Überhaupt wird die deutsche Sprache in den letzten Jahren mit Englisch und Schein-Englisch kräftig durchpfeffert. Manche Ausdrücke sind wirklich jenseits des Köstlichen. Bereits 1998 erklärte der Verein Deutsche Sprache Ron Sommer, den damaligen Chef der Telekom, zum „Sprachpanscher des Jahres“ wegen der Vokabeln „Sunshine- und Moonshine-Tarif“, „Short-Distance-Call“, „City-Call“ und „German-Call“.
Das Denglische scheint immer heftiger auf dem Vormarsch zu sein. Lufthansa bietet ein „Miles & More“-Programm an, T-Mobile (sprich: „mo-beil“) ein „web ’n’ walk“-Angebot. Und wie spricht man eigentlich O2 aus?
Anyway, etwas führen die Werbefritzen sicherlich im Schilde, wenn sie täglich englische Duftnoten ins deutsche Sprachgefühl zerstäuben!
„Amerikanisch“ – ein klarer Indiz dafür, auf welches Publikum ein
Werbespruch zielt. Wer ihn versteht, ist ein bisschen „crazy“,
interessiert sich für „lifestyle“, sieht die Welt als „sexy“. Wer ihn
nicht versteht, der hat hier nichts verloren.
So lächerlich ich diese Duftnoten finde, ich habe keine Angst, dass das Deutsche durch das bisschen Englisch ein K.o. („knock-out“) erlebt. Die Modesprache ist stets kurzlebig. Nur wenig wird lange im Deutschen kleben bleiben. Zu den wenigen zählt allerdings „Handy“ – auch wenn „Mobiltelefon“ vornehmer klingt. Auch ich – gegen alle Erwartungen – nehme dieses Wort mittlerweile in den Mund. „Handy“ ist nunmal ein sehr, wie soll ich es anders ausdrücken, „handy“ Ausdruck für den kleinen Alleskönner in der Tasche.
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