Nu ist der Geldbeutel weg. „Aber ich habe nix gespürt. Wie schafft er das? O Schreck! Nun stehe ich – ohne Geld, ohne Geldkarten, ohne Führerschein, ohne Krankenkassenkarte, ohne Paybackkarte und Supermarktklubkarte – hilflos da…etc.“

Heute will Ihnen, liebe Leser, der Sprachbloggeur beibringen, eine solche missliche Lage durch wenige nützliche Tipps künftig zu vermeiden.

Zunächst wende ich mich aus Gründen der Höfflichkeit den Genderisten zu. Entschuldigung, ich meine den GenderistInnen. Wie möchten Sie es gerne haben, liebe Leute? Soll ich „DiebIn“ und „DiebInnen“ schreiben? Ja, die Drecksäcke, mit denen wir uns hier befassen, könnten sowohl männlich wie auch weiblich sein. Vielleicht auch divers!

Ich weiche aber vom Thema ab. Denn letztendlich geht es hier darum, Diebe nachhaltig auszuhungern.

Doch erst wird’s etwas persönlich. Ich war neulich, zusammen mit meiner Frau, auf Besuch in einer sagenhaft schönen fremden Stadt in einem sympathischen Nachbarland. Corona bedingt, waren – zumindest am Anfang unserer Reise – nur wenige Turisti unterwegs.

Unsere Gastgeberin, F., warnte uns unmittelbar: „Passt gut auf. Die Diebe sind unterwegs, und sie haben großen Hunger.“ Damit meinte sie, dass die Pandemie eine tiefe Delle in ihrem Arbeitsleben verursacht hat.

Ich war überzeugt, dass ich die nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hatte, vor allem, weil ich mein Portemonnaie in der vorderen Jeanstasche gesteckt hatte. Doch dann kam die große Hitze, und ich kam auf die Idee, eine „Cargohose“ aus leichter Mikrofaser zu kaufen. Sie kennen die Cargohosen…oder? Oben und unten am Schenkel Taschen. Männer eines gewissen Alters stehen auf viele Taschen. Keine Ahnung, warum.

Mein Portemonnaie steckte in einer der Schenkeltaschen – durch einen Klettverschluss geschützt. Und dann ist es passiert…zack! Mit einer bewunderungswerten Fingerfertigkeit hat sich ein Dieb (vielleicht eine Diebin oder ein Diverser oder eine Transe?) mein Portemonnaie geschnappt. Ich habe nix gespürt – so wie wenn ein Moskito sticht oder eine Ratte vorbei schleicht. Nach wenigen Minuten habe ich einen SMS von meiner Bank erhalten. Jemand habe versucht hohe Geldsummen mit meiner Karte von einer Geldmaschine abzuheben. Die Bank habe aber abgelehnt, da die Diebe keine PIN hatten.

Tja. Erste Reaktion: Schock. Zweite Reaktion: Man fällt in ein tiefes Loch. Dritte Reaktion: Man fühlt sich so hilflos. Vierte Reaktion: Das Grundvertrauen geht flöten. Zu bemerken: Ohne das Grundvertrauen ist das Gesellschaftsleben unmöglich. Fünfte Reaktion: Man beruhigt sich allmählich. Zugleich fantasiert man, wie man den Schurken am liebsten umbringen möchte…langsam und schmerzvoll selbstverständlich…auch blutig.

Ich habe Ihnen aber Praktisches versprochen, damit Ihnen Ähnliches nicht geschieht. Dies folgt jetzt gleich:

Erstens: Immer nur so wenig wie möglich mit herumtragen. Man stellt sich die Frage: Brauch ich unbedingt meinen Führerschein heute? Oder meine Kreditkarte? Oder meine Paybackkarte…etc? (Nur nebenbei: Ich besitze keine Payback- oder Supermarktkarte).

Zweitens: Verteilen! Lieber zwei hauch dünne Portemonnaies, indem die nötigen Ausweiskarten – und evtl. Geld – verteilt sind, so dass, falls eins entwendet wird, man das andere noch hat.

Drittens: Folgender Ratschlag gilt vor allem dann, wenn man verreist ist: Tragen Sie ein billiges und leicht zugängliches Portemonnaie als Köder mit. Dieses soll aber leer sein – mit Ausnahme von einem einzigen Zettel, worauf folgender Text steht. Ich schreibe ihn hier auf Italienisch. Man kann ihn in verschiedenen Sprachen übersetzen (Falls Sie Hilfe brauchen, wenden Sie sich an den SB):

Tu ladro: Sarai impotente e morirai presto

Zu Deutsch: „Du, Dieb: Du wirst impotent und du wirst bald sterben.“

Genderisten dürfen den Text so verändern, wie sie es für nötig halten.
Meinen Zettel habe ich zusätzlich mit einem primitiven Bild von einem Totenkopf versehen. Berufsdiebe sind nicht selten abergläubig…mehr als man denkt.

Mein Nachbar, er ist aus Ungarn, meinte: Man sollte an den Dieb denken und dann Zeige- und Mittelfinger wie eine Gabel vor sich halten, um den Dieb zu fluchen. Es funktioniere ausgezeichnet, hat er mir versichert
.
Mit den besten Empfehlungen,

Ihr
Sprachbloggeur

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