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Wie es zur Schlammschlacht zwischen Justin und Miley kam

Vorstandsvorsitzender 2: Wir können schon anfangen. Bubu kommt nicht.

Vorstandsvorsitzender 1: (ruft) Wurm! Sicherheitszelt schließen!

(Wurm, der dem Vorstandsvorsitzenden 1 zu Füßen liegt, erhebt sich, eilt zum Eingang und zieht von oben nach unten an einem großen Reißverschluss. Dann legt er sich neben dem Vorstandsvorsitzenden 1 wieder hin, der ihn kurz am Kopf streichelt.)

Wurm: Wau wau.

Vorstandsvorsitzender 3: Armer Bubu, er wäre gern gekommen.

Vorstandsvorsitzender 1: Heute muss einer schließlich vorsichtiger sein. Man weiß nie, mit wem man sich verplappert hat, mein Lieber. Das muss ich dir nicht ausführlich buchstabieren, oder? Du weißt schon: enn ess äääj.

Vorstandsvorsitzender 3: Früher war alles einfacher.

Vorstandsvorsitzender 1: Ja, früher!

Vorstandsvorsitzender 3: Ich gebe zu: Mich macht dieses Informationszeitalter nervös. Man weiß nie…

Vorstandsvorsitzender 2: Jammere nicht so. (Er wendet sich an Vorstandsvorsitzenden 1) Sag mal, muss der da (er zeigt auf Wurm) unbedingt hier sein?

Vorstandsvorsitzender 1: Der? Was für eine Frage! Vielleicht solltest du dir auch einen anschaffen. Viel wirksamer als Beruhigungsmittel. Und auch billiger! Nicht wahr, Wurm? (Er fährt ihm kurz über die Haare).

Wurm: Wau wau.

Vorstandsvorsitzender 2: Wenn du meinst. Nur nicht, dass er hinterher alles nachplappert. Du weißt schon: enn ess äääj. Eine Geheimsitzung im Sicherheitszelt ist schließlich eine Geheimsitzung.

Vorstandsvorsitzender 1: Aber woher. Ich habe ihn bestens erzogen. Er hat das Sprechen längst verlernt, dafür folgt er auch den kompliziertesten Kommandos. Und schreiben kann er auch. Braver Wurm.

Wurm: Wau wau.

Vorstandsvorsitzender 3: Mich hätte es genauso treffen können wie Bubu.

Vorstandsvorsitzender 2: Das meine ich auch. Die Spionen sind überall. Wenn einer ja wüsste, dass wir miteinander kollaborierten. Sei bloß nett zu deiner Frau – und deiner Mätresse. Haha.

Vorstandsvorsitzender 1: Ja, schon gut. Fangen wir mit dem Wesentlichen endlich an. Ideen brauchen wir, Ideen!

Vorstandsvorsitzender 2: Ja, eben, und ich habe eine: Wie wäre es mit einem saftigen Zeitungskrieg? Deine gegen meine, quasi. Eine schöne, schmutzige Schlammschlacht – wie ja in den guten alten Tagen – ich meine vor der Informationsrevolution…

Vorstandsvorsitzender 3: (träumerisch) Ja, vor der Informationsrevolution!

Vorstandsvorsitzender 1: Werdet bitte nicht so sentimental. Die Zeiten sind endgültig vorbei. Erzähle mir lieber von deiner Schlammschlacht.

Vorstandsvorsitzender 2: Ganz einfach. Wir kaufen uns die exklusiven Rechte – also print und didschital – für Justin und Miley. Deine Medien ziehen Justin durch den Schlamm und meine Miley! Man bringt selbstverständlich so viel Haut wie möglich. Das mögen die Leser. Und was die Leser mögen, liebt die Werbung noch mehr.

Vorstandsvorsitzender 1: Du bist genial, mein Lieber! Wenn du nicht die Konkurrenz wärst, würde ich dich sofort abwerben! Und du (er zeigt auf Vorstandsvorsitzenden 3): Deine Medien werden für die berechtigte Entrüstung sorgen. Ihr spielt die moralische Keule quasi, damit die Sache schön rund läuft! Braver Wurm! Wer ist mein braver Wurm. Möchte Wurm einen Keks?

Wurm: Wau wau!

Vorstandsvorsitzender 3: Ja, die Idee gefällt mir. Ich hoffe allerdings, dass wir hier nicht die Rechnung ohne Wirt machen. Ich meine: Zu Erinnerung: Wir verfügen zwar über Multimedia platforms. Die Social Media sind aber schneller– und billiger!

Vorstandsvorsitzender 1: Und wie wäre es, wenn auch wir unsere Platforms gebührenfrei machten?

Vorstandsvorsitzende 2 und 3: Spinnst du?

Vorstandsvorsitzender 1: Aber bitte. Denkt bloß mit. Uns steht wegen der Deregulierung nichts mehr im Wege, um Kosten zu reduzieren. Alle Träume kann man verwirklichen! Ich hab’s euch schon vorgemacht. Und meine Geheimwaffe gegen die Social Networks funktioniert bestens.

Vorstandsvorsitzender 2: Deine Geheimwaffe?

Vorstandsvorsitzender 1: Da ist sie! Mein Wurm!

Wurm: Wau wau.

Vorstandsvorsitzender 1: Er macht alles, was ich von ihm verlange und kostet lediglich ein paar Kekse. Die Social Media haben nichts Vergleichbares – außer Benutzer, die ständig bedient und gebauchpinselt werden möchten. Haha.

Wurm: Wau wau.

In eigener Sache: Bin nächste Woche schon wieder auf Geheimmission. Erste Berichterstattung übernächste Woche.

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