Habe ich etwas verpasst? Neuerdings habe ich des Öfteren den Begriff „black box“ gehört: „schwarzer Kasten“ also. Zunächst habe ich gemeint, es handele sich um den „Flugzeugschreiber“, den man nach einem Flugzeugabsturz sucht.
Ich habe mich geirrt. Denn in den Situationen, wo man von „black box“ sprach, war nirgends die Rede von Flugzeugen.
Deshalb obige Frage: Habe ich etwas verpasst? Wäre nicht das erste Mal. Meine ersten Gedanken: Ist „black box“ ein neues Computerspiel oder vielleicht Jugendslang für etwas Unanständiges? Wie soll ich’s sagen? Ich fühlte mich, als befände ich mich in einem schwarzen Kasten des Unwissens.
Was mich dazu gebracht hat, obigen Begriff zu recherchieren. Will heißen: Man wendet sich an Google (oder DuckDuckGo, wenn Sie das Netz ohne Schnüffelei bereisen möchten) mit Stichwort „Black Box“.
Im neuen Infozeitalter erscheinen bei Google an oberster Stelle zunächst Kurzinfos in Form von Fragen, etwa: „Was genau ist eine „Black Box“? (Notabene: eine. Google denkt „Büchse“; ich denke „Kasten“, was denn einer verlangt). Die kurze Antwort lautet:
„Charakteristisch für eine Black Box ist, dass ein Input darin nach unbekannten Regeln oder Methoden verarbeitet wird und zu einem Output führt. Der Input auf der Eingabeseite kann aus einem Reiz oder Stimulus bestehen oder aus der Zufuhr von Energie, Materie, Information oder Daten.“
Alles klar? Mir nicht. Irgendwie Fachchinesisch (darf man dies noch sagen?) für mein Hirn.
Aber weiter. Nun die Antwort auf noch eine Google-Frage samt Antwort: „Was ist die Schwarze Box?:
„Black Box (englisch für „schwarzer Kasten“) ist in der Verhaltensbiologie, speziell im frühen Behaviorismus eine Metapher für sämtliche psychischen und kognitiven Prozesse, die sich (noch) nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden objektiv messen, beschreiben und reproduzieren lassen.“
Immerhin für mich etwas verständlicher.
Nun tippte ich auf Wikipedia. Dort erfährt man, dass „Black Box“ ein Konvolut von Begriffen ist, jeder mit eigenem Eintrag. Darunter natürlich die Flugzeugtechnologie. Darüber hinaus findet man einen Eintrag für Systemtheorie, Psychologie, aber auch für die Kunst. Auch Kinos und Vorführungssäle werden zuweilen „Black Box“ genannt.
Doch wir sind – so meine ich – noch immer weit entfernt von der/dem Black Box entfernt, von der/dem ich in letzter Zeit irgendwie am Rande erfahren habe.
Dann geschah es: Ich habe – ganz zufällig – entdeckt, dass es auch etwas mit Titel „Black Box AI“ gibt. Damit wir ein Anbieter für die künstliche Intelligenz gemeint. Ich war überzeugt, dass dies den/die Black Box war, den/die ich suchte.
Also habe ich unter „Black Box AI“ gegoogelt. Und siehe da! Sogleich entdeckte ich eine Seite namens „Chat Black Box“. Mit dem Zauber eines Mausklicks wurde ich prompt dahingeführt. Können Sie es auch, falls Sie neugierig sind…
Dort angekommen, habe ich einen Kasten (eine Büchse? – aber nein!) entdeckt und gefragt: „Who are you?“
Es folgte eine lange Antwort sogleich. Ich werde Sie aber mit der Antwort nicht traktieren. Denn von Neugier getrieben, fragte ich nun auf Deutsch: „Wer sind Sie?“ (notabene: ich hätte auch duzen können, wollte aber nicht). Es erschien nun die gleiche wie vorhin, doch nun auf Deutsch. Hier einige Auszuge:
„Hallo!
Ich bin ein KI-Assistent, entwickelt von BLACKBOX AI. Ich bin hier, um Ihnen bei einer Vielzahl von Aufgaben zu helfen, darunter:
• Analyse: Ich kann Ihnen helfen, komplexe Probleme in beherrschbare Teile zu zerlegen und Einsichten anzubieten, um Entscheidungen zu treffen.
• Fragen beantworten: Wenn Sie eine Frage haben, werde ich mein Bestes tun, um eine präzise und genaue Antwort zu liefern.
• Mathematik: Ich kann bei mathematischen Problemen helfen, von einfachen Berechnungen bis hin zu fortgeschrittenen Gleichungen.
• Programmierung: Ich kann bei Programmieraufgaben helfen, einschließlich des Schreibens von Code in verschiedenen Programmiersprachen, Debugging und Erklärung von Konzepten…“
Es folgten dann auch andere Zuständigkeitsgebiete: etwa „kreatives Schreiben“, „Unterrichten“, „Rollenspiel“ (?!) usw. Schließlich hieß es: „Fragen Sie mich einfach, und ich werde mein Bestes tun, um Ihnen zu helfen!“
Und nun wissen Sie so viel über den/die Black Box wie ich. Oder vielleicht wissen Sie ohnehin schon noch mehr als ich…
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