Na, tragen Sie schön brav Ihre Maske? Halt! Falsche Frage. Fangen wir nochmals von vorne an. Wissen Sie, was eine Maske ist?
Klar wissen Sie es. Man trägt sie, zum Beispiel, zu Karneval- bzw. Fasching oder Neudeutsch – zu Halloween. Hat man eine Maske aufgesetzt, so kann man sich hinter ihr verstecken – vor allem die obere Hälfte des Gesichts.
Manchmal verschwindet das ganze Gesicht hinter der Maske. Dann sieht man nur Augen und Mund. Dazu hat die Maske normalerweise ein Paar Löcher um die Nasenpartie, damit eine/r atmen kann. Sonst wird jede Maske schnell unerträglich.
Nebenbei: Kein Mensch weiß, woher dieses Wort „Maske“ kommt. Es gibt nur Theorien, z.B., dass es aus dem Arabischen abgeleitet wird und „Witzbold“ oder „Blödmann“ bedeutet, oder dass es ein altes germanisches Wort ist, das mit „Masche“ verwandt sein könnte oder ein altes Wort aus Südfrankreich, das etwas mit der Hexerei zu tun hat.
Doch egal. Hinter einer Maske versteckt man sich. Die Römer nannten ihre Masken „persona“. Daher unser Wort „Person“. Damals trugen Schauspieler „personae“ (Mz.) auf der Bühne, um eine andere „Person“ zu spielen.
Aber nun ein großer Sprung in die Gegenwart, genauer gesagt in annum Coronae I, wo wir überall aufgefordert werden „Masken“ aufzusetzen: im Restaurant, in Läden, sogar auf der Straße.
Sind das wirklich Masken? Nein. Es sind keine Masken.
Wir nennen sie zwar „Masken“, meistens aber handelt es sich um FFPs oder MNSe. Aber alles der Reihe nach.
Am Anfang vom anno Coronae I galten die FFPs – genauer gesagt FFP2 und FFP3 – als der Goldstandard der „Masken“. Sie waren ebenso begehrt und wertvoll wie Wirecard-Aktien, vielleicht noch wertvoller, weil sie – im Gegensatz zu Wirecard-Aktien – kaum zu haben waren.
FFP steht für „filtering face piece“, zu Deutsch: „filtrierendes Gesichtsstück“. Wenn ich mich erinnere, hab ich damals ein FFP in der Apotheke für 10 oder 15 Euro ergattert und diese Kostbarkeit jedes Mal beim Einkaufen im Supermarkt getragen. Mit einem FFP vor Nase und Mund sieht man aus, als hätte man mit einen weißen Insektenschnabel vorm Gesicht. Manche FFPs sind mit etwas versehen, das wie eine U-Boot-Lucke aussieht.
Doch genug zum Thema Effeffpes. Im Herbst des anni Coronae I trägt man meisten MNSe.
Prägen Sie sich diese Vokabel bitte gut ein. Sie werden mit ihr immer öfter konfrontiert werden, auch wenn sie ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist. Ich habe sie anfänglich falscherweise als MSN (Microsoft-Network) verstanden.
MNS steht für „Mund-Nase-Schutz“.
Über dies Emmennesse entbrennt momentan eine heiße Kontroverse: ob sie überhaupt ein Nutzen haben. Am Start von anno Coronae I munkelte die WHO, dass diese MNSe wirkungslos gegen die Verbreitung des Virus seien. Später erfuhr man, dass man dies nur deshalb behauptete, weil es nicht genug MNSe gab, um alle Menschen am Mund und an der Nase zu schützen. Inzwischen gibt es sie wie das Salz im Meer, und es wird überall empfohlen (bzw. befohlen) einen MNS zu tragen. Natürlich gibt es Abweichler, zum Beispiel, den Schweizer Immunologen a.D. Beda Stadler oder den Brasilianer Präsidenten Bolsanaro und den Belarus Diktator Lukaschenko, die von der Virulenz des Virus noch immer nicht überzeugt sind. Gleiches gilt für die Anhängerschaft der Wochenenddemos.
Was hier wahr oder unwahr ist, vermag ich nicht zu sagen. Eins aber behaupte ich, und zwar vehement: Die MNSe sind keine Masken – auch wenn alle sie so nennen!
Hinter Masken lassen sich ein Gesicht verschwinden. Das tun die MNSe nicht. Sie decken zwar Nase und Mund zu, doch nie die Augen eines Menschen. Und wie jeder weiß, sind die Augen das Fenster der Seele. Denn Augen lügen nie. Sie können es nicht! Wer lügt, braucht einen Mund und Mimik, und diese sieht man hinter dem MNS nicht!
Und noch etwas: Ich finde, dass viele Menschen hinter einem MNS schön aussehen. Vielleicht schöner als ohne MNS. Denn die Betrachtenden sind gezwungen direkt in die Seele zu schauen. Und sie ist immer schön!
Mehr zu diesem Thema habe ich heute nicht zu sagen…
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