Es war wirklich so. Alles ist gestern schiefgegangen: mal schlechte Nachrichten, mal keine Nachrichten und obendrein Fehltritte zuhauf.
Ich hätte die düstere Lage gleich ahnen müssen. Denn ich hatte mir in der Früh ein Butterbrot mit Honig gemacht. So was nennen die Franzosen eine „tartine“…
Und schon ging’s los. Ich hab mich vor den Rechner hingesetzt und zack! Das Brot ist mir aus der Hand gerutscht und auf den Boden geplatscht.
Raten Sie mal, auf welche Seite, das Brot gelandet ist. Auf die belegte natürlich! Man sagt, dass ein belegtes Brot grundsätzlich auf die belegte Seite fällt. Ich glaube nicht, dass das stimmt, aber es war so gestern.
Nun hätte ich ahnen müssen, dass fortan alles Mögliche schief gehen müsste. Und so war es auch. Verzeihen Sie mir, wenn ich nicht ins Detail gehe. Manchmal ist das Schweigen doch gülden.
Aber egal. Ich hab keine Lust über meinen Untag zu jammern. Im Gegenteil. Und hier nun die Pointe, liebe Mitleidende: Weil ich wusste, dass ich in wenigen Tagen wieder bestens gelaunt sein werde. Woher ich das wusste? Es war schon immer so. Übrigens: Ich hab das Brot doch gegessen. Ein wenig Dreck hat nie geschadet. Gut fürs Immunsystem.
Und wie geht’s Ihnen, liebe Lesende? Tutto a posto? Alles in Ordnung? Oder auch mal hie und da ein Problem, groß oder klein?
Ich war mal Astrologe, wissen Sie. Im Ernst. Damals war ich noch jung und lebte in Santa Barbara, Kalifornien, (bevor die Stadt überteuert und chichi wurde). Meine Kunden waren hauptsächlich Frauen. Ich hab mich für sie immer hübsch gemacht (weißes Hemd und enge Weste) wie ein Gigolo.
Ein paar Fakten: Es dauerte etwa zwei Stunden, um ein Horoskop zu errechnen und sich ein bisschen darin zu vertiefen. Es dauerte noch zwei Stunden, das Horoskop vor meinen Kundinnen zu deuten. Vier Stunden Arbeit also, und ich habe dafür 25$ bekommen. Im Monat hab ich zwischen 100-150$ eingenommen. Doch ich war jung , hab keine Einkommenssteuer bezahlt und hab von der Liebe gelebt.
Was hat die Astrologie hier für eine Bewandtnis? Folgendes: Ich stellte damals fest, dass nur drei Sachen meine Kundinnen interessierten: die Liebe, die Arbeit (darunter ist auch das Geld zu verstehen) und die Gesundheit. (Nebenbei: Ich rede hier von „Kundeninnen“, weil es so war.
Männer sind natürlich diesbezüglich nicht anders veranlagt. Sie suchen den Astrologen aber seltener auf. Als Ersatz gibt es für sie Alkohol und Machtkämpfe).
Was die Gesundheit betrifft: Da hatte ich freilich wenig Einfluss. Was die Liebe und die Arbeit betrifft eigentlich auch nicht. Nur Folgendes war mir möglich… Ich sagte (obwohl ich keine Ahnung hatte, was die Zukunft wirklich bringt): „O! Schauen Sie den Jupiter an! März scheint ausgezeichnet für die Liebe!“ oder „Ich sehe gute Chancen, dass Sie im April mit Mars und Saturn in Konjunktion eine vernünftige Arbeit finden.“ Oder „Ja, das mit der Gesundheit ist so eine Sache, aber bis Mai nach Beendigung des Quadrats haben Sie es hinter sich.“ Usw.
Ich war gleichsam Botschafter der falschen Hoffnung. Hab ich gerade „falsch“ geschrieben? Nein, das Wort ist in diesem Zusammenhang eindeutig falsch. Ich war schlichtweg Botschafter der Hoffnung! Denn es ist nie falsch, Hoffnungen zu hegen… oder zu verkünden.
Und ja, liebe Lesende, ich sehe auch für Sie - und für mich - beste Chancen - vor allem im März. Und der steht uns, wie jeder weiß, bald bevor! Fortsetzung folgt…
Add new comment