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Ende des Blog- und Spamzeitalters?

Was haben Spam-Emails und Blogs gemeinsam?

Antwort: Weder die einen noch die anderen sind zeitgemäß!

Blogs sowieso nicht. Es handelt sich um ein Format aus der Steinzeit des Internets: womit ich das Internet von vor zwanzig Jahren meine. Damals konnten sich alle, die das Bedürfnis hatten, in einem Blog austoben. Dazu gab es genügend neugierige Leser.

Hier etwas Sprachgeschichte: ein gewisser Jorn Barger gilt als Erfinder dieses Kommunikationsbegriffs, der am 17. Dezember 1997 seine Premiere hatte – und zwar in der Form „Weblog“.

Zwei Jahre später, im Mai 1999, überraschte ein weiterer Pionier namens Peter Merholz in seinem Weblog „Peterme“ mit dem Wortspiel „We blog“ – also: „wir bloggen“. Bald wich der „Weblog“ dem „Blog“.

Und nun steht 25 Jahre später auch der Blog an der Kippe. Denn die meisten Blogs werden kaum mehr erachtet. Sie gelten als Digidinosaurier. Klar, es gibt Ausnahmen: diese Seite, zum Beispiel. Denn gewisse Schriftsteller, die sich des Blogs noch bedienen, finden immer Leser.

Manche Blogs haben sich inzwischen in Nachrichtenseiten verwandelt – oder in Seiten, die diverse Hobbys und sonstige Interessen ansprechen: Nähen, Mundharmonika spielen usw. Auch da gibt es weiterhin Internetverkehr.
Die meisten Surfer wenden sich aber lieber an Podcasts, YouTube-Videos, TikTok-Blitze, Instagram, „X“ usw.

Manche YouTube-Videos sind eigentlich altmodische Weblogs. Nur als Film präsentiert. Man muss also nix lesen, nur zuhören, wie die Blogistaner über ihre Ideen, ihre Probleme oder ihre Ideologien erzählen. Das kann manchmal lang dauern und bedeutet eine Zeitinvestition.

Wer Blogs liest, kann, wenn er will, einen Text schnell überfliegen. Wer ein Video sieht, weiß bereits im Voraus genau wie viele Minuten und Sekunden das Erlebnis in Anspruch nimmt. Man kann zwar auch ein Video überfliegen. Es ist aber anders als beim Text – umständlicher halt.

Manche Video-Bloggisten erkennen das Problem. Sie versuchen durch schöne (bzw. grausame) Bilder oder vermittels ein wenig nackter Haut die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu fixieren. Die Uhr tickt dennoch.
Ich persönlich finde die Lektüre eines Blogs entspannender als ein Video zu glotzen.

Aber halt! Ich wollte die Lage der Blogs mit der der Spam-Mails vergleichen. Vorsitzender Google informiert, dass ca. drei Komma etwas Millionen Mails jede Minute weltweit versendet werden, wovon 75% Spam sind.

„Spam“ als Begriff für Müll-Mails entspringt offensichtlich einem Monty Python Film. Ich habe vergessen, aus welchem. Ich kenne das Wort seit vielen Jahren in der Bedeutung von Dosenfleisch. Wie genau das Dosenfleisch via Monte Python zur Bezeichnung für Müllpost wurde, vermag ich nicht zu antworten.

Fest steht: Es gibt Berge von diesem digitalen Unzeug. Allerdings wird das meiste dank „Spamfiltern“ schnell unsichtbar gemacht. Wenn ich dennoch im Spamfilter nachschaue, entdecke ich meistens nur Nonsens: Mails, die so tun, als ob sie von DHL oder einem Supermarkt oder einem Elektronikladen, GMX, Web.de usw. usw. geschickt worden sind. Oder sie versprechen die große Liebe oder einen potenten sexuellen Genuss.

Da sie aber leicht zu erkennen sind, frage ich mich, weshalb sie überhaupt noch geschickt werden? Was verspricht der Aufwand den Spammers? Ich finde keine Antwort.

Anders freilich das „Phishing“, doch das ist wahres Gift – vor allem mit dem Zusatz der neuen künstlichen Dummheit. Das ist aber ein anderes Thema.

Ach ja: Und wie man gerade vom Aus-der-Zeit-fallen redet: Auch die Email scheint ein Auslaufmodell zu sein. Die meisten Kommunikationen finden heutzutage über Whatsapp und Co. statt. Oder?

Fazit: Liebe Bloggisten, Spammer und Emailer ziehen sie sich warm an.

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