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Die wichtigsten „G“ Wörter

Sie können es nicht wissen, wenn ich es Ihnen nicht verriete, aber die beiliegende Glosse ist die erste, die ich auf meiner neuen Tastatur schreibe.

Die alte habe ich, wie man so sagt, entsorgt. Nach mehreren Jahren war sie total ausgelatscht – oder vielleicht besser gesagt: durchgeschrieben. Es fehlten bereits Tasten.

Ich danke dir, altes, treues Werkzeug! Möge man dich gewinnbringend recyceln. Wer weiß, was aus deinen Tasten und Drähten, Alu und Gummi mal werden wird!

Doch jetzt zum Buchstaben „G“. Diese Taste hat übrigens bis zum Schluss noch funktioniert – im Gegensatz zu „Y“.

Auch „Glosse“ fängt mit einem „G“ an und bedeutet auf Griechisch „Zunge“. In dieser Glosse möchte meine Zunge aber ein paar andere „G“-Wörter erörtern.

Zum Beispiel „Gaslighting“. Sagt man auch auf Deutsch und nicht „Gaslichten“.

Unter „Gaslighting“ versteht man ein Phänomen, wenn einer (bzw. eine) einen anderen (bzw. eine andere) glauben lässt, dass er oder sie allmählich wahnsinnig wird. Zum Beispiel: Der Täter schaltet ein Licht aus und fragt das Opfer, warum es das Licht ausgeschaltet habe.

Natürlich behauptet das Opfer, dies nicht getan zu haben. Aber das ist nur der Anfang. Am Tisch zu Abend fehlt Besteck. „Bekommen wir keine Gabel?“ fragt der Täter. „Aber ich habe Gabel auf den Tisch gelegt“, die Antwort. „Wo sind sie wohl geblieben?“

Usw. Bis das Opfer das Gefühl hat, nicht ganz richtig im Kopf zu sein.

Das Wort entstammt einem britischen Theaterstück aus dem Jahr 1938, das 1944 zu einem sehr beliebten Film, „Gaslight“ (dt.: „Das Haus der Lady Alquist“) mit Charles Boyer als Bösewicht und Ingrid Bergman als Opfer.

Der böse Ehemann lässt seine Frau zunehmend an ihre Zurechnungsfähigkeit zweifeln, indem er eine Gaslaterne (damals gab es diese noch) mal rauf mal runter dreht, um sie heller oder dunkler leuchten zu lassen. Zum Glück fliegt die heimtückische Machenschaft auf. Happyend.

Der Begriff „Gaslighting“ wurde in der engl. Sprache schnell geläufig und irgendwann mal auch in der deutschen.

Aber jetzt noch ein „G“-Wort: „Ghosting“. Auch ohne jegliche Veränderung aus dem Englischen ins Deutsche übernommen…wie „Deal“.

Man schickt eine Mail bzw. ein „Message“ an jemanden und bekommt keine Antwort. Als würde man nicht existieren. Als wäre man ein Gespenst.

Wahrscheinlich ist der Begriff so beliebt, weil das Ghosting dank der Socialmedien immer häufiger wird.

Ich als Schriftsteller werde oft geghostet. Früher bekam man immer eine Antwort, ob positiv oder negativ, auf ein Angebot.

Das wird sich mal alles wieder beruhigen, sagt der langfristige Optimist. Immerhin: Die Digitalisierung steckt noch immer in den Kinderschuhen.

Und noch ein „G“ Wort (es gibt soviele!): „GenZ“ – oder ist das ein „Z“ Wort? Das mit dem Bezeichnen von Generationen ist im Augenblick ein großes Geschäft geworden. Aber Vorsicht! Bald wachsen den GenZs die ersten graue Haare. GenAlpha steht schon in den Startlöchern.

Ach! Beinahe habe ich die allerwichtigsten „G“ Wörter vergessen: „Geschäft“ und „Geld“. Diese Begriffe versteht jeder. Zum Beispiel: Man geht ins Geschäft und kauft mit Geld eine neue Tastatur.

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