Nein, hier nichts über das „Unwort“ des Jahres. Reden wir lieber über den Weltuntergang (Sie wissen schon: Maya-Kalender usw.). Ich habe nun den Beweis, dass er doch im Gange ist. Nicht wegen der Turbulenzen auf dem Finanzmarkt, nicht weil die Iraner drohen, die Straße von Hormus dicht zu machen, nicht weil Al Kaida momentan eine Stadt im Jemen belagert, nicht weil China große Probleme mit dem Grundwasser und der Arbeitslosigkeit hat, nicht weil Kim Jong Il gestorben ist, nicht weil in den USA Wahlen bevorstehen. Und erst recht nicht, weil dieses Jahr ein Schaltjahr ist, Herr Wulff zusehends in eine Zwangslage gerät und die „NSU“ Deutschland säubern wollte.
Sondern wegen der Pinguine.
Meine schlimmsten Befürchtungen wurden bestätigt, als ich vor etlichen Tagen in der „International Herald Tribune“ einen Artikel über den Maya-Kalender las.
Am 21. Dezember 2012 geht, wie jeder weiß, ein 5125 Jahre Zyklus zu Ende – zumindest nach den Berechnungen der Maya. Was dann passieren könnte, hat Reporter Eric Pfanner detailliert ausgemalt. Zum Beispiel: Die Erde könnte urplötzlich von einem schwarzen Loch verschluckt werden. Das wäre besonders schlecht für Terroristen, Ideologen und Fernsehanstalten. Die Teilnehmer der „Ich bin ein Star, hol mir hier raus“-Sendung etwa würden wohl nie mehr rauskommen. Eine Katastrophe.
Es müsse aber nicht unbedingt ein schwarzes Loch sein. Reporter Pfanner mutmaßt, dass wir auch mit Außerirdischen rechnen müssten, die unseren hübschen blauen Planeten mit exotischer Waffengewalt in die Knie zwingen könnten. Alles Leben – zumindest menschliches Leben – wäre dann schnell „Geschichte“ (wie manʼs auf Neudeutsch sagt).
Das dritte Szenario: Die Magnetpole könnten urplötzlich umschlagen. Das heißt: Der Norden wäre ab sofort der Süden und umgekehrt. Die Folgen wären verheerend.
Und jetzt komme ich wieder auf die Pinguine: Pfanner gibt ein konkretes Beispiel für die Wirkung einer solchen Umpolung: Die Pinguine würden völlig verwirrt werden.
Ich ahne, dass Eric Pfanner mit diesem konkreten Beispiel zeigen will, dass er mehr weiß als er uns verrät.
Schon von Buddy und Pedro gehört?
Es sind zwei Pinguine im Toronto Tierpark in Kanada, die neulich aus dem Toledo Tierpark (gemeint ist wohl Toledo, Ohio in den USA) nach Kanada umgesiedelt wurden. Sie scheinen nach gängiger Meinung sehr ineinander verliebt zu sein. Sie gehen, zum Beispiel, immer gemeinsam baden, haben sogar ein eigenes Nest für den Nachwuchs gebaut. Alles sehr niedlich, wenn nicht für die Tatsache, dass es sich um zwei männliche Tiere handelt: homosexuelle Pinguine also. Wohl der Grund, warum sie in einem US-Tierpark nicht mehr zu dulden waren. Manche Witzbolde scherzen schon über den „Brokeback Eisberg“.
Buddy ist 21 Jahre alt, Pedro erst 10. Keine unbekannte Alterskonstellation für gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Es heißt allerdings, dass Buddy einst Frau und Kinder hatte und dass die Frau leider gestorben sei. Nun schnäbelt er jedenfalls mit seinem Toyboy-Pedro.
Die Zoo-Direktion hat eigene Pläne für diese gefiederten Urninge. Sie möchte das Federviehduo jäh trennen, um es dann mit weiblichen Tieren zu verkuppeln. Es heißt nämlich, dass B. und P. zu einer seltenen Pinguinenart gehören, wo Fortpflanzung dringend vonnöten sei. Ich meine: Ein Glück für das Pärchen, dass es in Toronto und nicht in Saudi Arabien zu Hause ist. Dort wären die türtelnden Tiere längst ein Kopf kleiner geworden. Oder im Iran, wo Homosexuelle gnadenlos aufgeknüpft werden. In Toronto übt man zwar „tough love“, wie es dort heißt, verschleiert die Maßnahme immerhin in der Sprache der Arterhaltung.
Aber zurück zum Weltuntergang: Welchen Bezug haben Buddy und Pedro zum Maya Kalender?
Falls Sie es nicht schon erraten haben, hier meine Vermutung: Diese Pinguine sind mit Sicherheit das klare Vorzeichen für die zu erwartender Umpolung am 21. Dezember, die die Pinguine und dann die ganze Welt so verwirren wird. Das klingt ja sinnvoll…oder?
Doch warten wir’s ab, und achten Sie darauf, wie das mit Buddy und Pedro weiter geht. Nächste Woche werde ich mich direkt an Eric Pfanner wenden, um mich zu erkundigen, ob er vielleicht in Kontakt mit den verborgenen Maya Hohepriestern stehe, die sicherlich Bescheid wissen.
Übrigens: Nicht „Döner-Morde“, sondern „Weltuntergang“ ist das Unwort des Jahres.
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